206. Infanterie-Division (Wehrmacht)
206. Infanterie-Division | |
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Aktiv | |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Infanteriedivision |
Gliederung | |
Stärke | 15.000 Soll |
Spitzname | Pik As |
Kommandeure | |
Liste der | Kommandeure |
Die 206. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht und wurde im Juni 1944 bei Witebsk in Weißrussland während der Operation Bagration vollständig vernichtet.
Divisionsgeschichte
Einsatzgebiete[1]
- Polen: 1939
- Ostgrenze: 1939/40
- Westwall: 1940
- Ostgrenze: 1940/41
- Ostfront, Zentralabschnitt: 1941 – 1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Schauplatz | |
---|---|---|---|---|---|
September 1939 | zur Verfügung | -- | Nord | Polen | |
Oktober 1939 | im Grenzschutzabschnitt | ||||
Januar 1940 | |||||
Juni 1940 | zur Verfügung | OKH | -- | Eifel | |
Juli 1940 | BdE | -- | |||
August 1940 | beurlaubt | -- | |||
Mai 1941 | XXVIII | 16. Armee | C | Ostpreußen | |
Juni 1941 | XXIII | Nord | |||
Juli 1941 | zur Verfügung | OKH | Dünaburg | ||
August 1941 | XXIII | 9. Armee | Mitte | Welikije Luki | |
September 1941 | VI | ||||
Oktober 1941 | XXIII | Kalinin | |||
Januar 1942 | Rschew | ||||
15. März 1942 | XXXXVI. Panzerkorps | ||||
28. April 1942 | XXVII | ||||
15. Juli 1942 | VI | ||||
14. Oktober 1942 | XXIII | ||||
Januar 1943 | |||||
9. Januar 1943 | Gruppe Burdach | ||||
6. Februar 1943 | XXIII | ||||
12. März 1943 | XXVII | ||||
18. März 1943 | XXXIX. Panzerkorps | ||||
22. März 1943 | VI | 3. Panzerarmee | Demibow, Witebsk | ||
Januar 1944 | LIII | Witebsk | |||
Juli 1944 | in Witebsk vollständig vernichtet |
Die 206. ID wurde am 17. August 1939 als Teil der 3. Welle in Insterburg/Ostpreußen aufgestellt. Der erste Kriegseinsatz erfolgte an der Westfront in Frankreich, danach wurde die Division für mehrere Monate beurlaubt. Die 206. ID wurde schwerpunktmäßig in den Schlachten um Rschew und am Tudowka-Bogen eingesetzt. Im April 1944 wurde die Division als Division neuer Art 44 umgestellt. Danach wurde die 206. ID in der 3. Panzerarmee integriert. Als am 24. Juni 1944 die Heeresgruppe Mitte angesichts der zehnfachen Überlegenheit der Roten Armee zusammenbrach, befahl Hitler General Gollwitzer vom LVIII. Korps, daß der Ausbruch vom letzten „festen Platz“ Witebsk im Osten genehmigt sei. Eine Division hätte jedoch in der Stadt zu verbleiben, der Name des Kommandeurs sei unverzüglich zu melden. Gollwitzer wählte die 206. ID unter Generalleutnant Hitter für dieses Himmelfahrtskommando aus. 8.000 Wehrmachtssoldaten gelang der Ausbruch aus Witebsk, nach sowjetischen Quellen fielen über 20.000 Soldaten. Der General der Infanterie Friedrich Gollwitzer und sein Generalstabschef Oberst Schmidt gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Hitter erteilte am 26. Juni 1944 den Ausbruchsbefehl auf eigenem Entschluss für die letzten überlebenden Soldaten, nachdem keine Gegenwehr mehr möglich war. 15 Kilometer von Witebsk entfernt, wurden die Reste der GR 301, 312 und 413 in einem Waldstück eingekreist und vernichtet. Nur wenige überlebten die Schlacht von Witebsk und schlugen sich nach Westen durch. Da Ostpreußen bereits von der Roten Armee besetzt wurde, richtete man im thüringischen Rudolstadt eine Abwicklungsstelle ein, um die Namen der 12.000 gefallenen Angehörigen der 206. ID zu ermitteln und deren Familien zu informieren, da sämtliche Dokumente der Division in Witebsk untergingen. Am 18. Juli 1944 wurde die 206. ID für aufgelöst erklärt, sie erhielt die Feldpostnummer 18744, um an diesen Tag zu erinnern.
Gliederung
- Grenadier-Regiment 301
- Grenadier-Regiment 312
- Grenadier-Regiment 413
- Artillerie-Regiment 206
- I. - IV. Abteilung
- Füsilier-Bataillon 206
- Pionier-Bataillon 206
- Nachrichten-Abteilung 206
- Nachschubtruppen 206
Personen
Dienstzeit | Dienstgrad | Name |
---|---|---|
1. September 1939 – 10. Juli 1942 | Generalleutnant | Hugo Höfl |
10. Juli 1942 – 13. Juli 1943 | Generalleutnant | Alfons Hitter |
13. Juli – 14. September 1943 | Generalmajor | Carl André |
14. September 1943 – 28. Juni 1944 | Generalleutnant | Alfons Hitter |
Dienstzeit | Dienstgrad | Name |
---|---|---|
26. August – 28. Dezember 1939 | Major | Walter Nagel |
10. August 1940 – 1. März 1942 | Oberstleutnant | Walter von Bogen und Schönstedt |
12. Juli 1942 – 10. Mai 1944 | Oberstleutnant | Moritz Liebe |
Mai – Jun 1944 | Major | Axel Ribbentrop |
Auszeichnungen
Oberst Alfons Hitter[3] wurde 1941 das Ritterkreuz verliehen.Insgesamt wurden 77 Angehörige der 206. ID mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.[4]
Literatur
- Ernst Payk: Die Geschichte der 206. Infanterie-Division 1939 - 1945, Podzun Verlag, Bad Nauheim 1952
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973. VI, 340 Seiten. ISBN 3-7648-1174-9.
Einzelnachweise
- ↑ a b c http://www.axishistory.com/index.php?id=3819 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „axis“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanteriedivisionen/206ID.htm
- ↑ 1942 als Generalleutnant Divisionskommandeur der 206. ID
- ↑ http://www.axishistory.com/index.php?id=11755
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