Tilda Swinton
Katherine Matilda (Tilda) Swinton (* 5. November 1960 in London, England) ist eine schottische Schauspielerin.
Leben
Sie entstammt einem der ältesten schottischen Klans und wuchs im Jahrhunderte alten väterlichen Stammsitz auf. Swintons Vater ist ein General der zur britischen Armee gehörenden Scots Guards. Sie besuchte zeitgleich mit Diana Spencer, der späteren Prinzessin von Wales, ein englisches Privatinternat. Bis 1983 absolvierte sie ein Studium der Sozialwissenschaften und der Englischen Literatur an der Universität Cambridge.
Karriere
Nach dem Studium schloss sich Tilda Swinton für kurze Zeit der Royal Shakespeare Company an. Später fiel die 1,80 m große, rothaarige Darstellerin auf anderen Bühnen bereits in Transgender-Rollen auf, so etwa als Mozart in Puschkins "Mozart und Salieri" und (in "Man to Man" nach einem Stück von Manfred Karge) als Frau, die in Nazideutschland in die Rolle ihres verstorbenen Mannes schlüpft (1991 auch mit Swinton verfilmt).
1986 debütierte sie als Filmschauspielerin in Derek Jarmans Caravaggio. Bis zu Jarmans Tod an AIDS 1994 trat Swinton in jedem Film des eng mit ihr befreundeten Regisseurs auf.
Ihren internationalen Durchbruch markierte jedoch 1992 Sally Potters Film "Orlando", nach dem Roman von Virginia Woolf, in dem Tilda Swinton einen Adeligen spielt, der 400 Jahre lebt und sich in dieser Zeit vom Mann zur Frau wandelt.
Auch in der Folgezeit wählte Tilda Swinton meist ungewöhnliche Rollen in Filmen außerhalb des Mainstream. 1996 spielte sie eine neurotische, bisexuelle Juristin in "Female Perversions", 1999 trat sie in Tim Roths Regiedebüt "The War Zone" und 2002 in Spike Jonzes "Adaptation" auf. Ausnahmen waren ihre Rollen in Kassenschlagern wie "The Beach" (2000) mit Leonardo DiCaprio, "Vanilla Sky" (2001) mit Tom Cruise sowie 2005 die Comic-Verfilmung "Constantine" mit Keanu Reeves, in der Swinton einen androgynen Erzengel Gabriel verkörperte.
1995 und 1996 war sie in London und Rom ein "lebendes Exponat" in der erfolgreichen Ausstellung "The Maybe", für die sie jeweils eine Woche lang täglich acht Stunden schlafend in einem Glaskasten verbrachte.
Auszeichnungen
Zu den zahlreichen Auszeichnungen Tilda Swintons für ihre schauspielerische Arbeit gehörten 1991 die Coppa Volpi bei der Biennale von Venedig für ihre Rolle als Isabella von Frankreich in Derek Jarmans Film über "Edward II." von England, 1988 der Teddy Award bei der Berlinale und die Preise der Filmkritik von Boston und Las Vegas sowie eine Golden Globe-Nominierung für ihre Hauptrolle in dem Thriller The Deep End - Trügerische Stille (2001). 2001 erhielt sie auch den Bremer Filmpreis.
Familie
Tilda Swinton ist mit dem schottischen Autor und Maler John Byrne verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat, und lebt nördlich von Inverness in Schottland.
Filmographie
Eventuell abweichende DVD oder Video Titel sind kursiv. Gelegentlich wird sie im Abspann als Sandra Kim geführt.
Darstellerin (Auswahl)
- 2005 - Constantine
- 2002 - Adaption (Adaptation)
- 2001 - Vanilla Sky
- 2001 - The Deep End - Trügerische Stille (The Deep End)
- 2000 - The Beach
- 1999 - The War Zone
- Female Perversions oder Weibliche Perversionen nach Louise J. Kaplans Buch
- Orlando als Orlando, nach Virginia Woolf's Roman
und andere.
TV Auftritte
in diversen BBC Produktionen.
Musikvideos
- 1997: in Orbital's „The Box“
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Swinton, Katherine Matilda |
ALTERNATIVNAMEN | Swinton, Tilda |
KURZBESCHREIBUNG | schottische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 5. November 1960 |
GEBURTSORT | London, England |