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Scilly-Inseln

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Datei:EnglandCornwallScilly.png
Cornwall und die Scilly-Inseln

Die Scilly-Inseln (amtlich: Isles of Scilly; englisch auch: Scilly Isles oder Scillies; nicht Scilly Islands in Großbritannien; Einwohner englisch: Scillonians) bestehen aus ca. 55 größeren Inseln und mehr als 90 Inselchen, insgesamt aus mehr als 140 Inseln und Felsenriffen und gehören zu Cornwall, Großbritannien. Die größten fünf sind bewohnt.

Geographie

Luftaufnahme der Scilly-Insel St. Martin's

Die Inselgruppe liegt ungefähr 45 km (28 mi (Meilen); ~25 sm (Seemeilen)) südwestlich von Land's End, Cornwall, im Atlantik am Eingang zum Ärmelkanal und zum Bristolkanal. Der Name "Scilly" stammt aus einer Kontraktion von "Sunny Isles". Wegen des Golfstroms haben die Inseln sehr mildes, beinahe subtropisches und konstantes Klima mit vielen Sonnentagen und einer Temperaturdifferenz zwischen Sommer- und Wintermittel von ~16 °C. Es wachsen viele subtropische Bäume (z. B. Pinien) und andere Pflanzen (Rhododendron, Azaleen etc.) auf den Inseln.

Die fünf bewohnten Inseln sind: die Hauptinsel

  • St. Mary's (6,3 km²) mit Hugh Town als Hauptort,

und die Inseln

  • Tresco (2,97 km²)
  • St. Martin's mit White Island (2,37 km²)
  • St. Agnes mit Gugh (1,48 km²)
  • Bryher mit Gweal (1,32 km²)

früher bewohnt:

  • Samson (0,38 km²)

Heute leben ungefähr 2.000 Einwohner auf den Inseln. In früheren Jahrhunderten waren die kleineren Inseln stärker bevölkert. Eine weitere, südlich von Bryher gelegene Insel, Samson (0,38 km²), war seit 1669 von einer Familie bewohnt. 160 Jahre später lebten ca. 30 Menschen dort. Die letzten 10 Bewohner wurden 1855 auf andere Inseln umgesiedelt. Die Reste der sechs Wohnhäuser können noch heute besichtigt werden.

Geschichte

Die Inseln wurden zur Steinzeit von Cornwall aus besiedelt und waren während der römischen Herrschaft über Großbritannien vom 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus ebenfalls römisch besetzt.

Ab dem Mittelalter wurden die Inseln zunehmend befestigt, um sowohl die Inseln selbst als auch das dahinterliegende Festland vor Angriffen zu schützen.

1831 kamen die Inseln als Lehen zum Herzogtum Cornwall. In dieser Zeit erlebten sie eine bescheidene kulturelle Blütephase, die mit dem Bau der Klosteranlage von Tresco und der Einrichtung eines Schulwesens einherging.

Die Scilly-Inseln waren wegen der vielen Klippen und Unterwasserfelsen immer ein schwieriges Gewässer für die Seefahrt gewesen und wurden trotz der Leuchttürme, die im 19. Jahrhundert errichtet wurden (der Leuchtturm Bishop Rock ist der westlichste in Großbritannien), manchem Schiff zum Verhängnis. Unter ihnen war eines der größten Segelschiffe und der Welt einziger Siebenmastschoner, die Thomas W. Lawson. Sie sank nach Strandung, Auseinanderbrechen und Kentern im Sturm im Dezember 1907 nahe St. Annet. Nur zwei Mann der Besatzung überlebten. Das Schiffsunglück verursachte eine der ersten Ölkatastrophen, denn der Schoner fuhr als Segeltanker.

Wirtschaft

Mit dem Heranziehen der Industrialisierung entstanden Betriebe zur Verarbeitung von Seetang und Werften. Aufgrund des milden Klimas spielt auch die Blumenzucht bis heute eine wirtschaftliche Rolle, während die Industriebetriebe inzwischen durch den Tourismus als Wirtschaftsfaktor abgelöst wurden.