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Rieneck

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Eingebettet in eine malerische Naturlandschaft liegt das Städtchen Rieneck zwischen den südlichen Ausläufern der Rhön und der Ostseite des Spessart am Unterlauf der Sinn. Die Stadt Rieneck hat 2.111 Einwohner (Stand 12/2002) und gehört politisch zum Landkreis Main-Spessart im Regierungsbezirk Unterfranken, Freistaat Bayern, Deutschland.

Erstmals im Jahre 790 urkundlich erwähnt, blickt Rieneck auf eine lange, traditionsreiche Geschichte zurück. Seinen jetzigen Namen erhielt es von seinen ehemaligen Herren, einem Grafengeschlecht, das den Namen Rieneck von einem ausgestorbenen Geschlecht im Mittelrheinischen übernahm. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde über dem Ufer der Sinn eine Burg errichtet, und damit erweiterte sich auch die Siedlung, die seit 7. Juni 1311 als "Oppidum" = Stadt bezeichnet wird. Mit dem Umbau des Castells zu einer deutschen Ritterburg anno 1168 erhielt Graf Ludwig von Rieneck die Grafschaft im Spessart. Das Grafengeschlecht, dessen Hauptort Lohr am Main war, starb mit Graf Phillipp III. am 3. September 1559 aus. Rieneck gelangte 1673 in den Besitz der Grafen von Nostitz.

Die Burg, Wahrzeichen Rienecks, wechselte im Laufe der Jahre mehrmals den Besitzer. Heute ist hier eine moderne Bildungsstätte des Verbandes der Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder St. Georg untergebracht. Sehenswert ist die in die 8 m dicken Mauern des "Dicken Turms" eingebaute außergewöhnliche romanische Kapelle in Kleeblattform.

Das wirtschaftliche Potenzial Rienecks ist in der Forstwirtschaft (über 2.000 ha Waldfläche) und vor allem im Fremdenverkehr (2002: 33.500 Übernachtungen) zu sehen. Am Arbeitsort sind ca. 300 Personen beschäftigt (produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen). Der größere Teil der Erwerbstätigen sind Berufspendler, die ihrem Beruf in den Regionalzentren Lohr (Bosch-Rexroth), Karlstadt und Würzburg nachgehen.

Verkehrstechnisch ist Rieneck über die Bahn (Strecke Gemünden–Fulda) und den ÖPNV Main-Spessart (Omnibus) angebunden. Die Entfernung zum nächsten ICE-Haltepunkt beträgt 50 km (Würzburg) und zum nächgelegenen Flughafen sind es 100 km (Frankfurt am Main).