Gründau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Datei:Wappen Gründau.png |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 13′ N, 9° 9′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis | |
Höhe: | 135 m ü. NHN | |
Fläche: | 67,6 km2 | |
Einwohner: | 14.560 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 215 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63584 | |
Vorwahlen: | 06058 (06051 für Lieblos und Rothenbergen) | |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, GN, HU, SLÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 012 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Bürgerzentrum 1 (Lieblos) 63584 Gründau | |
Website: | www.gruendau.de | |
Bürgermeister: | Heiko Merz (SPD) | |
Lage der Gemeinde Gründau im Main-Kinzig-Kreis | ||
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Gründau ist eine deutsche Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, die ihren Namen durch den Fluss Gründau erhalten hat.
Geografie
Geografische Lage
Gründau liegt westlich von Gelnhausen und südlich von Büdingen an den Flüssen Gründau und Kinzig.
Landschaft, Naturräume, Ökologie
Nach der naturräumlichen Gliederung Hessens (Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen) liegt das Gemeindegebiet mit seinem größeren nordöstlichen Teil im Büdinger Wald (Haupteinheit 143), sein südwestlicher Teil gehört zum Büdingen-Meerholzer Hügelland (Haupteinheit 233), beide gehören zur Großlandschaft Südwestdeutsches Mittelgebirgs-/Stufenland.
Der Büdinger Wald ist ein nach Norden über die Kinzig vorspringender Spessart-Ausläufer, der zum Hessisch-Fränkischen Bergland (Haupteinheitengruppe 14) gezählt wird. Dieser schiebt sich von Süden vor die gegen das Rhein-Main-Tiefland (Haupteinheitengruppe 23) gerichtete Südabdachung des Vogelsberges. Als nordwest-südost-verlaufende Buntsandsteinscholle von 350 bis 410 m Höhe bildet er im Wesentlichen eine Sandsteinhochfläche, auf deren lehmigen Sandböden sich ein fast geschlossenes Waldgebiet befindet, zum größeren Teil Laubwälder, darunter auch schutzwürdige Edellaubbaumwälder. Die Bachtäler sind meist als Grünland genutzt. Die Landschaft hat hohe Bedeutung als Erholungsgebiet. Bedeutung für den Biotopverbund hat insbesondere das große unzerschnittene Gebiet nördlich Gelnhausen. An der Grenze zum Vogelsberg (Kennziffer 350.5) befinden sich dagegen Basaltdecken und einer der größten Basaltbrüche Hessens.
Der weitere Teil des Gemeindegebietes gehört zum Büdingen-Meerholzer Hügelland (früher Ronneburger Hügelland -Kennziffer 233.0- im Nordostteil des Rhein-Main-Tieflandes zwischen Nidder und Kinzig), einer gehölz- bzw. waldreichen Kulturlandschaft. Die aus Lössauflagen und aus Letten des Rotliegenden entstandenen Böden sind die Grundlage einer ertragreichen Landwirtschaft. Nur die nördlich des Kinzigtals gelegene Hochfläche gehört zum Gemeindegebiet, sie setzt sich aus einer Anzahl Nordost-Südwest-verlaufender Bergrücken zwischen breiten Talmulden und einem flachwelligen Gebiet nach Westen hin zusammen. Eine ökologische Sonderstellung nimmt das südlich der Hochfläche liegende Kinzigtal ein, in welchem Hochwässer häufig sind. Die Kinzig durchfließt die Landschaft in einem weiten flachen Muldental in 130 bis 110 m ü. NN. Die Wälder der Landschaft bestehen zum großen Teil aus Buchenwaldgesellschaften. Die Niederungen insbesondere der Kinzig werden als Grünland genutzt, der größte Teil der Landschaft als Ackerland. Wertvolle Biotope der Landschaft sind Gehölze des Offenlandes, Streuobst und naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Feuchtbiotopen.
Die Ortsteile Breitenborn und Gettenbach liegen inmitten des Gebietes des Büdinger Waldes. An seinem Rand liegen die Ortsteile Hain-Gründau (zur Gründauaue hin) und Lieblos (zur Kinzigaue hin); im Ronneburger Hügelland liegen Mittel-Gründau und Niedergründau, im Kinzigtal Rothenbergen und größtenteils Lieblos.
Nachbargemeinden
Gründau grenzt im Norden an die Stadt Büdingen (Wetteraukreis) und an die Gemeinde Ronneburg, im Osten an die Stadt Wächtersbach, im Süden an die Stadt Gelnhausen und die Gemeinde Hasselroth, sowie im Westen an die Stadt Langenselbold.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Gründau wurde am 31.Dezember 1971 aus den bisherigen Gemeinden Breitenborn (Amt Wächtersbach), Gettenbach, Lieblos und Niedergründau (durch Vertrag) gebildet. Zum 1.August 1972 kamen Hain-Gründau, Mittel-Gründau und Rothenbergen (durch Gesetz) hinzu.
Geschichte
Die meisten Ortsteile wurden schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Bis auf Breitenborn und Hain-Gründau gehörten die Orte des heutigen Gründau schon im Mittelalter kirchlich zur Bergkirche in Niedergründau, so dass sich die Gebietsreform an historisch gewachsenen Strukturen orientierte.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Gründau wurde von der ehemals eigenständigen Gemeinde Niedergründau übernommen. Es zeigt den Reichsadler in Verbindung mit dem Schlüssel des heiligen Petrus. Der Schlüssel weist auf die alte Bergkirche bei Niedergründau hin, die einen großen Pfarrsprengel (Bezirk) umfasst und dem heiligen Petrus geweiht ist. Der Reichsadler erinnert daran, dass Niedergründau im Mittelalter Mittelpunkt eines Reichsgerichts war und der König hier einen Hof und weiteren Grundbesitz innehatte.
Politik
Bürgermeisterwahl
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. März 2007 ging Heiko Merz (SPD) als Sieger hervor. Er erzielte 50,4 % der Stimmen. Auf seinen Mitbewerber, Joachim Werner (CDU), entfielen 49,6 %.
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 51,5 | 19 | 48,8 | 18 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,4 | 12 | 30,2 | 11 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 0,3 | 0 | – | – |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 14,7 | 6 | 15,3 | 6 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | – | – | 5,7 | 2 |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 47,7 | 56,1 |
Städtepartnerschaften
- Partnerschaft mit Neugersdorf in Sachsen
- Partnerschaft mit Laussonne, Département Haute-Loire (43), Auvergne, Frankreich
Religionen

54,1 % evangelisch, 18,9 % katholisch, 27 % sonstige
Die Bergkirche auf dem Schieferberg in Niedergründau ist die alte zentrale Kirche der meisten Gründauer Ortschaften. Sie wurde erstmals 1217 urkundlich erwähnt. Damals nahmen die Mönche des Klosters Selbold die Seelsorge in den Orten rings um den Schieferberg wahr. In der Reformation wurde die Bevölkerung evangelisch. 1556/57 wurde der Turm gebaut. 1840 wurde die Kirche mit ihrem heutigen Kirchenschiff gebaut, nachdem das alte wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Stilistisch ist der Korpus der Kirche dem Klassizismus zuzuordnen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Ratzmann-Orgel von 1839 und das Altarkreuz von Bernd Wilfer (Q-Fell) aus dem Jahr 2007. Kirche, Altes Küsterhaus und Pfarrhaus bilden ein denkmalgeschütztes Ensemble. Heute ist die Kirche das Ziel für den Motorradfahrer-Gottesdienst "Anlassen" jährlich im April. Sie liegt am Pilgerweg Fulda-Frankfurt. Weitere alte evangelische Kirchen befinden sich in Hain-Gründau (Laurentiuskirche) und Breitenborn. Die Paul-Gerhardt-Kirche in Lieblos ist ein Nachkriegsbau von 1960.
Katholische Christen gibt es erst durch die Heimatvertriebenen wieder in größerer Zahl in Gründau. Sie bauten 1960 die Christkönigskirche in Rothenbergen, eine Kirche in Form einer Krone.
Evangelisch-Methodistische Christen feiern ihre Gottesdienste in der Friedenskirche in Rothenbergen.
Wirtschaft
Wirtschaftlich hat in den letzten Jahren vor allen Dingen der Ortsteil Lieblos an Bedeutung gewonnen. Das dortige Gewerbegebiet zieht überregional Investoren an.
Verkehr
Die Ortsteile Lieblos und Rothenbergen liegen an der Bundesautobahn 66 (A 66) und haben direkte Autobahn-Anschlussstellen. Weiterhin verläuft die Bundesstraße 457 durch Gründau mit den Anschlussstellen Mittel-Gründau, Hain-Gründau, Gettenbach und Lieblos. Außerdem führt die Strecke der Lahn-Kinzig-Bahn durch Gründau mit Haltestellen in den Ortsteilen Lieblos und Mittel-Gründau. Für den Ortsteil Rothenbergen hat der Bahnhof Niedermittlau an der Kinzigtalbahn (Hessen) von Fulda über Hanau nach Frankfurt am Main Bedeutung.
Ansässige Unternehmen
- asecos GmbH - Sicherheit und Umweltschutz (Lieblos)
- Frey Holding und Management GmbH (Lieblos) (bis 2006)
- IG Bauerhin Automotive GmbH (Rothenbergen)
- Höffner, bis 2007 Möbel Walther AG (Lieblos)
- Putzmeister - Betonpumpen (Rothenbergen)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Gründau - offizielle Site der Gemeindeverwaltung (mit vielen Bildern und umfangreichen Informationen)
- Karte der Naturräumlichen Großlandschaften nach BfN
- Umweltatlas Hessen (→Natur und Landschaft→Die Naturräume Hessens bzw. Naturräumliche Gliederung)
- Niedergründau (mit vielen Bildern und umfangreichen Informationen)
- Bergkirche Niedergründau (informationen zum Förderverein Ratzmann Orgel und den Konzerten in der Bergkirche)
- Mittel-Gründau (Geschichte, Informationen und Termine über den Ortsteil)
- Linkkatalog zum Thema Gründau bei curlie.org (ehemals DMOZ)