Nichtdeterministischer endlicher Automat
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Ein nichtdeterministischer endlicher Automat (NEA, engl: NFA=nondeterministic finite automaton) ist ein endlicher Automat, bei dem es für den Zustandsübergang mehrere Möglichkeiten gibt.
Formal kann ein NEA als 5-Tupel definiert werden. Hierbei gilt Folgendes:
- ist eine endliche Menge von Zuständen ().
- ist das Eingabealphabet. ,
- Es gibt eine Übergangsfunktion , steht hier wie üblich für die Potenzmenge. Eine andere Möglichkeit ist die Angabe einer Übergangsrelation . Der wesentliche Unterschied des NEA zum deterministischen endlichen Automaten (DEA) liegt somit darin, dass auch mehrere Folgezustände möglich sind, aber auch fehlen können.
- ist der Startzustand.
- ist eine (endliche) Menge möglicher akzeptierender Zustände (Finalzustände). Wenn der Automat nach Lesen des Eingabewortes in einem Zustand aus hält, so gehört w zur Sprache .
NEAs, DEAs und Typ-3-Grammatiken (vgl. Chomsky-Hierarchie) beschreiben die gleiche Sprachklasse. NEAs lassen sich mittels Potenzmengenkonstruktion in äquivalente DEAs umwandeln.
Literatur
- John E. Hopcroft u. Jeffrey D. Ullman, Einführung in die Automatentheorie, Formale Sprachen und Komplexitätstheorie, ISBN 3-89319-181-X
- Sander/Stucky/Herschel, Automaten, Sprachen, Berechenbarkeit, ISBN 3-519-02937-5
- Gottfried Vossen, Kurt-Ulrich Witt, Grundkurs Theoretische Informatik 3.Auflage, ISBN 3-528-23147-5