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Verhaltenstherapie

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Die Verhaltenstherapie ist eine ganzes Spektrum von Formen der Psychotherapie. Allen Formen ist gemeinsam, dass die "Hilfe zur Selbsthilfe" für den Patienten im Mittelpunkt steht, ihm nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme Methoden an die Hand gegeben werden, mit denen er zukünftig besser zurecht kommt.

Verhaltenstherapien sind sehr vielfältig einsetzbar, so bei Angstkrankheiten, Sucht, Depression und vielen anderen Krankheitsbildern mehr. Allgemein anerkannt ist inzwischen,dass für Zwangserkrankungen die Verhaltenstherapie durch keine andere Psychotherapiemethode ersetztbar ist.

Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung in den Lerntheorien. Sie hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend andere Gebiete der wissenschaftlichen Psychologie und Psychotherapie aufgegriffen und integriert. Der Begriff kognitive Verhaltenstherapie oder kognitiver Therapie trägt der Tatsache Rechnung, dass die Verhaltenstherapie sich neben einer Verhaltensänderung auch mit der Veränderung der kognitiven, gedanklichen Schemata des Menschen beschäftigt. Eine Ausrichtung der Verhaltenstherapie, die die "Hilfe zur Selbsthilfe" in den Mittelpunkt rückt ist die Selbstmanagementtherapie (Begründer: Frederic Kanfer).

Aus der Verhaltenstherapie ist die Verhaltensmedizin hervorgegangen. Sie befasst sich mit der Anwendung verhaltenstherapeutischer Erkenntnisse auf allgemeine medizinische Sachverhalte. Zum Beispiel mit der ergänzenden Behandlung von körperlichen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Asthma oder Diabetes mit psychologischen Mitteln. Etwa dadurch dass der Patient lernt, angemessener mit seiner Erkrankung umzugehen. Die Verhaltensmedizin beschäftigt sich mit Gesundheitsverhalten.

Die Verhaltenstherapie oder kognitive Verhaltenstherapie ist für viele ihrer Vertreter ( z.B. Klaus Grawe) auf dem Weg zu einer allgemeinen wissenschaftlichen Psychotherapie. Das heisst einer schulenunabhängigen Psychoteherapie die wissenschaftlich überprüfte Methoden anwendet und integriert, unabhängig davon aus welcher Schulrichtung diese Methoden kommen. Dementsprechen legen Verhaltenstherapeuten grossen wert auf die emprirische Ueberprüfung ihrer Theorien und Methoden und sehen darin ein Zeichen von Professionalität.

Verhaltenstherapeut oder verhaltenstherapeutischer Psychotherapeut wird man durch eine 3 bis 5 jährige Weiterbildung. Vorraussetzung für die Weiterbildung ist , dass man Arzt oder Diplom-Psychologe ist. Verhaltenstherapeuten halten es für professionell, sich während der gesamten Berufstätig in irgendeiner Form supervidieren zu lassen und sich weiterzubilden.