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Woodrow Wilson

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Thomas Woodrow Wilson (* 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia; † 3. Februar 1924 in Washington (D.C.)) war von 1913 bis 1921 Präsident der USA. Nach anfänglicher Neutralität traten die USA unter ihm 1917 in den Ersten Weltkrieg ein. Auf seine Initiative geht die Gründung des Völkerbundes zurück.

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Woodrow Wilson

Leben

Wilson war Professor für Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der Universität Princeton, von 1902-1910 auch deren Rektor. 1912 wurde Wilson für die Demokratische Partei Gouverneur von New Jersey.

Am 5. November 1912 gewann Wilson gegen die zwischen William H. Taft und Theodore Roosevelt gespaltenen Republikaner die Wahl zum 28. Präsidenten der USA. Vize-Präsident wurde Thomas R. Marshall. Innenpolitisch setzt sich Wilson vor allem im Sinne des Progressivismus für eine sozialreformerische Politik ein. Unter anderem setzt er die Federal Trade Commission gegen quasi-monopolistische Trusts ein. Wilson war ein, auch für damalige Maßstäbe, ungewöhnlich scharfer Rassist und führte in vielen gesellschaftlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und das Militär die Rassentrennung ein, wo es sie zuvor nicht gegeben hatte.

Im Ersten Weltkrieg verfolgte Wilson anfangs eine eher inkonsequente Neutralitätspolitik der USA, da er keinerlei Sanktionen gegen Großbritannien wegen der Blockade des Seehandels in Ostsee und Nordsee verfügte (bei der auch US-amerikanische Schiffe von der britischen Regierung beschlagnahmt wurden). Diese Neutralitätspolitik war wesentliches Thema bei seiner Wiederwahl 1916. Erst mit der Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Krieges durch das Deutsche Reich (als Antwort auf diese völkerrechtswidrige Blockade) und das Zimmermann-Telegramm änderte sich die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten. Am 6. April 1917 traten die USA in den Ersten Weltkrieg ein. Wilson schlug zum Friedensschluß das 14-Punkte-Programm vor, das unter anderem das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Schaffung eines Völkerbundes zur Verhinderung weiterer Kriege vorsah. In den Friedensverhandlungen, die zum Vertrag von Versailles führten (in denen den Verliererstaaten die Teilnahme versagt blieb), konnte er die 14 Punkte jedoch nur zum Teil durchsetzen. Infolgedessen fühlten weite Teile der deutschen Bevölkerung sich von Wilson verraten, auch und gerade die demokratischen Kräfte, denn Deutschland hatte nur unter bestimmten Bedingungen kapituliert. Diese Bedingungen wurden jedoch durch den Versailler Vertrag gebrochen und die Unterzeichnung des Vertrages durch Fortsetzung der Hungerblockade erpresst.

Der US-Kongress lehnte den - mit dem Versailler Vertrag gekoppelten - Beitritt zum Völkerbund ab, und die USA zogen sich nach dem ersten Weltkrieg wieder aus Europa zurück. 1919 erlitt Wilson einen körperlichen Zusammenbruch, der aufgrund eines Schlaganfalls zur halbseitigen Lähmung führte. Aufgrund seines körperlichen Zustandes war er danach kaum in der Lage, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen. Wilson erhielt 1919 den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen um den Völkerbund.

Literatur

  • James D. Startt: Woodrow Wilson and the press. Prelude to the presidency. Palgrave Macmillan, New York/NY 2004, ISBN 1-4039-6372-X

Zitate

  • "Dieser Krieg war ein Industrie- und Handelskrieg. Es war kein politischer Krieg ... Die deutschen Bankiers, die deutschen Kaufleute und die deutschen Industriellen wollten diesen Krieg nicht. Sie waren ohne ihn auf dem besten Weg, die Welt zu erobern und wussten, dass er ihre Pläne verderben würde ... Die USA wären auch ohne die Zwischenfälle des U-Bootkrieges aus diesem Grund in den Weltkrieg eingetreten." Präsident Wilson in einer Rede 1919. (Victor Farkas "Vertuscht", Argo, 2002, S. 46.)

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Vorgänger:

William H. Taft

Präsident der USA

1913-1921

Nachfolger:

Warren G. Harding

Vizepräsident:

Thomas R. Marshall (1913-1921)


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