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Europa

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Lage Europas
Lage Europas

Da es mit Asien zusammen "gewachen" ist wird es auch als Euroasien bezeichnet.Europa ist das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse und wird von Europäern üblicherweise als eigenständiger Kontinent betrachtet. Europa erstreckt sich von der Nordsee und dem Atlantischen Ozean im Westen zum Ural im Osten, sowie vom Mittelmeer im Süden bis zum Nordpol. Es hat eine Fläche von 10.532.000 km² und eine Küstenlänge von 37.200 km. Nach Asien und Afrika hat Europa mit ca. 700 Millionen Einwohnern die drittgrößte Bevölkerungszahl aller Kontinente, bei einer Bevölkerungsdichte von 66/km².

Innereurasische Grenze

Das Ural-Gebirge, der Ural-Fluss, das Kaspische Meer, der Kaukasus, das Schwarze Meer sowie Bosporus, Marmarameer und Dardanellen bilden u.a. die Grenze von Europa und Asien. Weitere Informationen zum Grenzverlauf und dessen Geschichte siehe: Hauptartikel Eurasien.

Alphabetisch geordnete Liste der Staaten in Europa

Politische Karte Europas

Folgende Staaten liegen mit weniger als 5% ihrer Landfläche in Europa

  • Kasachstan (nur ein sehr kleiner Teil der Landfläche liegt in Europa, der Rest in Asien. Bei Sportveranstaltungen wird Kasachstan gelegentlich Europa zugerechnet.)
  • Türkei (nur 3% der Fläche liegt geographisch in Europa, der Rest in Asien. Bei Kulturveranstaltungen wird die Türkei Europa zugeordnet (in allen internationalen Sportveranstaltungen, Eurovision Song Contest u.a.). Sie ist Mitglied des Europarats und der europäischen Zollunion, ein Beitrittskandidat der EU und ist in allen europäischen Gremien vertreten.).

Aus historischen, kulturellen oder politischen Gründen werden gelegentlich auch folgende Staaten zu Europa gerechnet

  • Armenien (Geschichtlich eng mit Europa verbunden, christliche Bevölkerung mit indoeuropäischer Sprache und Kultur, Territorium liegt geographisch in Asien)
  • Aserbaidschan (liegt geographisch in Asien; bei Sportveranstaltungen wird Aserbaidschan Europa zugerechnet)
  • Georgien (Geschichtlich eng mit Europa verbunden, christliche Bevölkerung, Territorium liegt geographisch in Asien)
  • Israel (liegt geographisch in Asien; bei Kulturveranstaltungen wird Israel oft Europa zugeordnet (Fußball-Europameisterschaft, Eurovision Song Contest))
  • Zypern (Insel im östlichen Mittelmeer, die geographisch zu Asien gezählt wird; geschichtlich eng mit Europa verbunden, seit Mai 2004 ist der griechische Teil Mitglied der EU)

Abhängige Gebiete in Europa

Abhängige Gebiete von Europa in andern Kontinenten

Geographie

Europa kann wie folgt untergliedert werden

Städte und Metropolen

Lissabon war die erste kosmopolitische Metropole der Welt, da sie in Zeiten des Imperialismus Zentrum eines großen Kolonialreiches war. Noch 1950 befanden sich vier Städte der heutigen Europäischen Union unter den zwanzig größten der Welt, seitdem wachsen die europäischen Städte kaum noch, verlieren teilweise an Einwohnerzahlen. Diese vier größten EU-Städte waren London auf dem zweiten Platz hinter New York, Paris auf dem vierten Platz hinter Tokio, Mailand und Neapel belegten noch Platz 13 bzw. 19.

Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts holten die Städte der restlichen Welt, besonders die der Entwicklungsländer, z. B. Mexiko-Stadt, Manila oder São Paulo, bei den Einwohnerzahlen auf und führen jetzt die Tabelle der Welt an.

Problematisch beim Vergleich der Metropolen ist die in Deutschland übliche Abgrenzung anhand der Gemeindegrenzen, da andere Staaten dies in ihren Statistiken nicht tun (z.B. USA, Frankreich, Australien, Großbritannien). Daher fehlen in der unteren Auflistung der Metropolen polyzentrische Stadtregionen wie Rhein-Ruhr und Rhein-Main in Deutschland oder das oberschlesische Industriegebiet in Polen.

Die europäischen Hauptstädte finden sich in der Liste der Hauptstädte der Welt.

Metropolen in Europa

Rang Stadt Staat Einwohnerzahl in Mio. Einwohnerzahl mit Ballungsraum in Mio.
1 Moskau Russland 10,4 12
2 London Vereinigtes Königreich 7,4 ca.14
3 St. Petersburg Russland 4,0 4,7
4 Berlin Deutschland 3,4 4,1
5 Madrid Spanien 3,1 5,5
6 Rom Italien 2,8 3,3
7 Kiew Ukraine 2,6 3,5
8 Bukarest Rumänien 2,3  
9 Paris Frankreich 2,1 10,9
10 Budapest Ungarn 1,8  

Entfernungen verschiedener europäischer Städte

Alle Messungen sind in Luftlinie angegeben.

Die 15 längsten Flüsse Europas

  1. Wolga (3.531 km)
  2. Donau (2.850 km)
  3. Ural (2.428 km) "Eurasien"
  4. Dnjepr (2.200 km)
  5. Don (1.870 km)
  6. Petschora (1.809 km)
  7. Kama (1.805 km)
  8. Kura (1.510 km)
  9. Oka (1.500 km)
  10. Belaja (1.430 km)
  11. Dnjestr (1.352 km)
  12. Rhein (1.320 km)
  13. Elbe (1.165 km)
  14. Tajo (1.120 km)
  15. Weichsel (1.047 km)

Die höchsten Berge Europas

  1. Elbrus (5.642 m), Russland, Kaukasus (umstritten, da innereurasische Grenze unterschiedlich festgelegt ist)
  1. Mont Blanc (4.808 m; mit Eiskappe), Grenze Frankreich-Italien, Alpen
  2. Dufourspitze (4.634 m; Monte-Rosa-Massiv), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  3. Dom (4.545 m), Schweiz, Alpen
  4. Weisshorn (4.505 m), Schweiz, Alpen
  5. Lyskamm (4.480 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  6. Matterhorn (4.478 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  7. Dent Blanche (4.357 m), Schweiz, Alpen
  8. Finsteraarhorn (4.274 m), Schweiz, Alpen
  9. Zinalrothorn (4.221 m), Schweiz, Alpen
  10. Alphubel (4.206 m), Schweiz, Alpen
  11. Rimpfischhorn (4.199 m), Schweiz, Alpen
  12. Aletschhorn (4.192 m), Schweiz, Alpen
  13. Dent d'Hérens (4.171 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  14. Breithorn (4.164 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  15. Jungfrau (4.158 m), Schweiz, Alpen
  16. Mönch (4.107 m), Schweiz, Alpen
  17. Ecrins (4.101 m), Frankreich, Alpen
  18. Schreckhorn (4.078 m), Schweiz, Alpen
  19. Gran Paradiso (4.061 m), Italien, Alpen
  20. Großes Fiescherhorn (4.049 m), Schweiz, Alpen
  21. Piz Bernina (4.049 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen
  22. Weissmies (4.023 m), Grenze Schweiz-Italien, Alpen

Bekannteste Vulkane in Europa

Bevölkerung und Sprachen

Die Bevölkerung Europas besteht zu ca. 90% aus Indoeuropäern. Daneben gibt es Finno-Ugren und Basken, sowie Minderheiten von Türken, Arabern, Pakistaner, Juden, und anderen. Die Sprachenvielfalt ist sehr groß. Am weitesten verbreitet sind slawische, germanische und romanische Sprachen. Griechisch, Albanisch sowie baltische und keltische Sprachen zählen ebenfalls zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Die finno-ugrischen Sprachen (Hauptsprachen sind Finnisch, Ungarisch, Estnisch) bilden eine eigene Sprachfamilie. Die baskische Sprache wird keiner größeren Sprachfamilie zugerechnet, ihr Ursprung konnte durch die moderne Sprachwissenschaft nicht rekonstruiert werden und ist nach wie vor unbekannt.

Am gebräuchlichsten in Europa ist das lateinische Alphabet, gefolgt von dem kyrillischen Alphabet (in Russland, Weissrussland und der Ukraine, in Bulgarien, Serbien und Mazedonien) und dem griechischen Alphabet.

Die meisten Europäer sind Christen (römisch-katholisch, protestantisch oder östlich-orthodox). Es gibt jüdische und moslemische Minderheiten. Besonders in den Städten und den ehemals kommunistischen Ländern sind viele Menschen konfessionslos.

Politik

Schon in der Antike war Europa vom Großmachtstreben einiger Staaten bestimmt. Griechenland und Rom gründeten Weltreiche, die später unter dem Ansturm feindlicher Stämme zerbrachen. Das Mittelalter war geprägt von der Konkurrenz zwischen dem neuen römischen Kaiser im Westen und dem alten römischen Kaiser in Byzanz, auf deren beiden Einflussspären die Spaltung in ein westliches und östliches Europa zurückgeht. Im westlichen Europa tobte auch die Auseinandersetzung von Kaiser und Papst um die Vorherrschaft. Europa war Schauplatz des Dreißigjährigen Krieges, der Kolonialreiche, der Diktaturen Hitlers und Stalins und der beiden Weltkriege. Seit Jahrhunderten waren die Staaten Europas zerstritten, Kriege und Bürgerkriege verwüsteten den Kontinent. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde als erste gemeinsame europäische Institution der Europarat gegründet, der nach Ende des Ost-West-Konfliktes über 50 Staaten umfasst. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die 1975 als Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbei in Europa (KSZE) damals blockübergreifend gegründet wurde, und der neben europäischen Ländern auch die USA und Kanada angehören. Wer im politischen Sinne von der "Europa" spricht meint aber meist die EU oder Ihre Vorläufer: 1951 schlossen sich Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Italien und Frankreich zur Montanunion bzw EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) zusammen. Der Versuch, eine "Europäische Verteidigungsgemeinschaft" (EVG) sowie eine "Europäische Politische Gemeinschaft" (EPG) zu gründen, scheiterte 1954 an der französischen Nationaversammlung. Daraufhin wurden 1957 mit den Römischen Verträgen die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) sowie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet. Der Sammelbegriff "Europäische Gemeinschaften" (für EGKS, Euratom und EWG) wurde im alltäglichen Sprachgebrauch mehr und mehr durch den Singular "Europäische Gemeinschaft" verdrängt. Mit dem Maastrichter Vertrag wurde schließlich die die alten Gemeinschaften und Kooperationsformen überwölbende Europäische Union gegründet. Ein Großteil der Mitgliedsländer der ebenfalls in den 50er Jahren gegründeten EFTA (European Free Trade Association) ist mittlerweile in die EG/EU übergetreten - die verbliebene EFTA ist ihr über den Europäischen Wirtschaftsraum EWR eng verbunden. Heute hat die EU 25 Mitgliedsländer und ist derzeit dabei, sich eine Europäische Verfassung zu geben.

Wirtschaft

Europa ist ein wohlhabender Kontinent mit großen Industriemetropolen, gewinnbringender Landwirtschaft und einem boomenden Dienstleistungssektor. Die Industrie und die Dienstleistung konzentriert sich vor allem auf die Ballungsgebiete. In den meisten Staaten Europas ist das Problem nicht mehr der Mangel an Nahrungsmitteln, sondern die Überproduktion und die Fettleibigkeit.

Ausfuhrgüter sind vor allem Maschinen, Stahl, Computerbedarf und Autos. Einfuhrgüter sind z.B. Kakao, Tee, Kautschuk, Erdöl, Erdgas und Erze.

Siehe auch

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