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Die gelbe Kuh

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Die gelbe Kuh, ausgestellt als The Yellow Cow (Öl auf Leinwand, 140,5 x 189,2 cm[1]

Die gelbe Kuh lautet der Titel eines Gemäldes des deutschen Malers Franz Marc aus dem Jahr 1911. Es ist eines der bekanntesten Werke des Künstlers und zeigt eine seiner zahlreichen Tierdarstellungen im Stile des Expressionismus. Als zentrales Motiv dominiert eine springende gelbe Kuh das Gemälde. Sie umgibt eine bunte, strukturierte Landschaft. Die von Marc mitentwickelte Farbsymbolik prägt das Bild. In ihr steht nicht eine naturalistische Farbwiedergabe, sondern die Vermittlung der zugeschriebenen Gefühlswelt des Motivs im Vordergrund. Seit 1949 befindet sich das Gemälde im Besitz der Solomon R. Guggenheim Foundation, die es im New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum ausstellt. Zuvor wurde es unter anderem in den Ausstellungen des Blauen Reiters in München und in der Galerie Nierendorf gezeigt.

Geschichte des Gemäldes

Franz Marc im Jahr 1910.

An der Gelben Kuh arbeitete Marc im Sommer des Jahres 1911. Sie wird seiner zweiter Schaffensphase zugerechnet, die sich vom Frühjahr 1911 bis zum Sommer 1912 erstreckte,[2] und als seine Reifezeit gilt.[3] Diese fällt in die Jahre von 1909 bis 1914, in denen Marcs Malstil den gravierendsten Veränderungen unterworfen war.

Vorgeschichte

Schon ab etwa 1907 wandelte sich Marcs Stil in Richtung Expressionismus, was sich in der Hinwendung von einer naturalistischen Farbwiedergabe zu einer symbolischen Durchdringung seiner Werke mit dem Mittel der Farbe äußerte. Diese Entwicklung erlebte ihren Höhepunkt in der Zusammenarbeit mit Wassily Kandinsky ab dem Januar 1911. Zusammen entwarfen sie ihre Vorstellungen von Farben, Farbenlehre und Farbsymbolik. Im Mittelpunkt von Marcs Schaffen stand fortan die Idealisierung der Natur.

Im Laufe dieser Stilveränderung kehrte Marc der sogenannten Lokalfarbe, der ursprünglichen natürlichen Farbe, den Rücken und wendet sich der Wesensfarbe zu. Die Wesensfarbe ergibt sich aus der Symbolisierung des Seelenlebens, dem Empfinden, den Gefühlen des Künstlers beim Seherlebnis. Dies zielte darauf ab, Dinge so zu malen, wie sie wirklich sind, nicht wie wir sie sehen.[4] Den Farben kommt eine suggestive Wirkung zu, die dem Betrachter ein tieferes Empfinden des Gesehenen ermöglichen und ihn dem wahren Gehalt eines Bildes zugänglich machen soll. Speziell bei Marc kommt das Eintauchen in die abgebildeten Motive hinzu. Dabei findet eine Verschiebung der Betrachtungs- und Darstellungsperspektive statt.

Besonders bei seinen Tierdarstellungen verließ der Tierliebhaber Marc den objektiven Standpunkt eines Betrachters und versuchte sich in die Tiere hineinzuversetzen. Er trachtete danach, ihr Fühlen einzufangen. In dem Versuch, aus ihnen hinaus zu sehen, machte er sie zugleich als Botschafter seiner selbst: Die Gefühle der Tiere blieben doch seine eigenen. Im Versuch ihnen Gefühle zuzuschreiben stülpte er ihnen persönliche Empfindungen über. Daraus ergab sich die Kritik der Vermenschlichung der Tierdarstellungen durch seine zwangsläufig subjektiv bleibende Wahrnehmung der Gefühle artfremder Wesen.[4] Sein Malerfreund Paul Klee schilderte die zweigestaltige Beziehung Marcs zu seinen Tiermotiven: „Zu den Tieren neigt er sich menschlich. Er erhöht sie zu sich.“[5]

Marc versuchte auf diese Weise seine philosophisch-religiöse Weltsicht zu transportieren, in der Tiere die Verkörperung einer ursprünglicher Reinheit der Schöpfung darstellen. Sie existierten im Einklang mit der Natur, im Gegensatz zur menschlichen Zivilisation, die in einer feindlich-modernen Welt gefangen sei.[6] Im Sinne des Pantheismus sah Marc in der Natur ein universelles Prinzip, deren Idealen es zu folgen galt.[7] Seine Bilder verstand er als paradisische Utopie einer besseren Welt, eine romantisch verklärte Abkehr vom Dogma der Überlegenheit menschlicher Naturbeherrschung und Selbstentfremdung hin zum Ideal der Natur. Seine Malerei war für ihn zugleich eine Flucht aus der realen Welt. So käme dem Künstler die Rolle des Kämpfers gegen die etablierte Ordnung zu:

„"In unserer Epoche des großen Kampfes um die neue Kunst streiten wir als „Wilde“, nicht Organisierte gegen eine alte, organisierte Macht. Der Kampf scheint ungleich; aber in geistigen Dingen siegt nie die Zahl, sondern die Stärke der Ideen. Die gefürchteten Waffen der "Wilden" sind ihre neuen Gedanken; sie töten besser als Stahl und brechen, was für unzerbrechlich galt.“

Franz Marc 1911.[8]

Bei aller avantgardistisch-modernen Darstellung wollte Marc auf eine jenseits oder vor gesellschaftlichen Konventionen und Zivilisation liegende Ursprünglichkeit zurückweisen. So lässt sich seine Begeisterung für Volkskunst und außereuropäische indigene Kunst erklären, die ihn zu dieser Zeit erfasste. 1911 studierte er intensiv die Ausstellungen des Völkerkundemuseums Berlin.[9] Marc weitete in der Folge seine Beschäftigung mit dem Primitivismus jedoch nicht aus, wie beispielsweise viele Kubisten es taten.[10]

Mit Wassily Kandinsky verband Marc eine tiefe Freundschaft. Gemeinsam entwickelten sie ein System der Farbsymbolik, das Marc bei seiner Gelben Kuh anwandte

In dieser zweiten Schaffensphase vollzog Marc eine Umkehr seiner Herangehensweise bei der Konzeption von Bildern. Prägte die Reduktion, das Abstrahieren zufälliger individueller Züge seiner Vorlagen sein bisheriges expressionistisches Werk, so verlagerte er sein Augenmerk nun auf die Analyse und Wiedergabe geometrischer Formen, der Konstruktion.[11] Diese lässt sich bereits am teilweise geometrisch gegliederten Hintergrund der Gelben Kuh erkennen. In seinen späteren Schaffensphasen gelangte Marc zu einer immer konsequenteren Abstraktion. In der Gelben Kuh ist dies erst andeutungsweise enthalten, die Darstellung insbesondere des zentralen Motivs blieb weitgehend am Gegenstand orientiert.

Seit 1910 setzte sich Marc mit dem Formaufbau und der strengen Bildeinteilung von Paul Cézanne und Hans von Marées auseinander und kombinierte diese mit dynamischen Versatzstücken zu seinem eigenen Stil, der sich in der Gelben Kuh äußert. So entwickelte er hier aus dem Kontrast von Vorder- und Hintergrund eine klare Bildstruktur, wodurch er die Auflösung der traditionellen Perspektive als strukturgebende Kraft zu kompensieren vermochte.

All diese Entwicklungen kulminierten um das Jahr 1911. Zu dieser Zeit vollzog sich Marcs künstlerischer Durchbruch.[12] Er lernte Kandinsky in München kennen, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verband, die beider Arbeit befruchtete. Insbesondere dessen starke und reine Farbkompositionen beeindruckten Marc:[13]

„Am anderen Morgen wanderte ich zu Kandinsky! Die Stunden bei ihm gehören zu meinen denkwürdigsten Erfahrungen. Er zeigte mir viel […] im ersten Moment fühle ich die große Wonne seiner starken, reinen, feurigen Farben, und dann beginnt das Gehirn zu arbeiten; man kommt nicht los von diesen Bildern uns wenn man fühlt, dass einem der Kopf zerspringt, wenn man sie ganz auskosten will […]“

Franz Marc 1911.[14]

Zugleich nahm die Neue Künstlervereinigung München (NKVM) ihn als Mitglied auf, die sich damals in einer Umbruchsphase befand. Marc wurde unmittelbar zum dritten Vorsitzenden gewählt. Bereits seit 1909 hatte er das Wirken der NKVM intensiv verfolgt. Ab dieser Zeit beschränkte sich Marc auf die Darstellung von Tiermotiven, in denen er seine grundlegenden philosophischen Gedanken verarbeitete.

Entstehung des Bildes

Bereits vor der Gelben Kuh malte Marc regelmäßig Kühe, jedoch in weniger formalisierter, entnaturalisierter Darstellung, so die Kämpfenden Kühe (1911, Öl auf Leinwand)[15] und Kühe unter Bäumen (1910/11, Öl auf Leinwand).[16] Zur Entstehung der Gelben Kuh geben Skizzen und Briefe Marcs Aufschluß.

1911 reiste Marc zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Marie Franck nach England, wo sie im Juni heirateten.[17] Nach dieser Reise entstanden vorbereitende Skizzen für das Gemälde. Zunächst entwickelte Marc Konturenzeichnungen mit Bleistift, die in seinem Skizzenbuch XXIII erhalten blieben. Die springende Kuh erscheint der des späteren Gemäldes bereits sehr ähnlich, jedoch stellte Marc ihr hier noch eine anderes Tiermotiv gleichwertig gegenüber. Die dominante Wirkung als Zentralmotiv entfaltete sich noch nicht. In der Folge muss Marc der Gedanke gekommen sein, das Kuh-Motiv als selbstständiges Bild zu entwickeln, möglicherweise als Gegenstück zu seinen ähnlich konzipierten blauen Pferden.[18]

Nun entstand eine vorbereitende Studie des Gemäldes in Öl auf Holz, die bereits alle wesentlichen Gestaltungsmerkmale beinhaltete.[19] Die Ausarbeitung geschah eher flüchtig und skizzenhaft auf ein, vielleicht zufällig bereitliegendes, abgesägtes ungrundiertes Brett, dessen Maserung durch die Ölfarbe hindurch sichtbar blieb. Die Verwendung qualitativ minderwertiger Materialien lässt auf eine hastige Vorarbeit schließen. Der Körper der Kuh blieb in dieser Skizze noch deutlich näher am natürlichen Objekt als im späteren Werk. Die Farbgebung und die Bildaufteilung entsprachen bereits der des späteren Gemäldes, wo sie allerdings noch pointierter ausgeführt wurden.[18] Das Werk befindet sich heute in der Sammlung Erhard Kracht, die das Museum der Stiftung Moritzburg ausstellt.[20]

Zur Herstellung der Gelben Kuh' verwendete Marc Ölfarben auf einer großformatigen Leinwand. Er vollendete sie schließlich im Laufe des Sommers im Jahr 1911. Während er an ihr arbeitete, entstanden zugleich die Gemälde Der Stier und Die kleinen blauen Pferde, an denen Marc seit 1908 plante.[21]

Fortentwicklung des Motivs

Kühe Rot, Gelb, Grün 1912 (offiziell).

Nach der Gelben Kuh taucht das gleiche Motiv noch einmal in Marcs Gemälde Kühe Rot, Gelb, Grün (1912, Öl auf Leinwand) auf, diesmal arrangiert mit weiteren Kuhmotiven.[22] Der Hintergrund ist hier im Gegensatz zu der Gelben Kuh deutlich weniger konkretisiert, flächiger und detailärmer. Das Gemälde vollendet Marc Ende 1911, offiziell datiert wird es aber meist in das Jahr 1912.[23] Denn auf Kandinskys Wunsch schickte es Marc bereits direkt nach der Fertigstellung zu einer Ausstellung im Januar 1912 nach Moskau, wo es erstmals vor Publikum gezeigt wurde.

Der Stier, 1911

Die Kuh- und Stiermotive durchdringen Marcs weiteres Œuvre. Als Temperamalerei begleiteten die Skizzen Stier (1911),[24] Ruhende Kühe (kauernder Stier) (1911),[25] Die grüne Kuh (1912)[26] und Der liegende rote Stier (1912)[27] seine zweite Schaffensperiode.

Weitere Darstellungen von Rindern finden sich unter anderem als Kühe unter Bäumen (Öl auf Leinwand, 1911, in dem Marc Stier- und Kuhmotiv kombiniert, Kinderbild (zwei Kühe) (1912, Öl auf Leinwand),[28] Kleines Bild mit Rindern (1913, Öl auf Pappe),[29] Kuh mit Kalb (1913, Öl auf Leinwand),[30] und Die Weltenkuh (1913, Öl auf Leinwand, ebenfalls im Guggenheim-Museum ausgestellt).[31] Die Weltenkuh steht am Übergang Marcs zur abstrakten Malerei. Während das zentrale Motiv noch im wesentlichen körperlich erscheint, abstrahierte Marc den Hintergrund bereits in geometrische Formen.

In den meisten seiner späteren, ab 1913 entstandenen Bildern lösen sich die Tierdarstellungen ins formelhafte auf,[32] Beispielhaft hierfür steht das Gemälde mit Rindern von 1913, in dem die Kuhdarstellung in eine neue Formensprache gepresst wird. Inspiration erhielt Marc dabei durch seine Begegnung mit Robert Delaunay, den er während seiner Parisreise 1912 zusammen mit seinem Freund August Macke kennenlernte. In der Folge tendiert Marcs Stil immer deutlicher zur Abstraktion, vergleichbar mit dem Kubismus; Eine Entwicklung, die mit der Kandinskys vergleichbar erscheint, sich jedoch nicht vollenden konnte, da Marc 1916 verstarb.

Ausstellung und Verbleib

Die gelbe Kuh war Bestandteil der ersten Ausstellungen der Redaktionsgemeinschaft des Blauen Reiters, die vom 18. Dezember 1911 bis zum 1. Januar 1912 in der Galerie Thannhauser in München stattfand. Marc ließ das Gemälde für den im Mai 1912 im Piper Verlag erscheinenden Katalog der Ausstellung reproduzieren.[33] Kandinsky und Marc waren die zentralen Figuren des Blauen Reiters, der aus dem Bruch Kandinskys mit der NKVM im Dezember 1911 entstand.[34] Sie fungierten als Herausgeber des Almanachs, in dem Die gelbe Kuh als Hauptbeitrag Marcs zu diesem Werk gilt.[33] Der Preis für das Gemälde lag bei den ersten Ausstellungen 1912 bei 1000 Mark.[35] Für eine illustrierte Bildausgabe, der Bibel des Blauen Reiters war Die gelbe Kuh ebenfalls als Beitrag vorgesehen.

Nach dem Tod Marcs 1916 stellte die Galerie Nierendorf in Zusammenarbeit mit Marcs Witwe viermal dessen Gesamtwerk in Deutschland als Gedächtnisausstellungen aus. Die letzte Franz Marc-Gedächtnisausstellung fand anlässlich seines 20. Todestages vom 4. März bis 19. April 1936 in Berlin statt. Maria Marc stellte neben anderen Bilder Die gelbe Kuh zur Verfügung. Das Gemälde behielt sie nach dem Tod ihres Mannes in ihrem Besitz. Die damals bereits berühmten Hauptbeiträge Die roten Rehe, Füchse, Reh im Blumengarten und Die gelbe Kuh sorgten für einen, bei den Machthabern unerwünscht, großen Erfolg der Veranstaltung, was aber zugleich ein Verbot erschwerte. Die zeitliche Nähe zu den Olympischen Spielen von Berlin trug ebenfalls dazu bei; in dieser Zeit versuchten die Nationalsozialisten, sich vor ihren internationalen Gästen einen weltoffenen und toleranten Anschein zu geben.[36] Bis auf kleinere Einschränkungen konnte die Ausstellung wie geplant stattfinden.

Mit den Olympischen Spielen endete zugleich die Phase der zur Schau getragenen Toleranz. Um dem drohenden Ausstellungsverbot und einer Beschlagnahmung der Bilder zu entgehen, emigrierte Karl Nierendorf mit einem großen Teil seiner Ausstellungstücke, darunter Die gelbe Kuh, in die Vereinigten Staaten und eröffnete in New York die Nierendorf Gallery. Schon 1937 diffarmierten die Nationalsozialisten Marc als entarteten Künstler und raubten 130 seiner in Deutschland verbliebenen Werke aus Museen und Galerien.[36]

Das Guggenheim-Museum in New York. Hier wird Die gelbe Kuh zur Zeit im Rahmen einer Dauerausstellung gezeigt.

In den 1940er Jahren verkaufte Nierdendorf zahlreiche Gemälde an Solomon R. Guggenheim. Nach Karl Nierendorfs Tod 1947 beschlagnahmte und enteignete der Bundesstaat New York unter dem Vorwand des noch herrschenden Kriegszustandes zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland dessen gesamten Nachlass.[36] Aus diesem ließ Guggenheim kurz vor seinem Tod Ende des Jahres 1949 Die gelbe Kuh für einen symbolischen Preis erwerben und in seine 1937 gegründete Stiftung übergeben.

Guggenheim, der durch den Kupferhandel zu Reichtum gekommen war, begeisterte sich seit der Begegnung mit deutschen Malerin Hilla von Rebay, einer Freundin Kandinskys, 1928 für die abstrakte und expressionistische Kunst. Dieser Enthusiasmus mündete in der Gründung seiner Stiftung und des Museum of Non-objective Painting, das 1939 in New York eröffnete wurde. Die Zusammenstellung seiner Sammlung betreute maßgeblich Hilla von Rebay, die eine besondere Vorliebe für Künstler des deutschen Expressionismus hatte.[36] Die Erwerbung aus dem Nachlass Nierendorfs bilden zusammen mit dem von Justin Thannhauser 1963 gestifteten Vermächtnisses seines Vater Heinrich Thannhauser eine Thannhauser gewidmete Dauerausstellung, für die extra ein ehemaliger Verwaltungstrakt des New Yorker Stammhauses ausgebaut wurde.[36] Als Teil der Ausstellung The Guggenheim Collection in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland war Die gelbe Kuh vom 21. Juli 2006 bis zum 7. Januar 2007 erstmals wieder als Leihgabe in Deutschland zu sehen.

Bildkonzeption und Ausführung

Das Bild gliedert sich in den Vordergrund, der das zentrale Motiv der Gelben Kuh enthält, den Mittelgrund und den strukturell untergliederten Hintergrund. Die Malstruktur ist fein, aber flächig. Den Bildaufbau prägt der Kontrast zwischen dem ruhig gehaltenen Hintergrund und der Dynamik des zentralen Motivs. Die Bewegtheit äußert sich besonders in der Köperhaltung des Tieres. Während die Vorderbeine bereits die Körperlast zu stemmen scheinen, befinden sich die Hinterläufe noch in einer schwungvollen Sprungbewegung.[37] Der Eindruck eine Kontrastes von Zentralmotiv und Hintergrund verstärkt die in gedeckten Farben, vergleichsweise konkret gehaltene, Landschaft, in der ruhig grasende Tiere erkennbar sind.[37]

Im Gegensatz zum Dynamikkontrast ergibt die Farbkomposition insgesamt ein ausgewogenes Gesamtbild mit harmonisch-hellem Farbklang, das alle Spektralfarben enthält.[38] Dabei prägen leuchtende Farben wie Gelb, Rot und Grün das Bild, die wenigen dunklen, schwarzen und blaugrauen Töne treten eher in den Hintergrund.

Vordergrund

Die gelbe Kuh bildet das zentrale Motiv des Gemäldes. Sie dominiert durch ihre beträchtliche Größe den Vordergrund. Marc ordnete sie, leicht nach links versetzt, zentral in der Mitte des Bildes an. Bildbeherrschend ist sie fast diagonal in den Landschaftsraum geschoben und verdrängt Landschaftselemente wie Bäume, Hügel und Pflanzen auf Nebenschauplätze. Ihr Schwanz schwingt direkt in den oberen linken Bildrand. Durch die versetzte Position und der Absetzung vom Hintergrund korrespondiert das Motiv mit der Umwelt des Gemäldes; es wirkt als würde sie, aus der linken oberen Ecke kommend, dem Bild entspringen. So entsteht ein leichter Eindruck von Räumlichkeit.

Das Motiv zeigt eine massige, schwerfällige Kuh, die durch das Bild zu springen scheint und dabei den Kopf genußvoll neigt.[37] Die Darstellung der Kuh weist eine außergewöhnliche Sichelform auf. Diese lässt sich als Allusion Marcs an die schwungvolle Formesprache des Jugendstils verstehen.[33] Die ungewöhnliche Körperhaltung sticht gegenüber den meisten bisherigen Tierbildern Marcs hervor, die von typischen, traditionellen Figurenkompositionen und Perspektiven geprägt sind.[39]

Das Fell erscheint in verschiedenen Gelbtönen, am Bauch schimmert einzig ein blauschwarzer Fleck. Ihre vornehmlich gelbe, anti-naturalistische Farbgebung steht in deutlichem Kontrast zu den gedeckten Farben des restlichen Bildes. Einzelne Bereiche der Kuh behalten ihre natürliche Farbgebung: So weisen Euter, Hufe und die Gesichtszeichnung eine von dem dominanten Gelb abweichende Färbung auf. Außerdem wird das Erscheinungsbild durch farbige Konturen verdeutlicht.

Das zentrale Motiv: Die gelbe Kuh

Mittelgrund

Im Mittelgrund finden sich rechts und links des Zentralmotivs schwarze Baumstämme. Einer steht links schräg, drei finden sich rechts, ebenfalls schräg gesetzt. Ihre annähernde Orthogonalität betont die Dynamik des Zentralmotivs. Diagonal zu den Vorder- und Hinterläufen der Kuh positioniert, scheinen sie dazu das Zentralmotiv zu stabilisieren,[33] es „im Raum zu verspannen.“[18] Ihre Verlaufsrichtung kreuzt gegenläufig in einem spitzen, fast rechten Winkel die gedachte Verlängerung der Kuhbeine und schafft so eine beinahe geometrische Gliederung des Bildes, ein System von Diagonalen.[18] Diese geometrische Konstruktion war Marc besonders wichtig. Dies lässt sich einem Brief Marcs an Kandinsky zu entnehmen, in der er sich über den Zuschnitt seines Bildes anlässlich der Abbildung im Katalog zur ersten Ausstellung des Blauen Reiters im Dezember 1911 beklagt. So sei sein Bild durch den Zuschnitt „völlig aus den Konstruktionsverhältnissen geraten.“[40]

Mittelgrund: Die Stämme verankern das Zentralmotiv.

Hintergrund

Den Hintergrund bildet eine formal und farblich stark differenzierte Landschaft, die sich teilweise auf geometrische Grundstrukturen, vor allem Dreiecke und Ovale, gliedert.[33] Die Landschaft und ihre Elemente − Berge, Steine, Pflanzen und grasende Tiere − sind im Vergleich zu anderen in dieser Zeit entstandenen Gemälden wie den blauen Pferden konkreter gehalten. Die Landschaft im Hintergrund teilt sich in drei räumliche Zonen:

Den vorderen Hintergrund bilden stilisierte Steine und Pflanzen. Links findet sich kräftiges Gras und emporstrebende Pflanzen in tiefen bis hellen Grüntönen. Runde Steine in hellem Gelb, Grau und Weiß unterbrechen sie. Die weißen Steine lassen sich als einem Phallus nachempfunden deuten, was einer personalisierten Interpretation entgegenkäme.[41] Während in der linken Bildhälfte Grün vorherrscht, prägen Rottöne, mit Orange und Gelb changierend, die rechte Bildhälfte. Dort wo die Kuh auf den Boden zu treten scheint, befinden sich kräftige Rot- und Orangetöne. Kontrast erhält dieser Bildausschnitt durch weiße und schwarze Bereiche, die zum Teil als Schattierung den Eindruck von Räumlichkeit erwecken.

Den mittleren Hintergrund bilden flächige Rottöne, die wesentlich vom Zentralmotiv verdeckt werden, jedoch im linken Bildbereich als Gruppe grasender Kühe Gestalt annehmen. Diese zwei bis drei grasenden Kühe heben sich kaum von der umgebenden Landschaft ab, um nicht vom Zentralmotiv abzulenken. Hier dominieren indifferente, in einander übergehende Rot- und Gelbtöne.

Im hinteren Feld des Hintergrundes liegen eine stilisierte Bergkette in Blautönen, blaugraue und dunkle Hügel, die ein violett-orangefarbener bis gelber Himmel umgibt. An den Übergängen sind vereinzelte grüne Passagen zu finden.[38]

Symbolik und Deutung

Der entscheidende Ausdrucksfaktor des Bildes liegt in seiner Farbsymbolik. Für die meisten Betrachter liegt hier der Schlüssel für ihren Zugang zum Bild.[18] Die Farben deuten demnach die Gefühlswelt des Hauptmotivs. Zugleich schreibt Marcs Farbsymbolik dem dominanten Gelb der Kuh Weiblichkeit und Lebendigkeit zu. Dies korrespondiert mit den der Kuh zugeschrieben Attributen wie Fruchtbarkeit und Nahrung, Symbolwerten die sich in vielen agrarisch oder nomadisch geprägten Kulturen und (Natur-)Religionen finden lassen (vgl. Rinderkult in alten Kulturen).

Der Einfluss von Marcs Farbsymbolik

Die Farbgebung orientiert sich an der von Marc und Kandinsky entwickelten Farbsymbolik, die sich aus dem Innenleben, an den Gefühlen der dargestellten Lebewesen in Beziehung zu ihrer Umwelt, ergeben soll. Die Farben werden nicht so dargestellt, wie der Künstler sie sieht, sondern wie das dargestellte Wesen seine Umwelt empfindet. Franz Marc schrieb dazu:

„Immer träumte ich von unpersönlichen Bildern; ich habe eine Abneigung gegen Signaturen. Ich habe auch gar nie das verlangen, zum Beispiel die Tiere zu malen, wie ich sie sehe, sondern wie sie sind, (wie sie selbst die Welt ansehen und ihr Sein fühlen).“

Franz Marc 1911.[42]

Zur ersten Ausstellung des Blauen Reiters veröffentlichte Kandinsky seine Abhandlung Über das geistige in der Kunst. In ihr schildert er seine Sicht auf das Wesen der Farbe, die er zusammen mit Marc entwickelte,[18] deren Umsetzung dieser allerdings zur Entstehungszeit der Gelben Kuh noch nicht konsequent dogmatisch anging.[10]

Marc meinte, Gelb, Rot und Orange flößen „Ideen der Freude“ ein,[18] Gelb sei zudem die typische Erdenfarbe,[43] aber „Töne grell und hoch wie eine Trompete.“ Dabei wirke es exzentrisch und suggeriere das Überspringen von Grenzen, das „Zerstreuen von Kraft in der Umgebung,“ das Austreten von gespeicherter Kraft, Elektrizität.[44] Das heitere Motiv der unbeschwert temperamentvoll springenden Kuh unterstreicht Marc durch die dominante Farbe Gelb, die jene Energie unterstreicht, die der Dynamik des Motivs entspricht.[45] Der Publizist Walter Mehring sprach ironisch vom „Brüllenden Kuh-Gelb“ Marcs.[18] Gelb sei eine Kraft, die nach außen dränge. Zugleich drücke Gelbe Lebenslust und Weiblichkeit aus.

Das weibliche und das männliche Prinzip spielen eine große Rolle in der Farbsymbolik. Die prägende Farbe des Zentralmotivs weise den Bildern demnach ihr Geschlecht zu: Blau steht gemäß der Farbenlehre des Künstlers für das männliche Prinzip: Ruhig, nachdenklich, vergeistigt; Gelb für das weibliche Prinzip: Sanft, heiter, sinnlich.[46]

Der Kunstkritiker Theodor Däubler schrieb zu den Kuhbildern von Marc:

„Es gibt Kühe in allen Farben, aber die Kuh bei Marc ist einmal gelb. Sie trägt einen Tropfen Sonne in der Seele. Die Gemütsart der Kuh ist gut. Wie beschaulich die Kuhseele dahingelbt zwischen Wiesen und Bächen, die jedesmal blau werden, wenn sie, die Kuh, gelb ist. Da Tiere bunt sind, so dürften so dürften sie die Umgebung in verschiedenen Farben, je nachdem wie sie selber sind, unterscheiden. Die gelbe Kuh sieht die Welt blau. […] Bei Marc sind Tiere ein Vorwand zum buntmalen. Vielleicht erkannte er dabei, daß Tierseelen Farbenbewußtsein sind.“

Theodor Däubler 1911.[47]

Die Farbwahl des Hintergrundes setzt sich zusammen aus der Farbe Blau, das für Männlichkeit, Härte und Geistigkeit stehen soll. Sie wird dem Umweltempfinden der Kuh zugeschrieben. Weiter enthält der Hintergrund ein Zusammenspiel von Rot und Grün, das seinen Widerhall in Marcs blauen Pferden findet.[18] Durch Variation der Farben ergibt sich eine harmonische, die gesamte Bandbreite der Farben nutzende, Gestaltung. Sie setzt sich in ihrer Ausgeglichenheit von der prägenden Dominanz des Zentralmotivs ab und stellt es zugleich heraus.

Deutung im Entstehungskontext

Das männliche Pendant der Gelben Kuh? Marcs blaues Pferd von 1911.
Zwei Katzen, blau und gelb (1912): Männlich und weiblich als Katzenmotive in einem Bild.

Weitere Deutungen der Bildaussage berufen sich nicht alleine auf Marcs Farbsymbolik, sondern beziehen den historischen und persönlichen Kontext der Entstehung mit ein.

Einige Kritiker der ersten Ausstellung des Blauen Reiters stellten Marcs Die gelbe Kuh in Bezug zu den frühgriechischen Goldbechern von Vaphio, die sich durch einen Aufsatz von Alois Riegl aus dem Jahr 1900 in dieser Zeit einer großen Bekanntheit erfreuten. Auf einigen Reliefs dieser Fundstücke fanden sich Stierfangszenen, bei denen Stiere in ähnlicher Körperhaltung wie Marcs gelbe Kuh dargestellt wurden: In vollem Lauf, die Hinterläufe werfend, die Vorderbeine abwärts gesetzt. Dies sei eine mögliche Inspirationsquelle Marcs gewesen und Die gelbe Kuh demzufolge eine „mykenische Kuh.“[18] Eine Verbindung des Gelbs der Kuh zum Gold der Becher wird heute jedoch bezweifelt und eine Deutung aus der Farbsymbolik Marcs heraus bevorzugt.[10]

Neuere Interpretationen des Bildes setzten an seinem Entstehungskontext an. Sie verstehen die Gefühlsausdrücke aus Marcs Farbsymbolik als Entlarvung seiner persönlichen Emotionen und erforschen in diesem Sinne die biografischen Hintergründe der Entstehung.

Häufig wird Die gelbe Kuh mit Marcs Ehefrau Maria in Verbindung gebracht. Das Bild gilt als weibliches Pendant zu den als männlich gedeuteten blauen Pferden, die bezüglich der Vordergrund-Hintergrund-Konzeption mit einem dominanten zentralen Motiv und einer farblich harmonischen Hintergrundgestaltung Ähnlichkeiten aufweisen. Wenn nach der Zuweisung von Geschlechterprinzipien das ebenfalls 1911 entstandene Blaue Pferd – ruhig, nachdenklich nach unten blickend, geistig – als Selbstporträt Marcs interpretiert wird, so entspricht Die gelbe Kuh einem Bildnis seiner Frau. Das dynamische Motiv und das dominante Gelb – für das weibliche, Sanftheit, Sinnlichkeit und Lebensfreude stehend – unterstreichen Charaktereigenschaften, die Maria Marc zugeschrieben werden.[46] Eine Gegenüberstellung von männlich aund weiblich in einem Bild entwickelte Marc 1912 mit einem Katzenmotiv in Zwei Katzen, blau und gelb (Öl auf Leinwand).[48]

Der New Yorker Kunsthistoriker Mark Rosenthal sieht einen Zusammenhang zwischen Marcs vorangegangener Hochzeit und der Entstehung des Bildes. Für ihn steht die frohlockende gelbe Kuh, als Symbol der weiblichen Prinzipien, ebenfalls für Marcs Ehefrau Maria. Diesem Gedanken folgend interpretiert Rosenthal den vorderen der dreieckigen bläulich-schwarzen Berge des Hintergrundes als abstraktes Selbstporträt Marcs, liegend, die Augen träumerisch sinnend geschlossen. Das Gemälde sei somit ein persönliches Hochzeitsbild Marcs, die versinnbildlichte Liebe Marcs zu seiner Frau.[49]

Eine weitere Deutung sieht in den Tiergemälden allgemein den unerfüllt gebliebenen Kinderwunsch des Ehepaars Marc sublimiert oder ersetzt. Kandinsky schrieb in seinen Erinnerung davon, Dass Marc seine Tierbilder wie seine Kinder liebe.[50] Betrachtet man das Bild weiter im Zusammenhang der Beziehung Marcs zu seiner Frau, ließen sich die weißen Steine im vorderen Hintergrund als Phallus deuten, dessen Verlängerung den blauen, als männlich geltenden Bereich des ansonsten weiblich-gelblich gehaltenen Zentralmotivs ergibt.

Rezeption und Bewertung

Ähnlich wie mit dem Blau seiner Pferdebilder erregte Marc mit dem Gelb der Kuh bei vielen Zeitgenossen Kopfschütteln, Empörung und Ablehnung.[18] In einer Debatte über moderne Kunst im Preußischen Abgeordnetenhaus am 12. April 1913 echauffierte sich der Abgeordnete Julius Vorster über die seiner Meinung nach widernatürliche Kuh-Darstellung bei Marc.[18] Zugleich galten Marc und Kandinsky in ihrer Radikalität als Speerspitze der Avantgarde.

Die Nationalsozialisten betrachteten Marcs Werke als entartet. Allerdings ergab sich aus der Tatsache seines Kriegstodes vor Verdun und seiner großen Bekanntheit eine differenzierte Behandlung seines Werkes. Zahlreiche Nazi-Größen waren im Privatleben Bewunderer der Kunst Marcs.[51] Zwar wurden auch seine Werke beschlagnahmt, jedoch in der gleichgeschalteten Presse Würdigungen anlässlich seiner Todestage veröffentlicht. Der Künstler wurde geachtet, aber sein Werk blieb offiziell verpönt.

Nach 1945 wurde das Werk Marcs sehr populär; in den 1950er und 1960er Jahren gab es einen wahren Marc-Boom.[52] Dies hing möglicherweise mit dem Nachholbedarf zusammen, sich mit der unter den Nationalsozialisten verfemten Kunst zu beschäftigen, aber wohl auch mit dem Wunsch nach Reinheit, Frieden und Vergessen des Schreckens der Kriegsjahre. Insbesondere Reproduktionen von Marcs Tierbilder überschwemmten als Wandbilder und Farbpostkarten die Bevölkerung.[53] Dabei setzte eine weitgehende Verniedlichung des Werkes ein, Marcs Anspruch wurde einer oberflächlichen Betrachtung geopfert, die Tierdarstellungen als harmlos und apolitisch aufgefasst. Seine Kritik an der Welt des Menschen wurde weitgehend ausgeblendet.[53]

Heute gilt Die gelbe Kuh als eines der bekanntesten Werke von Franz Marc und des deutschen Expressionismus. In Marcs Schaffen steht es als Bindeglied verschiedener Schaffensepochen, entstanden in einer Phase des Übergangs seines Stils. Jenseits des Kunstbetriebes ging das das Motiv der Gelben Kuh als eines der prominentesten Aushängeschilder des Expressionismus in die Massenkultur ein. Neben vielen zweidimensionalen Reproduktionen gibt es auch dreidimensional-plastische Umsetzungen des Motivs aus verschiedenen Materialien. Zudem ziert Die gelbe Kuh zahlreiche Merchandising-Produkte diverser Marc-Ausstellungen und -Sammlungen.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Maße gemäß der Onlinepräsentation der Guggenheim-Collection (www.guggenheim.org, abgerufen am 28.09.10)
  2. Förster 2000, S. 109.
  3. Lankheit 1976, S. 80.
  4. a b Partsch 2005, S. 40.
  5. zitiert n. Partsch 2005, S. 46.
  6. Partsch 2005, S. 37ff.
  7. Partsch 2005, S. 38.
  8. Franz Marc: Die „Wilden“ in Deutschland. In: Der Blaue Reiter. Hrsg. von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Dokumentarische Neuausgabe von Klaus Lankheit. München 1948 (S. 28-32).
  9. Partsch 2005, S. 43.
  10. a b c Partsch 2005, S. 44.
  11. Lankheit 1976, S. 77ff.
  12. Friedel/Hoberg 2006, S. 32.
  13. Friedel/Hoberg 2006, S. 33.
  14. Marc 1911
  15. Lankheit 1970, Nr. 143.
  16. Lankheit 1970, Nr. 142.
  17. Die Heirat in ihrer bayrischen Heimat war nicht möglich, da die Scheidung der Zweckehe Marcs mit seiner ersten Frau Marie Schnür 1908 mit dem intimem Verhältnis Marcs zu Franck begründet wurde. Die damalige Rechtsprechung sah nach §1312 BGB als Hinderungsgrund für die Eheschließung vor, dass wegen Ehebruch geschiedene nicht die Person heiraten durften, mit der der Ehebruch vollzogen wurde. Folglich wichen Marc und Franck nach England aus, um ihre Ehe dort nach englischem Recht schließen zu lassen. Vgl. Jüngling/Rossbeck 2004, S. 80ff und S. 109ff.
  18. a b c d e f g h i j k l Lankheit 1976, S. 78.
  19. 1911, Öl auf Holz, 62,5 x 87,5cm, s. Lankheit 1970, Nr. 151.
  20. Sammlung Erhard Kracht auf www.stiftung-moritzburg.de (aufgerufen am 28.09.10)
  21. Lankheit 1970
  22. Lankheit 1970, Nr. 153.
  23. Friedel/Hoberg 2006, S. 141.
  24. Lankheit 1970, Nr. 427.
  25. Lankheit 1970, Nr. 425.
  26. Lankheit 1970, Nr. 428.
  27. Lankheit 1970, Nr. 426.
  28. Lankheit 1970, Nr. 176.
  29. Lankheit 1970, Nr. 213.
  30. Lankheit 1970, Nr. 211.
  31. Lankheit 1970, Nr. 208.
  32. Partsch 2005, S. 48.
  33. a b c d e Förster 2000, S. 112.
  34. Ursache war die Ablehnung Kandinskys Werks Das jüngste Gericht. Komposition V in einer Jury-Sitzung am 3. Dezember des Jahres für die dritte Ausstellung der Gruppe. Kandinskys seit Oktober entstandenes Werk überschritt mit seinen Maßen, die mehr ein mehr als fünf Quadratmeter großes Bild ergaben, die Vorgaben der Jury von maximal 4 Quadratmetern deutlich. Dies war jedoch nur ein Vorwand. Kandinsky, der die konservative Ausrichtung der Gruppe ablehnte, provozierte bewusst einen Eklat, der zu seinem Austritt führte. Seine Entwicklung zur Abstraktion, die sich ab 1911 vollzog, passte nicht mehr zur Ausrichtung der NKVM. In kurzer Zeit entwickelte er zusammen mit Marc die Idee einer neuen Künstlergruppe und organisierte eilig die erste Ausstellung des Blauen Reiters. Vgl. Friedel/Hoberg 2006, S. 40.
  35. Jüngling/Rossbeck, S. 128.
  36. a b c d e Walter-Ris, Anja: Die Geschichte der Galerie Nierendorf. Kunstleidenschaft im Dienst der Moderne. Berlin/New York 1920 – 1995. Berlin 2000, S. 205ff.
  37. a b c Partsch 2005, S. 43.
  38. a b Förster 2000, S. 113.
  39. Partsch 2005, S. 41.
  40. Zitiert nach Lankheit 1976, S. 78.
  41. S. entsprechenden Abschnitt.
  42. Marc 1920.
  43. Friedel/Hoberg 2006, S. 140.
  44. zitiert nach Lankheit 1976, S. 78.
  45. Förster 2000, S. 113, unter Berufung auf Kandinsky.
  46. a b Partsch 2005, S. 42ff.
  47. Däubler 1919
  48. Partsch 2005, S. 46.
  49. Spector, Nancy: Yellow Cow Rezension zur Kollektion auf www.guggenheim.org (abgerufen am 24.09.10)
  50. zitiert n. Partsch 2005, S. 41.
  51. So beispielsweise Hermann Göring und Ernst Hanfstaengl.
  52. Partsch 2005, S. 37.
  53. a b Lankheit 1976, S. 167.

Literatur

  • Däubler, Theodor: Im Kampf um die moderne Kunst. In: Edschmid, Kasimir (Hrsg.): Tribüne der Kunst und Zeit. Berlin 1919-1920, Band 3, 1919
  • Förster, Katja: Auf der Suche nach einem vollkommenen Sein. Franz Marcs Entwicklung von einer romantischen zu einer geistig-metaphysischen Weltinterpretation. Karlsruhe 2000
  • Friedel, Helmut (Hrsg.) / Hoberg, Annegret (Hrsg.): Der blaue Reiter. Baden-Baden 2009 (Publikation der Stiftung Frieder Burda anlässlich der Ausstellung Der blaue Reiter in Baden-Baden 2009)
  • Friedel, Helmut (Hrsg.) / Hoberg, Annegret (Hrsg.): Franz Marc. The Retrospective. München 2006 (Publikation anlässlich der Ausstellung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München 2006)
  • Jüngling, Kirsten / Rossbeck, Brigitte: Franz und Maria Marc: Die Biographie eines Künstlerpaares. Berlin 2004
  • Lankheit, Klaus: Franz Marc. Katalog der Werke. Köln 1970
  • Lankheit, Klaus: Franz Marc. Sein Leben und seine Kunst. Köln 1976
  • Marc, Franz: Briefe. Aufzeichnungen und Aphorismen. Berlin 1920
  • Partsch, Susanne: Franz Marc. Köln 2005