Friedrich von Isenberg
Graf Friedrich von Isenberg (* 1193; hingerichtet am 14. November 1226 in Köln), war Sohn von Graf Arnold von Altena († 1209). Sein Stammsitz war die Isenburg bei Hattingen.
Der Totschlag
Friedrich von Isenberg war nach neueren Forschungserkenntnissen die führende Persönlichkeit einer Opposition von westfälischen Adeligen gegen die agressive Machtpolitik des Kölner Erzbischof Engelbert von Berg.
Graf Friedrich traf sich im Jahre 1225 auf den Adelstagen in Soest mit seinem Onkel Graf Engelbert von Berg, dem Erzbischof von Köln, um eine friedliche Einigung bezüglich der Vogtei über die Reichsabtei Essen zu erzielen, die Graf Friedrich nach damaligen Klagen eigennützig und zu deren Schaden missbrauchte. Es kam zu keinem Ergebnis.
Auf dem gemeinsamen Rückweg von Soest nach Köln stellte Graf Friedrich seinem Onkel in einem Hohlweg am Fuß des Gevelsbergs zwischen Hagen und Schwelm am späten Nachmittag des 7. November 1225 einen Hinterhalt. Der Erzbischof wurde getötet.
War es geplanter Mord oder Totschlag im Eifer des Gefechtes - darüber ist man noch heute uneinig. Die seriöse wissenschaftliche Forschung geht heute von einem Totschlag aus. Engelberg sollte in "ritterlicher Haft" genommen werden, um die politischen Forderungen der Adelsopposition durchzusetzen. Dies entsprach den Gepflogenheiten einer mittelalterlichen Fehdepolitik.
Die Folgen
Über Friedrich von Isenberg wurden Reichsacht und Kirchenbann verhängt. Er verlor sämtliche Vogteien und seinen gesamten persönlichen Besitz. Seine Burg wurde noch im Winter 1225/26 unter dem neuen Erzbischof von Köln, Heinrich von Molenark, belagert und zerstört.
Friedrich reiste mit seinen Brüdern Dietrich und Engelbert, Bischöfe in Münster und Osnabrück, und dem isenbergischen Notarius mit den schriftlichen Unterlagen nach Rom zur Kurie, um vom Bann befreit zu werden.
Auf der Rückreise wurde Friedrich bei Lüttich gefangengenommen und für 2.100 Mark Silber an die Kölner Kirche verkauft. Am 14. November 1226 wurde er vor dem Severinstor hingerichtet. Ihm wurden Arme und Beine zerschlagen, er wurde auf das Rad geflochten und auf einer Steinsäule zur Schau gestellt. Er starb am folgenden Tag.
Sein Sohn Graf Dietrich von Altena-Isenberg kämpfte später um das väterliche Erbe und begründete das Grafenhaus Limburg sowie die Grafschaft Limburg bei Hohenlimburg.
Literatur
- Harm Klueting: "Daß sie ein Abspliß von der Grafschaft Mark ist, daran ist kein Zweifel". Die Grafschaft Limburg vom 13. bis zum 19 Jahrhundert, in: Jahrburch des Vereins für Orts-und Heimatkunde in der Grafschaft Mark 93/93 (1995), S. 63-126.
- Stephanie Marra: Artikel "Grafen von der Mark, Herzöge von Kleve-Mark" und "Jülich-Kleve (Hof)", in: Werner Paravicini (Hg.): Fürstliche Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Sigmaringen 2003.
- Gerhard E. Sollbach: Der gewaltsame Tod des Erzbischofs Engelbert I. von Köln am 7. November 1225. Ein mittelalterlicher Kriminalfall, in: Jahrb. des Vereins für Ort- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 93./94. Bd., 1995, S. 7-49.
Weblinks
- 7. November 1225
- Burg Isenberg, offizielle Seite
- Die Isenburg bei Hattingen - eine außergewöhnliche Geschichte
Personendaten | |
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NAME | Isenberg, Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Graf |
GEBURTSDATUM | 1193 |
STERBEDATUM | 14. November 1226 |
STERBEORT | Köln |