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Lúcio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lúcio
Lúcio im Jahre 2009
Personalia
Voller Name Lucimar da Silva Ferreira
Geburtstag 8. Mai 1978
Geburtsort BrasíliaBrasilien
Größe 188 cm
Position Abwehrspieler

2 Stand: 28. Juni 2010

Lucimar da Silva Ferreira, genannt Lúcio (* 8. Mai 1978 in Brasília, Brasilien), ist ein brasilianischer Fußballspieler, der seit Sommer 2009 bei Inter Mailand in der italienischen Serie A spielt.

Karriere

Vereine

Lúcio begann beim Planaltina EC mit dem Fußballspiel. Über den Clube Regatas Guará kam er 1998 zum Sport Club Internacional. Im Januar 2001 wechselte er für eine Ablösesumme von 8,5 Millionen Euro zu Bayer 04 Leverkusen in die Fußball-Bundesliga. In der folgenden Saison wurde er Deutscher Vizemeister und erreichte das Champions-League-Finale. Nach dieser Saison stand Lúcio im Fokus vieler europäischer Spitzenvereine, doch Leverkusen ließ ihn trotz exorbitanter Angebote nicht gehen.

2004 wechselte er schließlich zum FC Bayern München und erhielt dort auf Anhieb einen Stammplatz. In der Innenverteidigung hatte er eine Reihe von Partnern, vorwiegend Robert Kovač, Valérien Ismaël und Daniel van Buyten. In seinen letzten beiden Jahren bei den Münchnern hat Lúcio hauptsächlich an der Seite von Martín Demichelis gespielt. Zudem führte er mehrmals den FC Bayern München in Abwesenheit von Oliver Kahn als Kapitän an. Auch hinter Kapitän Mark van Bommel war er Vize-Kapitän. Trotz seiner eigentlich defensiv ausgelegten Position schaltete er sich gelegentlich in die Offensive ein. Lúcios Spiel zeichnete sich vor allem in der Leverkusener Zeit durch beeindruckende Tempodribblings aus. Unter Ottmar Hitzfeld musste er sich wieder mehr auf seine defensiven Qualitäten konzentrieren, ließ offensive Aktionen aber dennoch gelegentlich nicht aus.

Am 16. Juli 2009 wechselte Lúcio in die Serie A zu Inter Mailand und unterschrieb einen Drei-Jahresvertrag, nachdem ihm Bayern-Trainer Louis van Gaal keine Stammplatzgarantie in Aussicht stellen wollte.[1] Am 23. August 2009 (1. Spieltag) - beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen AS Bari - gab Lúcio sein Debüt in der Serie A; am 23. September (5. Spieltag) gelang ihm mit dem zwischenzeitlichen 3:0 - beim 3:1-Heimsieg über den SSC Neapel - sein erstes Tor für Inter. Mit dem Mailänder Klub konnte er auf Anhieb die italienische Meisterschaft gewinnen und zog mit dem Team in das Finale der UEFA Champions League ein. Dort traf er auf seinen alten Arbeitgeber FC Bayern München. In diesem Finalespiel konnte man mit 2:0 die Oberhand behalten und Lucio hielt erstmals den Champions-League-Pokal in den Händen. Neben diesen Erfolgen sicherte man sich auch den Erfolg im nationalen Pokal, dem Coppa Italia.

Nationalmannschaft

Am 15. November 2000 debütierte Lúcio in der A-Nationalmannschaft seines Landes, die in São Paulo, im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2002 Kolumbien mit 1:0 besiegte. Sein erstes von vier Länderspieltoren erzielte er am 9. Februar 2005 in Hongkong – im Rahmen des Carlsberg-Cups – beim 7:1-Sieg über Hongkong.

Lúcio nahm mit der Seleção an der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea teil und gewann am 30. Juni mit dem 2:0-Sieg im Finale gegen Deutschland den Weltmeistertitel. Über den gesamten Turnierverlauf fester Bestandteil seiner Mannschaft, trug er maßgeblich zum Titel bei.

Auch beim Konföderationen-Pokal 2005 in Deutschland triumphierte er: Am 29. Juni wurde Argentinien im Endspiel mit 4:1 bezwungen. Bei der Weltmeisterschaft 2006 stellte Lúcio eine WM-Bestmarke auf, nachdem er erst im Viertelfinale gegen Frankreich nach 386 Minuten wieder ein Foul begangen hatte.[2]

Nach der Weltmeisterschaft wurde er von Nationaltrainer Carlos Dunga zum Mannschaftskapitän ernannt. Im Sommer 2009 nahm er wiederum am Konföderationen-Pokal teil, kam im Turnierverlauf mehrfach zum Einsatz und erzielte den Siegtreffer im Endspiel gegen die Vereinigten Staaten. 2010 nahm er erneut an der Weltmeisterschaft in Südafrika teil und bestritt alle Spiele seiner Mannschaft.

Erfolge

Lúcio in Diensten von Inter Mailand (2009)

Verein

Nationalmannschaft

Individuell

  • Bola de Prata: 2000
  • FIFA Confederations Cup 2009: Team of the Tournament (Internetwahl)

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung „Lucio verlässt die Bayern“
  2. Lucio-Rekord: Erstes Foul nach 386 Minuten. sport.orf.at, 1. Juli 2006, abgerufen am 31. Juli 2009 (deutsch).