Schupbach
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Schupbach hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Wiesbaden |
Landkreis: | Limburg-Weilburg |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:50_27_16_N_08_19_09_E, 2:50° 27' n. Br. 08° 10' ö. L. |
Höhe: | 220 m ü. NN |
Fläche: | 20,83 km² |
Einwohner: | 1243 (31.06.2005) |
Bevölkerungsdichte: | 59,67 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 65614 (alt: ????) |
Vorwahl: | 06484 |
Kfz-Kennzeichen: | LM |
Gemeindeschlüssel: | ?? ? ?? ??? |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Steinbacher Str. 10 65614 Beselich |
Website: | www.Beselich.de |
E-Mail-Adresse: | info@Beselich.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Martin Rudersdorf |
Schupbach ist eine Gemeinde in der Mitte von Hessen im Kreis Limburg-Weilburg.
Geografie
Geografische Lage
Schupbach liegt eingebettet zwischen Mörsberg, Hengen und dem Tal der Kerkerbach mitten im Herzen des Kreises Limburg-Weilburg.
Geologie
Die Landschaft ist geprägt durch Mamor- und Tonvorkommen. Bis in die 70er Jahre wurde in Schupbach Mamor und Ton abgebaut und vor Ort auch weiter verarbeitet.
Der Mamor Schupbach Schwarz ist weltweit bekannt, unter anderem wurde er im "Empire State Building" in New York verbaut.
Etwa 200 ha des Gemeindegebietes bestehen aus Wald.
Nachbargemeinden
Im Norden: Heckholzhausen Im Osten: Gaudernbach und Wirbelau Im Süden: Eschenau und Niedertiefenbach Im Westen: Obertiefenbach
Klima
Es herscht hier ein gemäßigtes Klima. Im Winter hält sich der Schnee in Grenzen, im Sommer ist nur selten unerträglich Heiß und wenn es mal Stürmt, halten die beiden Bergrücken den Wind von der Ortslage ab. Setzt sich jedoch ein Gewitter fest im "Ortskegel" kommt es schwer wieder raus und setzt heftige Regengüsse und Wind frei.
Geschichte
Schupbach wurde 1276 erstmalig urkundlich erwähnt.Erste Erwähnung der Schupbacher Kirche in einer Urkunde des Kloster Beselich. In ihr finden wir auszugsweise den Wortlaut einer Vereinbarung, die nach einem vorangegangenem Rechtsstreit zwischen dem Kloster Beselich und der Schupbacher Kirche getroffen worden ist. Die Kirche zu Schupbach zählt zum Kirchspiel Dietkirchen und mit allen Abgaben zur Kirche Villmar. 1283 ist sie schon eigene Pfarrkirche, gehört sie Grafschaft Greifenstein, kommt 1395 an Nassau-Dillenburg und 1420 an die Herren von Runkel. Der Kirchturm, als Wehrturm im 11. Jahrhundert in romanischem Stil erbaut, gilt heute als eine Besonderheit im nassauischen Raum und beweist, daß der Ort als Siedlung in das 1. Jahrtausend zurück reicht. Erste Hinweise auf das ortsadelige Geschlecht “derer von Schupbach”. Die ursprünglichen Farben des Wappens sind nicht bekannt, wurden erst später ergänzt: schwarzes Ankerkreuz auf goldfarbenem Grund. Die Existenz dieses Geschlechts ist bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts nachgewiesen. Rorich von Schupbach, Burggraf zu Hartenfels, siegelte 1339 mit dem Ankerkreuz 28. Juni 1366
Gaugraf Gerhard von Diez verpfändete für 16 Zentner Heller unter anderem die Zent Schupbach (gräfliches Gericht) mit Ausnahme des Klosters Beselich an Friedrich und Dietrich von Runkel.
1376
Umwandlung dieser Pfandschaft in ein erbliches Lehen und endgültige Trennung von der Gaugrafschaft Diez unter Hinzufügung von Obertiefenbach. Nach einem Weistum vom 16. September 1495 gehören zum Zent Schupbach die Orte: Wirbelau, Falkenbach, Gaudernbach, Heckholzhausen und Eschenau.
1555-1565
Nach dem Augsburger Religionsfrieden Beginn der Reformation in der Grafschaft Runkel nach dem lutherischen Bekenntnis.
1587
Änderung des Bekenntnisses zum Calvinismus. Schupbach wird protestantisch-calvinistisch.
1618
Der Ort gerät verstärkt in die Wirren des 30-jährigen Krieges. Wiederholt Durchzugsgebiet “raubender und plündernder Soldateska” verschiedener Nationalitäten. Protestantische Gebiete werden stark heimgesucht durch kaiserliche Liga.
1628-1629
Missernte, große Hungersnot, ansteckende Krankheiten und Seuchen (Pest) dezimieren die Bevölkerung.
1631
Die ersten Schweden kommen ins Nassauische Land. Schwere Last durch Einquartierung und auferlegte Kontributionen.
1634
Graf Friedrich von Runkel schuldet 6000 Gulden dem durchziehenden Kriegsvolk. Als diese Schuld nicht beglichen werden kann, gibt ISOLANI, ein kaiserlicher General der Kroaten, Runkel und alle Ortschaften der Grafschaft drei Tage zur Plünderung und Brandschatzung frei. Das Runkeler Stammschloß wird zerstört Auch Schupbach vom...
27.-24.04.1634
wird die Kirche “samt dem Dorf” geplündert. Es folgen Verwüstungen und die Zerschlagung der Almosenstockes. Damit ist aller rückständiger Sold verrechnet! Um den Wiederaufbau der Runkeler Burg zu finanzieren, verkauft Graf Christian Moritz von Runkel den Ort Obertiefenbach für 12.000 Taler an Nassau-Hadamar. Mit dem Wechsel des Fürsten zum katholischen Glauben wurde gemäß der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens, nach denen die Bevölkerung die Konfession des Landesherren zu übernehmen hatte, Obertiefenbach wieder katholisch.
1646
Schupbach erlebt durch kaiserlich-bayrischen Truppen die größte Plünderung. Vieh und Früchte werden geraubt, Häuser niedergerissen. Das Holz wird zum Aufbau eines riesigen Feldlagers an der Lahn zwischen Steeden und Dehrn verwendet.
1648
Am Ende des Krieges stehen in Schupbach nur noch 12 Häuser, in Wirbelau 5, In Eschenau 4, in Gaudernbach 9 und in Obertiefenbach leben nur noch 12 Familien gegenüber 95 Familien im Jahre 1604. Das Land ist verwüstet und viele Dörfer sind gänzlich verschwunden. Es dauerte lange, bis das ausgelaugte Land sich wieder erholt hatte.
1792
Die Französische Revolution zeigt ihre Auswirkungen. Während des 1. Koalitionskrieges (1792-1796) ist Schupbach wieder Durchzugsgebiet - nun königlich-preußischer und österreichischer Truppen, sowie eines serbischen Freikorps. Wie groß die Belastungen und die Kosten der Einquartierungen mit Verpflegung der Soldaten und Offiziere durch “Fouragelieferungen” waren, zeigt nachfolgendes Dokument:
04./05. Juli 1792
Eine Kolonne des Husarenregiments von Eben bezog am 4./5. Juli 1792 in Schupbach Quartier. Sie unterstand dem Oberbefehl des Herzogs Karl Wilhelm Friedrich von Braunschweig und gehörte zu den Koalitionstruppen, die nach einem kurzen Vorstoß auf französisches am 20. September 1792 nach der “Kanonade von Walmy” eine Serie weiterer Niederlagen hinnehmen mussten.
1796
Die Franzosen dringen über den Rhein vor. Die Bevölkerung war nun Ausschreitungen und Plünderungen durch französische Truppen ausgesetzt. “Ganze Dorfschaften flohen in die Wälder” wie alte Chroniken berichten. Die Nassauische Landesregierung hatte angeordnet: “... daß die Dorfleute sich beisammenhalten und durch Stürmen wider Marodeurs (plündernde Nachzügler) und Streif-Parteyen sich verteidigen sollten.” Am 17. September 1796 wurden die Franzosen in einem Gefecht zwischen Limburg und Diez von Großherzog Karl besiegt und zum Rückzug gezwungen. Die Belastungen für die Bevölkerung blieben jedoch noch Jahre bestehen und führten wieder zu einer starken Verarmung der Menschen.
August 1799
Räuberkongress in Schupbach. Die territoriale Zerstückelung, die Unfähigkeit der Regierenden und eine Naive Justiz begünstigen ein Räuber- und Bandenwesen, das wieder Angst und Schrecken verbreitet.
1806
Rheinbund. Mittelstaaten mit neugebildetem Herzogtum Nassau lehnen sich eng an Frankreich an. Teilstaat Nassau-Dillenburg, wozu nun Schupbach gehört, wird dem neugebildeten Großherzogtum Berg zugeschlagen mit der Hauptstadt Düsseldorf. Damit kommt Schupbach unter französische Verwaltung. Die politische Gliederung erfolgt nach französischem Verwaltungsprinzipien. Noch einmal erlangt Schupbach, wenn auch nur für kurze Zeit, Mittelpunktfunktion. Sie wird “Stadtgemeinde”, zu der Gaudernbach, Wirbelau, Seelbach, Falkenbach, Aumenau und Eschenau gehört. Sitz der Verwaltung ist Schupbach, Bürgermeister wird Philipp Fink aus Seelbach.
1815
Nach der endgültigen Niederlage Napoleons und Neuordnung nach dem Wiener Kongress erhält das Herzogtum Nassau seine endgültige Gestalt.
1866
Herzogtum Nassau wird Preußen einverleibt, Schupbach wird preußisch und kommt...
1867
verwaltungsmäßig zum neugebildeten Oberlahnkreis.
Juli 1870
Ein Ereignis, das leicht zur Katastrophe hätte werden können: Vor dem Auszug der Truppen in den deutsch-französischen Krieg hatten sich sehr viele Menschen zu einem “Bettag” in der Kirche zusammengefunden, als plötzlich ein Teil der Empore einstürzte. Es entstand Panik, aber wie ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt.
19. Jahrhundert
Aufschwung durch Erschließung und Abbau von Bodenschätzen. 1822 erwirbt Buderus die Christianshütte. Umgebung Abbau von Ton, Marmor und Basalt. Schupbacher Marmor seit 1600 bekannt (schwarz mit weißen Adern). Besondere Verwendung in der Barockzeit.
1884-1888
Bau der Kerkerbachbahn (Streckenplan). Zunächst bis Heckholzhausen 15,9 Km kosten 1,3 Millionen Mark.
bis 1908
Ausbau der Strecke bis Mengerskirchen und Zweigbahnen von Eschenau bis Obertiefenbach und von Schlagmühle bis Lahr. Gefördert werden Basalt, Brauneisenstein, Kalk, Manganerz, Ton und Marmor. Höchster Gütertransport 1938 = 310833 Tonnen. 1928 befördert die Bahn 28441 Personen und 1935 nur noch 2228 Personen. Fahrt von Dehrn nach Mengerskirchen (35 Km) dauerte 1914 = 2 1/2 Stunden.
1920
Abbau der Strecke Hintermeilingen - Mengerskirchen. Nach dem 2. Weltkrieg wird der Abbau der gesamten Bodenschätze in unserem Gebiet stufenweise eingestellt Damit hat die Kerkerbachbahn auch ihre Bedeutung verloren.
1960
erfolgt ihre endgültige Stilllegung und damit verschwindet auch ein Stück Romantik aus dem Kerkerbachtal. Die Zeit hat auch sie eingeholt.
Ein neuer Zeitabschnitt beginnt.
Religionen
Schupbach ist überwiegend evangelisch.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl schwankt seit einigen Jahren zwischen 1230 und 1260 Einwohnern.
=== Wappen ===
Das Wappen stammt aus dem 13. Jahrhundert des ortsadeligen Geschlechts derer von Schupbach
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
Feuerwehr, Sportverein, Tus Schupbach, Geflügelzuchtverein und Gemischter Chor
Persönlichkeiten
Weblinks
- Guido Reichardt: Schupbach Reichardt Homepage
- Homepage der Feuerwehr: Feuerwehr Schupbach e.V.
- Homepage des Fussballvereins: Fussballabteilung Tus Schupbach
- Homepage des Karnevalverein: KCS 2001
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