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Gaucho

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Gauchos, Aufnahme zw. 1890 und 1923 veröffentlicht

Gaucho nannte man in Argentinien, Uruguay und dem südlichen Brasilien (hier:Gaúcho) einen Menschentyp, der mit dem nordamerikanischen Cowboy vergleichbar ist. Im 17., 18. und 19. Jahrhundert durchstreifte er die feuchte Pampa-Ebene, fing verwildertes Vieh ein und verkaufte es, womit er seinen Lebensunterhalt bestritt. Bei Gauchos handelte es sich meist um Indianer oder herumziehende europäische Abenteurer. Eines der wichtigsten wirtschaftlichen Erzeugnisse der Gauchos war Rindsleder und später Trockenfleisch.

Heute wird der Begriff umgangssprachlich oft auf alle Argentinier angewandt.

Gauchos in Argentinien

Dem Gaucho wurden in der Literatur Argentiniens des 19. Jahrhunderts eine Reihe Gedichte und Geschichten gewidmet. Das bekannteste Werk der "Gaucholiteratur" ist "El Gaucho Martin Fierro" von José Hernandez (1872).

Ebenfalls hatte der Gaucho in der argentinischen Folkloremusik seinen festen Platz. Ein untrennbarer Gefährte des Gauchos war seine Gitarre. So trug er wohl zur Verbreitung von Stilen und Tänzen wie Zamba und Chacarera sowie dem gedichtartigen Sprechgesang der Payada bei.

Zu ihrem Ruf als kämpferischem Menschentyp trug auch bei, dass sie die 1700 km lange Grenze zwischen Argentinien und Uruguay verteidigten.

Gaúchos in Brasilien

Gaúchos in Brasilien

Die Gaúchos waren die ersten Einwohner des südbrasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. Die Hauptstadt der brasilianischen Gaúchos ist Porto Alegre. Ihre Traditionen werden durch die "CTGs" (Centro de Tradições Gaúchas) erhalten. Generell wird in Brasilien heutezutage jedoch jeder, der aus Rio Grande do Sul kommt, als Gaúcho bezeichnet.

Siehe auch: Buttero, Cowboy, Csikós, Gardian, Huaso, Vaquero