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Cirsium subcoriaceum

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Cirsium subcoriaceum

Cirsium subcoriaceum in der Cordillera de Talamanca, Costa Rica

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Kratzdisteln (Cirsium)
Art: Cirsium subcoriaceum
Wissenschaftlicher Name
Cirsium subcoriaceum
(Less.) Sch.Bip.

Cirsium subcoriaceum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kratzdisteln (Cirsium). Sie kommt in Mexiko und Mittelamerika vor.

Beschreibung

Cirsium subcoriaceum ist eine einjährige oder ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 4 m hoch wird. Der gelblich grüne bis kaffeebraune, aufrecht wachsende Hauptachse ist im oberen Teil stark verzweigt. Die Äste sind zuerst spinnwebig-filzig behaart, im Alter wird die Behaarung flockig. Die grundständigen Laubblätter sind gestielt, die Stängelblätter sitzend mit mehr oder weniger stängelumfassendem, nicht am Stängel herablaufendem Grund. Die Spreiten der Grundblätter und der unteren Stängelblätter werden 60 cm lang und 35 cm breit oder sogar noch größer. Sie sind im Umriss länglich-lanzettlich bis elliptisch geformt und tief fiederschnittig mit länglichen, grob gezähnten Lappen. Die Spreiten der obersten Laubblätter sind bis zu 25 cm lang und 6 cm breit und weniger tief geteilt. Die Blattzähne enden in kräftigen, 5–12 mm langen Dornen. Die Blattspreiten sind oberseits zunächst spinnwebig-filzig behaart und werden dann später rauhaarig oder etwas zottig-steifhaarig. Die Blattunterseiten sind meist mit einem dichten, weißlichen bis gräulichen spinnwebigen Filz besetzt.

Die Pflanze blüht und fruchtet von Jänner bis März, seltener auch zu anderen Jahreszeiten. Die korbförmigen Blütenstände stehen meist einzeln, gelegentlich auch zu zwei bis fünf mehr oder weniger nickend an den Enden der Zweige. Ihre annähernd kugelförmige Hochblatthülle ist 4,5–6 cm hoch und 3–4(–7) cm breit. Die Hüllblätter stehen in 8–19 Reihen. Die etwas zurückgebogenen äußeren Hüllblätter sind lanzettlich, an der Basis 4,5–5 mm breit und 25–30 mm lang. Am Rand sind sie kammförmig mit kleinen Dornen besetzt und verschmälern sich an der Spitze in einen 4–5 mm langen Dorn. Entlang der Ränder sind sie locker abstehend spinnwebig behaart und besitzen im Unterschied zum im selben Gebiet vorkommenden Cirsium mexicanum am Rücken keine klebrige Kante. Die aufrecht stehenden, orange-roten oder rötlich gelben inneren Hüllblätter sind linealisch, 40–50 mm lang und 1–3 mm breit.

Blütenkörbe von Cirsium subcoriaceum

Die rosa-purpurn oder gelblich-weiß gefärbten Blütenkronen sind 43–55 mm lang. Der Kronsaum ist fast bis zur Basis in fünf 23–28 mm lange Zipfel geteilt und deutlich länger als die Kronröhre. Die rosa bis gelb gefärbten Staubbeutel sind 13–16 mm lang. Der Griffel ist 53–65 mm lang mit zwei 2–2,5 mm langen Griffelästen. Die Achänen sind glänzend dunkelbraun, 5–7 mm lang und haben etwa 2 mm Durchmesser. Der schmutzig-weiße Pappus ist 28–33 mm lang.

Cirsium subcoriaceum hat einen diploiden Chromosomensatz mit 2n = 34.[1]

Verbreitung

Die Art ist vom zentralen Hochland Mexikos bis zum Vulkan Barú im Westen von Panama verbreitet. Die nördlichsten Vorkommen liegen in den mexikanischen Bundesstaaten Guanajuato und Querétaro.[2] Kleinere Areallücken weist Cirsium subcoriaceum in denjenigen Regionen auf, wo die Hochländer durch tiefer gelegene Regionen unterbrochen sind, also im Bereich des Isthmus von Tehuantepec und im zentralen und südlichen Nicaragua.[3]

Lebensraum und Ökologie

Cirsium subcoriaceum ist vor allem in Höhenlagen zwischen 1500 und 3500 m Seehöhe zu finden. Es sind aber auch Vorkommen auf über 4000 m Seehöhe am Vulkan Tacaná in Guatemala bekannt. Vorkommen in tiefen Lagen unter 1000 m Seehöhe sind selten.[3] Die Art wächst in Guatemala an feuchten bis nassen Standorten in offenen Feldern, Dickichten und lichten Wäldern und gelegentlich auch in Kiefern-, Eichen-, Zypressen- und Erlenwäldern.[4] Am Nordrand ihres Areals in Mexiko wird sie für feuchte Eichenwälder, denen manchmal auch Kiefern und Tannen beigemischt sind, angegeben.[2]

Der flugunfähige Bockkäfer Apteralcidion lapierrei, die einzige Art ihrer Gattung, kommt in den Gebirgen von Costa Rica und Panama auf Cirsium subcoriaceum vor.[5] Die Larven dieses kleinen Käfers fressen offenbar in den hohlen Stängeln dieser Distel.

Quellen

  • Dillon M.O. 2000: Cirsium. In: Stevens W.D., Ulloa Ulloa C., Pool A., Montiel O.M. (eds.): Flora de Nicaragua. Monogr. Syst. Bot. Missouri Bot. Gard. 85. - Online
  • Gardner R.C. 1975: Tribe XI. Cardueae. In: Woodson R.E. & Schery R.W. (eds.): Flora of Panama. Part IX. Family 184. Compositae. Ann. Missouri Bot. Gard. 62: 1272–1275. - Online
  • García López E., Koch S.D. 1995: Familia Compositae. Tribu Cardueae. In: Flora del Bajío y de regiones adyacentes. Fasc. 32. Instituto de Ecología, A.C., Pátzcuaro, Michoacán. 51 S. - PDF
  • Nash D.L. 1976: Tribe IX. Cynareae. In: Nash D.L. & Williams L.O.: Flora of Guatemala - Part XII. Compositae. Fieldiana, Bot. 24(12): 423–428. - Online

Einzelnachweise

  1. Ownbey G.B., Raven P.H., Kyhos D.W. 1975: Chromosome numbers in some North American species of the genus Cirsium. III. Western United States, Mexico, and Guatemala. Brittonia 27: 297–304. - Abstract
  2. a b García López E., Koch S.D. 1995: Familia Compositae. Tribu Cardueae. In: Flora del Bajío y de regiones adyacentes. Fasc. 32. Instituto de Ecología, A.C., Pátzcuaro, Michoacán. 51 S. - PDF
  3. a b Cirsium subcoriaceum. In: TROPICOS. Missouri Botanical Garden, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  4. Nash D.L. 1976: Tribe IX. Cynareae. In: Nash D.L. & Williams L.O.: Flora of Guatemala - Part XII. Compositae. Fieldiana, Bot. 24(12): 423–428. - Online
  5. Hovore F.T. 1992: A new genus and species of flightless longhorned beetle from Central America (Coleoptera: Cerambycidae). Insecta Mundi 6: 37–41. - PDF
Commons: Cirsium subcoriaceum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien