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FrieslandCampina Germany

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FrieslandCampina Germany GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1996
Sitz Heilbronn
Mitarbeiterzahl 2.200 (2006)
Branche Nahrungsmittel, Milchverarbeitung
Website www.campina.de
Campina-Unternehmenssitz in Heilbronn

Die FrieslandCampina Germany GmbH (ehemals Campina GmbH & Co. KG) ist ein großes milchverarbeitendes Unternehmen mit Sitz in Heilbronn. Der Mutterkonzern ist die FrieslandCampina die 2009 aus der Fusion von Friesland Foods und Campina BV hervor ging. Hauptsitz ist Zaltbommel in den Niederlanden. Der deutsche Zweig ging 1996 aus der ehemaligen Südmilch AG hervor.

Geschichte

Milchversorgung Heilbronn GmbH

Am 1. Juli 1924 wurde die Milchversorgung Heilbronn GmbH (MVH) in Heilbronn gegründet und ersetzte das seit 1914 bestehende städtische Milchamt. Gesellschafter der MVH waren zunächst die Stadt Heilbronn und die Ein- und Verkaufsgenossenschaft der Milchhändler. Bis 1933 entstanden Molkereibetriebe in Ilsfeld, Bretzfeld, Neuenstadt am Kocher und Mainhardt, die als Zweigbetriebe von der MVH übernommen wurden. 1933 kamen landwirtschaftliche Gesellschafter hinzu. Im Jahr 1968 wurde ein neues Milchwerk in Neckargartach errichtet, das damals zu den modernsten Anlagen dieser Art in Europa zählte. Nach Beginn des Betriebs in diesem Werk um die Jahreswende 1968/69 wurden sämtliche bisherigen Zweigbetriebe und eine Zahl von Milchsammelstellen stillgelegt.

Südmilch AG

Im Juni 1969 bildete sich in Heilbronn die überregionale Interessengemeinschaft Milch (Intermilch), der sich neben der MVH auch die Württ. Milchverwertung Südmilch AG (WMV) aus Stuttgart und das Dauermilchwerk Hohenlohe-Franken GmbH aus Künzelsau anschlossen und die damit zum größten deutschen milchverarbeitenden Unternehmen wurde. Am 29. Juni 1972 erfolgte die Fusion der MVH mit der WMV zur Südmilch AG. Nachdem diese Ende der 1980er Jahre und im Zusammenhang mit der deutschen Wende sehr stark expandierte, kam es Anfang der 1990er Jahre zu einer Wirtschaftsaffäre, die mit Freiheitsstrafen für einige beteiligte Manager und der 1993 erfolgten Übernahme durch die niederländischen Genossenschaft Campina Melkunie (inzwischen Royal FrieslandCampina) endete.

Campina-Milchwerk in Elsterwerda

Campina GmbH

Im Jahr 1996 entstand die Campina AG aus der ehemaligen Südmilch AG. Nach Fusionen mit anderen deutschen Campina-Melkunie-Tochterfirmen wurde das Unternehmen 1999 in die Campina GmbH, 2002 in die Campina GmbH & Co. KG umgewandelt. 2000 wurden die Milchwerke Köln-Wuppertal (mit Betrieben in Köln, Wuppertal, Essen, Iserlohn und Lindlar-Hommerich) integriert. Außerdem wurden Emzett, Kutel und Molkerei Strothmann übernommen. Seit September 2007 nannte sich das Unternehmen Campina GmbH, 2009 wurde es wegen der Fusion des Mutterkonzerns in FrieslandCampina Germany GmbH umbenannt.

Das Unternehmen in Zahlen

Campina hat heute in Deutschland ca. 2.200 Mitarbeiter. Der jährliche Milchverbrauch beträgt etwa 1,4 Milliarden Liter (Stand:März 2004). Umsatz 2005: in Deutschland Mio. € 846, weltweit Mio. € 3.569.

Kritik

Der Konzern wurde 2005 von Umweltschutzorganisationen heftig dafür kritisiert, dass Bauern, die das Unternehmen mit Milch beliefern, auch genmanipulierten Mais anbauen. Greenpeace forderte, das Unternehmen solle sicherstellen, dass die Milchkühe dieser Bauern nicht mit genverändertem Mais gefüttert werden. Mehrere vergleichbare Molkereien setzten bereits auf zertifiziertes Futter.[1] Thilo Bode, Chef von Foodwatch, erneuerte diese Kritik im Oktober 2007.[2] Seit Oktober 2008 verzichtet Campina bei Frisch- und H-Milch der Marke Landliebe auf genmanipulierte Futtermittel und wirbt damit auch auf der Verpackung. Ab April 2009 sollen auch Joghurt und Desserts „ohne Gentechnik“ angeboten werden.[3]

Auswahl der Marken

Einzelnachweise

  1. vgl. die Stellungnahme von Greenpeace Gen-Mais außer Kontrolle: Campina Lieferanten verfüttern Gen-Mais an Milchkühe, online unter Greenpeace.de
  2. „Sie können sich auf nichts mehr verlassen“. Interview mit dem Foodwatch-Chef Thilo Bode über die Qualität von Markenprodukten (u. a. Landliebe). In: FAZ.net vom 15. Oktober 2007
  3. Milch ohne Gentechnik. focus.de, 6. Oktober 2008 (abgerufen am 30. November 2008)

Literatur

  • Kultur und Wirtschaftschronik Heilbronn, Kunstverlag J. Bühn, München o.J.
  • Volker Grub: Das gerichtliche Vergleichsverfahren der Südmilch-AG. Brugger, Schöngeising 1998, ISBN 3-9805758-2-9
  • Martin Born: Landliebe, Filz und Betrug. Die Südmilchpleite. Campus-Verlag, Frankfurt/Main 1996, ISBN 3-593-35484-5