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Rochus Misch

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Rochus Misch

Rochus Misch (* 1917 in Oberschlesien), Funker und Angehöriger der Leibstandarte-SS Adolf Hitler, ist der letzte noch lebende Zeitzeuge des Suizids Adolf Hitlers und dem erweiterten Suizid der Familie Goebbels.

Rochus Misch war die einzige Person im Führerbunker, die eine Waffe tragen durfte. Alle anderen mussten ihre Waffen an der Wache abgeben. Er lebt bis heute noch in Berlin.


Rochus Misch wurde am 29. Juli 1917 in Oppeln/Oberschlesien geboren. Sein Vater, welcher schwer verwundet im dortigen Lazarett liegt, stirbt wenige Tage nach seiner Geburt. Seine Mutter stirbt, als Rochus Misch 2 ½ Jahre alt ist. Er wächst bei den Großeltern auf. Nach einer mit Erfolg abgeschlossenen Malerlehre meldet sich Misch 1937 freiwillig zur Verfügungstruppe (Vorgängerorganisation der Waffen-SS). 1939 wird Rochus Misch beim Polen-Feldzug schwer verwundet. (Lungenschuß). Als er wieder gesund ist, schlägt sein Komponiechef, der spätere SS-General Mohnke, ihn zum Führerbegleitkommando vor, da Misch ihm als pflichtbewusster, höflicher, gewissenhafter und guter Soldat bekannt war. SS-Oberscharführer Misch meldet sich 12 Tage später in der Reichshauptstadt Berlin, Reichskanzlei Wilhelmstraße 77. Er stellt sich bei Julius Schaub, dem persönlichen Adjutanten Adolf Hitlers vor. Er lernt Hitler kennen und wird sofort eingestellt. Sein erster Auftrag ist, bei der Schwester Adolf Hitlers, Paula Hitler, ein Paket in Wien abzugeben. Rochus Misch ist fortan überall in der persönlichen Nähe Hitlers, auf dem Berghof in Berchtesgaden, in München, in der Berliner Reichskanzlei, in den verschiedenen Führerhauptquartieren bis zuletzt im Berliner Führerbunker, wo er die letzten Tage Adolf Hitlers und Dr. Goebbels miterlebt. Nach dem Tod von Hitler am 30. April 1945 ist Dr. Goebbels, den Hitler in seinem Testament als neuen Reichskanzler ernannt hat, sein Chef. Nach dessen Tod am 1. Mai 1945 ist er in einer der letzten Ausbruchsgruppen der Reichskanzlei dabei. Rochus Misch nächster Weg ist vom U-Bahnhof Kaiserhof bis zur Friedrichstraße. Dort wird er von den Russen festgenommen. Als Zeitzeuge der nächsten Umgebung Hitlers wird er von den Russen nach Russland geflogen und sitzt im berüchtigten Moskauer Militärgefängnis. Er wird ständig verhört und auch gefoltert. Stalin glaubt nicht an den Selbstmord Adolf Hitlers und versucht von Zeitzeugen wie Rochus Misch, Hitlers Adjutanten Otto Günsche, Hitlers Flugkapitän Hans Baur und seinem Fahrer Erich Kempka die „Wahrheit“ zu erfahren. Es ist eine schwere Zeit und 9 harte, entbehrungsreiche Jahre der Kriegsgefangenschaft für Rochus Misch. Er kümmert sich auch um Hans Baur, Hitlers Flugkapitän, der nur einen Fuß hat und deshalb für Mischs Hilfe sehr dankbar ist. Erst 9 Jahre später ist Rochus Misch wieder zu Hause in Berlin bei seiner Ehefrau Gerda – die er 1943 geheiratet hat - und seiner Tochter. Er macht sich selbstständig und hat ein Malergeschäft. Seine Ehefrau Gerda, welche die letzten Jahre ihres Lebens sehr krank war, stirbt im Jahre 2000. Rochus Misch ist ab den 80er-Jahren in geschichtlichen Dokumentarfilmen im Fernsehen zu sehen. Dies häuft sich besonders seit Mitte der 90er-Jahre in den vielen Sendungen über Adolf Hitler, das Dritte Reich, den Führerbunker. Rochus Misch lebt 88-jährig noch immer in Berlin, wenige Kilometer vom einstigen Machtzentrum entfernt. Er ist seit dem Tod von Hitlers Adjutanten Otto Günsche im Jahre 2003 nun der letzte objektive und zuverlässige Zeitzeuge aus dem Inneren Zirkel des Dritten Reiches.

Thomas F. Guthörle


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