Hoatzin
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Opisthocornus hoazin | ||||||||||||||
Der Hoatzin (Opisthocomus hoazin) wird auch Schopfhuhn, oder Zigeunerhuhn genannt. Der Name dem Versuch der Azteken, seinen Ruf nachzuahmen.
Merkmale
Hoatzins werden etwa 60 bis 66 Zentimeter groß und bis zu 800 Gramm schwer. Viele seiner sonstigen Kennzeichen sind einmalig bei den heute lebenden Vögeln. Dazu zählt sein abgerundeter Rücken, die roten Augen, das blauge, nackte Gesicht, sowie seine langen, blauschwarzen Schwanzfedern. Er hat große Flügel, und einen relativ langen, beigen Hals mit schwarzen Punkten, sowie einen kräftigen Schnabel. Kennzeichnend ist auch seine braurote bis schwarze Kopfhaube, welche aus einzelnen, starren Federn bestehen.
Das wohl interessanteste Merkmal haben die jungen Hoatzine, welche kleine Krallen an den Enden der Flügeln tragen, und damit während ihrer Entwicklung damit in den Bäumen klettern können. Sie bilden sich allerdings zurück, wenn der Vogel aufwächst.
Verbreitung

Er lebt in den Regenwäldern des nördlichen Teils von Südamerika, vom Amazonasbecken Guyanas und Brasiliens, bis nach Bolivien und Kolumbien im Westen.
Nahrung
Der Hoatzin ist pratiktisch ein reiner Pflanzenfresser. Frühmorgens und am Abend macht er sich auf die Suche nach Blättern, Früchten und Blüten verschiedener Baumarten und Sumpfpflanzen, die im oder am Wasser wachsen. Nur ganz selten fischt er auch mal einen Krebs oder einen Fisch aus dem Wasser.
Im Gegensatz zu dem meisten Vögeln, verarbeitet der Hoatzin seine Nahrung nicht in seinem richtigen Magen, sondern er schliest sie bereits im Kropf auf, welcher mit starken Muskeln und Leisten versehen ist. Er verschlingt seine Nahrung und speichert sie dort bevor er sie aufschliest. Wenn sein Kropf voll ist, wird ihm sein Kopf schnell zu schwer und er muss seine Brust gegen einen Baumstamm oder Ast lehnen, um auszuruhen.
Fortpflanzung
Hoatzine bauen ihre Nester wenige Meter oberhalb einer Wasserfläche. Die Tiere legen zwei bis fünf cremweiße oder braune Eier. Diese werden von beiden Eltern innerhalb von 28 Tagen ausgebrütet. Sobald die Jungvögel geschlümpft sind, werden sie zwei bis drei Wochen von ihren Eltern gefüttert, welche die Nahrung aus ihrem Kropf würgen. Bei Gefahr lassen sich die Jungtiere von den Bäumen aus ins Wasser fallen und tauchen so oft unter, und an anderen Stellen wieder auf, bis der Feind kein Interesse mehr an der Verfolgung zeigt. Erwachsene Hoatzins flüchten von Baum zu Baum, und fliegen nur selten, da ihr Flug sehr kraftraubend und meistens unnötig ist. Sie betreten ab einem gewissen Alter nur sehr selten Wasser, obwohl sie recht gut schwimmen und tauchen können.
Lange Zeit wurde der Hoatzin für ein Bindeglied zwischen heutigen und ausgestorbenen, reptilienartigen Vögeln gehalten. Die ältesten Fossilien von Hoatzinen sind 40 bis 50 Millionen Jahre alt. Durch die Flügelkrallen der Jungvögel wird oft eine Verwandtschaft mit dem Archaeopteryx vermutet. Man geht heute allerdings davon aus, dass diese Anpassung jüngeren Datums ist.