Frankenthal (Sachsen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 8′ N, 14° 7′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Großharthau | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,43 km2 | |
Einwohner: | 886 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01909 | |
Vorwahl: | 035954 | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ, BIW, HY, KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 140 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenstraße 4 01909 Frankenthal | |
Website: | www.gemeinde-frankenthal.de | |
Bürgermeisterin: | Kerstin Otto (CDU) | |
Lage der Gemeinde Frankenthal im Landkreis Bautzen | ||
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Frankenthal ist eine Gemeinde im Landkreis Bautzen in Sachsen, Deutschland. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Großharthau.
Lage

Frankenthal liegt in der Oberlausitz nahe der meißnischen Grenze und ist wie viele Siedlungen der Ostkolonisation ein typisches Waldhufendorf. Es erstreckt sich über 2,5 Kilometer Länge von Nordwest nach Südost, in einer Talmulde entlang einem kleinen Bach – dem Dorfbach, der die aus Rammenau kommende Gruna nahe dem Mühlteich verstärkt. Frankenthal grenzt im Westen an die Massenei, im Nordwesten an Bretnig, im Norden an Hauswalde, im Nordosten an Rammenau, im Südosten an Goldbach und im Süden an Großharthau, mit dem es eine Verwaltungsgemeinschaft bildet. Die nächstgelegenen Städte sind Bischofswerda, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Stolpen.
Geschichte
Um 1200 siedelten fränkische Kolonisten in der Gegend. Der Ort Frankenthal findet, wie andere Orte der Umgebung, erstmalig in der Oberlausitzer Grenzurkunde als Vranckenthal Erwähnung, die durch König Wenzel von Böhmen am 7. Mai 1241 unterzeichnet wurde und die Grenze zwischen der böhmischen Krone unterstehenden Oberlausitz und dem Bistum Meißen definierte. Später finden sich die Schreibweisen Franckental (1443), Franckentahl (1592) und endlich Frankenthal.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1834 | 1871 | 1890 | 1910 | 1925 | 1939 | 1946 | 1964 | 1971 | … | 2007 |
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Einwohnerzahl | 1056 | 1275 | 1416 | 1435 | 1438 | 1394 | 1544 | 1441 | 1368 | 1051 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Frankenthaler Kirche
Zeittafel:
- erste Hälfte des 14. Jahrhunderts: die Frankenthaler Kirche wird, anfangs nur als Kapelle, errichtet
- 1607: das Gotteshaus wird vergrößert; es erhält eine hölzerne Decke, eine Empore und wird bemalt
- 1702: der Fußboden der Kirche wird mit Tafelsteinen gelegt
- Mitte des 18. Jahrhunderts: Heinrich von Bünau schenkt der Kirche einen Altar, eine Kanzel, lässt einen neuen Turm bauen
Pfarrberg mit Pfarrlinde
Der Pfarrberg erreicht auf seiner größten Höhe 335 m, von wo aus man einen wunderschönen Blick über das Land, nach Rammenau und Bischofswerda und das Lausitzer Bergland hat. Hier wurde 1783 die Pfarrlinde gepflanzt, die sich auch im Siegel der Gemeinde wiederfindet. In den 1980er Jahren wurde ihr gegenüber eine „Schwester“ gepflanzt, um das Wahrzeichen auch für die Zukunft zu erhalten.
Kleine Galerie
Die Kleine Galerie ist das Domizil des Frankenthaler Heimat- und Chronikvereins. Hier werden seit 2002 in loser Reihenfolge aktuelle Ausstellungen zur Geschichte von Frankenthal gezeigt.[2]
Dorfleben
Gewerbe
Das Geschäftsleben in Frankenthal ist geprägt durch den Einzelhandel, verschiedene Dienstleister und kleinere Handwerksbetriebe.[3]
Bildungseinrichtungen
Mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 wurde die Evangelische Grundschule Frankenthal eröffnet. Träger ist der Evangelischer Schulverein im Landkreis Bautzen e. V.. Das Gebäude wurde 1893 erbaut. Nachdem mit Beginn der Sommerferien 2008 die Schule saniert wurde, folgte am 23. Februar 2009 die feierliche Einweihung.[4]
1958 wurde der Kindergarten der Gemeinde als Erntekindergarten gegründet. Heute trägt die Kindertagesstätte den Namen "Pusteblume". Träger ist die Arbeiterwohlfahrt.[5]
Freizeit- und Sportanlagen
- Stadion der Landjugend (mit Hart- und Rasenplatz, 400 m-Bahn, Sprunggrube)
- Turnhalle
- Ziegelteich (Naturbadeteich, gespeist durch den Quellzufluss der Schwarzen Röder)
Vereine
Zahlreiche Gemeindemitglieder sind in den ortsansässigen Vereinen aktiv, die einen wesentlichen Beitrag zum Dorfleben leisten.
Namentlich:
- Chor
- Freiwillige Feuerwehr Frankenthal
- Frankenthaler Heimat- und Chronikverein (seit 2002)
- Jugendclub "Blaue Engel"
- Kaninchenzüchterverein Frankenthal (seit 1924)
- Rassegeflügelverein
- SG Frankenthal (seit 1948)
- Stockcar-Team AFK
- Volkssolidarität Frankenthal
Persönlichkeiten
- Johann Georg Horn (1738-1794), Pädagoge, Philosoph, Rektor in Kamenz
- Kristian Pech (* 1946), Schriftsteller
- Gerhart Potthoff (1908–1989), Verkehrswissenschaftler
- Udo Schmuck (* 1952), Fußballnationalspieler der DDR
Literatur
- Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda (= Werte unserer Heimat. Band 40). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1983.
- Gottfried Nitzsche: Sagen und Geschichten der Massenei Oberlausitzer Verlag, ISBN 3-933827-25-6
- Frankenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band. Schumann, Zwickau 1815, S. 692 f.
- Frankenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 824 f.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Frankenthaler Heimat- und Chronikverein e. V.
- ↑ Gewerbe in Frankenthal
- ↑ Evangelische Grundschule Frankenthal (Sachsen)
- ↑ Selbstdarstellung der Kita Pusteblume Frankenthal
Weblinks
- Offizielle Homepage der Gemeinde Frankenthal
- Private Seite von Frankenthal
- Frankenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen