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Lienz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Karte
Datei:Karte Lienz in Österreich.png
Datei:Karte Lienz in Tirol.png
Basisdaten
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Lienz
Fläche: 15,94 km²
Einwohner: 12.079 (Volkszählung 2001)
Bevölkerungsdichte: 812 Einwohner je km²
Höhe: 673 m ü. NN
Postleitzahl: A-9900
Vorwahl: +43 4852
Geografische Lage: 46°49'47" n. Br.
12°46'11" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: LZ
Gemeindekennziffer: 70716
Adresse
Gemeindeamt:
Hauptplatz 7
A-9900 Lienz
Offizielle Website: www.stadt-lienz.at
E-Mail-Adresse: rathaus@stadt-lienz.at
Politik
Bürgermeister: Dr. Johannes Hibler (ÖVP)
Gemeinderat: 21 Mitglieder: 10 ÖVP,
5 SPÖ, 1 FPÖ, 3 LSL,
2 GAL

Lienz ist die Bezirkshauptstadt im Bezirk Lienz in Tirol/Österreich.

Geografie

Geografische Lage

Lienz liegt an der Mündung der Isel in die Drau.

Nachbargemeinden

Klima

Großklimatisch zum inneralpinen Klimabereich gehörig, sind in Lienz noch Einflüsse des Mittelmeerklimas spürbar. Am meisten begünstigt sind natürlich die sonnseitigen Hänge und die Siedlungen auf den Schwemmbecken.

Geschichte

Älteste Funde aus der Zeit um 2000 v.Chr. am Schlossberg. Erste Siedlung auf Breitegg östlich von Lienz um ca. 1800 v.Chr. Lose zusammengeschlossene keltische Stämme leben ab ca. 400 v. Chr. auch vom Bergbau und werden schließlich durch die Abhängigkeit von den Römern in eine römische Provinz eingemeindet. Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) gründet das « Municipium Claudium Aguntum » das bis zur Hälfte des 3. Jahrhunderts unter stabilen politischen Verhältnissen und in wirtschaftlicher und kultureller Blüte lebte. Zur Auflassung der Siedlung dürfte die Schlacht zwischen Bajuwaren und Slawen um 610 n. Chr. beigetragen haben.

An der neuerlichen Welle der Christianisierung beteiligten sich neben Aquileia auch Salzburg und das Benediktinerkloster Innichen (gegr. 769 von Baiernherzog Tassilo III). Kaiser Karl der Große teilt 811 die Missionsgebiete von Aquileia und Salzburg und setzt den Fluss Drau als Grenze fest. Somit verbleibt die Siedlung um die Kirche St. Ändrä das heutige Patriasdorf beim Patriachat und wird später Sitz der regionalen Verwaltung unter einem Grafengeschlecht das zunächst den Lienzer Gau in der kärntnerischen Grafschaft Lurngau innehatte. Um 1100 erwarb das Geschlecht die Schutzherrschaft über Aquileia und nannten sich von nun an „von Görz“.

Ende des 12. Jahrhundert errichteten die Görzer im Talboden das Burgtum „Lienz“ mit Stadtmauer und Graben in der Form des heutigen Hauptplatzes. Die Ansiedlung wuchs durch die Ansiedlung von immer mehr Händlern und Gewerbetreibenden in den Status einer mittelalterlichen Stadt hinein (Erste Erwähnung als „Stadt“ im Jahr 1242). Im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts entstand am Eingang ins Iseltal die neue Residenzburg der Görzer Grafen, das Schloss Bruck. Die Görzer Besitzungen reichten bis nach Krain, die Windische Mark und nach Istrien, später wurden die Grafschaft Tirol und das Herzogtum Kärnten erworben.

Leonhard von Görz, der letzte seines Geschlechts, starb 1500 und somit fielen die Grafschaft an Kaiser Maximilian II. der sie durch den hohen Geldbedarf für Rüstung und Verteidigung an seinen Landhofmeister Michael Freiherr von Wolkenstein verkaufte.

Durch den finanziellen Schaden der 1609 beim Stadtbrand entstand sahen sie die Freiherrn von Wolkenstein 1647 gezwungen, die Grafschaft an die Tiroler Landesfürsten zurückzugeben, die sie an das Königliche Damenstift in Hall in Tirol verkaufte. Die Zugehörigkeit währte bis 1783 als Kaiser Joseph II. diese Institution aufhob, womit die Verwaltung von den Behörden des Landes bzw. Staates übernommen wurden.

Die napoleonische Ära hat ganz Tirol und auch Lienz in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Krieg zwischen Österreich und Frankreich 1805 wurde Österreich gezwungen, Tirol an Bayern abzutreten. Kirchenpolitische Reformen, die schlechte wirtschaftliche Lage und österreichische Propaganda ließen die Tiroler 1808-09 zu den Waffen gegen die von vornherien ungeliebte bayrische Herrschaft greifen (Tiroler Freiheitskampf). 1813 befreiten österreichische Truppen Tirol und stellten die österreichische Herrschaft wieder her.

Lienz wird 1868 Bezirkshauptstadt und erlebt einen Aufschwung durch den Bau der Pustertalbahn 1871. Kommunale Anliegen wie der Bau einer Wasserleitung, die Anlage eines Friedhofs, Verbesserungen im Sanitätswesen werden bewältigt.

Durch den verlorenen ersten Weltkrieg wird die österreichisch-ungarische Monarchie zerschlagen und Süd- und Welschtirol von Österreich abgetrennt. Der Bezirk Lienz wird somit zu einem isolierten Landesteil vom Bundesland Tirol. Auch nach Überwindung der ärgsten Missstände konnte nicht an die günstige Entwicklung in den Vorkriegsjahren angeschlossen werden. Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 löste eine nicht zu leugnende Begeisterung weiter Bevölkerungsteile aus, die sich wirtschaftliche Besserung erhofften. Doch schon bald kam die Ernüchterung. Der Bezirk Lienz wurde von Tirol getrennt und mit dem Gau Kärnten vereinigt. Mit Kriegsausbruch 1939 wurden viele Lienzer eingezogen und auch die Zivilbevölkerung bekam die Härte einer schweren Zeit zu spüren. Ab November 1943 warfen feindliche Flugzeuge rund 1000 Bomben ab, die eine enorme Zerstörung vor allem des Stadtkerns verursachten. Der Einmarsch britischer Truppen am 8. Mai 1945 bedeutete das Ende einer unglückseligen Ära.

In Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen ist die Tragödie im Lienzer Stadtteil Peggetz zu sehen, die sich am 1. Juni 1945 ereignete. Das Volk der Kosaken hatte sich von der UdSSR losgesagt und kämpfte auf Seiten Deutschlands gegen die Rote Armee. Beim Versuch der Briten, die Kosaken an die Sowjetunion auszuliefern, kam es zu grässlichen Massakern, bei denen rund 3000 Kosaken – darunter auch Frauen, Greise und Kinder – getötet wurden. Ein Friedhof erinnert noch heute an diese „Tragödie an der Drau“.

Nach dem Zusammenbruch von Hitler-Deutschland entstand auch Österreich wieder. Der Bezirk wurde 1947 mit Tirol wiedervereinigt und ein allgemeiner Aufschwung führte zur allmählichen Normalisierung des Lebens. Auf die Jahre des Wiederaufbaus folgte eine Konsolidierung geprägt vom allgemeinen Wohlstand, wesentlicher Verbesserung der städtischen Infrastruktur (Wohn- und Schulenbau) und der kulturellen Blüte.

Einwohnerentwicklung

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2004 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Regelmäßige Veranstaltungen

Verkehr

Lienz bildet als Ausweichstrecke in den Sommer-Monaten ein Nadelöhr für den Urlaubsverkehr. Diesem Umstand wird derzeit durch Planung von Umfahrungsstraßen entgegengewirkt.

Auf Bahnstrecken bestehen Verbindungen über Südtirol (Pustertalstrecke) nach Innsbruck und nach Spittal an der Drau. Die Pustertalstrecke wurde vor dem EU-Beitritt Österreichs im Korridorverkehr geführt.

Bildung

Es gibt in Lienz mit sieben Pflichtschulen und neun weiterführenden Schulen ein sehr hohes Bildungsangebot.

Pflichtschulen

Weiterführende Schulen

Persönlichkeiten