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Columbus (ISS-Modul)

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Datei:Columbus ISS laboratory.jpg
Columbus Raumlabor

Das Columbus Raumlabor ist ein Wissenschaftslabor der Internationalen Raumstation. Im Auftrag der ESA wird das Modul bei der EADS SPACE Transportation in Bremen gebaut.

Beschreibung

Das Labor ist ein zylindrisches Modul, welches nur mit dem Space Shuttle transportiert werden kann. Das Modul wird an der Steuerbordseite des Node 2 montiert werden. Die Einstiegsluke befindet sich an dem einen Ende des Zylinders, die meisten Bordcomputer am Steuerbordende. Das Modul enthält 10 International Standard Payload Racks (ISPRs). Vier Racks befinden sich an der Vorderseite, vier an der Rückseite und zwei an der Decke. Drei Racks enthalten Lebenserhaltungs- und Kühlungssysteme. Die übrigen Racks dienen als Lager für Experimente. Vier weitere Payloads können extern angebracht werden.

Die folgenden ISPRs sollen in Columbus installiert werden:

Externe Payloads:

Spezifikationen

  • Länge: 6,871 m
  • Durchmesser: 4,487 m
  • Masse ohne Payloads: 10.275 kg (Startkonfiguration)

Das spezifizierte Startgewicht beträgt 12.775 kg einschl. 2.500 kg Nutzlast. Die maximale, spezifizierte On-Orbit Masse beträgt 21.000 kg einschl. 10.160 kg Nutzlast; die Nutzlast befindet sich zum größten Teil innerhalb des Modules, der andere Teil auf der External Payload Facility (Arbeitsname während der Entwicklung: „Blumenkästen“).

Geschichte

Das Columbus Programm wurde 1985 von der ESA beschlossen. Es beinhaltete 3 Flugkonfigurationen: eine frei fliegende Experimentalplatform (MTFF = Man Tented Free Flyer), die zur Umkonfiguration und Wartung an die Station andocken sollte, ein Attached Pressurized Module (APM) und eine Plattform auf einem polaren Orbit.

Zwecks Kostenminimierung wurden die gleichen Teile(Computer, Druckzylinder usw) soweit möglich in alle Flugkonfigurationen eingebaut; zur Kostenreduktion der Ersatzteile während der operationellen Phase wurden viele Geräte, die im engen Verbund mit den NASA Systemen zusammenarbeiten (Intercom, Video), als Common Items vorgesehen.

Wegen zu hoher antiziperter Entwicklungskosten (siehe MBB-ERNO Angebot für die Entwicklung und Lieferung der drei Flugkonfigurationen und ihrer Bodengeräte im Jahre 1989) und politischen Diskussionen blieb nur das APM übrig und wurde in Columbus umbenannt; die polare Plattform wurde als separater Vertrag abgewickelt. Weiterhin wurde durch ESA die Commonality mit NASA Geräten reduziert, um mehr europäische Entwicklungen zu fördern.

Wegen italienischer Interventionen musste die Verantwortung für das Columbus-Gesamtsystem zwischen Italien (Alenia) und Deutschland (MBB-ERNO) nach dem PICA-Prinzip geteilt werden. Später stellte sich heraus, dass diese Teilung sowohl den Zeitplan als auch die Kosten des Programmes negativ beeinflusste.

Da das Interesse an externen Experimentieranlagen immer größer wurde, initiierte ESA während der laufenden Entwicklung eine größere Änderung i.e. die Implentierung der EPF.

Starttermin

Geplanter Starttermin ist der 7. Dezember 2006.

Status Juli 2005: Aufgrund der gegenwärtigen Shuttle-Verzögerungen ist es realistischer nicht vor dem Frühjahr 2007 mit dem Start zu rechnen.