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Driftsethe

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Wappen Deutschlandkarte
Driftsethe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Driftsethe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 23′ N, 8° 37′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03352014Koordinaten: 53° 23′ N, 8° 37′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Samtgemeinde: Hagen
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 15,37 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03352014 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 27628
Vorwahl: 04746
Kfz-Kennzeichen: CUX
Gemeindeschlüssel: 03 3 52 014
Website: www.driftsethe.de
Bürgermeister: Heiner Schöne (WG)
Lage der Gemeinde Driftsethe im Landkreis Cuxhaven
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Karte

Driftsethe ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven und gehört zur Samtgemeinde Hagen. Der Name der Gemeinde bedeutet wahrscheinlich die an der Drepte sitzen, wobei die Drepte einen kleinen Nebenfluss der Weser, der die Gemeinde nach Osten begrenzt, bezeichnet. Der Name wird erstmals in einer Urkunde des Erzbischofs Friedrich I. von Bremen vom Jahre 1105 über den Umfang der Obedienz Bramstedt als drepti sati erwähnt.

Geschichte

Gründung

Das Dorf wurde schon 1110 als Drepti sati urkundlich erwähnt. Die Bauernkaten über einem Wellenbalken weisen auf die Deutung des Namens als Siedlung an der Drepte hin.

Bedeutung des Ortsnamens

Driftsethe wird in der Urkunde von 1110 drepti sati geschrieben und bedeutet soviel wie: die an der Drepte, der Drift wohnten. Der Ortsname soll chaukischen Ursprungs sein.

Gliederung

Driftsethe besteht aus drei Ortschaften: der eigentlichen Ortschaft Driftsethe und den Siedlungen Weissenberg und Tannendorf. Erstere liegt etwa anderthalb Kilometer westlich. Vor 1821 gehörten hier die beide Höfe nördlich der Hagen Sandstedter Landstraße zu Kassebruch, das südliche Anwesen wurde Driftsethe zugezählt. Um 1821 wurde von der Regierung verfügt, dass „ganz Weissenberg... von Cassebruch getrennt werden sollte, da der Ort gar nicht mit der Cassebrucher Gemarkung zusammen hing.“ Bis heute kann man hier von einer Streusiedlung sprechen. Während die ersten Feuerstellen in Weissenberg schon früh vorhanden waren, besteht die Siedlung Tannendorf erst seit kurzer Zeit. Den drei Häusern, die etwa einen Kilometer östlich des Dorfes zwischen 1920 und 1940 entstanden waren, folgten schon bald nach 1945 die ersten Siedlungshäuser, die von Flüchtlingen erbaut und bewohnt wurden. Der Ort selbst liegt auf dem Nordrand der Geestinsel, die südlich von Uthlede beginnt. Im Westen wurde sie einst durch einen Arm der Weser begrenzt, im Norden und Osten durch die Niederungen des Flusses Drepte. So ist auch die heutige Gemarkung durch Geest, Felder, im Süden und um den Ort herum und durch Moor, Weiden und Wiesen im Osten, Norden und Westen gekennzeichnet.

Frühe Bodenfunde

Auf eine lange Vergangenheit als Siedlungsraum weisen frühe Bodenfunde hin: 21 Grabhügel sollen nach alten Zählungen um Driftsethe herum vorhanden gewesen sein. Sie können der jüngeren Steinzeit zugerechnet werden. Keines jedoch konnte richtig erforscht werden. Das wohl letzte Steingrab wurde Ende der 1980er Jahre „neben der Wirtschaft Seedorf (jetzt Dietrich) im Ackerfelde, tief unter der Oberfläche zufällig gefunden.“ Beim Kultivieren der Heide, südwestlich des Dorfes, wurde 1882/1883 ein Urnenfriedhof entdeckt, eine genaue Untersuchung unterblieb jedoch. Spätere Urnenfunde beim Sandfahren am Weissenberg lassen aber den Schluss zu, dass eine Datierung in frühe germanisch-sächsische Zeit zu machen ist. Urkundlich kann der Ort erstmals in Akten der Bremischen Kirche ausgemacht werden.

Alte Sagen

Früher soll auf Weissenberg einmal ein Schloss gewesen sein mit einer launische und hartherzigen Herrin, die stets nur auf das eigene Wohl bedacht war. So geschah der Küchenmagd einmal ein großes Missgeschick. Sie ließ beim Putzen einen der silbernen Becher in den Brunnen fallen und berichtete weinend der Herrin von ihrem Unglück. Doch ungerührt verlangte diese von der Magd, den Becher wieder zu beschaffen. In ihrer Not kletterte sie in den Brunnen und ertrank. Und seitdem erscheint jedes Jahr an ihrem Todestag an dieser Stelle eine weiße Frauengestalt, die den Becher sucht. Bald darauf starb auch die Schlossherrin und werde in der dortigen Familiengruft beigesetzt. Als man nach Jahren die Gruft öffnete, fand man nur noch einen herzförmigen Stein, welcher seitdem Herzstein genannt wird.

Politik

Gemeinderat

  • CDU - 4 Sitze
  • WG - 5 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ahorn-Allee

Vor über 100 Jahren wurde eine Berghorn-Allee (1904) von Carl Arend Ficke, dem damaligen Besitzer des Hofes und Hauses Wittenborgh, am Weißenberg gepflanzt. Noch heute ist sie der Privatweg zu diesem Anwesen. Die Allee besteht aus über 100 Bäumen und hat eine Länge von rund 500 Metern.

Durch Verordnung des Landkreises Cuxhaven vom 17. Dezember 2008 wurde diese eindrucksvolle, landschaftsbildprägende Ahornallee zu einem geschützten Landschaftsbestandteil erklärt. [2]

Hügelgräber

Am Weißenberg gibt es eine Dreiergruppe Hügelgräber und ein größeres Einzelgrab. Diese stammen vermutlich aus der mittleren Bronzezeit und sind damit ca. 3.000 bis 4.000 Jahre alt. Es handelt sich hier wohl um die letzten noch erhaltenen Hügelgräber einer Gruppe von 25 teilweise sehr großen Hügeln. Diese sind kulturhistorisch besonders bedeutsam, weil sie das zuletzt erhaltene Beispiel der Errichtung von Grabhügeln auf den Heideflächen am Rande der Marsch in dieser Gegend sind.

Huegelgrab Weissenberg Driftsethe

In der Mitte derartiger Hügelgräber befindet sich häufig ein Kranz aus größeren Steinen, in die die Urne und gegebenenfalls Beigaben gelegt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in einem Hügelgrab östlich von Kassebruch ein Bronzeschwert gefunden.

Illjes – Mausoleum am Weißenberg

Das Illjes Mausoleum wurde nach dem Tode des Hofgründers Jacob Illjes (1854) Auf der Horst 10 am Weißenberg, welcher im Alter von 40 Jahren verstarb, errichtet. Jakob Illjes stammte ursprünglich aus Sandstedt von einem großen Marschenhof und zog nach einer unglücklichen Liebesgeschichte mit einer entfernten Verwandten des Marschendichters Hermann Allmers in das Ödland am Weißenberg. Er gilt als der Begründer der Siedlung am Weißenberg. Sein letzter Wille ist es gewesen, am Weißenberg mit Blick in Richtung Sandstedt beerdigt zu werden. Seine Eltern ließen das Mausoleum errichten, wo auch sie selbst später beigesetzt wurden.

Mausoleum

Mausoleum Driftsethe SG Hagen

Hinter dem Friedhof in Driftsethe ist das unter Denkmalschutz stehende Mausoleum zu finden. Es wurde ca. 1889 von der Familie von Wurmb erbaut und befindet sich noch heute im Eigentum der Nachfahren der Familie.

Vereine

  • Angelklub
  • Driftsether Sportverein
  • Fahr- und Reitverein
  • Feuerwehr
  • Landjugend
  • Schützenverein
  • Spielmannszug

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Diedrich Steilen (geb. 1880 in Driftsethe, gest. 1961 in Bremen) machte sich als Heimatforscher verdient und war in der deutschen und niedersächsischen Heimatbewegung aktiv.

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. LB CUX 51; Die Verordnung als PDF.