Benutzer:Florean Fortescue/Werkstatt 4
Florean Fortescue/Werkstatt 4
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![]() Der Eingang in die Höhle mit dem (unbelegten) Bootsanleger im Vordergrund | ||
Lage: | Pennsylvania, Vereinigte Staaten | |
Höhe: | 350 m ü. NN | |
Geographische Lage: |
40° 52′ 55″ N, 77° 36′ 27″ W | |
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Typ | Karsthöhle | |
Entdeckung | unbekannt | |
Schauhöhle seit | 1885 | |
Beleuchtung | elektrisch (seit 1925) | |
Gesamtlänge | XXX Meter | |
Länge des Schau- höhlenbereichs |
XXX Meter | |
Website | Offizielle Seite |
Die Penn’s Cave ist eine im Centre County im US-Bundesstaat Pennsylvania gelegene Höhle und die einzige in voller Ausdehnung mit Wasser gefüllte Höhle der Vereinigten Staaten. Sie ist nach John Penn, dem Neffen des Koloniengründers William Penn, benannt und befindet sich auf einem weitläufigen Farmgelände 7,6 Kilometer nordöstlich von Centre Hall und 4,6 Kilometer nordwestlich der Dorfschaft Spring Mills. An der Penns Cave Road, die von der Pennsylvania Route 192 (in jenem Abschnitt West Madison Avenue genannt) abzweigt, liegt sie offiziell noch auf dem Gemeindeland der erstgenannten Siedlung.
Kompliziert und bis heute nicht vollständig entschüsselt ist das hydrologische System der Penn’s Cave, die als typische Karsthöhle zahlreiche Wasseradern der Region aufnimmt und als starke Quelle einen Bach speist. Weißen Siedlern ist die Höhle seit mindestens 1773 bekannt – amerikanischen Ureinwohnern bereits wesentlich länger. Als Beginn des Schauhöhlenbetriebes gilt gemeinhin das Jahr 1885, in dem erstmals Bootsfahrten angeboten und Eintritt erhoben wurde, was sie nach der Crystal Cave (1872) zur zweitältesten Schauhöhle des Bundesstaates macht. Seit 1908 ist die Höhle im Besitz der Familie Campbell/Schleiden, mittlerweile in der dritten Generation.
Die Höhle
Hydrologische Situation
Penn’s Cave ist eines der großen hydrologischen Sammelzentren der mittleren Umgebung. Es ist nicht exakt zu bestimmen, welche Wasserläufe sie aufnimmt; sicher ist jedoch, dass diverse Bäche der nahen Berghänge sowie das Grundwasser der Farmen der Umgebung durch das Karstgestein in die Höhle entwässern. Das knapp vier Meter tiefe Bassin am Haupteingang fungiert dabei als Quelltopf. Er entlädt pro Minute rund 15.140 Liter. Diese Schüttung kann bei starken Niederschlägen zunehmen. Dem Lauf der Höhle folgend fließt das Wasser unter Tage, bevor es am Ende in einen kleinen See austritt. Als Penn’s Creek ist der Bach ein 5,8 Kilometer langer Nebenfluss des Susquehanna River.
Bis 1927 oder 1929, als ein künstlicher Durchbruch der Grotte geschaffen wurde, schloss die Penn’s Cave gen Osten an einer abrupten Felswand und wurde so niedrig, dass in einem kleinen Bereich der Wasserspiegel bis zur Höhlendecke reichte. Damals verließ das Wasser die Höhle unmittelbar vor deren Ende unterirdisch wieder und trat unweit als Oberflächenquelle zu Tage. Von dort floss es als bereits erwähnter Penn’s Creek weiter. Für mehrere Jahrzehnte, bis in den 1860er Jahren schließlich der Zusammenhang zwischen der Quelle und dem Höhlensee ersichtlich wurde, galt dieser Austritt als einziger Ursprungsort des Bachs.
Penns Cave liegt im Quellgebiet des Penns Creek einzuggebietes. sowohl das brush valley als auch das penns valley werden durch diesen entwässert. die kalksteintäler der region steigen auf bis zu 370 Meter an. die meiste entwässerung in zentralpennsyvania verläuft unterirdisch. Die Entwässerung aus den Bergen sammelt sich in kleinen Strömen, die durch kleine Spalten fließen. wassergräben transportieren das wasser zu den kalksteinskinlöchern. die situation um penns cave ist allerdings komplizierter. Im westlichen Bereich des Brush Valley gibt es keine Oberflächenentwässerung und diejenige vonden Flanken der Nittany Mountains im westen des Tals, antiklalinen müssen durchquert werden. antiklinine struktur sorgt normalerweise für ein weiteres absinken des wassers in tiefere dolomitische betten, in denen sich keine höhlen bilden.
Dieser Aufstieg ist einer der Hauptaufstiege der Region. der fluss variiert zwischen 0,06 m3 pro sekunde bis zu 6,5. Die jährliche Abflussganglinie ist eine sanfte saisonale Kurve mit dem Höchstwert im Frühling bei viel Niederschlag und der Schneeschmalze in den Bergen. Die niedrigsten Werte treten im September und Oktober auf, wenn der Grundwasserspiegel niedrig liegt. Es wurden Experimente mit Wasserverfärbungen von den Versickerungen in den Nittany Mountains gemacht, ohne großen Erfolg. das unterirdische drainage-system könnte westwärts bis bis hinter centre hall reichen, wo die scheide zwischen diesem bassin und dem einzugsgebiet des spring creek liegt. ostwärts zur scheide mit spring bank. die topographische grenze liegt etwa mittig zwischen beiden, 4,8 kilometer östlich der höhle, doch man kann nicht sicher wissen, ob die verhältnisse unterirdisch genauso aussehen. typischerweise entlässt eine karsthöhle 0,04 m3 pro meile des einzugsgebietes, was implizieren würde, dass penns cave etwa 25,9 quadratkilometern (± 5,1[1])hätte. Es besteht wenig Zweifel, dass die Gruppe von Sickerungen der Nittany Mountains auf den ersten fünf Kilometern östlich von Centre Hall in die Höhle entwässern. wie sie aber die antiklinalfalte der brush valley transversale überwinden ist noch unklar. Das Wasser, dass im Quelltopf der Penns Cave zu Tage tritt wurde in verschiedenen Studien untersucht. Diese zeigten, dass die Temperatur und die Härte des Wassers starken Schwankungen unterliegen - abhängig von den Jahreszeiten und lokalen Unwettern. Dies impliziert, dass das Wasser der Höhle eher aus einem System an Kanälen stammt als aus dem ständigen Grundwasserspiegel. Nach chemischen, hydrologschen und geologischen Analysen steht so gut wie sicher fest, dass flussaufwärts des Quelltopfes noch unerforschte Teile der Höhle liegen.
Beschreibung
Penn’s Cave präsentiert sich als vergleichsweise einfach strukturierte und räumlich übersichtliche Höhle. Sie erinnert in ihrem Grundriss entfernt an die Form einer waagerecht gelegten mathematischen Funktion mit Sattelpunkt, insofern, als dass der in ost zu nördlicher Richtung verlaufende Westteil der Grotte und der ostnordöstlich ausgerichtete Ostteil durch einen nahezu gen Süden laufenden kurzen Abschnitt verbunden sind. Die Anzahl der Eingänge in die Höhle war lange Zeit umstritten, da durch einige kleine, schmale Spalten in der Decke – sofern diese an der Oberfläche nicht von Vegetation überwuchert sind – diffuses Tageslicht eindringen kann. Heutzutage wird jedoch in der Regel von zwei Eingängen gesprochen. Das Hauptportal (siehe Foto in der Infobox) befindet sich in hügeligem Terrain in einer relativ steil abfallenden Senke und ist über eine 48-stufige Treppe zu erreichen. Es handelt sich um eine annähernd dreieckige Öffnung im diagonal geschichteten Felsgestein, die eine Breite von XXX und eine Höhe von XXX Metern über dem Wasserspiegel aufweist. Der Quelltopf unter diesem Tor weist eine maximale Tiefe von 3,9 Metern auf. Im ehemaligen Obstgarten der Farm befindet sich 152 Meter östlich des Portals der zweite Eingang dierekt neben dem Parkplatz in einem Graben unter einem Baum. Das heutzutage abgesperrte Loch war in den Anfangsjahrzehnten der Erkundung der Höhle der meistgenutzte Einstieg, da er in den einzigen kleinen trockenen Bereich der Grotte führt.
Auffallend an der Geographie der Penn’s Cave ist ihre Zusammensetzung aus zwei sich teilweise überlagernden Ebenen. Bei der unteren handelt es sich um den gut erschlossenen Wasserweg, bei der oberen – Vermutunen zufolge – um die einztige Hauptebene, die im Laufe der Jahrtausende im Zuge der Erosion eingestürzt ist und ausgewaschen wurde. Die obere Ebene ist deshalb auch nur noch in einzelnen Abschnitten erhalten, die wie Ausbuchtungen in der Felswand an den Höhlenschlauch heranreichen oder als Balkone über das Wasser hängen. Im ersten etwa 45,7 Meter langen Abschnitt der Höhle befinden sich die Stalaktiten „Elephant with Runny Trunk“ und „Lobster Claw“, bevor sich der 76 Meter lange First Room öffnet. Sein Hauptmerkmal ist ein Fragment der oberen Ebene, dass in einer Schüttung an der Nordseite hervortritt und auf dem die Sinterformation „Statue of Liberty“ steht. Doch auch die Südseite besitzt Balkone und Leisten, die mit zahlreichen Tropfsteinen dekoriert sind, wie beispielsweise mit „The Garden of the Gods“ und „Boy Driving Cow Across Suspension Bridge“. Der First Room geht über in den Dry Room mit einer Deckenhöhe zwischen sechs und zwölf Metern, wobei letzteres die maximale Höhenausdehnung der Grotte darstellt. Als Grenze zwischen beiden Räumen ist der „Rock of Gibraltar“ anzusehen, ein außergewöhnlich großer Felsen, der in den Wasserlauf gestürtzt ist und diesen nahezu auf seiner gesamten Breite blockiert. Lediglich ein äußerst schmaler Durchlass – gerade breit genug für eines der verkehrenden Boote – ist passierbar. Seinen Namen verdankt der Dry Room dem Umstand, dass in diesem Bereich die obere Höhlenebene in einem sandig-felsigen Hang sanft zum Wasser hin abfällt und ein Ufer bildet. Am Ende der trichterförmig in den Fels zulaufenden Ausbuchtung befindet sich der erwähnte, nicht öffentliche Einstieg aus dem Obstgarten. Dieser trockene Bereich war am Anfang der Entdeckungsgeschichte der Höhle lange Zeit der einzige ohne Boot erkundbare Abschnitt. Geprägt ist der Bereich von zahlreichen kleineren heruntergefallenen Steinen und den Gesteinsformationen „Chinese Buddha“ und „Nittany Lion“
Im Anschluss an den Dry Room wendet sich der Verlauf der Höhle scharf gen Süden direkt auf einen weiteren Balkon zu, knickt jedoch unmittelbar vor diesem in besagte ostnordöstliche Richtung ab. Es folgt eine In diesem Bereich variiert die Deckenhöhe zwischen 1,5 und 4,5 Metern. Während die Südwand nahezu vollkommen glatt und und frei von Ablagerungen ist, finden sich an der mit orangefarbenem Sinter überzogenen Nordseite zunächst unmittelbar nach dem Knick der Stalaktit „The Chimes“ und im weteren Verlauf die Formation „Niagara Falls“. Diese geht in den bauchigen „Chinese Dragon“ über, der auf einem Vorsprung eine Schildkröte jagt. Der Grottenschlauch öffnet sich anschließend an der Nordseite in den lezten Raum, der als Colored Lights Room bezeichnet wird und eine maximale Höhe von 7,6 Metern aufweist. Auf der Schüttung befinden sich die „Western Scenery“ sowie die „Giant Pillar“, der mit 4,26 Metern höchste Stalagmit der Penn’s Cave. In der Nordostecke liegt die Öffnung zum winzigen und kreisrunden Circular Room mit einer Deckenhöhe von 1,8 Metern. Unmittelbar östlich neben dieser wurde ein schmaler, unscheinbarer Luftschacht zur Oberfläche angelegt, der auch diverse Kabel der elektronischen Versorgung aufnimmt. Vom östlichsten Bereich des Colored Lights Room gelangt man in eine schmale Passage, die sich bei bei einer maximalen Höhe von lediglich 0,7 Metern etwa 12,1 Meter nach Norden windet. Hinter einigen Stalagnaten besteht in der Nordwestecke des Colored Lights Room ein Zugang zum kleinen rückwärtig parallel verlaufenden 40 Foot Room, der bei einer Breite von sechs Metern 12,1 Meter lang und 2,4 Meter hoch ist. Ungefähr in der Mitte seiner Nordseite öffnet sich ein ebenfalls schmaler, in nördlicher Richtung ansteigender Raum mit einer zunächst sehr niedrigen Höhe von nur 0,3 Metern. Am nördlichen Ende erweitert er sich aber noch auf 0,9 Meter und zudem befindet sich in jenem Bereich ein Loch im Höhlenboden, durch das ein Zugang zum ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Seldom Seen Room besteht, dessen Name bereits einen Hinweis auf seine Abgelegenheit gibt. Er ist 9,1 Meter lang, bis zu 7,6 Meter breit und 1,8 Meter hoch. Der Colored Lights Room ist mit diesen Nebenräumen, die nur speläologisch erforschbar sind, der am weitesten verzweigte Bereich der Penn’s Cave. Der letzte Raum geht gen Osten über in einen bis zu 2,4 Meter hohen, aber sehr schmalen Tunnel über, der den Abschluss der Höhle darstellt und diese zum Lake Nitanee hin öffnet.
Studien aus den 1970er Jahren haben ergeben, dass das Gesamtvolumen der Penn’s Cave etwa 600.000 Kubikmeter beträgt. Innherhalb des Höhlensystems herrscht eine konstante Temperatur von zirka 11° Celsius (52° Fahrenheit). Die maximale Wassertiefe der Penn’s Cave liegt bei 12,19 Metern, wobei das Wasser eine grünliche Färbung hat und auf Grund seiner Klarheit eine gute Sicht erlaubt. Starke Niederschläge an der Oberfläche können allerdings über den Quelltopf eine Eintrübung zur Folge haben. Außergewöhnlich an der Höhle sind die unterschiedlichen Farbschatierungen ihres Kalksteins, derer wegen sie gemeinhin als auffällig gefärbteste Höhle im Osten der Vereinigten Staaten gilt. Die Abstufungen reichen von weiß über zartes Grau und kräftige Pink- und Rottöne bis zu jugendstilgleichen Grau-Grün-Färbungen in einzelnen Abschnitten. Berühmt ist auch die rötliche Höhlenmalerei „Indian Riding Pony“ aus Rhus.
Betrachtet man andere Höhlen im Osten der Vereinigten Staaten wie beispielsweise die Wyandotte Caves in Corydon in Indiana oder die Luray Caverns und Endless Caverns im Norden Virginias, finden sich in der Penn’s Cave vergleichsweise wenig Stalaktiten und Stalagmiten. Hoben die ersten Erkunder die Formationen noch überaus enthusiastisch hervor, wurden zahlreiche im 19. Jahrhundert absichtlich oder versehentlich durch die Besucher abgebrochen, die die Höhle ohne professionelle Führung besichtigten.
nachforschungen des personals haben diverse nebenpassagen in der höhle aufgedeckt. die erste befindet sich bereits bereits im hauptportalbereich. dort öffnet sich ein loch in der decke und die schmale passage führt bis knapp an den first room heran, wo sie an der nordwand wieder in die höhle eingegliedert wird. hinter der schüttung in der nordwand des first room führt ein pfad etwa 60,9 Meter nach nordwesten. unmittelbar nach dem knick am beginn der langen geraden passage unmitelbar nach dem dry room führt eine kleine sechs Meter lange Passage nach Süden und endet an einem schlammpropf.
Flora und Fauna
Skelettfunde beweisen, dass weit vor 1770 Pumas, Rotfüchse, Luchse und kleinere Säugetiere in den trockenen Bereichen der Höhle gelebt haben. Der Tierbestand hat sich im Laufe der Jahrhunderte allerdings drastisch verändert. Um 1900 fingen Anwohner in der Höhle noch regelmäßig Maifische, doch schon damals zeichnete sich ein Wandel der Faunastruktur ab: Die Überwinterungszahlen der Fledermäuse waren bereits rückläufig, was man gemeinhin mit dem steigenden Besucheraufkommen und dem damit einhergehenden unnatürlichen Geräuschumfeld erklärte. Dieser Effekt verstärkte sich nach der Elektrifizierung der Höhle noch. Heutzutage dient die Penn’s Cave im Gegensatz zu anderen Höhlen nur wenigen größeren Tierarten als Lebensraum. Dies lässt sich unter anderem mit der Abwesenheit jeglicher Flora innerhalb des Grottenschlauchs erklären, sodass keine Nahrungsquelle vorhanden ist.
Kleine Flusskrebse, diverse Insektenarten, Ratten und Mäuse sind neben den immer noch großen Fledermauspopulationen in beträchtlicher Zahl in der Höhle anzutreffen, in die sich in den kältesten Perioden des Winters auch Schleiereuleen zurückziehen. Im Wasser leben Forellen, die sich aber auf Grund des Nahrungsmitelmangels zumindest innerhalb der Penn’s Cave nicht vermehren. Die Fledermäuse ziehen den kleinen, zum trockenen Bereich führenden Einstieg im Obstgarten dem großen Höhlenhauptportal als Einflugsöffnung vor. Weitere, sonst typischerweise Höhlensysteme bewohnende Tierarten, sind in der Grotte nicht bekannt.
Geologische Formation
Die geologische Herausbildung der Penn’s Cave ähnelt dem Muster nach der
geologie
ausgewaschene höhlen erscheinen in einer vielzahl von formen. die im kalkstein sind die häufigsten. penns cave wurde im Nealmont und Linden Hallkalkstein des Ordovizium geformt. die felsen sind 400 bis 500 mio jahre alt. vor 300 bis 320 mio jahren sorgten enorme tektonische kräfte - hervorgerufen durch die kollision mehrerer erdplatten - für die hochdrückung und auffaltung älterer felsschichten im gebiet der Ridge and Valley Province. dies erzeugte Antiklinalen und Synklinalen, die heute die appalachen bilden. das Brush Valley, zu dem auch die cave zählt, ist eine antiklinale. fossilien geben hinweise auf das alter der gesteine, das sagt aber nichts über das alter der höhle aus. die meisten höhlen sind jünger als 10 mio jahre, penns vermutlich um die 30 mio.
auflösung
wenn schmelz- oder regenwasser im boden versickert und vermoderndes organisches material durchdringt, nimmt es kohlendioxid auf und bildet kohlensäure. dieses schwach säurehaltige wasser sickert weiter durch felsrisse und spalten ins grundwasser. auf diesem weg löst das kohlendioxid kalzite aus dem kalkstein heraus und reichert sich immer weiter mit mineralien an. im laufe der jahrtausende wird der fels so ausgewaschen, spalten erweitern sich in passagen und räume füllen sich vollständig mit wasser. der prozess kann sich über jahrmillionen hinziehen. er kann nur von zwei dingen aufgehalten werden: einer absenkung des grundasserspiegels oder einer luftzufuhr in die grotte durch oberflächenerosion. der wasserspiegel ist nie tiefer gefallen als das heutige niveau.
- immer noch 11 mio gallonen täglich fließen durch
speleotheme
Wenn das mineralhaltige wasser in berührung mit der luft kommt, verdunstet das kohlendioxid. er niedrigere säuregehalt erlaubt es den mineralen,sich in der höhle abzusetzen. in der regel werden für einen kubikinch 120 jahre benötigt, dies kann von mehreren faktoren beeinflusst werden. die außentemperatur, die die rate der verwesung toter organischer stoffe bestimmt, und die niederschlagsmenge sind zwei wichtige fakttoren. die art und weise der formationen bildung hängt von der art und weise ab, wie das mineralhaltige wasser in die höhle gelangt, ob es von der decke tropft, an den wänden hinunterläuft oder stark auf den boden spritzt. wihtig ist auch, ob das wasser steht oder fließt, sobald es in die höhle gelangt ist. die farbe der gesteine hängt von der mineralienmischung des wasser ab.
- nach dem knick sandbank und schlammbank bilden ufer
- seiten 6 und 7 fehlen noch
Die Grotten der Gegend sind nach vier unterschiedlichen Mustern gebildet: Die linearen Höhlen haben eine gerade Passage, die meistens mit dem Schlag des Kalksteins korreliert. Gewinkelte Höhlen führen im Zick-Zack durch den Fels, verfügen über mehrere Sektionen (meistens die längeren) die parallel zum Schlag laufen, während andere die Struktur kreuzen. netzwerk-höhlen besitzen ein in sich geschlossenes gang-system und die jeweiligen gangbögen sind zumeist rechtwinklig ausgerichtet. die zumeist eher kleinen zweig-höhlen besitzen mehrere kleine gänge, die einen größeren speißen,ähnlich einem nebenfluss. Penns Cave ist eine mustertypische lineare Höhle. beide hauptabschnitte entwickelten sich entlang der führung des kalksteins. das kurze verbindende stück hat einen viel kleineren querschnitt. als grobe regel lässt sich sagen, dass lienare und gewinkelte höhlen dort auftreten, wo das gefälle stärker ist.
Penns Cave wurde - wie auch andere Kalksteinhöhlen - in zwei Zyklen gebildet. Zunächst die Auswaschung des Gesteins durch leicht säurehaltiges Wasser unter der Oberfläche und anschließend die Absenkung des Grundwasserspiegels und die Trockenlegung der Höhle. der kalkstein ist an unf für sich undurchdringlich, bis er rise bekommt.
Penns Cave liegt in der sogenannten Ridge-and-Valley-Region der Appalachen und innerhalb dieser in der gleichnamigen Provinz. Die Höhle liegt östlich der Allegheny-Schichtstufe, einem topographischen Merkmal, das von Alabama bis Pennsylvania verläuft. Die älteren Sedimentfelsen der Provinz im Zuge großer Schubkraft zu Antiklaninen und Synclinen aufgefaltet. Die langen parallel laufenden Falten resultieren in einer Topographie der langen parallenen Höhenzüge bedeckt mit widerstandsfähigem Sandstein, wie beispielsweise Nittany Mountain oder Brush Mountain und dazwischen her laufenden Tälern, häufig mit Schiefer und Kalkstein ausgekleidet, wie beispielsweise Penns Valley und Brusch Valley. Der Kalkstein war ursprünglich Schlamm am ozenanischen Grund, der zu Gestein komprimiert und aufgefaltet wurde. Die Komprimierung erfolgte durch oben liegende schwere Schichten, die im Verlaufe der Zeit erodiert sind. Die Topography der Region der Höhle ist von diesen geologischen Strukturen geprägt. Normalerweise sind die Berge syncline und die täler antikline. In der Höhlenregion wurde eine Hauptfalte zu mehreren kleineren Falten geschoben
The topography of the Penn’s Cave area is controlled completely by the geologic structure. In general, the mountains are synclines, and the valleys are anticlines. In the cavern area, a major fold became crumpled into many smaller folds, the structure axes plunge, and the topography is broken into intermediate valleys. One of these ridges is Nittany Mountain whose southwestern nose is a dominant feature of the State College skyline. East of the Nittany Mountain, is Penn's Valley, which in turn contains at least three smaller anticlines, and Brush Valley which is underlain by a single fold.
Penns Cave liegt zwischen diesen beiden Tälern am westlichen Ende der Brush Mountains. Penn’s Cave is located between these two valleys at the west end of Brush Mountain. The main groups of cavernous limestone in the Penn’s Cave area are found in the Cambro-Ordovician carbonate rocks. These carbonate rocks include the warrior limestone, the Gatesburg dolomite, the Stonehenge limestone, Beekmantown dolomite, and at the top of the stratigraphic section, the Champlainian limestone, often referred to as “Trenton” in older writings of Pennsylvania caves. Penn’s Cave is located in the Champlainian limestone. Within this stratigraphic section, the cavern is formed in the Nealmont and Linden Hall formations. This limestone was formed in the middle Ordovician Period, 500 million years ago, and the formations dip 33 degrees southeast and strike north 69 degrees east. The stratigraphically highest portions of the cave extend about 10 feet into the Rodman limestone member. The cave spans 31 feet of the Centre Hall member of the Nealmont limestone and 74 feet of the Oak hall member of the Linden Hall formation. According to studies done in the 1970’s, Penn’s Cave contains 600,000 feet of volume, 25 percent of which is in the Centre Hall limestone and 60 percent of which is in the Oak hall limestone.
- 30.000.000 jahre alt: The large shelves on the north
wall close to the Last Room were formed by the mineral depositing in large quantities on top of a silt bank. The water later washed away this silt, leaving the formation behind. This occurrence might indicate a period of flooding, with periods of high, but slow-moving waters.
die lage von fugen in der höhlendecke, durch die oberflächenwasser einsickert, sind oftmals an dünnen stalaktit-reihen zu erkennen. wenn das wasser versickert, verdunstetet etwas und lässt einen substantiellen Wert an Mineraien im verbleibenden Wasser. dises ist dann manchmal übersättigt und lagert aus diesem grunde die ablagerungen ab. diese mineralien sammeln sich auf dem felsen und bilden nach und nach stalaktiten, vorhänge und andere formationen. die bildung dauert für 2,5 Zentimeter in der horizontalen zwischen 300 und 500 Jahren, wohingegen ein kubikinch etwa nach 100 jahren aufgebaut ist.
Speläologen gehen davon aus, dass Penn’s Cave während der Wisconsin-Vereisung vor gut 100.000 Jahren vollständig mit Wasser aufgefüllt war.
- im Nealmont- un Linden Hall-Kalkstein
- im Ordovizium geformt
- in bis zu 500.000.000 jahre altem gestein
- 300 - 220 mio: kontinentalplaten falten die appachlachen auf
- penns cave legt auf einer Antiklinale
Entstanden ist das Grottensystem vor gut 30.000.000 Jahren im Kalkstein, der im Laufe der Zeit vom leicht säurehaltigen zirkulierenden Grundwasser ausgewaschen wurde.
- auf dem weg durch die oberflächengesteine nimmt das wasser co2 auf, das als kohlensäure wieder abgegeben wird
- dieses schwach säurehaltige (saure) wasser läuft durch risse und spalten in den grundwasserspiegel
- auf dem weg löst sich die säure calcit aus dem kalkstein und formt
- der prozess kannnoch millionen jahre weitergehen
- nur zwei dinge können den prozess stoppen:
- ein sinken des grundwasserspiegels
- oder die formation oberflächlcher wasserpassagen durch erosion
- in der penn' cave ist der wasserspiegel immer recht konstant, und es fließt mit täglich 11.000.000 gallonen durch das höhlensystem
- sobald das wasser mit der luft (in der höhle) in berührung kommt, verflüchtigt sich die kohlensäure
- der nun niedrigere säuregehalt ermöglicht es anderen mineralien, sich abzulagern. sinterbildung beginnt
- Speläotheme wachsen unterschiedlich schnell
- normalerweise dauert es 120 jahre für einen kubikinch
- einflüsse haben aber die niederschläge und die temperaturen draußen,die die verwesung von tieren und pflanzen fördern (erhöht die co2-sättigung des bodens)

- die fabe der formationen ist von ihren unterschiedichen mineralischen zusammensetzunngen abhängig
- pures calzit normalerweise weiß
- eisen kann kann oxidieren und die formatinen braun-orane färben
- reich ausgestattet mit höhlensinter in form calcitischer tropfsteine und sinterdecken
- kleine risse, die oberflächenwasser eindrngen lassen, sind an von der decke wachsenden stalagtiten zu erkennen
- dieses oberflächenwasser hat einen hohen calcit/kalkgehalt
- ein teil des einsickernden wassers verdunstet und hinterlässt so im übrig gebliebenen wasser einen noch höhreren antei an mineralien
- manchmal übersättigt, dann lässt es mineralische ablagerungen zurück
- diese ablagerungen sorgen für das wachstum der stalagmiten, terassen und vorhänge
- das wasser, dass in der höhle austritt wurde in mehreren studien untersucht. diese zeigten, dass wasserhärte und -temperatur beträchtliche schwankungen durchlaufen - abhängig von den jahreszeiten und witterungseinflüssen wie beispielsweise stürmen
- hydrochemie
- ein inch alle 400 jahre
- ein kubikinch alle 250 - 300
- vor 100.000 jahren währendder letzten eiszeit komplett mit wasser gefüllt
thus indicating that the Penn’s Cave discharge is from a system of conduits rather than the
outlet from a diffuse body of groundwater.
It seems almost certain from chemical, hydrological, and geological
evidence that there is much cave still undiscovered upstream from the group of sinkholes that terminate the upstream end of the Penn’s Cave trunk.
Historie
Diverse Funde von Pfeilspitzen und Töpferwaren deuten darauf hin, dass die Höhle in der Neuzeit bereits in früheren Jahrhunderten von verschiedenen Völkern amerikanischer Ureinwohner – höchstwahrscheinlich von Seneca – genutzt oder zumindest aufgesucht wurde.
Als erster nachweislicher Eigentümer der Penn’s Cave gilt heute James Poe, ein entfernter Verwandter des berühmten Schriftstellers Edgar Allan Poe. Poe war Grenzsiedler und rang den Indianern ein 800 Acre messendes Stück Land ab, das er 1773 nach zwei ihm am 5. Januar und 3. November 1773 zugesicherten Garantien erstmals begutachtete. Fortan bewirtschaftete er das Grundstück, auf dem sich auch die Höhle befand, als Farm. Eine urkundliche Bestätigung über seinen Besitz erhielt Poe am 9. April 1789 vom Commonwealth of Pennsylvania. Die meiste Zeit wohnte er jedoch auf seinem ursprünglichen Gehöft (das Tal wurde später nach ihm benannt; so existert auch der Poe Valley State Park) und lebte nur kurz auf der Farm. Dort errichete er mit einem großen Blockhaus das erste Gebäude in jenem Abschnitt des Tals. Während jener Zeit war im Frühsommer des Jahres 1795 James Martin der erste Weiße, der in die Grotte hinabstieg. Der gebürtige Ire und Ehrengraduierte vom Dubliner Trinity College arbeitete als Pastor der ersten presbyterianischen Gemeinde im Penns Valley. Berichten zufolge zog sich der bereits betagte Martin in der Höhle eine Erkältung zu, von der er sich nicht mehr erholte. Er verstarb am 20. Juni 1795. James Poe vermachte das Land seiner Tochter Susanna M. Poe, die Samuel Vantries heiratete. Obschon das Ehepaar selbst im nahen Linden Hall wohnte und die Farm 1855 an Jacob Harshbarger verpachtete, war sie unter dem Namen „Vantries Place“ bekannt. Zwischen 1845 und 1860 steigen zahlreiche Personen – Anwohner, Reisende und Abenteuersuchende – über den Zugang im Obstgarten in den kleinen trockenen Bereich der Höhle ab. Einer von ihnen war der junge Quäker Isaac Paxton aus Chester County, der in Spring Mills eine Anstellung als Lehrer gefunden hatte. Er war ein Naturliebhaber und studierte auf langen Spaziergängen Flora, Fauna und geologische Formationen der Region. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Landwirt Albert Woods, besichtigte er im Juni 1860 auch den kleinen zugänglichen Bereich der Penn’s Cave. Im dortigen Sand gruben sie die Skelette zweier Pumas aus. Sie bemerkten ein entferntes Licht an einem Ende des Wasserlaufs und hielten es richtigerweise für eindringendes Tageslicht. Paxton und Woods besorgten sich Holz aus einem nahen Sägewerk, bauten ein Floß und befuhren damit den Wasserlauf. Im Schein der Fackel entdeckten sie die weiteren Räume der Höhle und stellten fest, dass der den trockenen Bereich eingrenzende Wasserlauf und der von der Oberfläche sichtbare und bekannte Quelltopf – der heutige Höhleneingang – ein und das selbe Gewässer sind und in Verbindung stehen und es sich um ein zusammenhängendes Grottensytem handelt. Den beiden gelang somit die erstmalige Durchquerung der vollen Länge der Penn’s Cave. Die Nachricht ihrer Entdeckung verbreitete sich schnell und in den darauf folgenden Monaten und Jahren wurden um den Höhleneingang zahlreiche Picknicks veranstaltet. Die wenigsten Besucher hatten dabei allerdings ein Interesse am Inneren der Höhle, was unter anderem daran lag, dass das Hauptportal, in dem man ein Boot hätte wassern können, nahezu unzugänglich und dicht zugewachsen unterhalb steiler Abhänge lag. Trotz der Leistung Paxtons und Woods' und den Ausgrabungen schwand das Interesse der Bevölkerung an der Penn’s Cave in den Folgejahren auf Grund des wütenden Sezessionskrieges merklich.

Samuel Vantries verkaufte die Farm 1868 an George Long, der das Blockhaus bewohnte. Long nutzte das Wasser des Penn’s Creek für den Eigenbedarf und galt als vergleichsweise strenger Grundbesitzer. Er hatte erkannt, dass das Wasser aus der Quelle das gleiche war, auf dem – wenn auch vereinzelt – Boote oder Flöße fuhren. Er überwachte sein Land und die Besucher der Grotte genauestens, da er fürchtete, die Ausflügler könnten sein Wasser verunreinigen. Aus diesem Grund ging in jener Zeit die Zahl der Höhlenwanderer zur Penn’s Cave auf ein Minimum zurück. 1876 jedoch bekam er prominenten Besuch: Drei russische Würdenträger waren zur Centennial Exhibition in Philadelphia angereist und besuchten anschließend den gerade aus dem Amt geschiedenen Gouverneur und zum Minister für Russland ernannten Andrew Curtin in dessen Heimatort Bellefonte unweit der Höhle. Curtin fuhr mit den Männern zur Höhle, die sie gemeinsam besichtigten. Danach kehrten sie im Haus der Longs ein. George Long starb 1884 und seine Söhne Jesse und Samuel erbten die Farm. Beide galten als welterfahren, hatten bereits mehrere Reisen unternommen und erkannten schnell das nutzbare wirtschaftliche Potential der Höhle. In der Folge erschlossen sie sie erstmals umfassend für Besucher. Sie konstruierten ein Boot und veranstalteten gegen Bezahlung erste touristische Rundfahrten. Nach Plänen des Architekten Daniel F. Luse aus Centre Hall errichteten die Brüder 1885 das viergeschossige, L-förmige Penn’s Cave Hotel mit 30 Zimmern. Nach anfänglich großem Erfolg mit mehreren hundert Gästen jährlich sahen sie sich in den späten 1890er Jahren mit dem finanziellen Ruin konfrontiert. Ursächlich hierfür könnte der Umstand sein, dass sie zwar die Treppe zum Höhleneingang hinab sowie den dortigen hölzernen Anleger bauten sowie einigen Felsformationen publikumswirksame Bezeichnungen gaben, darüber hinaus aber kaum Anstrengungen unternahmen oder Werbemaßnahmen ergriffen, um die Höhle überregional bekannt zu machen. Diese Untätigkeit wurde 1895 vom Herausgeber des Public Ledger und passionierten Angler William E. Meehan kritisiert. Er merkte an, die Grotte könnte einer der beliebtesten Urlaubsorte östlich des Mississippi sein und ihren Eigentümern ein finanzielles Vermögen einbringen, sei aber „im Besitz eines der langsamen Einheimischen des Countys, der entweder nicht die Mittel oder nicht das Anliegen hat, die Umgebung auszuschmücken und zu dem Ort zu machen, der sie sein sollte“.[2] Ein Vorteil, den die Long-Brüder offenbar ungenutzt ließen, war der voranschreitende Ausbau des Eisenbahnnetztes. Lag zu Zeiten ihres Vaters der nächste Bahnhof noch 22 Kilometer westlich der Höhle in Bellefonte, waren 1885 Schienen bereits bis zu fünf Kilometer an sie herangeführt worden. Zudem preisten die Bahngesellschaften Penn’s Cave in Broschüren und Fremdenführern. 1905 stand das Grundstück mit sämtlichen Gebäuden zur Zwangsversteigerung. Den Zuschlag erhielt John A. Herman aus dem Ort Pleasant Gap.
Bereits drei Jahre später kam es 1908 allerdings zu einer erneuten Zwangsversteigerung. Für 12.000 US-Dollar[3] kauften die Brüder Henry Clay und Robert Pearly Campbell († 1932) die Farm. Henry lehrte an der University of Pennsylvania in Philadelphia, doch Robert lebte mit seiner Frau Edith und den gemeinsamen Kindern auf dem erworbenen Grund in der dritten Etage des Hotel. Dessen Nutzung wurde jedoch bald unrentabel. Zurückzuführen war dies auf die zunehmende Verbreitung des Automobils, das schnellere An- und Abreisen möglich und Übernachtungen überflüssig machte. Bis 1919 beherbergte das Haus Gäste. Anschließend wurde es bis einschließlich 1929 nur noch als Ticketverkaufsstelle, Andenkenladen und Restaurant genutzt. Dessen berühmtester Gast war der britische Erfinder und Großunternehmer Alexander Graham Bell. Im Jahr 1923 verzeichnete man einen neuen Besucherrekord. Die verbleibenden sieben Jahre der Dekade waren geprägt von gravierenden Umgestaltungen im Außenbereich und technischen Innovationen. Die Campbell-Brüder veranlassten 1925 die Aufschüttung eines Damms am Penn’s Creek. Wenige Meter nach dessen Oberflächenquelle staute das Bauwerk den Bach auf. Die Wasserkraft erzeugte Energie, die für die Ausleuchtung der Höhle genutzt wurde. Zuvor hatte die einzige Illumination in den Scheinwerfern der Boote bestanden. Der Wasserlauf, auf dem die Touristen verkehrten, produzierte nun also den Strom, die die Höhle erleuchtete – dieses für die damalige Zeit neuartig-revolutionäre Prinzip sorgte über die Countygrenzen hinaus für Aufsehen. Den entstandenen kleinen künstlichen See nannte man Lake Nitanee. Eben dieses Gewässer, malerisch eingebettet in Laubwäldchen und Weiden eröffnete die Möglichkeit, die Bootsfahrten um einen sehenswerten Aspekt zu erwetern. Dazu bedurfte es jedoch eines Durchgangs von der Grotte, weshalb man 1927[4] oder 1929[5][6] einen 22,8 Meter langen Tunnel in den Kalkstein sprengte und den Endabschnitt der Höhle so gen Osten öffnete. Der weggesprengte Bereich liegt nicht vollständig unter Tage, sondern reicht als schluchtartige Weiterführung auch noch durch ein niedriges Kalksteinplateu bis zum See. Da Robert als Bauingenieur tätig war, plante und überwachte er die Arbeiten zum Durchbruch selbst. Er starb 1932, woraufhin Edith die Anteile seines Bruders Henry aufkaufte und die Höhle fortan bis 1963 gemeinsam mit ihrem Sohn William (* 1913) betrieb. Die Krise der Great Depression traf in den Folgejahren auch die Penn’s Cave. Hinzu kam, dass sie ihre Alleinstellung verloren hatte. Anfang der 1920er Jahre war die Grotte neben der Crystal Cave nahe Kutztown die einzige Schauhöhle Pennsylvanias, in den frühen 1930er Jahren dagegen konkurrierten bereits fünf weitere in einem Umkreis von nur 48 Kilometern – von denen eine ebenfalls Bootsfahrten anbot. 1938 riss man den Nordflügel des Haupthauses ab. Ein neuer Besucherrekord an der Penn’s Cave konnte bis 1949 nicht erreicht werden. Bereits 1943 war die Höhle an das Stromnetz eines lokalen Energieversorgers angeschlossen werden, sodass die Erzeugung eigener Wasserenergie am Creek überflüssig wurde. Ab 1963 führte William Campbell die Höhle mit dem dazugehörigen Grundstück in alleiniger Verantwortung weiter. Im Folgejahr heiratete seine Tochter Jeanne C. den bei der United States Air Force beschäftigten Russell E. Schleiden. Auf dessen Initiative eröffnete 1968 der Penn’s Cave Airpark (der heutige Penn’s Cave Airport), auf dem die Betreiber Rund- und Sportflüge anboten. Auch in anderen Bereichen erweiterte man das Angebot für Besucher über den normalen Höhlenbesuch hinaus. So wurden Angeltreffen und Campingplätze angeboten sowie im Winter Touren mit Schneemobilen organisiert. Unter anderem diese Neuerungen führten 1969 zu einem neuen Besucherrekord.[7] In den 1960er Jahren entstand zudem das heutige separate Besucherzentrum, was im Laufe der Zeit dazu führte, dass lediglich die Verwaltungsbüros und Veranstaltungsräume in den ersten beiden Etagen des Haupthauses verblieben, während das dritte – noch vollständig im Originalzustand belassene – Stockwerk als Privatwohnraum dient. 1976 erfolgte die Aufnahme sowohl der Höhle als auch eben dieses ehemaligen Hotels, des heutigen Penn’s Cave House, in das National Register of Historic Places. Im Jahr 1983 übernahm Jeanne die Leitung der mittlerweile als Cooperation geführten Höhle von ihrem Vater. Sie hat sie bis heute (September 2010) inne, während ihr Sohn William Schleiden ihr Stellvertreter ist.
Die offiziellen Eigentümer der Höhle seit ihrer Inbesitznahme durch James Poe waren:
- 1773 – ???: James Poe
- ??? – 1868: Susanna M. und Samuel Vantries
- 1868 – 1884: George Long
- 1884 – 1905: Jesse und Samuel Long
- 1905 – 1908: John A. Herman
- 1908 – 1932: Henry C. und Robert P. Campbell
- 1932 – 1963: Edith und William Campbell
- 1963 – 1983: William Campbell
- 1983 – heute: Jeanne C. Schleiden
Sage

Wie in Bezug auf viele Höhlen existieren auch für die Penn’s Cave diverse Mythen und Sagen. Mehrheitlich gehen sie auf den wohlhabenden Zeitungsherausgeber und Historiker Henry Wharton Shoemaker (* 1880; † 1958) zurück. Die berühmteste von ihnen hat noch heute besonders in Zentralpennsylvania große Verbreitung. Shoemaker gab stets an, er habe die Geschichte 1892 im Alter von zwölf Jahren von Isaac Steele, einem alten Angehörigen des Volkes der Seneca, erfahren. 1902 wurde die Sage erstmals im Centre County Reporter veröffentlicht, ein Jahr darauf erschien sie in der Zeitschrift Wild Life in Western Pennsylvania. Schließlich lancierten auch die Pennsylvania Mountain Stories 1907 einen entsprechenden Bericht.
Die Sage besagt, dass ein junger Franzose namens Malachi Boyer aus Lancaster County einst aufbrach, um die Wildnis Pennsylvanias zu erkunden und in einem April das Ufer des Spring Creek nahe Bellefonte erreichte. Dort traf er auf O-Ko-Cho, den Häuptling einer nahen Indianersiedlung, mit dem er sich rasch anfreundete. Der Häuptling hatte sieben Söhne und eine Tochter namens Nita-nee. In diese verliebte sich der Franzose alsbald, die Konventionen der Ureinwohner verboten jedoch eine Beziehung. Daraufhin rannten beide fort, wurden allerdings aufgespürt und in das Dorf zurückgebracht. O-Ko-Cho befahl seinen Söhnen, Boyer in eine mit Wasser gefüllte Höhle zu werfen. Dort suchte der Franzose eine Woche lang einen alternativen Fluchtweg zum von den Indianern bewachten Haupteingang. Schließlich übermannte ihn die Erschöpfung und da er nicht wollte, dass seine Peiniger ihn sterben sahen, zog er sich in den hintersten Winkel der Höhle auf einen verborgenen Felsvorsprung zurück und verschied. Die Indianer erbrachten ihm die posthume Ehre, seinen Körper nicht anzufassen und aus der Höhle hinauszuzerren, sondern beschwerten ihn lediglich mit Steinen, um ihn am tiefsten Punkt im Wasser zu versenken.[8]
An die Häuptlingstochter Nita-nee erinnern heute noch der Lake Nitanee, das Nittany Valley und der Mount Nittany. Zudem tragen die Sportmannschaften der Pennsylvania State University als übergreifende Bezeichnung den Namen Penn State Nittany Lions.
Tourismus
Penn’s Cave gehört heutzutage zu den beliebtesten naturhistorischen Sehenswürdigkeiten Pennsylvanias. Jährlich wird sie von gut 35.000 Touristen frequentiert und erreicht damit ungefähr die Besucherzahlen beispielsweise der deutschen Binghöhle. Neben den geologischen Impressionen besteht ein wesentlicher Attraktivitätspunkt darin, dass die Grotte die einzige des Bundesstaates ist, in der Bootsfahrten angeboten werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal besteht seit 1954 als die Verantwortlichen der Alexander Caverns ihre Besichtigungen zu Wasser einstellten. Die geführten Touren der Penn’s Cave beginnen heutzutage mit einer Sammlung der entsprechenden Gruppe im Besucherzentrum (Visitors Center). Dieses beherbergt neben der Kasse und Restauratonsmöglichkeiten auch sanitäre Anlagen, einen Souvenirladen sowie eine hölzerne, wassergespeiste Anlage, in der man zuvor erworbene Schmucksteine aus dem Sand waschen kann. Neben dem Zentrum liegt darüber hinaus ein gut sieben Acre messendes Picknick-Freigelände. Vom Gebäude leitet ein Touristenführer die Besucher anschließend durch den Wald und die Treppe zum Haupteingang der Höhle hinab. Jeweils 22 Personen finden in den Plattbodenschiffen mit Außenbordmotor Platz. Während der knapp 50 Minuten dauernden Fahrt erklärt der Leiter mit Hilfe eines schwenkbaren Scheinwerfers einzelne Gesteinsformationen und hat über an bestimmten Punkten angebrachte Lichtschalter die Möglichkeit, einzelne Abschnitte farblich zu illuminieren und hervorzuheben. Zudem wird ein akustischer Effekt einiger Stalagmiten genutzt, die in Schwingungen geraten und Töne abgeben, sobald sie von kleinen Steinchen getroffen werden. Im Lake Nitanee erfolgt die Wende zur Rückfahrt. Insgesamt werden 1950 Meter auf dem Wasser zurückgelegt.
Wildtierpark
Im letzten Jahr unter der Leitung von William Campbell erfolgte 1982 die Anlage eines Wildtierparks auf einem 1500 Acre großen Wald- und Wisengebiet. Die von April bis November geöffnete Einrichtung soll den Besuchern die in Pennsylvania heimsche Tierwelt nahebringen. Besichtigungen erfolgen ausschließlich in Form etwa neunzigminütiger Rundfahrten mit Kleinbussen. Die Fahrzeuge, denen die Fensterscheiben entnommen wurden, ähneln den typischen US-amerikanischen Schulbussen und bieten 25 bis 35 Gästen Platz. Im nur nach außen abgesperrten Freilaufbereich leben Bisons, Weißwedelhirsche, Elche, Texanische Longhorns und Mustangs. Gewöhnt an die Touristen kommen die Tiere oft nah an die Busse heran, von denen man sie beobachten kann. Einige Zootiere sind jedoch zu gefährlich für diesen Bereich, sodass die Besucher im späteren Verlauf der Fahrt aussteigen, um diese Arten in ihren Gehegen zu sehen. Es handelt sich um Pumas, Rotluchse, Wölfe und drei amerikanische Schwarzbären. An den Park angeschlossen ist das kleine „Exotic Animal Museum“, das lebensgroße Nachbildungen afrikanischer Savanneentiere ihn ihren entsprechenden Habitaten zeigt.
Literatur
- Henry W. Shoemaker: Penn’s Grandest Cavern – The History, Legends an Description of Penn’s Cave in Centre County. Penn State University Press, University Park, 2005, ISBN 978-0271022666
- Kevin Patrick: Pennsylvania Caves & Other Rocky Roadside Wonders. Stackpole Books, Mechanicsburg, 2004, ISBN 978-0811726320
Einzelnachweise
- ↑ Der Spielraum muss angebeben werden, da man nicht ausschließen kann, dass das unterirdische Einzugsgebiet vom oberirdisch kartierbaren Bereich abweicht.
- ↑ Patrick (2004), Seite 104
- ↑ Penn’s Cave Teacher’s Guide der Penn’s Cave, Inc., Seite 4
- ↑ Patrick (2004), Seite 113
- ↑ Patrick (2004), Seite 51
- ↑ Penn’s Cave Teacher’s Guide der Penn’s Cave, Inc., Seite 8
- ↑ Patrick (2004), Seite 159
- ↑ Sharon Kehnemui, Laura A. Ward: „Penn’s Cave marks history in Centre County“ in The Daily Collegian, 19. April 1989
Laurent Nkunda (* 6. Februar 1967 als Laurent Nkundabatware Mihigo in Mutanda, Distrikt Rutshuru, Provinz Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo) ist ein ehemaliger General der kongolesischen Armee und ehemaliger Führer der Rebellengruppe Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes. Er galt über mehrere Jahre als einer der gefürchtetsten aber gleichzeitig auch erfolgreichsten Rebellenanführer Afrikas und hatte ab 2004 zeitweise große Landesteile im Osten der DR Kongo unter seiner Kontrolle. Im Januar 2009 wurde er von ruandischen Einheiten festgenommen. Internationale Beobachter werden Nkunda schwere Kriegsverbrechen vor.
Gold, Zinn, Diamanten, Coltan
Leben
Laurent Nkundabatware Mihigo wurde 1967 als Sohn eines aus Masisi im Nord-Kivu stammenden Tutsi-Rinderhirten geboren. Er begann bereits in jungen Jahren auf einer Kaffeeplantage in seinem Heimatdorf zu arbeiten. Nach Abschluss der Sekundarschulausbildung studierte er in Kisangani und im ruandischen Mudende einige Semester Psychologie[1] und arbeitete anschließend als Lehrer an einer weiterführenden Schule in Masisi. Nkunda, der neben drei afrikanischen Sprachen auch fließend Englisch und Französisch[2] spricht, gehört nach eigenen Angaben einer Pfingstkirche[3] an und ist Siebenten-Tags-Adventist. Er besitzt drei Farmen mit insgesamt 800 Rindern, ist verheiratet und hat sechs Kinder; sein ältester Sohn kam 1990 zur Welt.[4]
Militärische Laufbahn
Bereits 1993 kam es im Ostkongo zu ersten tödlichen Übergriffen auf Mitglieder der Volksgruppe der Tutsi. Nkunda schloss sich aus diesem Grunde in jenem Jahr der ruandischen Tutsi-Bewegung Ruandische Patriotische Front (RPF) an und erhielt eine Kampfausbildung im militärischen Trainingslager Gabiro. Die RPF stürzte 1994 im Zuge des Völkermordes in Ruanda die dortige Hutu-Regierung und dominiert das Land seither politisch. Nach diesem Sieg kehrte Nkunda in seine Heimat zurück und kämpfte an der Seite von Laurent-Désiré Kabila und dessen Sohn Joseph Kabila, die 1997 in einem vom Osten der DR Kongo ausgehenden erfolgreichen Bürgerkrieg den langjährigen hutufreundlichen Diktator Joseph-Désiré Mobutu entmachteten.
Im Zweiten Kongokrieg ab 1998 stieg Nkunda in der von Tutsi geführten sowie von Ruanda und Uganda unterstützten Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD) zum Major auf. Dieser Gruppierung gelang es im Kampf um Ressourcen und regionalpolitische Einflusssphären gegen die kongolesische Regierung – und damit Nkundas ehemalige Verbündete – zeitweise, große Landesteile im Osten der DR Kongo zu kontrollieren. Mit dem Friedensschluss von Pretoria am 30. Juni 2003, der den Krieg offiziell beendete, sollten die Soldaten der verschiedenen Rebellentruppen in die nationale Armee eingegliedert werden. In dieser beförderte man Laurent Nkunda im Jahre 2004 zum General.
Rebellion
Er lehnte jedoch diesen Posten jedoch bald wieder ab und wandte sich mit loyalen ehemaligen RCD-Truppen abermals gegen die Regierung von Joseph Kabila. Am 2. Juni 2004 verübten die Soldaten unter seiner Führung einen Angriff auf die Stadt Bukavu am Südufer des Kiwusees und nahmen diese ein. Er rechtfertigte den Aufstand mit dem Argument, dass sowohl die Tutsi als auch die Banyamulenge, in der DR Kongo lebende ruandischstämmige Tutsis, in der DR Kongo von einem erneuten Völkermord bedroht seien und beschützt werden müssten. Insbesondere unternehme die Regierung zu wenig, um die verbleibenden Milizen von Hutu-Extremisten wie beispielsweise die Interahamwe aus Ruanda zu entwaffnen, die nach wie vor im Ostkongo aktiv seien. Unabhängige Beobachter bestätigten, dass es in Bukavu einzelne Angriffe auf Banyamulenge gegeben habe, von einem Genozid könne jedoch keine Rede sein.[4] Es wurde Nkunda vorgeworfen, im Auftrag der Regierung Ruandas zu handeln, während er selbst behauptete, mit Ruanda lediglich „verbündet“ zu sein. Inwieweit Ruandas Präsident Paul Kagame ihn unterstützte, konnte nie geklärt werden.
Zur Jahreswende 2005/2006 rieb der General mit der neu mobilisierten Truppe im Ostkongo die 5. Brigade auf – die erste, die durch das vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen finanzierte Demobilisierungs- und Integrationsprogramm (frz.: Commission nationale de Démobilisation et de Réintégration; Conader) in die nationale Armee der DR Kongo eingegliedert worden war. Im Januar 2006 befahl er einen Vorstoß in den Distrikt Rutshuru, woraufhin binnen weniger Stunden 80.000 der dortigen Einwohner in Panik flüchteten. Anschließend erklärte Nkunda im Mai, 60 Kilometer nördlich von Goma stehend, die Präsidentenwahl am 30. Juli mit neuerlichen Terrorattacken zumindest im Ostkongo scheitern lassen zu wollen. Dies gelang ihm allerdings nicht. Im Laufe der Monate erhielt Nkundas Rebellengruppe immer stärkeren Zulauf. Einer der Hauptgründe hierfür war die Tatsache, dass er seinen Kämpfern einen einmaligen Einstiegssold von 50 US-Dollar zahlte. Zwar versprach die Conader ehemaligen Milizionären monatlich 25 US-Dollar über ein Jahr, doch hatte man Schwierigkeiten, diese Zusage einzuhalten. Meist wurde lediglich die erste Rate ausgezahlt. Aus diesem Grund liefen neben unzähligen demobilisierten Soldaten der runandischen Armee auch zahlreiche Banyamulenge zu ihm über. Unter der Führung Laurent Nkundas kam es im Dezember 2006 zur Gründung der Rebellengruppe Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (frz.: Congrès national pour la défense du peuple; CNDP) mit parteiähnlichen Strukturen. Diese verstand sich zunächst gemäß Nkundas Überzeugung als Beschützerorganisation für die Tutsis. Im späteren Verlauf stießen aber auch immer mehr Hutus und unzufriedene Regierungssoldaten hinzu. Ende des Jahres drang Nkunda in den Nationalpark Virunga vor.
Im November 2007 einigten sich die Regierungen der DR Kongo und Ruandas auf ein koordiniertes Vorgehen gegen Nkunda. Sie gingen gegen Nkunda vor, wobei sie von den UN-Friedenstruppen logistisch unterstützt wurden. Der Kivu-Konflikt eskalierte erneut. Im Januar 2008 wurde in Goma ein weiteres Friedensabkommen zwischen Rebellen und Regierung geschlossen, aber wiederum gebrochen. In der zweiten Jahreshälfte 2008 wurden in Ostkongo nach Angaben der UN 200.000 Menschen durch die Kämpfe zwischen Nkundas Truppen und der Armee vertrieben. Seit 2007 seien insgesamt zwei Millionen vertrieben worden.[5] Zuletzt gab es im Oktober 2008 schwere Gefechte, als Nkundas Truppen auf die Stadt Goma zumarschierten und auch Teile des Virunga-Nationalparks unter ihre Kontrolle brachten.[6]
- september 2005: Mr Laurent Nkunda does not present a threat to the local population, thus we cannot justify any action against him. (Gen Narena Satiya, Kommandant der MONUC in Goma)
- januar 2006: kampf mit regierungstruppen
- ende juni 2006: Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
- august 2006: kampf mit regierungstruppen bei der stadt Sake
- 30. august 2007: neuerlicher angriff auf eine Militärbasis bei Bukavu
- august 2007: nördlich des sees in nordivu in den diskriken Masisi and Rutshuru. infrastruktur und verwaltungsebenen
- dezember 2006 - september 2007: mehr als 180.000 menschen wurden in nord-kiwu vertrieben
- januar 2007: friedensabkommen, aber gebrochen
- 6. september 2007: waffenstillstand, verweigerte jedoch weiterhin die Entwaffnung seiner Truppen, solange die Hutu-Milizen nicht entwaffnet seien.
- amnesty: zwöfjährige entführt und kindersoldat
- zeil erweiter: befreieung des kongo von der korrupten regierung
- er beutet die rohstoffe des landes aus. er kämpfe nicht für geld
- 2007: angebot der regierung für2.5 mio ins exil nach südafrika zu gehen
- oktober 2007
- 2008: vormarsch
- ende oktober 2008: plötzlich vor goma, kongolesen geflohen am 18. nov
- aber rückzug und hilfskonvois, auch an aderen fronten rückzug um bis zu 40 kilometer
Die Angaben über die Truppenstärke Nkundas variierten zum Teil erheblich. So sprachen örtliche Polizeikräfte von bis zu 15.000 Mann, während die Vereinten Nationen lediglich 1.500 bis 6.500 für realistisch hielten. Der General selbst sprach stets von knapp 10.000 Getreuen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass er etwa 8.000 Soldaten befehligte. Mit dieser für die herrschenden Verhältnisse ungewöhnlich gut ausgerüsteten und ausgebildeten sowie – so berichteten UN-Soldaten und kongolesische Militärverantwortliche übereinstimmend – außergewöhnlich disziplinierten Gruppe war Nkunda sowohl den 20.000 Stationierten der Armee der DR Kongo im Osten des Landes als auch den „Blauhelmen“ der MONUC überlegen.
Nkunda, der sich bis dato stets der Öffentlichkeit entzogen und nur äußerst selten Interviews gegeben hatte und von dem lediglich Archivfotografien existierten, änderte in den anschließenden Monaten seine Außendarstellung. So trat er am 22. November erstmals seit langem wieder in der Öffentlichkeit auf, als er im Stadion des eingenommenen Ortes Rutshuru eine Rede hielt und die neuen Stadtrepräsentanten in ihr Amt einführte. In der Folge wurde er binnen weniger Wochen von zahlreichen internationalen Fernsehteams aufgesucht. Bei den Interviews präsentierte er sich stets in makelloser Uniform mit einem Gehstock als Accessoire und erklärte mit Hilfe seines Laptops angebliche Frontverläufe. Er gab sich staatsmännisch gebildet und korrekt und sprach über seine Pläne, Militärchef der kongolesischen Armee und schließlich sogar Präsident der DR Kongo zu werden. Nkunda vertrat den Medien gegenüber die Position, unter seiner Führung würde das Land innerhalb von fünf Jahren einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zugesprochen bekommen. Dieses auf Grund seines Bildungshintergrundes und seiner Armeeerfahrungen teilweise sogar glaubhafte Auftreten nach Außen als intellektueller und eloquenter Heerführer mit großen strategischem Geschick war ein Image, das er bereits jahrelang seinen Soldaten gegenüber pflegte. Es hob ihn deutlich von anderen Rebellenchefs ab und war neben den militärischen Erfolgen möglicherweise mit verantwortlich für das hohe Ansehen und die Popularität, die er unter seinen Anhängern genoss.
Ende des Jahres 2008 kam es wiederholt zu Friedensgesprächen zwischen Nkunda und der Regierung der DR Kongo, beziehungsweise deren Vertretern. In einer Verhandlungsrunde unmitelbar vor Weihnachten verärgerte Nkunda jedoch den UN-Vermittler Olusegun Obasanjo, in dem er die Forderung aufstellte, Kongos Parlament mit in die Gespräche einzubeziehen und über die Probleme des ganzen Landes zu reden statt nur über den Ostteil. Am 5. Januar 2009 erklärte Bosco Ntaganda, Stabschef der CNPD, im kinyarwandasprachigen Dienst des BBC-Rundfunks, der Rebellengeneral sei wegen schlechter Führung abgesetzt.[7] Sowohl Vizestabschef Sultani Makenga als auch CNDP-Sprecher Bertrand Bisimwa dementierten dies zunächst und gaben an, nicht über einen angeblichen Sturz Nkundas informiert zu sein. Tatsächlich berief dieser am Folgetag die Führung der CNDP zu einer Sondersitzung in sein Hauptquartier Jomba. Am Abend des 22. Januar 2009 gegen 22:30 Uhr wurde Laurent Nkunda nach Gefechten in seiner Hochburg Bunagana von ruandischen Soldaten verhaftet. Dies wurde übereinstimmend von einem kongolesischen Militärsprecher sowie dem Sprecher der MONUC, Jean Paul Dietrich, bestätigt. Der Spiegel berichtet allerdings, Nkunda hätte sich in Bunagana noch der Festnahme widersetzen und über die nahe Grenze nach Ruanda fliehen können, wo die Festnahme erfolgt sei. Es handelte sich um eine seit langem von internationaler Seite erhoffte militärische Kooperation der Regierungen der DR Kongo und Ruandas, die – anders als sonst – gemeinsam gegen die Rebellen vorgingen. Offenbar wirkte auch Ntaganda mit seinen Truppen mit. Unmittelbar nachdem bekannt wurde, dass man Nkunda habhaft geworden war, forderte die DR Kongo dessen Auslieferung von Ruanda. Die dortigen Militärs setzten ihn jedoch zunächst in der Stadt Grenzstadt Gisenyi unter Hausarrest. Dieser dauerte bis mindestens Mitte April an.[8] Eine Auslieferung ist bislang nicht erfolgt.
Kriegsverbrechen
Internationale Beobachter und Augenzeugen machen Laurent Nkunda sowie seine Truppen für zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich. Er soll demnach nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch einer der grausamsten Rebellenführer gewesen sein. So verübten seine Soldaten 2002 beim Einmarsch der RCD in Kisangani ein Massaker an Zivilisten. Zwei Jahre darauf überließ er der Truppe Anfang Juni 2004 die kurz zuvor einenommene Stadt Bukavu drei Tage lang zur freien Verfügung. In dieser Zeit sollen allein an einem Wochenende 16.000 Einwohnerinnen vergewaltigt worden sein. Im Januar 2008 schließlich exekutierten Nkundas Männer in einem kongolesischen Grenzdorf 30 Männer mit Hammerschlägen, da diese sich einer anderen Kriegspartei zugewandt hatten. Darüber hinaus soll Nkunda für zahlreiche weitere Folterungen und Tötungen verantwortlich sein und zudem hunderte Kindersoldaten rekrutiert haben. Letzteres geht unter anderem aus Berichten von Amnesty International hervor, die besagen, er hätte die Entführung von teilweise zwölfjährigen angeordnet, um sie anschließend militärisch auszubilden.
Er selbst bestritt die Vorwürfe stets und erklärte unter anderem, dass Vergewaltigungen gegen den CNDP-Kodex verstoßen würden und seine Truppen nie die Intention hätten, Zivilisten zu ermorden. Es könne jedoch nie ausgeschlossen werden, dass einige ins Kreuzfeuer gerieten. Aus diesen Gründen veröffentlichte die Regierung Ruandas 2005 einen Haftbefehl gegen ihn. Ein internationaler Haftbefehl, der einen Prozess gegen Nkunda vor dem Internationaler Strafgerichtshof ermöglichen würde, lag und liegt allerdings nicht vor. Zwar haben die zuständigen Behörden Ermittlungen geführt, konnten ihm jedoch nichts nachweisen.
Weblinks
- Website der Rebellengruppe von Nkunda, dem Congrès National pour la Défense du Peuple – CNDP (in Englisch und Französisch)
- David Barouski: Laurent Nkundabatware, His Rwandan Allies, and the Ex-ANC Mutiny: Chronic Barriers to Lasting Peace in the Democratic Republic of the Congo. First Edition, 13. Februar 2007.
- Reuters AlertNet – Crisis Profile: What’s going on in Congo?
- Karte der von Nkunda kontrollierten Gebiete, washingtonpost.com
- Zif-Berlin Kurze Konfliktübersicht über die Situation in der DRK
- The Independent, 3. August 2006: We are ready for war, rebels warn Kabila
- Human Rights Watch: D.R. Congo: Arrest Laurent Nkunda For War Crimes
- „Profile: General Laurent Nkunda“ auf news.bbc.co.uk (BBC News). Abgerufen am 19. März 2010 (englisch)
- Moritz Koch: „Rebellen streichen Gorillas vom Speiseplan“ auf sueddeutsche.de (Süddeutsche Zeitung). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Arne Perras: „Rebellen-Chef mit intellektuellem Image“ auf sueddeutsche.de (Süddeutsche Zeitung). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- dpa: „Rebellenführer Nkunda will die Macht“ auf fr-online.de (Frankfurter Rundschau). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Ursula Rüssmann: „Ruandas Kongo-Krieger“ auf fr-online.de (Frankfurter Rundschau). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Alexander Schwabe: „Berserker von Bukavu torpediert die Wahlen“ auf spiegel.de (Spiegel Online). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Horand Knaup: „Warlord auf großer Bühne“ auf spiegel.de (Spiegel Online). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Horand Knaup: „Rebellengeneral Nkunda feilt an seinem Image“ auf spiegel.de (Spiegel Online). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
Zur Festnahme
- Sebastian Huld: „Ein Kriegsherr weniger“ auf stern.de (Stern). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Johannes Dieterich: „Das Ende eines Warlords“ auf fr-online.de (Frankfurter Rundschau). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Tagesschau-Bericht vom 23. Januar 2009: „Kongolesischer Rebellenführer Tutsi-General Nkunda festgenommen“ auf tagesschau.de (Tagesschau). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- Marc Engelhardt: „Rebellenführer Nkunda festgenommen“ auf tagesschau.de (Tagesschau). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Laurent Nkundabatware, His Rwandan Allies, and the Ex-ANC Mutiny: Chronic Barriers to Lasting Peace in the Democratic Republic of the Congo
- ↑ Michelle Faul: „Der charmante Menschenmörder“ auf rp.online.de (Rheinische Post). Abgerufen am 18. März 2010 (deutsch)
- ↑ New York Times: Dinner With A Warlord
- ↑ a b BBC-Profil
- ↑ BBC News: Thousands displaced in DR Congo
- ↑ BBC News: Urgent diplomacy in Congo crisis
- ↑ Dominik Johnson: „Machtkampf vor Friedensrunde“ in taz.de. (die Tageszeitung). Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)
- ↑ Quartalsbericht Januar bis März 2009 zum Projektland DR Kongo der Hanns-Seidel-Stiftung auf hss.de. Abgerufen am 14. März 2010 (deutsch)