Bezirk Bergedorf
Wappen | Karte |
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Lage des Bezirks Bergedorf in Hamburg | |
Basisdaten Bezirk | |
Bundesland: | Hamburg |
Fläche: | 154,8 km² |
Einwohner: | 116.904 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 755 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Geografische Lage: | 53° 30' n. Br. 10° 14' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HH
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Basisdaten Stadtteil | |
Fläche: | 11,3 km² |
Einwohner: | 41911 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 3696 Einwohner je km² |
Bergedorf (hochdeutsche Übersetzung von plattdeutsch Bardörp) ist
- der südöstlichste Stadtbezirk der Freien und Hansestadt Hamburg. Neben der ehemaligen Stadt (dem heutigen Stadtteil) Bergedorf gehören auch Lohbrügge sowie die Vierlande und die Marschlande zum Bezirk Bergedorf.
- der zentrale Stadtteil des Bezirks Bergedorf, gelegen an der Bille. Hier liegt auf einer Insel im Schlosspark das Schloss Bergedorf. Bergedorf verfügt über eine hübsche Altstadt.

Geschichte
Erste Spuren menschlicher Besiedlung fanden sich am Boberger Geesthang und auf dem Gojenberg: hier lagerten vor 15.000 Jahren steinzeitliche Sammler und Jäger. Ackergeräte, die ebenfalls im Bergedorfer Raum gefunden wurden, stammen von 3.000 v.Chr.
Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortes stammt von 1162; damals wurde Bergedorf noch als Kirchspiel Bergerdorp geführt. Während der Zeit dänischer Zugehörigkeit, von 1202 bis 1227, entwickelte sich der Ort, begünstigt durch seine Lage an einer wichtigen Ost-West-Straße, zu einem Marktflecken. 1275 erhielt Bergedorf die Stadtrechte. 1420 kam die Stadt zu Lübeck und Hamburg, bis 1866 war Bergedorf beiderstädtischer Besitz Hamburgs und Lübecks. Die staatliche Doppelzugehörigkeit bedingte als Kuriosum den Umstand, dass die Bergedorfer Post weder von Hamburg noch von Lübeck verwaltet werden durfte. Daher bildete Bergedorf postalisch gesehen ein winziges selbständiges Territorium, das von 1861 bis 1867 sogar eigene Briefmarken ausgab (vergleiche (Bergedorfer Postgeschichte).
Die beiderstädtische Zeit endete am 31. Dezember 1866. Seitdem ist Bergedorf ein Teil des Hamburgischen Staates, blieb aber zunächst noch eine selbstständige Stadt. Erst durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937, als alle noch beim hamburgischen Staat verbliebenen Teile mit einigen benachbarten Gemeinden zu einer einheitlichen Stadt vereinigt wurden, wurde auch Bergedorf am 1. Januar 1938 Teil der Stadt Hamburg.
Verkehr
- 1842 Eröffnung der Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn, der ersten Bahnlinie Norddeutschlands
- 1846 Eröffnung der Berlin-Hamburger-Eisenbahn
- 1906 Eröffnung der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE)
- 1912 Eröffnung der Vierländer Eisenbahn nach Zollenspieker
- 1953 Betriebseinstellung auf der BGE und der Vierländer Eisenbahn
- 1958 Eröffnung der Gleichstrom S-Bahn nach Hamburg
- 1969 Eröffnung der Gleichstrom S-Bahn nach Aumühle
- 1996 Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Bergedorf - Berlin
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
- NSG Boberger Niederung in Lohbrügge
- NSG "Die Reit" in Reitbrook (Marschlande)
- NSG Kirchwerder Wiesen und NSG Zollenspieker/Kiebitzbrack in Kirchwerder (Vierlande)
- NSG Borghorster Elblandschaft in Altengamme (Vierlande)
Bauwerke
- Fernmeldeturm Hamburg-Bergedorf (Höhe: 137,5 Meter)

- Alter Bahnhof Bergedorf der Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn, ältestes erhaltenes Bahnhofsgebäude Deutschlands
- KZ Neuengamme Gedenkstätte ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, das im Frühsommer 1940 zum eigenständigen Konzentrationslager erklärt wurde
Sternwarte
- Die 1909 auf dem Gojenberg errichtete und 1912 eingeweihte Hamburger Sternwarte ist eine bedeutende historische astronomische Forschungseinrichtung. Die Sternwarte bietet regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen, Vorträge und Kurse an.
Sport
- In Bergedorf befindet sich sich mit dem Billtalstadion das zweitgrößte Stadion Hamburgs.
- Keine 5km vom Bergedorfer Bahnhof befindet sich das Freizeitbad Reinbek ([1]).
Das Zentrum für Holzwirtschaft
Das Zentrum für Holzwirtschaft der Universität Hamburg befindet sich auf dem Gelände der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH).
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Adolph Hasse (1699 - 1783), Komponist.
- Heinrich Rathmann (1750 - 1821), Pädagoge, Historiker, evangelischer Pfarrer
- Ida Boy-Ed (1852 - 1928), Schriftstellerin