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Digital Subscriber Line

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Digital Subscriber Line (DSL) bezeichnet die digitale Teilnehmeranschlussleitung in öffentlichen Kommunikationsnetzen. Streng genommen vom physikalischen Medium unabhängig, bezeichnet DSL das Übertragungsverfahren über ein doppeladriges Kupferkabel. Populär wurde die Bezeichnung DSL jedoch als Synonym für einen breitbandigen Internet-Zugang (meist über ADSL), auch wenn technisch gesehen auch der "langsame" ISDN-Anschluss eine DSL-Leitung darstellt.

Nach einer Bitkom-Studie vom Anfang Februar 2003 gibt es 3,2 Millionen DSL-Anschlüsse und 25 Millionen ISDN-Kanäle in Deutschland; jeder fünfte ISDN-Kanal der Welt liegt in Deutschland.

Beispiele

  • ISDN - Integrated Services Digital Network, in Europa unterschieden in
    • ISDN-Basisanschluss mit 2 B-Kanälen (Nutzkanälen) zu je 64 kbit/s und einen D-Kanal (Signalisierkanal) mit 16 kbit/s
    • ISDN-Primärmultiplexanschluss mit 30 B-Kanälen und einem D-Kanal mit 64 kbit/s;
  • ADSL - Asymmetric Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten bis 8 Mbit/s zum Teilnehmer (downstream) und 1 Mbit/s in der Gegenrichtung (upstream);
  • HDSL - High Data Rate Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Datenraten zwischen 1,54 und 2,04 Mbit/s;
  • SDSL - Symmetrical Digital Subscriber Line, eine symmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von bis zu 2,3 Mbit/s symmetrisch;
  • VDSL - Very High Speed Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von 12,9 bis 51,8 Mbit/s (downstream) bzw. 1,6 bis 2,3 Mbit/s (upstream);
  • RADSL - Rate Adaptive Digital Subscriber Line eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von 6 MBit/s (downstream) bzw. 640 kbit/s (upstream).

xDSL bezeichnet eine der Varianten der DSL-Technologie wie ADSL, SDSL, HDSL oder VDSL.

Reichweite

xDSL ist aufgrund der physikalischen Eigenschaften der Leitung in der Reichweite begrenzt. Generell gilt: Je höher die Bitrate, um so geringer die Reichweite. Für alle xDSL-Varianten sind daher Modi definiert, mit denen durch Verringerung der Bitrate - teilweise sogar dynamisch adaptiv - die Reichweite erhöht werden kann.

Anwendungen

Während ISDN in erster Linie für die Telefonie mit zwei Amtsleitungen genutzt wird, ist ADSL die erste Technologie, die Netzbetreiber für den schnellen Internet-Zugang von Privatkunden installiert haben. SDSL ist für beide Bereiche geeignet und kommt hauptsächlich für Geschäftskunden zum Einsatz.

Die Tendenz geht dahin, mehrere Dienste über eine einzige Doppelader übertragen zu können - idealerweise das "Triple Play" aus Telefonie, Internet-Zugang und Video.

xDSL-Hardware

Für den xDSL-Zugang werden (sowohl auf Kunden- als auch auf Seite der Telefongesellschaft) folgende Hardwarebauteile benötigt:

  • DSL-Modem oder ATU-R (ADSL Transceiver Unit - Remote)
  • DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) oder ATU-C (ADSL Transceiver Unit - Central Office)
  • DSL-AC (Digital Subscriber Line Access Concentrator) oder auch Breitband-PoP

Dazu kann je nach technischer Realisierung weiteres Equipment wie RADIUS-Server für die Benutzeranmeldung, -Verwaltung und Billing (Verbrauchsdatenspeicherung zum Zwecke der Rechnungserstellung) oder Splitter zur Abtrennung von ISDN/POTS-Signalen kommen. Im erweiterten Sinne gehört auch noch der PC/Router des Kunden zur DSL-Ausrüstung, weil dort die PPPoE-Strecke vom DSL-AC terminiert.

Schnittstellen und Spezifikationen

Schnittstellen und Spezifikationen für xDSL-Technologien (einschließlich ISDN) sind beispielsweise:

  • 1TR111 - Technische Beschreibung der digitalen Wählanschlüsse [1];
  • 1TR236 - Spezifikation für die Schnittstelle S0 zwischen ISDN-Endeinrichtung und Netzabschluss des Basisanschluss (NTBA);
  • 1TR237 - Spezifikationen der Schnittstelle S2M zwischen Endeinrichtungen und Netzabschluss beim Primärmultiplexanschluss im EURO-ISDN [2];
  • 1TR6 - ISDN-D-Kanal-Protokoll (national);
  • 1TR67 - Nationale Festlegungen der Deutschen Telekom AG zum DSS 1-Protokoll [3];
  • U-R2 - Ende 2001 von der Telekom definierte Schnittstelle für die Interoperabilität von ADSL-Endgeräten [4].

Protokolle

Protokolle für xDSL-Technologien sind beispielsweise:

  • PPPoE (PPP over Ethernet) - Protokoll, das die Kapselung von PPP-Paketen in Ethernet-Frames regelt; PPPoE wird u.a. von der Telekom für T-DSL verwendet.
  • PPPoA (PPP over ATM) - Protokoll, das die Kapselung von PPP-Paketen in ATM-Zellen regelt.
  • PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocoll) - Protokoll, das einen Tunnel über eine PPP-Verbindung herstellt. (selten für DSL verwendet, z.B. in München von M"net)


siehe auch: T-DSL, Modem, Kommunikation, Internet, Sky DSL