Megalithik in den Niederlanden
Von den erhaltenen Megalithanlagen in den Niederlanden liegen 52 in der Provinz Drenthe. Die 53. liegt in der Provinz Groningen. Die ursprüngliche Zahl der Megalithanlagen wird mit etwa 100 angegeben. Spuren ihrer Zerstörung finden sich zum Beispiel an der Kirche von Odoorn, wo gespaltene Blöcke eingebaut wurden.
Die Anlagen (niederl. Hunebedden) sind zwischen 3500 und 2800 v. Chr. von Angehörigen der Trichterbecherkultur aus Findlingen erbaut worden, die die Eiszeit auf dem Hondsrug, einem Höhenzug, ablagerte. Die von Mooren umgebene Drenthe blieb eine Siedlungskammer, wovon spätere Grabhügel (niederl. Grafheuvel) und der Moortempel von Barger-Oosterfeld zeugen.
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Anloo - D IX
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Schildaufschrift "Rijkshunebed D LII Diever" Nr. 52
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Anloo - D XIV
Die Menge der Anlagen liegt beiderseits jener Straße, die Emmen mit Zuidlaren verbindet. Nur drei liegen abseits bei Diever und Havelte. Nach niederländischer Terminologie werden nach Art der Zugänge „Ganggraf“ (Ganggrab) und „Portalgraf“ (Portalgrab) unterschieden.

Das so genannte „Trapgraf“ (Treppengrab - D13 in Gieten Eext), eine in einen Rundhügel eingesenkte Kammer mit treppenartigem Zugang und das Langgraf (Langgrab) (D43 in Emmen) sind für die Niederlande untypisch. Die Anlage D43 – ein 40 Meter langes vollständiges Hünenbett mit zwei querliegenden, relativ kleinen Dolmen – ist eher für das Gebiet östlich der Weser typisch. In Schoonoord liegt das restaurierte Ganggrab De Papeloze Kerk (die pfarrerlose Kirche).
Die größte Megalithanlage der Niederlande liegt zwischen Borger und Bronneger. Das Ganggrab (D27) besteht aus 47 Steinen und ist 22,50 Meter lang. Der schwerste Einzelstein wiegt 20 Tonnen.
Literatur
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3