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Flugplatz Mainz-Finthen

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Flugplatz Mainz-Finthen
Schnellinfo
Typ Verkehrslandeplatz
Betreiber Luftfahrtverein Mainz
Eröffnung ?
Stadt Mainz
Höhe 232 m (760 Fuß)
Breite Länge
49° 58' 11 N 08° 08' 88 O
IATA ? ICAO EDFZ
Startbahn
Richtung Länge Oberfläche
Meter Fuß
17/35 1.000 ? Asphalt
Statistik
2004
Passagiere ?

Der Flugplatz Mainz-Finthen, Funkrufzeichen Mainz-Info, Frequenz 122.925, (ICAO-Code EDFZ) ist ein Verkehrslandeplatz ohne Kontrollzone in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Betreiber ist der Luftfahrtverein Mainz e. V..

Technische Daten

Der Verkehrslandeplatz mit zwei Startbahnen liegt rund 4 nm südwestlich vom Mainzer Stadtzentrum, ca. 1 Kilometer westlich des Mainzer Stadtteils Finthen in einer Höhe von 232 Metern. Nachtflug (PPR) und Sichtflug sind erlaubt. Bei den beiden Landebahnen handelt es sich um eine Asphaltbahn mit Befeuerung und eine Grasbahn von jeweils 1000 m Länge in der Ausrichtung 08/26. Die Öffnungszeiten sind von 08:00 - 20:00 LT oder von SR (Sonnenaufgang) bis SS (Sonnenuntergang) (das jeweils kürzere). An- und Abflüge zu anderen Zeiten sind PPR. Der Flugplatz ist Arbeitgeber zweier fest angestellter Beauftragter für Luftaufsicht (BfL). Der Flugplatz ist für Luftfahrzeuge (incl. Hubschrauber) bis 14t MTOW, Segelflugzeuge und Luftsportgeräte zugelassen. An der flugplatzeigenen Tankstelle auf dem Vorfeld kann während der Öffnungszeiten AVGAS, Jet-A1 und Superbenzin getankt werden. Es gibt eine Kneipe, in der täglich von etwa 11 Uhr (LT) bis SS Kaffee, Kuchen und warme Gerichte serviert werden. Zusätzlich zum betreibenden Verein gibt mehrere verschiedene kommerzielle Flugschulen am Flugplatz bei denen das Fliegen mit diversen Luftsportgeräten und Kleinflugzeugen erlernt werden kann.

Die gegraphischen Koordinaten sind 49 58,11 N, 08 08,88 E, die Platzrundenhöhe beträgt 1700ft MSL (bei 760 ft MSL GND, nur Südplatzrunde(!)) und liegt nur über unbesiedeltem Gebiet. Zu beachten ist vor allem der Luftraum C des Frankfurter Flughafens (EDDF), der über dem Platz in 3500 ft MSL beginnt und etwa 0,5 nm östlich des Platzes bereits auf 1500 ft MSL abgesenkt ist. Die Grasbahn ist auch noch nach starken Niederschlägen schnell wieder benutzbar.


Geschichte des Flugplatzes

Das besondere am Flugplatz Mainz Finthen ist, dass er im Zweiten Weltkrieg als runder Grasplatz für Nachtjagdflugzeuge gebaut wurde und auf seiner gesamten Fläche über ein effizientes Entwässerungssystem und Drainagensystem verfügt - dieses ist kreisförmig mit einem Durchmesser von etwa 1,2 km auf dem gesamten Flugplatz angelegt. Hierzu wurden sowohl der Reichsarbeitsdienst von 1939 bis 1942, als auch männliche Zwangsarbeiter zweier Aussenstellen (Finthen 1 und Finthen 2) des SS-Sonderlager Hinzert vor allem von 1942 bis 1945 eingesetzt. In die Oberfläche des Flugplatzes wurden sehr große Mengen Hochofenschlacke (mehr als 60 Eisenbahnwaggonladungen) eingegraben und dazwischen ein netzartiges Drainagensystem verlegt, das die schnelle Entwässerung des gesamten Flugplatzgeländes, auch der inzwischen ungenutzten Fächen, bewirkt.

Nach dem Krieg übernahm zunächst die französische Armee den Flugplatz und baute die 1000 m lange Asphaltbahn, nach deren Abzug aus Rheinland-Pfalz übernahmen die Amerikaner den Flugplatz, die dort Transport- und Kampfhubschrauber stationierten.

Für den Papstbesuch von Johannes Paul II. im November 1980 in Mainz umzäunte die US-Armee das gesamte Flugplatzgelände. Diese Umzäunung ist noch immer intakt.

Seit dem die US-Armee 1994 den Standort aufgab, wird der Verkehrslandeplatz vom Luftfahrtverein Mainz weiterbetrieben.

Verkehrsanbindung

200 m entfernt vom Flugplatz befindet sich die Haltestelle Layenhof des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Die Zufahrt mit Kraftfahrzeugen ist nur über den Layenhof gestattet. Durch den Flugplatz verläuft am nordöstlichen Rand ein privater Radweg zwischen dem Layenhof, dem Ober-Olmer Wald und Finthen, der während der Betriebsszeiten genutzt werden darf.

Die nachste Autobahnanschlussstelle ist Mainz-Finthen der A60 (19).