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Bendlerblock

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Blick in den Innenhof des Bendlerblocks
Nahansicht der Statue im Innenhof des Bendlerblocks

Der Bendlerblock ist ein historischer Gebäudekomplex in Berlin-Tiergarten an der Stauffenbergstraße 11 – 14, der ehemaligen Bendlerstraße, und am Reichpietschufer 72 – 76, der früheren Königin-Augusta-Straße bzw. Tirpitzufer. Die Bendlerstraße war nach dem Ratsmaurermeister Johann Christoph Bendler (* 1789; † 1873) benannt. Der Bendlerblock wurde 19111914 für das Reichsmarineamt erbaut.

In der Zeit der Weimarer Republik fungierte das Gebäude als Dienstsitz des Reichswehrministeriums und der Heeresleitung.

Kurz vor und nach der Machtergreifung von Adolf Hitler war der Bendlerblock Ort wichtiger Gespräche, Konferenzen und Entscheidungen. Zuerst diskutierte die Reichswehrführung unter Leitung von General Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord im Januar 1933 die mögliche Kanzlerschaft Hitlers und wie man diese verhindern könne. Aber schon am 3. Februar 1933 gab Adolf Hitler selbst die neuen Ziele seiner Machtpolitik aus. Er offenbarte den Generälen, dass man den Marxismus ausrotten will und den Lebensraum nach Osten erweitern wolle.

1938 wurde der Bendlerblock erweitert, um weitere Teile des Militärs beherbergen zu können, so z.B. den Oberbefehlshaber des Heeres, den Auslandsnachrichtendienst der Wehrmacht unter Admiral Wilhelm Canaris, den Chef der Heeresrüstung und des Ersatzheeres und das Allgemeine Heeresamt.

Bekannt wurde der Bendlerblock als Zentrum der Widerstandsgruppe vom 20. Juli 1944 im Dritten Reich rund um Claus Schenk von Stauffenberg. In der Nacht zum 21. Juli 1944 werden im heutigen Ehrenhof um 00:15 Uhr auf Anordnung von General Friedrich Fromm die Offiziere Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften nach dem zuvor erfolgten Freitod von Ludwig Beck erschossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der zerstörte Block wieder aufgebaut und von Behörden genutzt. Seit Ende der 1980er Jahre ist in ihm die Gedenkstätte Deutscher Widerstand eingerichtet. Im Innenhof wurde ein Ehrenmal errichtet, an dem die Inschrift „Ihr trugt die Schande nicht, Ihr wehrtet Euch, Ihr gabt das große ewig wache Zeichen der Umkehr, opfernd Euer heißes Leben für Freiheit, Recht und Ehre“ angebracht wurde.

Seit September 1993, als die Bundesregierung nach Berlin umzog, nutzt der Verteidigungsminister den Bendlerblock als zweiten Dienstsitz. Im Jahr 2005 wurde zum siebten Mal ein öffentliches Gelöbnis auf dem Ehrenhof durchgeführt. Die zur Tradition gewordenen Veranstaltung wurde in der Vergangenheit des Öfteren von Gegnern gestört.

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