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Steinkorallen

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Steinkorallen
Korallen im lichtdurchfluteten Flachwasser.
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Regnum: Tiere (Animalia)
Vorlage:Subregnum: Vielzeller (Metazoa)
Vorlage:Divisio: Gewebetiere (Eumetazoa)
Vorlage:Subdivisio: Hohltiere (Coelenterata)
Vorlage:Phylum: Nesseltiere (Cnidaria)
Vorlage:Classis: Blumentiere (Anthozoa)
Vorlage:Subclassis: Zoantharia
Vorlage:Ordo: Steinkorallen (Scleractinia)
Familien
  • Acroporidae
  • Agariciidae
  • Astrocoeniidae
  • Caryophylliidae
  • Dendrophyllidae
  • Favidae
  • Fungiidae
  • Meandrinidae
  • Merulinidae
  • Mussidae
  • Oculinidae
  • Pectiniidae
  • Pocilloporidae
  • Poritidae
  • Siderastreidae
  • Trachyphylliidae

Steinkorallen (Scleractinia) früher (Madreporaria) sind die Tiere, die den Hauptanteil am Bau der großartigen Korallenriffe, der größten Bauwerke auf der Erde haben. Steinkorallen werden in 16 Familien mit mehr als 400 Arten eingeteilt. Die Klassifikation beruht auf morphologischen Merkmalen.

Steinkorallen am Aussenriff.

Wuchsformen

Korallen wachsen indem sich die Polypen teilen und die Einzelpolypen neues Skelettmaterial bilden. Sie können die unterschiedlichsten Wuchsformen haben. Koloniebildende Korallen können ast-, busch-, geweih-, tischförmig oder krustig wachsen. Andere ähneln Hirnen, Pilzen oder Seeanemonen. Die letzten beiden Wuchsformen kömmen besonders bei solitären, d.h. nicht koloniebildenden Korallen vor. Arten mit unterschiedlicher Wuchsform können zur gleichen Familie gehören, aber auch Arten mit ähnlicher Wuchsform zu unterschiedlichen Familien gehören. Meerwasseraquarianer unterscheiden noch zwischen großpolypigen Arten (SPS) und kleinpolypigen Arten (LPS).

Symbiosen

Zooxanthellen

Man unterscheidet hermatypische (riffbildende) Arten, das ist die Mehrzahl, und ahermatypische (nicht riffbildende) Arten. Riffbildende Steinkorallen leben immer in Symbiose mit einzelligen Algen, den Zooxanthellen. Diese erzeugen durch Photosynthese aus Kohlendioxid und Wasser Sauerstoff und organische Verbindungen, die der Ernährung der Koralle dienen.

Weitere Symbionten

Fische: Kleine, riffgebundene Korallenfische wie Riffbarsche oder Korallengrundeln sind oft auf buschförmige Korallen als Schutz angewiesen, und verteidigen diese gegen Freßfeinde.

Krebse: Zwischen den Ästen von vielen Korallen leben eine Vielzahl von Krebstieren, darunter kleine Korallenkrabben, die in speziellen Korallengallen, die die Koralle gebildet hat, leben. Dies ist noch ungenügend untersucht, und es ist nicht sicher ob es sich hierbei um eine Symbiose handelt.

Fortpflanzung

Asexuelle Fortpflanzung

Zerbricht eine Korallenkolonie z.B. durch Wellenschlag, so haben die Teilstücke, wenn sie an einen günstigen Siedlungplatz getrieben werden, die Fähigkeit weiter zu wachsen und eine neue Kolonie zu bilden. Diese Form der Vermehrung kommt besonder bei ästig wachsenden Geweihkorallen der Gattung Acropora vor. Diese Arten sind meist sehr Schnellwüchsig. Meerwasseraquarianer nutzen diese Möglichkeit um Steinkorallen künstlich zu vermehren. Eine weitere Möglichkeit ist die Bildung von Planula-Larven durch Parthogenese (Jungfernzeugung). So werden genetisch exakte Klone der Mutterkolonie gezeugt, die wie die Larven, die aus der geschlechtlichen Vermehrung hervorgegengen sind, ein geeignetes Substrat zur Siedlung finden müssen. Die dritte Möglichkeit der ungeschlechtlichen Vermehrung ist die Polypenausbürgerung. Einige Polypen lösen sich vom Korallenstock, siedeln sich an anderer Stelle an, und bilden eine neue Kolonie.

Literatur

  • Helmut Schumacher: Korallenriffe, BLV Verlagsgesellschaft München, 1988, ISBN 3-405-13614-8
  • Yossi Loya und Ramy Klein: Die Welt der Korallen, Jahr Verlag Hamburg, 1998, ISBN 3-86132-226-9