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Bern Porter

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Bernard Harden Porter (14. Februar 1911, Porter Settlement, Aroostook County, Maine - 7. Juni 2004, Belfast, Maine) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, Verleger, Wissenschaftler und Künstler. Das Museum of Modern Art veranstaltete im Jahr 2010 eine Gedenkausstellung.

Leben

Er besuchte das private Colby College in Waterville, Maine und studierte anschließend Physik an der Brown University. Er mußte die Universität 1933 verlassen, weil er Kommilitonen bestohlen hatte, dennoch setzten sich Professoren für ihn ein und er erhielt 1935 eine Stelle bei der Acheson Colloids Corporation in New York. Er arbeitete dort an der für das Fernsehen wichjtigen cathrode ray tube technology. In New York beschäftigte er sich in seiner Freizeit intensiv mit der Kunst und Literatur der Moderne. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde er an die Princeton University (wo Albert Einstein lehrte) eingezogen und arbeitete danach in Oak Ridge, Tennessee am Manhattan Project Programm der Uranspaltung mit. Er begann c.1944 Texte von Henry Miller und von kalifornischen und einigen europäischen Dichtern (wie Yvan Goll) in kleinen Auflagen zu veröffentlichen. Mit dem Buchhändler George Leite gab er in San Francisco das Literaturmagazin Circle heraus (1944 bis 1948). Seine Ansichten über das Zusammenspiel von Kunst (ART) und Naturwissenschaft (SCIence) stellte er in seinem Schiart Manifesto (1950) dar. Nachdem sein Vater während des Besuches der Eltern bei Porter ein junges Mädchen sexuell belästigt hatte, zog er sich um 1950 für einige Jahre auf die US-amerikanische Insel Guam zurück. In den 1960ern war er Mitarbeiter am Saturn-V Programm der NASA. Porter war dreimal verheiratet. Seine Frau Margaret starb 1975, kurz nachdem sie sich in Belfast, Maine niedergelassen hatten.

Als Verleger

Bern Porter veröffentlichte Henry Millers pazifistisches Traktat Murder the Murderers (1944) und The Plight of the Creative Artist in the United States of America (Bern Porter, Houlton, Me., 1944), Semblance of a Devoted Past (Rern Porter, Berkeley 1944), Echolalia (Bern Porter, Berkeley 1945) Henry Miller Miscellania (Bern Porter, San Mateo, Calif., 1945) und Michael Fraenkels On the Genesis of the Tropic of Cancer (1946). Porter gestaltete Kenneth Patchens Panels for the Walls of Heaven (Berkeley 1946). Er veröffentlichte die ersten Bücher des sehr jungen en:Philip Lamantia (Erotic Poems; 1946), von en:Leonard Wolf: Hamadryad Hunted (1948); en:James Scheville (Tensions; 1947) und en:Robert Duncan: Heavenly City Earthly City (1947); Parker Tylers hochgelobtes The Granite Butterfly: A Poem in Nine Cantos (Berkeley 1945). Von Guam aus veröffentlichte er als erstes Schevilles: The American Fantasies (Agana 1951). Kenneth Rexroths A Bestiary for My Daughters Mary and Katherine erschien 1955 in San Francisco.

Als Dichter

Er selbst ist für seine found poetry bekannt, Fundstücke Text publizierte er in zahlreichen Büchern bei Something Else Press, The Village Print Shop oder Tilbury House. Dick Higgins nannte ihn den Charles Ives der amerikanischen Literatur. Er war ein Hauptvertreter der Mail Art und ein Mitarbeiter von Ray Johnson. Er veröffentlichte und illustrierte das erste Buch von Dick Higgins, What Are Legends (Bern Porter, Calais, ME, 1960).

Bücher

  • Water-Fight. L. A. Press, Pine Hill Printery, South Dakota 1941
  • Als Herausgeber: The Happy Rock: A Book about Henry Miller. Packard Press, Berkeley 1945. Beiträge von Lawrence Durrell, Michael Fraenkel, Philip Lamantia, George Leite, Kenneth Patchen, William Carlos Williams.
  • Aphasia: A Psycho-Visual Satire on Printed Communication. Bern Porter, Madison, ME, 1961
  • Scandinavian Summer: A Psycho-Visual Recollection in Six Languages of a Journey through Norway, Sweden, Finland, Russia, Denmark. Bern Porter, Madison, ME, 1961
  • 468B Thy Future. Bern Porter, Huntsville, Alabama, 1966. [Computerausdrucke der Apollo Mission]

[1] [2]

  • Xexoxial Editions (Buchlinks ganz unten)
  • Image Above: Dieresis. Bern Porter, Rockland, ME, 1969.
  • I've Left: A Manifesto and Testament of SCIence and -ART (SCIART). Something Else Press, New York 1971. 47 S. .
  • Found Poems. Something Else Press, Millerton, NY, 1972. 380 S. .
  • The Wastemaker (1926-1961). Abyss Publications, Somerville, Mass., 1972
  • Run-On Bern Porter, Belfast, ME, 1975
  • Gee-Whizzles. Maine Coast Printers, Rockland, ME, 1977
  • The Book of Do's. The Dog Ear Press, Hulls Cove, ME, 1982
  • Here Comes Everybody's Don't Book. The Dog Ear Press, south Harpswell, ME, 1984
  • The Last Acts of Saint Fuck You. 1985
  • Sweet End. The Dog Ear Press, Brunswick 1989.
Lesungen

Literatur

  • Alex Irvine: How Bern Porter Maps the World. In: Colby Magazine, Spring 2005, Band 94, Nr. 1
  • Leigh Landy: Avant-Garde and Technology. S. 48f.
  • Jena Osman: Recycling the Atmosphere. In: Louis Armand (Hrsg.): Hidden Agendas. 2010 (Heady LamarrBlog)
  • Arlo Quint: Bern Porter: Finding Poetry after the Manhattan Project & An Annotated Works Consulted. In: Ubuweb
Literatur allgemein zur Found Poetry
  • Steve McCaffery, Jed Rasula (Hrsg.): Imagining Language
  • Jena Osman: Gumshoe Poetry/ Poetry of Detection ([1] Fauxpress Blog], englisch)
  • Found Poetry Blog (englisch)
  1. Einige Bücher verlinkt bei Ubuweb: Historical. Mit einer Einleitung von Mark Melnicove: Wisdom of the Questioning Eye. Five Books from the 1960s, by Found Poet Bern Porter (1911-2004) (englisch)
  2. Auszüge aus den Büchern Dos, Don'ts und Gee Whistles: Founds-Auszüge (englisch)