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Ernst Ahasverus Heinrich von Lehndorff

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Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff (* 17. Mai 1727 in Landkeim; † 20. Mai 1811 auf Schloss Steinort, Ostpreußen) war ein königlich-preußischer Kammerherr und Landhofmeister in Preußen.

Leben

Am 25. September 1769 heiratete er in Stonsdorf in Niederschlesien in zweiter Ehe die Gräfin Amalie Karoline von Schmettau (* 9. April 1751; † 12. September 1830). Mit 19 Jahren kam er nach Berlin und wurde hier zunächst Legationsrat, um dann zum Kammerherren der Königin Elisabeth Christine von Preußen, Gemahlin Friedrichs II. von Preußen, bestimmt zu werden.

Fast 30 Jahre diente er dem Hof – zuletzt sehr verbittert, fühlte er sich doch zu höheren Diensten fähig. 1775 verließ er den Hof und lebte auf seinem Schloss Steinort, wo er unter anderem seine enge Freundschaft zu Ignacy Krasicki, dem Fürstbischof von Ermland pflegte.

Bekannt wurde seine „Aufzeichnungen“ als Kammerherr der Königin Elisabeth Christine, ursprünglich in französischer Sprache, in denen er die Ereignisse am Königshof niederschrieb und bissig kommentierte. Er beschrieb detailliert in 18 Folianten das Hofleben im Rokokoschloss Schönhausen im heutigen Pankower Ortsteil Niederschönhausen, der von Friedrich II. seiner Gemahlin zugewiesenen Sommerresidenz. Hier lebte sie die längste Zeit ihres Lebens und überlebte ihren Gatten um elf Jahre. Eine Auswahl der Tagebücher wurden wieder neu aufgelegt.

Sein Sohn war Karl Friedrich Ludwig von Lehndorff.

Literatur

  • Wieland Giebel (Hrsg.): Die Tagebücher des Grafen Lehndorff. Die geheimen Aufzeichnungen des Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine. Story, Berlin 2007, ISBN 978-3-929829-52-5.