Miller-Samtfledermaus
Molossus pretiosus | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Molossus pretiosus | ||||||||||||
G.S.Mill., 1902 |
Molossus pretiosus ist eine Fledermausart aus der Gattung Molossus innerhalb der Familie der Bulldoggfledermäuse (Molossidae). Sie kommt in Mittelamerika sowie im nördlichen Südamerika vor.
Beschreibung
Molossus pretiosus erreicht eine Kopf-Rumpflänge von rund elf Zentimetern, wobei rund vier Zentimeter auf den Schwanz entfallen, sowie ein Gewicht von 21 bis 29 Gramm. Der Schädel ist kurz und breit gebaut. Das Gebiss besteht aus 26 Zähnen. Die Fellfärbung ist sehr variabel. Vor allem junge Tiere weisen ein fast schwarzes Fell auf während das Fell von älteren Tieren meist rötlich-orange gefärbt ist. Die rötliche Färbung des Haare tritt wahrscheinlich durch den Abbau des schwarzen Farbstoffes im alten Haar auf. Das schwärzliche Rückenfell ist meist blasser gefärbt als das Bauchfell. Das Fell am Brustkorb weist meist einige weiße Haare auf. Die Ohren sowie die Flughaut sind schwarz gefärbt. Die beiden Geschlechter unterscheiden sich vor allem in der Größe und im Gewicht.
Verbreitung und Lebensraum
Das stark zerklüftete Verbreitungsgebiet von Molossus pretiosus erstreckt sich von Nicaragua im Norden bis nach Kolumbien, Venezuela und Guyana im Süden. In Kolumbien leben isolierte Populationen in den Flusstälern des Río Cauca und des Río Magdalena sowie in einigen Gebirgstälern der Anden.
Es werden vor allem unbewaldete Gebiete besiedelt. In Flusstälern werden die höher gelegenen und trockeneren Bereiche besiedelt.
Lebensweise
Molossus pretiosus bilden an den Rastplätzen kleine Gruppen. Als Rastplätze werden meist Palmblätter, hohle Bäume, Höhlen aber auch menschliche Bauwerke wie Dächer und Brücken genutzt welche sich auch an Wasserflächen befinden können. Die Art ist dazu in der Lage sehr schnell zu fliegen. Als Nahrung dienen vor allem Insekten.
Krankheiten und Schädlinge
Protozoenarten der Gattung Trypanosoma stellen die einzigen bekannten Endoparasiten dar. Ektoparasiten sind keine bekannt.
Systematik
Zwischen Molossus pretiosus und Molossus ater besteht keine genetische Differenz. M. pretiosus wird dennoch als eigene Art betrachtet das sie sich nicht mit M. ater kreuzt obwohl sich das Verbreitungsgebiet der beiden Arten zum Teil überschneidet. Molossus bondae unterscheidet sich nur durch ein artspezifisches Allel von diesen beiden Arten.
Bei einigen mittelamerikanische Populationen von Molossus pretiosus wurde Inzucht nachgewiesen. Das Epitheton pretiosus kommt aus dem Latein und bedeutet soviel wie „von großen Wert“.
Quellen
Jason B. Jennings, Troy L. Best, Jennifer C. Rainey, Stephanie E. Burnett: Molossus pretiosus. In: Mammalian Species. Nr. 635, 2000, S. 1–3.