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Emil Osann

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Emil Osann (* 25. Mai 1787 in Weimar; † 11. Januar 1842 in Berlin) war ein deutscher Arzt, der als Begründer der wissenschaftlichen Balneologie gilt.

Familie

Emil Osann war der älteste Sohn des weimaranischen Regierungsrates Friedrich Heinrich Osann. Seine Mutter Johanna Viktoria (1741-1815), eine Schwester von Christoph Wilhelm Hufeland, heiratete nach dem frühen Tode seines Vaters den Staatsminister Christian Gottlob von Voigt.

Sein Bruder Gottfried Wilhelm Osann (1796-1866) war Professor für Chemie und Physik in Tartu und Würzburg, sein Bruder Friedrich Gotthilf Osann (1794-1858) war Professor der Philologie in Jena und in Gießen.[1]

Er war der Schwiegersohn des bekannten Mediziners Christoph Wilhelm Hufeland.

Leben

Emil Osann studierte Medizin in Jena und Göttingen. 1809 wurde er an der Universität Göttingen mit der Arbeit "Dissertatio sistens saturni medicum maxime internum" promoviert. Nach Absolvierung der preussischen Staatsprüfung sich er sich als praktischer Arzt in Berlin nieder.

Kurz darauf wurde er Assistenzarzt an dem von seinem Onkel Christoph Wilhelm Hufeland gegründeten poliklinischen Institut in Berlin. Seit 1814 war Osann außerordentlicher Professor für Physiologie an der dortigen medizinisch-chirurgischen Militärakademie. Er habilitierte sich 1815 und wurde 1818 zum außerordentlichen, 1826 zum ordentlichen Professor für Heilmittellehre ernannt. 1833 wurde er in Nachfolge von Hufeland Direktor des poliklinischen Instituts.

Er war seit 1820 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher, Leopoldina.

Wirken

Nicht zuletzt durch den Einfluss Hufelands beschäftigte Osann sich als Wissenschaftler vor allem mit der Wirkung von Heilquellen. 1822 veröffentlichte er eine Arbeit über Die Mineralquellen zu Kaiser Franzensbad bei Eger, für die ihm der österreichische Kaiser die große goldene Ehrenmedaille verlieh. Sein Hauptwerk war die Physikalisch-medicinische Darstellung der bekannten Heilquellen der vorzüglichsten Länder Europas, das als erstes umfassendes Werk der Balneologie gilt. Es war auf drei Bände angelegt, allerdings konnte Osann bis zu seinem Tod nur die beiden ersten über die deutschen Heilbäder vollenden. Seit 1837 war er der alleinige Herausgeber des Journal der praktischen Heilkunde.

Osann engagierte sich zusammen mit seiner Frau in zahlreichen sozialen Projekten und unterstützte kranke Berliner Mitbürger.

Literatur

Einzelnachweise

  1. „Gespräche mit Johann Wolfgang Goethe“, zeno.org