Weliki Nowgorod
Stadt
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Weliki Nowgorod (russisch Вели́кий Но́вгород) oder auch Nowgorod-Weliki (zu deutsch Groß-Nowgorod, früher auch dt. Navgard/Naugard und altnordisch Hólmgarðr) ist eine Großstadt in Russland mit 214.777 Einwohner (Stand: 2010) und liegt etwa 180 km südsüdöstlich von Sankt Petersburg am Wolchow nördlich des Ilmensees. Sie ist die Hauptstadt der im Föderationskreis Nordwestrussland liegenden Oblast Nowgorod.
Weliki Nowgorod, das im September 2009 sein 1150-jähriges Bestehen feierte, gehört zu den ältesten Städten Russlands. Im Mittelalter war Nowgorod zunächst Hauptstadt eines Fürstentums, später einer Bojarenrepublick, bevor sie 1478 gewaltsam ins Großfürstentum Moskau eingegliedert wurde. Seit 1165 ist die Stadt Sitz eines Erzbischofes. Bis 1999 hieß die Stadt einfach Nowgorod (Новгород) und trug das „Weliki“ nur als inoffiziellen Beinamen. Als jedoch die Stadt Gorki in Nischni Nowgorod zurückbenannt wurde, kam es zu Verwechslungen. Zur Lösung des Problems wurde Nowgorod offiziell zu „Weliki Nowgorod“. Nowgorods architektonisches Erbe steht seit 1992 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.[1]
Geographie


Geographische Lage
Nowgorod liegt im Nordwesten des europäischen Teils von Russland und ist 180 Kilometer von St. Petersburg und 524 Kilometer von Moskau entfernt. Von Süden nach Norden durchschneidet der Fluss Wolchow die Stadt. Sie liegt durchschnittlich auf 25 m ü. NN. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 90 Quadratkilometern. Ungefähr 60 Prozent des Umlandes ist mit Wald bestanden vor allem mit Ulmen. Im Süden von Nowgorod in der Nähe des Ilm-Sees ist sehr reich an Sumpfland. Insgesamt ist Weliki Nowgorod umgeben von weitläufigen Moor- und Waldgebieten, in denen insbesondere Torf abgebaut wird. Die geographische Lage ist sehr gut, da die Flüsse Lovat, Shelon, Msta und Wolchow, die in den See münden ideale Transportwege eröffnen. Die Wolchow mündet in den Ladogasee, von welchem man durch St. Petersburg direkt in die Ostsee gelangt. Über die Flüsse im Süden Nowgorods ist eine Verbindung bis ins Schwarze Meer gegeben.[2]
Geologie
Die Stadt liegt in der Osteuropäischen Ebene und im östlichsten Teil des Baltischen Landrückens. Geologisch liegt die Stadt auf der Russischen Tafel, die in der Mehrzahl aus ungefalteten jung-proterozoischen bis känozoischen Sedimenten besteht, die hier weite Gebiete des Urkontinents Fennosarmatia bedecken. Anders als ihre umgebenden Gebirge ist die Russische Tafel trotz ihrer Größe arm an Bodenschätzen.[3] Während der letzten Eiszeiten reichten die skandinavischen Gletscher bis in das Nowgoroder Gebiet. Der flache Ilmensee (nur 2,5 bis 10 Meter tief) ist der Rest eines glazialen Schmelzsees, in dem fluviatile und periglaziäre Sedimente weit verbreitet sind.
Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich grob in die historische Innenstadt und die außerhalb der ehemaligen Stadtmauern angelegte Neustadt. Die Altstadt wird unterteilt in die Sophienseite auf dem westlichen Ufer des Wolchow und die Handelsseite auf dem östlichen Ufer. Die Sophieseite besteht aus drei Stadtviertel, sogenannten konec (= "Ende"), im Norden dem Nerevski Viertel, im Westen dem Zagorodskij Viertel und im Süden dem Ljudin Viertel, dem ehemaligen Töpferviertel. Die Handelsseite besteht im Norden aus dem Plotniki Viertel, dem ehemaligen Zimmermannsviertel und im Süden aus dem Slavno Viertel. Im östlichen Zentrum auf der Sophienseite befindet sich der Nowgoroder Kreml. Die Verbindung zwischen den Seiten wurde seit dem 11. Jahrhundert über eine große Holzbrücke gewährleistet, die sporadisch durch Feuer, Hochwasser oder Eis zerstört wurde. In der westlichen Mitte der Handelsseite befand sich der mittelalterliche Marktplatz, der Jaroslaw Hof und die Kontore der fremden Händler, insbesondere der Petershof der Hanse.
Die Neustadt ist auf der westlichen Flussseite deutlich stärker entwickelt als auf der östlichen. An die Sophienseite schließen sich dort von Norden nach Süden die Viertel: Koltowo, Grigorowo, Zapadinij, Nowa Melniza, Leschno, Pankowka und Belij Gorod. Auf der Handelsseite ist es im Norden das Viertel Antonowo.
Nachbargemeinden
An den Stadtrajon Nowgorod grenzen innerhalb des Oblast Nowgorod sieben andere Rajons. Dies sind im Uhrzeigersinn von Norden nach Westen: der Rajon Tschudowo, Malaja Wischera, Krestzy, Parfino, Staraja Russa, Schimsk und Baetski. Im Nordwesten grenzt der Rajon an den Oblast Pskow.
Klima
Nowgorod befindet sich mit seinem vollhumiden Klima in der kühlgemäßigten Klimazone mit Kontinentalklima (Klimaklassifikation DfB). Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 4,3 Grad Celsius, der Jahresniederschlag liegt bei 561 Millimetern. Die wärmsten Monate sind Juni und Juli mit durchschnittlich 15,7 beziehungsweise 17,3 °C und die kältesten Januar und Februar mit −9,2 beziehungsweise −8,2 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt in den Monaten Juli und August mit durchschnittlich jeweils 72 Millimeter, der geringste im Februar mit durchschnittlich 23 Millimeter.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weliki Nowgorod
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Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Das Territorium im Nordwesten Russlands besitzt einen großen Überfluss an Wäldern, Seen und Marschland, aber einen Mangel an anbaufähigem Land. Über eine lange Periode vom Neolithikum bis zur Bronzezeit wurde dieses Land von Angehörigen finno-ugrischer Sprachgruppen besiedelt, die sich überwiegend von Fischerei und Jagd ernährten. Im 5. und 6. Jahrhundert stießen slawische Stämme in diese Gebiete vor, die vorwiegend Getreide anbauten, ohne das es zu Konflikten mit den ursprünglich dort siedelnden Gruppen gekommen wäre. Die Herkunft dieser Siedler wird aufgrund der linguistischen Auswertung der Birkenrindenfragmente aus dem Bereich des heutigen Polen und des nördlichen Deutschlands angenommen. Das wichtigste Ereignis für die weitere Stadtentwicklung war aber die Ankunft skandinavischer Siedler, sogenannter Waränger, im 9. Jahrhundert.[6] Etwa zwei Kilometer südlich von Nowgorod lag am rechten Ufer des Wolchow die Siedlung Rurikowo Gorodischtsche („Ruriks befestigtes Städtchen“; skandinavischer Name Hólmgarðr = „Stadt auf dem Hügel“[7]). Die frühmittelalterliche Siedlung der Rus diente bereits vor der Gründung Nowgorods als Handelsplatz, verlor aber mit dem Aufstieg der Stadt seine Bedeutung.
Kiewer Rus vom 9. bis 11. Jahrhundert


Weliki Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (im Jahr 859 erstmals erwähnt) und wurde von dem warägischen Fürst Rurik, dem Gründer des ersten ostslawischen Reichs, von 862 bis 879 regiert. Nowgorod war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus ein Großzentrum mit mehr als zehntausend Einwohnern. Die sich institutionalisierende Stadt Nowgorod übte eine hohe Anziehungskraft auf die benachbarten russischen Prinzenhäuser aus. In den 970er und 980er Jahren erkämpften sich die Söhne des Fürsten von Kiew, Swjatoslaw I. Igorewitsch, Wladimir I. und Jaropolk I. das Recht den Fürsten von Nowgorod zu stellen und sandten ihre Gouverneure. Am Ende setzte sich Wladimir durch und nachdem er Fürst von Kiew geworden war, wurde unter seiner Herrschaft das Christentum in der Region eingeführt. Wladimirs Sohn, Jaroslaw der Weise ließ am Ende des 10. Jahrhunderts die ersten Kirchen in Nowgorod errichten - eine Holzkathedrale für die Heilige Sophia und eine für die Heiligen Joachim und Anna, deren Widmung mit dem Namen des ersten Bischofs von Nowgorod, Joachim Korsunianin verbunden ist.[6] Jaroslaws Herrschaft dauerte bis 1015, als er nach dem Tode seines Vaters die Kontrolle über Kiew anstrebte. Da ihn die Nowgoroder bei diesem erfolgreichen Unternehmen unterstützten, gab er ihnen umfangreiche Rechte, die die Basis für die künftige Bojarenordnung in Nowgorod bildeten. Die Privilegien, die die Bojaren von Jaroslaw erhalten hatten, führte zu einer strukturellen Teilung der Stadt. Die Gehöfte der Bojaren unterstanden nicht der Gerichtsbarkeit des Prinzen und bildeten die Grundlage für das System der "Enden" genannten Stadtviertel. Zwischen diesen "Enden" siedelten dagegen freie Künstler und Händler, die der Jurisdiktion des Prinzen unterstanden. Diese Bereiche wurden in Hundertschaften (sotni) unterteilt und von sogenannten "Tausendschaftsführern" (tysiatskie) und "Hundertschaftsführeren" (sotskie) verwaltet.[6] Im Jahre 1030, bei einem Besuch in der Stadt beauftragte Jaroslaw, dass 300 Kinder der Älteren und der Priester gezielt im Lesen unterwiesen werden sollten. Aufgrund archäologischer Befunde lassen sich aber bereits für die Zeit vorher Bildungsbestrebungen nachweisen. In diese Zeit fällt auch die Überführung des fürstlichen Hofes von Gorodischtsche nach Nowgorod, wo auf der Handelsseite, gegenüber vom Kreml ein Hof eingerichtet wurde, der den Namen "Jaroslwas Hof" trägt.[6] Die soziale Struktur bestand aus drei Schichten: Reiche Kaufleute und Bankiers (gleichzeitig Grundbesitzer) standen an der Spitze, gewöhnliche Kaufleute waren Vertreter der mittleren Schicht; Handwerker und Tagelöhner gehörten der unteren Bevölkerungsschicht an. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde in einem Altnowgoroder Dialekt geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühte zu der Zeit Handel und Kultur. So wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Die norwegischen Herrscher suchten wiederholt um Zuflucht in Nowgord nach: (vor 1000) war es Olav I. Tryggvason und von 1027 bis 1030 Olav II. Haraldsson. Dessen Sohn Magnus I. wurde bis 1035 in Nowgorod erzogen und nach er Ermordung seines Vaters von norwegischen Adeligen zurückgeholt. Auch Harald III. suchte in Nowgorod Zuflucht, wenn Gefahr drohte. Olav I. Tryggvason und Magnus I. verbrachten hier ihre Kindheit und Jugend und hatten zeitlebens eine enge Verbindung zu der Stadt. 1056/1057 erfolgte die Abschrift des Ostromir-Evangeliums für den Nowgoroder Statthalter Ostromir. Es beinhaltet ein kirchenslawisches Aprakos-Evangelium, das von einer südslawischen Vorlage kopiert wurde.
Republik Nowgorod vom 12. bis 15. Jahrhundert

→ Hauptartikel: Republik Nowgorod
Im Jahre 1136 endete ein allgemeiner Aufstand gegen den Fürsten mit einem Sieg der Bojaren. In der Folge war der Fürst nur noch ein Beamter der Bojarenrepublik. Seine Funktion als Richter konnte der Fürst nur noch wahrnehmen, wenn sein Urteil vom Posadnik, dem Oberhaupt des Bojarenrates, bestätigt wurde. Als direkte Folge des Aufstandes wurde Fürst Wsewolod II. ausgewiesen und Sviatoslav Olegowitsch aus Chernigov eingesetzt.[6] [8] Von den Verwüstungen der Mongolenüberfälle verschont, war Nowgorod zeitweise, vor allem unter Alexander Newski, das Zentrum der Russischen Fürstentümer und der Sitz des Großfürsten. Angefangen mit Alexander Newski wurden die Nowgoroder Fürsten aus den Reihen der Fürsten von Wladimir-Susdal gewählt. In dieser Zeit erfüllte Nowgorod, das große Territorien im Norden Russlands kontrollierte, die Funktion eines Schutzschildes für das übrige Land. So wurden im Jahr 1240 die vordringenden Schweden und 1242 der Deutsche Orden abgewehrt. Insgesamt musste Nowgorod 26 Mal gegen Schweden und 11 Mal gegen den livländischen Schwertbrüderorden in den Krieg ziehen. Unter Ausnutzung der mongolischen Invasion in Russland, versuchten die deutschen Ritter zusammen mit den Dänen und den Schweden vor allem in den Jahren 1240–1242 ihre militärischen Operationen auf das Gebiet Nowgorods zu verlagern. Ihre Feldzüge scheiterten jedoch in der Schlacht an der Newa und in der Schlacht auf dem Peipussee. Am 12. August 1323 wurde der Vertrag von Nöteborg zwischen Schweden und Nowgorod unterzeichnet, der zum ersten Mal den Grenzverlauf zwischen dem russischen und dem schwedischen Teil Finnlands regulierte.
Im Spätmittelalter war Nowgorod eine von der Kaufmannsschicht geprägte und von einem Wetsche regierte frühdemokratische Stadtrepublik (es wählte seit dem 12. Jahrhundert den Fürst, den Erzbischof und den Bürgermeister der Stadt) mit guten Kontakten zur Hanse, die dort im Peterhof eines ihrer vier Kontore unterhielt. Nowgorod hatte sich im 14. Jahrhundert endgültig zum Haupthandelsvermittler mit dem Westen aufgeschwungen. Da der Transithandel der russischen Länder mit Westeuropa über das litauische Hoheitsgebiet durch hohe Zölle und ständigen Übergriffe beeinträchtigt wurde, blieb diese Stellung in der Folgezeit auch unangefochten.
Die Nowgoroder Schra als Gesetz dieses Kontors hat sich als wichtige Geschichtsquelle erhalten. Wichtige Exportwaren waren Waldprodukte, Felle, Holz, Honig und Wachs sowie Met, Bier und Tran. Man importierte Silber, Buntmetalle, Tuche, Bernstein, Waffen, Getreide und Gewürze. Diese Warenaufteilung mit Rohgütern als Ausfuhrwaren und Fertigwaren als Einfuhrgütern kennzeichnete die schwierige Lage der russischen Wirtschaft während der Mongolenzeit, durch einen verhältnismäßig geringen Entwicklungsgrad der gewerblichen Verarbeitung.[9] Nowgorod, dessen wirtschaftlicher Blüte der Mongolensturm nur geringen Schaden zugefügt hat, erreichte im 14. Jahrhundert den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung. Mit 25.000 bis 30.000 Einwohnern im 15. und 16. Jahrhundert erreichte Nowgorod die Größenordnung der bedeutendsten deutschen Städte wie Köln, Nürnberg oder Lübeck.[10]
Handel mit Gotländern und Hanse

Bereits im 10. Jahrhundert sind Kontakte ausländischer Händler mit Nowgorod belegt. So trägt Ravnur Hólmgarðsfari, der in der Färingersaga erwähnt wird, aus Tunsberg in Norwegen die nordische Bezeichnung für Nowgorod bereits im Namen, der also Nowgorodfahrer bedeutet.[11]
Nach der Gründung Lübecks im Jahr 1159 begannen die hansischen Kaufleute über die Ostsee nach Gotland zu fahren. Über die dortigen Kaufleute wurden die ersten Kontakte nach Nowgorod vermittelt. Die Kaufleute aus Gotland unterhielten auf der Handelsseite den so genannten Gotenhof, an dessen Nutzung sich die hansischen Kaufleute zunächst beteiligten. Daneben gab es noch einen Gildehof der Gotländer.[12] Im Jahre 1192 errichtete die Hanse einen eigenen Hof, den sogenannten Peterhof. Der Name des Kontors geht auf die in ihm errichtete St.-Peter-Kirche zurück. Der Hof enthielt neben Wohnhäusern auch Wirtschaftseinrichtungen wie Bäckerei, Brauhaus, Krankenstube, Bad und Gefängnis. Die hanischen Kaufleute hatten auf dem Hof eigene Rechtshoheit, mussten aber auch selbst für rechtliche Ordnungsmaßnahmen sorgen. Die Kaufleute hatten nach der Nowgoroder Schra jedoch nicht das Recht sich dauerhaft in Nowgorod aufzuhalten. Nach den Jahreszeiten unterschied man Winter- und Sommerfahrer. Die Händler transportierten überwiegend Rohprodukte nach Westeuropa, insbesondere Pelze, Wachs, Honig und Holz. Im Gegenzug brachten sie vor allem Fertigprodukte nach Nowgorod wie Wein, Bier, Tuch, Waffen und Glas, aber auch Salz, Hering, Metall (Silber), Gewürze, Südfrüchte, Pferde und Bernstein. Als 1230 in Wolchow eine große Hungersnot ausbrach transportierten sie überwiegend Getreide. Mit dem Niedergang des gotländischen Olafshofes im 14. Jahrhundert, der in der Folge von der Hanse gepachtet wurde, gewann die Hanse eine Monopolstellung im Handel mit Nowgorod. Auch der Schiffstyp der Kogge trug zur Stärkung dieses Monopols bei. Zwischen 1396 und 1462 lässt sich der Import von Glasprodukten wie Fingerringe und Fensterglas archäologisch belegen. Im 15. Jahrhundert ging der Handel langsam zurück, da der Warenumtausch immmer stärker auf die livländischen Städte verlegt wurde.[13] Der Petershof in Nowgorod wurde nach der Eroberung der Stadt durch den Moskauer Großfürsten Iwan III. 1478 nicht geschlossen. Im Gegenteil, die Vorrechte der Hanse wurden 1487 erneut bestätigt. Im Zuge seiner Streitigkeiten mit Maximilian von Habsburg liess Iwan III. den Hof aber am 6. November 1494 schliessen. Die Beschlagnahmung brachte dem Großfürsten 96.000 Mark ein.[14] 1514 wurden der Gotenhof und der Peterhof wieder eröffnet und noch bis 1560 scheinen die Höfe gnutzt worden zu sein. Im 17. Jahrhundert wurde der Schwedenhof an der Slavnaja-Straße nordöstlich vom alten Platz errichtet.[15]
Münzwesen und Fernhandel

Die Stadt Nowgorod war, aufgrund seiner starken Handelsbeziehungen mit ausländischen Kaufleuten, Ausgangspunkt der Entwicklung des Münzwesens in Russland. Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde es üblich, Silberbarren als Währungseinheit zu verwenden. Das Gewicht dieser Stangenbarren betrug 205 Gramm, entsprechend der alten russischen Gewichtseinheit Griwna. Bei kleineren Handelsgeschäften wurden von den größeren Barren kleinere Silberstücke, sogenannte Rubel, abgetrennt. Im 13./14. Jahrhundert wurden in Nordwestrussland erstmals Münzen geprägt; anfangs in Nowgorod und Pskow, später auch in Moskau, Nischni Nowgorod und Susdal. Als sich Anfang des 15. Jahrhunderts der Geldumlauf verstärkte, und alle Großfürsten Geld zu prägen begannen, ging Nowgorod ab 1420 dazu über, eigene Münzen zu prägen. Nowgorod hatte zuvor für eine kurze Zeit die Livländische Währung übernommen.[17]
Vom 10. bis zum 13. Jahrhundert gelangten aus dem byzantinischen Reich vor allem Amphoren, Glaserzeugnisse, schieferne Spinnwirtel und Walnüsse in die Stadt. Aus dem Dnjepr-Gebiet wurden zudem Bernsteine, die dort in geologischen Schichten anstehen, importiert. Um 1100 erfuhr der Import eine kurze Unterbrechung, der mit einem Konflikt zwischen den Städten Kiev und Wolchow begründet werden kann. Mit der Zerstörung Kievs im Jahre 1240 durch die Mongolen verlor der Dnjepr-Weg überwiegend seine Bedeutung, wogegen über den Wolga-Weg der Import von Buchsbaumholz für die Kammherstellung fortgesetzt wurde. Insbesondere im 14. Jahrhundert gelangte über diesen Weg glasierte Keramik aus dem Tatarenchanat der Goldenen Horde nach Nowgorod.[18]
Moskauer Periode vom 15. bis 19. Jahrhundert

Lange Zeit stand Nowgorod in Konkurrenz zum aufsteigenden Großfürstentum Moskau, wobei Nowgorod die freiheitlichere Gesellschaftsordnung repräsentierte. 1456 gelang es dem aufstrebenden Moskau, nach einem Angriff stärkeren Einfluss auf die Außenpolitik Nowgorods zu nehmen. Nach dieser Niederlage erkannte die Nowgoroder Bojarenoligarchie, dass die Voraussetzungen ihrer früheren Schaukelpolitik zwischen Moskau und Twer nicht mehr gegeben waren, weil Moskau in der Zwischenzeit ein eindeutiges Übergewicht erlangt hatte. Es galt daher für die Herrschaftsschicht eine Entscheidung zu treffen, ob man unter litauischer Hegemonie oder unter Moskauer Herrschaft das größte Maß an überkommenden Rechten würde wahren können.[19] Als die litauische Partei überhandnahm, griff Großfürst Ivan III. militärisch ein. Moskau siegte über Nowgorod und nach neuerlichen antimoskowitischen Strömungen folgte 1478 die endgültige Eingliederung in das Großfürstentum Moskau. 1570 wurde die Stadt durch die Truppen Zar Iwan des Schrecklichen noch einmal zerstört. Im Zuge des Litauischen Krieges (1558–1583) wurde am 15. Januar 1582 der Vertrag von Jam Zapolski (Waffenstillstand) im Dorf Jam Zapolski nahe Nowgorod zwischen Polen-Litauen unter König Stephan Báthory und dem Zarentum Russland unter Zar Iwan IV. geschlossen wurde.[6] Während der Zeit der Wirren im Polnisch-Russischen Krieg 1609-1618 wurde Nowgorod zwischen 1611 und 1617 von den Schweden besetzt und zerstört. Die Stadt erlebte danach einen kurzzeitigen Aufschwung, doch nach der Gründung von Sankt Petersburg im Jahr 1703 sank ihre wirtschaftliche und strategische Bedeutung als Russlands Vorposten im Nordwesten. Eine gravierende Veränderung erfuhr die Stadtstruktur von Nowgorod nach 1778, als der von N.Tschitscherin erstellte neue Generalbebauungsplan von Kaiserin Katharina II. unterschrieben wurde. Während die halbrunde Stadtmauer auf der Sophienseite erhalten wurde, sah der Plan ansonsten rechtwinkelige Straßenzüge vor. Dafür wurden die über Jahrhunderte gewachsenen Straßenstrukturen aufgegeben.[20] Im Jahr 1859 gewann der Entwurf von Michail Ossipowitsch Mikeschin (1835–1896), obwohl dessen Stärke in der Malerei großer Schlachten lag, den von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgten Wettbewerb für das Nowgoroder Denkmal Tausend Jahre Russlands.
Das 20. Jahrhundert

Im Deutsch-Sowjetischen Krieg (1941–1945) war Nowgorod vom August 1941 bis zum 15. Februar 1944 unter deutscher Besatzung und erlitt dadurch große Schäden. Unter anderem vernichtete Bolko von Richthofen im Auftrag des Auswärtigen Amtes während des Russlandfeldzuges die Bibliothek der Nowgoroder Altertums-Gesellschaft und das Museum in Staraja Russa.[21] Nach der Befreiung im Zuge der Leningrad-Nowgoroder Operation wurde bereits zum Anfang des Jahres 1944 mit dem Wiederaufbau der Stadt begonnen. Am 5. Juli 1944 wurde der Oblast Nowgorod gegründet.
Am 26. Juli 1951 wurden bei archäologischen Grabungen von Nina Akulova in der Velikaya Straße die ersten Birkenrindenfragmente entdeckt.[22] Mittlerweile ist die Marke von 1000 Birkenrindenfragmenten durchbrochen.[23] 1999 erhielt die Stadt ihren historischen Namen Veliki Nowgorod zurück. Am 13. Juli 2000 wurde bei Ausgrabungen der sogenannte Nowgoroder Kodex entdeckt, ein Wachstafelbuch aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts, das aus drei gebundenen Lindenholzplatten mit insgesamt vier mit Wachs ausgefüllten Seiten besteht. Am 28. Oktober 2008 erhielt Weliki Nowgorod die Auszeichnung "Ruhmreiche Kampfstadt" von Präsident Dmitri Medwedew, für die "Courage, Ausdauer und Massenheldentum bei der Verteidigung der Stadt im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes." [24] Im Jahr 2009 wurde in der Stadt das 1150-jährige Jubiläum der ersten schriftlichen Erwähnung gefeiert. Vom 18. bis 21. Juni 2009 fand in Nowgorod der XXIX. Internationalen Hansetage Neuer Zeit statt.[25] Am 18. September 2009 besuchte der russische Präsident Dmitri Medwedew die Stadt.
Bevölkerungsentwicklung und -struktur
Die Einwohnerzahl Weliki Nowgorods lag 2010 bei 214.777 Einwohnern, womit die Stadt Platz 86 unter den größten Städten Russlands belegt. Die höchste Bevölkerungszahl seiner Geschichte mit über 229.116 Einwohnern erreichte Nowgorod Anfang der 1990er-Jahre, in den nachfolgenden Jahren schrumpfte die Zahl erheblich, wie es in den meisten Städten Russlands während der Wirtschaftskrisen der 1990er-Jahre der Fall war. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt Nowgorod seit etwa 1825 an. Von 1959 bis 1979 hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdreifacht. Ein signifikanter Bevölkerungsrückgang ist hingegen in den Jahren des Zweiten Weltkrieges zu verzeichnen. [26]
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Religionen

Der überwiegende Teil der Bevölkerung, die sich zu 93,9 Prozent aus Russen, 1,5 Prozent aus Ukrainern und 4,9 Prozent aus anderen Nationalitäten zusammensetzt, gehört zum russisch-orthodoxen Christentum.[27] Die Stadt bildet eine eigene Eparchie der Russisch-Orthodoxen Kirche unter der Leitung von Erzbischof Lew Zerpizkij. Bis 1165 war die Stadt Sitz eines Bischofs, seitdem aber eines Erzbischofs. Daneben gibt es einen eignen Leiter der Klöster, den Archimandriten, der im Juriew-Kloster residiert.[28]
Im 15. und 16. Jahrhundert bildete sich in der Russisch-Orthodoxen Kirche eine Gruppe von „Judaisierenden“ als Sekte. Obwohl sie nicht zum Judentum konvertierten, hatten sie ein großes Interesse am Alten Testament und Hebräischen Briefen. Die Sekte war eine Mischung aus spätmittelalterlichem Kabbalismus und frühem neoplatonischen Humanismus.[29]
Politik
Verwaltung
Weliki Nowgorod ist Verwaltungssitz der Oblast Nowgorod. Die Stadtverwaltung Weliki Nowgorods besteht aus dem Bürgermeisteramt, dessen Chef der Bürgermeister, das Oberhaupt der Stadt ist, sowie aus der Munizipalität (муниципалитет), dessen Mitglieder im Zuge der Kommunalwahlen bestimmt werden. Der Gemeinderat, die Duma der Stadt Nowgorod besteht aus 25 Abgeordneten. [30]
Bürgermeister
Derzeitiger, seit 11. März 2008, Bürgermeister der Stadt ist Juri Iwanowitsch Bobryschew. Im folgenden die Bürgermeister (мэр) seit 1994:[31]
- 1994–9. September 2002: Wladimir Alexander Korsunow (Владимир Александра Корсунов, * 18. Februar 1951, † 9. September 2002), Bürgermeister
- 9. Septemer 2002–20. Dezember 2002: Lobadsch Sergej Nikolajewitsch (Лобач Сергей Николаевич, * 6. November 1964), geschäftsführender Bürgermeister
- 20. Dezember 2002–11. Dezember 2007: Nikolai Iwanowitsch Graschdankin (Николай Иванович Гражданкин, * 23. August 1948)
- 11. März 2008: Juri Bobryschew (Юрий Иванович Бобрышев, * 3. Mai 1951)
Heraldik



Seitenverhältnis: 3:5[32]
Nowgorod verfügt mit einem Stadtwappen und einer Stadtflagge über zwei eigene heraldische Symbole. Beiden sind die Motive des Bären und des erzbischöflichen Throns gemein. Das erste Wappen Nowgorods wurde am 16. August 1781 zum offiziellen Stadtsymbol erhoben.[33] Es wure am 12. September 1991 in einer veränderten Fassung zugelassen.[34]
Blasonierung: In Silber zwei profilierte schwarze Bären links und rechts eines goldenen Erzbischofthrons, darauf ein rotes Kissen und gekreuzt darüber zwei goldene Vortragekreuze sowie ein dreiarmiger goldener Kerzenständer mit rot brennenden silbernen Kerzen.
In der älteren Fassung von 1781 stand der erzbischöfliche Thron und die beiden Bären über einer blauen Wasserfläche in der vier silberne Fische, je zwei übereinander, zur Mitte hin gewandt waren.
Die Stadtflagge von Weliki Nowgorod war horizontal weiß-blau-weiß gestreift mit dem Stadtwappen in der Mitte. Diese Fahne wurde am 14. April 1994 offiziell zugelassen.[35] Am 29. April 2008 wurde sie geändert und ist seitdem nur noch weiß mit dem Wappen mittig.
Städtepartnerschaften
Weliki Nowgorod ist Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse. Insgesamt unterhält Weliki Nowgorod Städtepartnerschaften mit sieben Orten:
- Uusikaupunki, Finnland (seit 1965)
- Moss, Norwegen (seit 1970)
- Nanterre, Frankreich (seit 1974)
- Watford, Vereinigtes Königreich (seit 1984)
- Bielefeld, Deutschland (seit 1987)
- Rochester, USA (seit 1990)
- Zibo, Volksrepublik China (seit 1995)
Weiterhin unterhält die Stadt administrative Partnerschaften mit drei Städten, insbesondere eine enge Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet:
- Straßburg, Frankreich (seit 1997)[36]
- Polazk, Weißrussland
- Kohtla-Järve, Estland
Bielefald nahm als Folge eines Beschlusses des Bundestages zur militärischen Nachrüstung im Winter 1983/84 Kontakt zu Weliki Nowgorod auf. Aus dem anfänglichen Briefkontakt entwickelte sich bis 1987 eine Städtepartnerschaft. In den 1990er-Jahren unternahmen die Bielefelder viele Hilfstransporte in die russische Partnerstadt und noch heute werden soziale Projekte in Weliki Nowgorod finanziell unterstützt.[37]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Ein Freilichtmuseum für Holzarchitektur (Witoslawlizy) veranschaulicht die Holzarchitektur Russlands.
Bauwerke
Nowgoroder Kreml


Sehenswert ist die gesamte Altstadt zu beiden Seiten des Wolchow, im Westen unter anderem mit dem Nowgoroder Kreml, der erstmals 1044 erwähnt wurde. Der Kreml wurde von dem Fürst Jaroslaw dem Weisen in Auftrag gegeben. Der Kreml steht auf einem Hügel etwa zehn Meter über dem Wolchow und ist von einer 1487 Meter langen Mauer umfriedet. Diese war mit zwölf Türmen bewehrt, von denen noch neun Türme erhalten erhalten sind. Die Gesamtfläche des Kremls mit 565 Meter Nord-Süd-Ausdehnung und 220 Meter Ost-West-Ausdehung beträgt 12,1 Hektar. Die Mauern bestehen aus Ziegelsteinen und Kalksteinbrocken. Die Mauerstärke variiert zwischen 3,6 und 6,5 Metern; die Höhe schwankt zwischen 8 und 15 Metern. Besonderes Merkmal des Nowgoroder Kremls sind oberhalb der Toreingänge errichtete Kirchen. Größten Anteil bei der Errichtung des Kremls hatten die Nowgoroder Erzbischöfe, während die gewählten Fürsten kaum Einfluss nahmen. Von den ehemals zwölf Türmen des 13. und 14. Jahrhunderts sind neun noch erhalten. In den 1950/60er-Jahren wurde unter Leitung von A. Worobjow das Mauerwerk restauriert und repräsentiert derzeit den Zustand des 15. Jahrhunderts.
Sophienkathedrale

Die Sophienkathedrale im Kreml von Weliki Nowgorod ist die Kathedrale des Erzbischofs von Nowgorod und die Mutterkirche der Nowgoroder Eparchy. Sie wurde erstmals 989 aus Holz gebaut, verfügte über 13 Kuppeln und war von Bischof Joakim Korsunianin geweiht worden, ist dann aber abgebrannt. Zwischen 104 und 1050 ließ Wladimier von Nowgorod die 38 Meter hohe Steinkirche mit fünf Kuppeln erbauen. Sie wurde von Bischof Luka Zhidiata (1035–1060) am 14. September 1050 (oder 1052) geweiht und sollte an den Sieg über den Nomadenstamm der Petschenegen erinnern. Die Wahl der Hauptheiligen orientiert sich an der Sophienkirche in Kiev und besonders an der Hagia Sophia in Konstantinopel. Die berühmten Bronzetüren wurde zwischen 1152 und 1156 in Magdeburg gegossen. Ursprünglich waren die Türen für die Kathedrale Mariä Himmelfahrt in Płock geschaffen. Sie gelangten im 13. oder 14. Jahrhundert unter ungeklärten Umständen nach Weliki Nowgorod. 1981 wurden Kopien für die Kathedrale in Płock geschaffen und dort aufgestellt.[38][39]
Monument Russlands Jahrtausend

Das Monument Russlands Jahrtausend vor der Sophienkathedrale im Nowgoroder Kreml, das im Jahr 1862 eingeweiht wurde, markierte das tausendjährige Jubiläum des Beginns der Herrschaft Ruriks in Nowgorod, die gemeinhin als der Beginn der russischen Geschichte und der russischen Staatlichkeit gilt. Der Autor des Projekts war Michail Ossipowitsch Mikeschin, der eine 1859 erfolgte Ausschreibung gegen 40 Bildhauer und Architekten gewann. Der von dem unerwarteten Zuschlag und dem verantwortungsvollen Auftrag inspirierte Mikeschin zog viele bekannte Bildhauer seiner Zeit heran, darunter Wiktor Hartmann, Schreder, Tschischow, Saleman, Opekuschin, Ljubimow und Michailow. Bei der Erstellung des Denkmals musste die Geschichte Russlands aber auch die Rolle des herrschenden Hauses Romanow beachtet werden. So mussten die Figuren auf dem Monumentwährend der Planungsphase von Zar Alexander II. höchstpersönlich akkreditiert werden. Den zeitgenössischen Übergang vom Klassizismus zum Realismus spiegelt das Projekt wider, indem der obere Teil mit dem Engel und der allegorischen Personifizierung Russlands noch klassizistisch geprägt ist, der untere Teil aber von realistisch dargestellten Personen. Die Eröffnung des Denkmals fand am 8. September 1862 im Beisein des Zaren statt. Nach der Oktoberrevolution kam im Jahr 1925 aus Moskau die Anordnung, das "Denkmal für Orthodoxie und Zarentum" abzureißen. Doch die Lokalbehörden entschieden, das Monument zu "verstecken". Es wurde mit Holzbrettern eingeschalt, auf denen revolutionäre Plakate und Transparente hingen. So überdauerte das Denkmal bis zum Beginn des Großen Vaterländischen Krieges. Obwohl bereits am 15. August 1941 von der Wehrmacht besetzt, begannen die Deutschen erst im Dezember 1943 das Monument zu zersägen, bis die Stadt am 20. Januar 1944 von der Roten Armee befreit wurde. Das Denkmal war so beschädigt, dass 1500 fehlende Details neu gefertigt werden mussten. Am 2. November 1944 fand die zweite feierliche Eröffnung statt.
Kirchen und Klöster
Die gesamte Altstadt mit Kirchen, Klöstern und Kreml gehört seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO. In einer Aufstellung des 15. Jahrhunderts wurden 81 Kirchen in Nowgorod gezählt, von denen jedoch nicht alle aus Stein erbaut waren. Die Reihe der erhaltenen Kirchen ist mit 52 vergleichsweise groß. Die bekanntesten sind:
- St.-Boris-und-Gleb-Kirche in Plotniki
- St.-Demetrius-Kirche
- St.-Nikolai-Kirche
Der Grundstein für die St.-Nikolai-Kirche im Jaroslaws-Hof wurde 1113 von Fürst Mstislaw in Auftrag gegeben, nachdem er einen Feldzug gegen die Tchuds, einen finno-ugrischen Stamm erfolgreich beendet hatte. Insbesondere der Nikolai-Ikone sei dabei eine überragende Rolle zugekommen.[40] Die St.-Peter-und_Paul-Kirche in Kozhevniki wurde 1406 errichtet und 1950 restauriert.[41]
- Mariä-Entschlafen-Kirche von Volotovo[42]
Die Kirche der zwölf Apostel wurde erstmals 1230 erwähnt. Diese erste bekannte Holzkirche brannte ab und wurde 1358 neu errichtet. Dieser ebenfalls durch Feuer zerstörte Bau wurde 1432 durch einen von Erzbischof Euphymius beauftragte Kirche ersetzt. 1453 wurde anstelle der Holzkirche der Steinbau errichtet.[43] Die Kirche Boris und Gleb wurde 1536 auf den Fundamenten eines älteren Holzbaus von 1377 errichtet. Anstelle der seit dem 12. Jahrhundert verwendeten Einzelkuppel besteht der neu Bau aus fünf Kuppeln.[44]

Das Jurjewkloster (russ. Юрьев монастырь) mit der St.-Georgs-Kirche ist eines der ältesten Klöster Russlands. Es wurde zwar erstmals 1119 in den Chroniken erwähnt, die Gründung wird aber schon auf Jaroslaw den Weisen im 11. Jahrhundert zurückgehen. Es steht südlich von Nowgorod an der Flußbank des Wolchow in der Nähe des Ausflusses aus dem Ilmensee. Das Kloster war das wichtigste Zentrum der Republik Nowgorod. Das Kloster ist eine bedeutende Quelle für die Geschichte Nowgorods, da in seinen Mauern Teile der Chronik von Nowgorod (1016–1471) geschrieben wurden. Die St.-Georgs-Kirche ist größte in ganz Nowgorod und Umgebung. Sie ist 33 Meter hoch, 28 Meter lang und 25 Meter breit mit drei silbernen Kuppeln (was ungewöhnlich ist, da russisch-orthodoxe Kirche normalerweise fünf Kuppeln besitzen, eine repräsentiert Christus und vier die Evangelisten). Zu Sowjetzeiten wurde das Kloster 1928 geplündert und fünf seiner sechs Kirchen zerstört. 1929 wurde es geschlossen und während der Zweiten Weltkrieges von deutschen und spanischen Truppen besetzt und ernsthaft zerstört. Erst 1991 wurde es der russisch-orthodoxen Kirche zurück gegeben und seither teilweise renoviert. Trotzdem sind der westliche Teil mit einer dort liegenden Kirche immer noch Ruinen.[45]

Das Antoniuskloster (russ. Антониев монастырь), im Norden von Nowgorod am Wolchow gelegen, war der größte Konkurrent des Jurjewkloster in Bezug auf die Bedeutung. Das Kloster wurde 1106 von Antonii Rimlianin, der der Legende nach aus Rom auf einem Felsen nach Nowgorod floh, gegründet und 1131 von Erzbbischof Nifont (1130-1156) geweiht. Die wichtigste Kirche des Klosters ist die der Geburt der heiligen Gottesmutter, ein Bau mit drei Kuppeln wie die St.-Georgs-Kirche im Juriewkloster. Sie wurde 1117 von Antonii Rimlianin begonnen und 1119 fertig gestellt. Der Fels auf dem Rimiliani geflohen sein soll, ist in der Kirche zu sehen. Einige Freskos aus dem Mittelalter (1125) sind im Altarraum erhalten geblieben, der überwiegende Teil stammt jedoch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ein Teil der Freskos wurde bei Restaurierungsarbeiten ernsthaft beschädigt. Das Kloster ist derzeit im Besitz der Vereinigten Nowgoroder Museen und nicht an die russisch-orthodoxe Kirche zurückgegeben.[46][47]
Das Arcadiuskloster (russ. Аркажский монастырь) war eines der wichtigsten Klöster des mittelalterlichen Nowgorods. Es steht vier Kilometer südlich der Stadt im Westen des Juriewklosters. Derzeit bezeugt nur noch die Kirche Maria Himmelfahrt den Klosterstandort. Die Grundmauern des Klosters wurden 1961 archäologisch freigelegt. Das Kloster war 1153 von Arkadius gegründet worden, bevor dieser zum Bischof von Nowgorods (1156–1165) erwählt wurde. Die zunächst in Holz gebaute Kirche wurde 1188 durch einen Steinbau von Simeon Dibakevits ersetzt und von Erzbischof Gavriil (1186–1192) im folgenden Jahr geweiht. Viele Posadniks unterstützen das Kloster im Laufe der Zeit. Im Jahre 1206 ließ Posadnik Twerdislaw Michailowich die Kirche Simeon Stylites über dem Tor errichten. Die Kirche des Erzengels Michael ließ 1395 Isaak Onkifov in Stein ausgeführen und 1407 von Posadnik Juri Dmitriewich und seinem Kousin Jakob erneuern. 1764 wurde das Kloster zerstört.[48]
Das Khutynkloster (russ. Хутынский Спасо-Преображенский Варлаамиев монастырь) war eines der heiligsten Klöster der Republik Nowgorod. Das Kloster liegt auf der rechten Bank des Woclhow etwa zehn Kilometer nordöstlich von Nowgorod im Dorf Khutyn (khudoi [худой] = "schlecht, arm). Das Kloster wurde 1192 vom ehemaligen nowgoroer Boyaren Oleksa Mikhailovich gegründet, dessen Klostername Varlaam wurde. Die Kirche wurde von Erzbischof Gavril im folgenden Jahr geweiht. Den neoklassischen Glockenturm ließ Katharina die Große errichten. Das Kloster wurde 1925 geschlossen. 1993 wurde das Kloster mit einem Frauenkonvent wiederbegründet, obwohl es die längste Zeit einen Männerkonvent beherbegt hatte.
Sport
Die Region um Nowgorod ist eines der besten Gebiete für Rafting in Russland.[49] Bei den internationalen Schachturnieren 1994, 1995 und 1997 in Nowgorod gewann jeweils Garri Kasparow. Der Nowgoroder Fußballklub spielt im Zentralstadion im Sportkomplex Dynamo.[50]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsbereiche
Das Bruttoregionalprodukt des Gebietes Nowgorod liegt bei 87,6 Milliarden Rubel, was etwa 0,3 Prozent des BRP von ganz Russland ausmacht. Etwa 91,8 Prozent entfallen auf die verarbeitende Industrie, davon 31,1 Prozent auf die chemische Industrie, 20,1 Prozent auf die Lebensmittelproduktion und 12,3 Prozent auf die holzverarbeitende Industrie. 7,9 Prozent entfallen auf den Bereich Energieerzeugung (Strom- und Gaserzeugung sowie Wasserverteilung). 0,3 Prozent entfallen auf den Rohstoffabbau (Ton, Kalkstein, Quarzsand, Torf). Weitere Industriezweige sind der Maschinenbau, Zellulose- und Papierindustrie, Schwarzmetallurgie und Brennstoffindustrie. Die Arbeitslosenquote liegt bei 1,2 Prozent und damit niedriger als im sonstigen Russland (2 Prozent).[27]
Tourismus
Etwa 30.000 Besucher aus 60 Ländern besuchen jedes Jahr die Stadt und 200.000 Besucher aus Russland, trotz eines beständigen Wachstums ist das touristische Potential der Region noch nicht ausgeschöpft.[27]
Theater
Das 1853 gegründete Nowgoroder Akademietheater Fjodor Michailowitsch Dostojewski. [51] Das 1990 eröffnete Nowgoroder Stadttheater für Kinder und Jugendliche "Malij".[52]
Verkehr

Die Stadt liegt an der russischen Fernstraße M 10, die ein Teil der Europastraße 105 ist. Diese verbindet Moskau mit St. Petersburg und führt weiter bis zur Grenze nach Finnland.
Am 18. Mai 1871 wurde die 73 Kilometer lange Bahnstrecke von Tschudowo nach Nowgorod eröffnet. Sie war zunächst als Schmalspurbahn in Kapspur mit 1067 Millimeter Spurweite ausgelegt und wurde 1878 bis nach Staraja Russa (95 Kilometer) verlängert. Während des Ersten Weltkrieges wurde 1916 die gesamte Strecke auf Breitspur mit 1524 Millimeter umgespurt. Dabei wurde das Teilstück zwischen Tschudowo und Nowgorod teilweises neu trassiert. In Jahr später, 1917 wurde die Strecke von Nowgorod nach Batezkaja errichtet und 1923 nach Luga verlängert. Von der Strecke Nowgorod – Waldai, der östlichen Umgehung des Ilmensees, wurde 1916 nur das Teilstück von Krestzy nach Waldai (58 Kilometer) fertiggestellt. Mit der 1926 erfolgten Eröffnung der Strecke von Nowgorod nach Pawlowsk gab es erstmals eine Direktverbindung nach Leningrad. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke von Nowgorod nach Staraja Russa zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. 1991 wurde die Strecke von Nowgorod nach Tschudowo elektrifiziert.
Neben der Bahnanbindung gibt es ein Netz von Bussen[53] und Oberleitungsbussen. Das Oberleitungsbussnetz verfügt über fünf Linien und wurde 1995 als erstes Oberleitungsbussystem Russlands nach dem Fall der Sowjetunion eingerichtet. Das Bussnetz hat Direktbusse in verschiedene Städte, darunter St. Petersburg.
Die beiden Flughäfen der Stadt sind in Jurjewo und Kretschewizy. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gibt es allerdings kaum noch Flugbewegungen. Der nächste internationale Flughafen ist Pulkowo bei St. Petersburg, ungefähr 180 Kilometer nördlich von Nowgorod. Der Nowgoroder Flughafen Juriewo (IATA: NVR, ICAO: ULNN) liegt vier Kilometer südwestlich des Ortes Yurievo. Vor 1991 gab es mehrere reguläre Flüge nach Minsk, Moskau und Krasnodar. Die 1320 Meter lange asphaltierte Startbahn wird zur Zeit kaum für Flugbewegungen benutzt, sondern für Autorennen. Der zweite Flughafen Kretschewizy befindet sich elf Kilometer nordöstlich von Nowgorod. Der ehemalige Militärflughafen mit einer 2000 Meter langen Startbahn aus Beton wurde 2009 für den 1150. Jahrestag Nowgorods zu einem zivilen Internationalen Flughafen ausgebaut und im Frühjahr 2010 für den Flugverkehr geöffnet. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Sankt Petersburg (IATA: LED) etwa 180 Kilometer nordwestlich von Nowgorod.
Bildung
Grundausbildung
Die Bildungsinfrastruktur in der Stadt besteht aus 64 Vorschulen für 8800 Kinder, 40 Hauptschulen für 32.636 Schüler, 30 weiterführende Schulen, 6 Gymnasien und 1 Lyzeum für insgesamt 29.723 Schüler.[54] Weliki Nowgorod ist weiterhin ein Hochschulstandort und zählt vier eigenständige weiterführende Bildungseinrichtungen.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten
Die Staatliche Jaroslaw-der-Weise-Universität Nowgorod (NovSU) wurde 1993 durch den Zusammenschluss der pädagogischen und der polytechnischen Hochschule gegründet, in die später die Landwirtschaftliche Akademie integriert wurde. Die Universität besteht aus 20 Fakultäten, die sich auf sieben Hochschulen und vier Berufskollegs verteilen. Es gibt eine Hochschule für Geisteswissenschaft, eine für Wirtschaftswissenschaft und Management, eine für Lehrerbildung und die Polytechnische Hochschule. Die 14.000 Studierenden können unter 64 Diplom-, 19 Bachelor- und 11 Masterstudiengängen wählen und werden von 896 Lehrenden betreut, von denen 115 habilitiert sind. Zur Zeit studieren 335 Gaststudenten aus 41 Ländern an der NovSU. Die Universität unterhält Kooperationsprogramme mit 36 Universitäten in 14 Ländern. 2006 belegte die NovSU Platz 63 unter den 215 klassischen Universitäten Russlands.[55]
- Abteilung der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst Nowgorod
- Abteilung Nowgorod für Fernausbildung der St. Petersburger Akademie des Innenministeriums Russlands
- Abteilung der Staatlichen Universität für Wirtschaft und Finanzen Sankt Petersburg.
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Nowgorod
Persönlichkeiten

→ Siehe auch: Liste der Erzbischöfe von Nowgorod
→ Siehe auch: Liste der russischen Zaren oder die Stammliste der Rurikiden
Ehrenbürger
- Seit 1992 ist Erzbischof Lew Zerpizki Ehrenbürger der Stadt.
- Walentin Lawrentjewitsch Janin (* 1929), Historiker und Archäologe[56]
Söhne und Töchter der Stadt
- Sophie von Nowgorod (1141−1198), Gattin des dänischen Königs Waldemar I. des Großen (1131−1182)
- Anton Stepanowitsch Arenski (1861–1906), Komponist
- Alexei Petrowitsch Bogoljubow (1824–1896), Landschaftsmaler
- Mstislaw Walerianowitsch Dobuschinski (1875–1957), Maler, Kunstkritiker und Memoirenschriftsteller
- Iwan Logginowitsch Goremykin (1839–1970), Staatsmann
- Boris Tichonowitsch Koschewnikow (1906–1985), Komponist und Professor
- Wsewolod Anissimowitsch Kotschetow (1912–1973), Schriftsteller und Kulturfunktionär
- Michail Matjoesjin (1861–1934), Komponist
- Boris Wassiljewitsch Numerow (1891–1941), Astronom und Geophysiker
- Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow (1873–1943), Komponist
- Johann Daniel Schade (1730–1798), in Dresden wirkender Baumeister
- Jurij Striedter (*1926), deutscher Slavist und Komparatist
Weitere Persönlichkeiten mit Verbindungen zur Stadt
- Theophana von Nowgorod (*941)[57]
- Kirik von Nowgorod (1110–1156), russischer Mönch und Chronist
- Pachomi Serb († 1484), Biograph und Hagiograph der russischen Aristokratie
- Silvester (Protopope) (* Ende 15. Jh.–1565), war ein russischer orthodoxer Geistlicher, Auto und Beichtvater Iwans des Schrecklichen.
- Wassili Wassiljewitsch Schuiski (vor 1500–1538), war 1500–1506 moskowitischer Statthalter von Nowgorod
- Albert Burgh (1593–1647), Bürgermeister von Amsterdam
- Theophan Goworow (1815–1848), wurde 1842 Inspektor und Dozent am Geistlichen Seminar in Nowgorod
- Anna Haava (1864–1957), estnische Lyrikerin und Übersetzerin.
- Weniamin Innokentjewitsch Sosin (1895–1956), sowjetischer Schachmeister und bedeutender Theoretiker.
- Nikolai Grigorjewitsch Wassiljew (1908–1943), sowjetischer Oberstleutnant und Partisanenkommandeur, war Leiter des Hauses der Roten Armee in Nowgorod
- Nikodim (Rotow) von Leningrad (1929–1978), russisch-orthodoxer Metropolit, Ökumeniker und Friedensaktivist.
Medien, Literatur und Filmographie
Die Handlung einiger literarischer Texte ist in Nowgorod und Umgebung angesiedelt:
- 13./14. Jh.: Das Leben des Alexander Newski (russ. Житие Александра Невского)
- 1803: Marfa, die Statthalterin oder die Unterwerfung Nowgorods, Novelle von Nikolai Michailowitsch Karamsin.
Aufgrund der historischen Bausubstanz bietet sich Weliki Nowgorod als Hintergrund für verschiedene Film- und Fernsehprojekte an. Die folgende Liste zeigt eine Auswahl von teilweise in Weliki Nowgorod gedrehten Filmen. In der nähe von Nowgorod befindet sich das Museum der Holzgebäude in Vitoslavlicy. Die archäologischen Pläne Nowgorods bildeten auch eine Grundlage für die Anlage eines hölzernen Filmsets in der Nähe von Moskau.[58]
- 1987: Portrait of the World USSR, Fernsehfilm USA, mit Roy Schneider, Regie: John Purdie[59]
- 1997: Transit Brügge – Nowgorod. 4000 km europäische Geschichte, Regie: Ulla Lachauer
- 2001: DR-Explorer: Rusland, Dokumentation (28 Minuten) Dänemark, Regie: Per Bjørn Rasmussen [60]
- 2004: Novgorod, lettres du moyen âge, Dokumentation (52 Minuten) Frankreich, Regie: Marc Jampolsky[61]
- 2008: 1-2-3 Moskau!, Fernsehserie (163 Minuten) Deutschland, mit Katrin Bauernfeind, Regie: Irina Enders[62]
Sonstiges
Der Fünf-Rubelschein, der 1997 im Umlauf gebracht wurde, zeigt Motive der Stadt Weliki Nowgorod. Damit gehört Nowgorod zu den sieben Städten Russlands, die auf nationalen Banknoten verewigt wurden. Auf der Vorderseite des Geldscheins ist die Sophienkathedrale und das Denkmal Russlands Jahrtausend zu sehen, auf der Rückseite ein Ausschnitt der Mauer des Nowgoroder Kremls. | ![]() |
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Der Zwergplanet, (3799) Novgorod, der am 22. September 1979 von dem sowietischen Astronomen Nikolai Stepanovich Chernykh entdeckt wurde, ist nach der Stadt benannt.[63][64]
Panoramen

Quellen-, Literatur- und Kartenverzeichnis
- Quellen
- Joachim Dietze: Die erste Novgoroder Chronik nach ihrer ältesten Redaktion (Synodalhandschrift) 1016–1333/1352: Edition des altrussischen Textes und Faksimile der Handschrift im Nachdruck, in dt. Übers. hrsg. und mit einer Einleitung versehen von Joachim Dietze. München 1971.
- Robert Michell: The chronicle of Novgorod: 1016–1471. London 1914.
- Ludolf Müller (Hrsg.): Handbuch zur Nestorchronik. München 1978 ff. (bisher erschienen: Band I-IV)
- Die Nowgoroder Schra: in sieben Fassungen vom 13. bis 17. Jahrhundert,̤ hrsg. von Wolfgang Schlüter. Lübeck 1916.
- A Source Book for Russian History from Early Times to 1517, Band 1, New-Haven 1972.
- Literatur
- Norbert Angermann und Klaus Friedland (Hrsg.): Nowgorod. Markt und Kontor der Hanse. Böhlau, Köln u. a. 2002, ISBN 3-412-13701-4.
- Groß Nowgorod in der mittelalterlichen Geschichte. Festschrift zum 70. Geburtstag von Walentin Lawrentjewitsch Janin. Moskau 1999.
- Valentin Lavrent’evič Janin: Medieval Novgorod, in: The Cambridge History of Russia. Vol. 1: From Early Rus’ to 1689, ed. by Maureen Perrie. Cambridge 2006, S. 188–212. ISBN 978-0-521-81227-6
- Jörg Leuschner: Novgorod: Untersuchungen zu einigen Fragen seiner Verfassungs- und Bevölkerungsstruktur (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen, 107). Berlin 1980. ISBN 3-428-04722-2
- Michael Müller-Wille [Hrsg.]: Novgorod. Das mittelalterliche Zentrum und sein Umland im Norden Russlands. Studien zur Siedlungsgeschichte und Archäologie der Ostseegebiete. Band 1. Neumünster: Wachholtz Verlag 2001. ISBN 3-529-01390-0
- Donald O'Reilly: Alexsandr Nevsky – Russia's Savior. In: Military History 4 (2004), S. 58–80.
- Thomas Stiglbrunner: Novgorod im Hochmittelalter. Einige Aspekte der Kultur- und Alltagsgeschichte (pdf). Diplomarbeit Wien 2007. 135 S.
- Michael W. Thompson: Novgorod the Great: excavations at the medieval city, directed by A. V. Artikovsky and B. A. Kolchin. London 1967.
- Karten[65]
- Novgorod: Turistskij plan (Maßstab: 1:20.000), Leningrad 1990.
- Henrik Birnbaum: Lord Novgorod the Great; Essays in the History and Culture of a Medieval City-State. Part One: The Historical Background (UCLA Slavistic Studies 2). Los Angeles 1981. [enthält viele Pläne zu historischen Phasen]
Einzelnachweise
- ↑ Welterbeliste Nr. 604 (englisch)
- ↑ Nowgorod – das Kontor im Osten
- ↑ Jörg Stadelbauer: Raum, Ressourcen und Bevölkerung. Informationen zur politischen Bildung (Heft 281)
- ↑ Klimadiagramme.de
- ↑ Alternative Daten bei weatherclimat.com
- ↑ a b c d e f Valentin Lavrent’evič Janin: Medieval Novgorod, in: The Cambridge History of Russia. Vol. 1: From Early Rus’ to 1689, ed. by Maureen Perrie. Cambridge 2006, S. 188–212. (englisch)
- ↑ T. N. Jackson; A. A. Molchanov: The old Scandinavian name of Novgorod in the toponymy of the way “from the Varangians to the Greeks”, in: Vspomogatel'nye istoriceskie discipliny 21 (1990), S. 226–237. (russisch)
- ↑ Michael C. Paul: Was the Prince of Novgorod a 'Third-rate bureaucrat' after 1136?, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 56 (2008), H. 1, S. 72–113.
- ↑ Goehrke/Hellman/Lorenz/Scheibert: Weltgeschichte Russland, Band 31, Augusburg 1998, S.104
- ↑ Goehrke/Hellman/Lorenz/Scheibert: Weltgeschichte Russland, Band 31, Augusburg 1998, S. 107.
- ↑ Gottlieb Christian Friedrich Mohnike (Übers.): Faereyinga Saga oder Geschichte der Bewohner der Färöer : im isländischen Grundtext mit färöischer, dänischer und deutscher Übersetzung, Kopenhagen 1833.
- ↑ L. K. Goetz: Deutsch-russsiche Handelsverträge des Mittelalters, Hamburg 1916, S. 86, 159 f.
- ↑ Lasse Nitz, Berend Schulte: Nowgorod – das Kontor im Osten
- ↑ Marina Bessudnova: Die Schliessung des hansischen Kontors in Novgorod im Jahre 1494 im Kontext der Beziehungen des Grossfürsten von Moskau zu Maximilian von Habsurg, in: Hansische Geschichtsblätter 127 (2009), S. 69–99.
- ↑ Norbert Angermann: Der Hansehandel mit Novgorod nach dem Zeugnis archäologischer Quellen. Bericht über eine sowjetische Publikation, in: Hansische Geschichtsblätter 98 (1980), 76–84, hier S. 82.
- ↑ Beschreibung auf gramoty.ru (russisch)
- ↑ Goehrke/Hellman/Lorenz/Scheibert: Weltgeschichte Russland, Band 31, Augusburg 1998, S. 103.
- ↑ Norbert Angermann: Der Hansehandel mit Novgorod nach dem Zeugnis archäologischer Quellen. Bericht über eine sowjetische Publikation, in: Hansische Geschichtsblätter 98 (1980), 76–84, hier S. 77 f.
- ↑ Goehrke/Hellman/Lorenz/Scheibert: Weltgeschichte Russland, Band 31, Augusburg 1998, S.113
- ↑ Über die Geschichte Nowgorods
- ↑ Gerhard Ziegengeist, Wissenschaft am Scheidewege. Kritische Beiträge über Slawistik, Literaturwissenschaft und Ostforschung in Westdeutschland, Akademie-Verlag 1964, S. 34.
- ↑ Datenbank der Birkenrindenfragmente (russisch)
- ↑ 999 Birchbark Manuscripts Discovered in Novgorod (englisch)
- ↑ President of Russia. Ukaz #1533 of 28 October 2008 On the assignment to Veliky Novgorod of the Honorary title of the Russian Federation "City of Military Glory" (russisch)
- ↑ Programm für Feierlichkeiten der XXIX. Hansetage Neuer Zeit
- ↑ Einwohnerzahlen Novgorod
- ↑ a b c Informationen nach Handelskammer Hamburg
- ↑ Henrik Birnbaum: Novgorod and Dubrovnik. Two Slavic City Republiks and Their Civilization. Zagreb 1989, S. 11.
- ↑ Henrik Birnbaum: Novgorod and Dubrovnik. Two Slavic City Republiks and Their Civilization. Zagreb 1989, S. 25.
- ↑ Administration Weliki Nowgorods (russisch)
- ↑ {http://wwhp.ru/novgorod.htm Bürgermeister von Nowgorod] (russisch)
- ↑ geraldika.ru: Stadtwappen von Weliki Nowgorod; überprüft am 24. September 2010
- ↑ geraldika.ru: Stadtwappen von Weliki Nowgorod; überprüft am 24. September 2010
- ↑ geraldika.ru: Stadtwappen von Weliki Nowgorod; überprüft am 24. September 2010
- ↑ Novgorod Region (Russia) Flags (englisch)
- ↑ Jumelage strasbourg.eu (französisch)
- ↑ Kuratorium Städtepartnerschaft Bielefeld - Welikij Nowgorod e. V.
- ↑ Irena Daniec Jadwiga: An Enigma: The Medieval Bronze Church Door of Płock in the Cathedral of Novgorod, in: Dies (Hg.): The Message of Faith and Symbol in European Medieval Bronze Church Doors. Danbury 1999, S. 67-97. (englisch)
- ↑ Ursula Mende: Die Bronzetüren des Mittelalters. 800-1200. München 1983.
- ↑ Cathedral of St Nicholas (englisch)
- ↑ Church of Sts Peter and Paul (englisch)
- ↑ Zerstörte russische Kirche mit Hilfe Deutschlands aufgebaut, aus: Orthodoxie aktuell 09/2003
- ↑ Church of the Twelve Apostles (englisch)
- ↑ Church of Sts Boris and Gleb (englisch)
- ↑ St George Cathedral (englisch)
- ↑ Antoninewkloster (russisch)
- ↑ Church of the Nativity of Our Lady (englisch)
- ↑ Arkadius Kloster (russisch)
- ↑ What is Novgorod (englisch)
- ↑ Webseite von Nowgorod FK (russisch)
- ↑ Webseite des Theaters (russisch)
- ↑ Webseite des Theaters (russisch)
- ↑ Busunternehmen von Nowgorod (russisch)
- ↑ Bildungssystem von Nowgorod (russisch)
- ↑ Webseite der Universität
- ↑ Yanin's Biographie (russisch)
- ↑ Andrzej Poppe: Theophana von Novgorod, in: Byzantinoslavica 58 (1997), S. 131-158; Andrzej Poppe: Theophana von Novgorod, in: Byzanz und das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert, hrsg. von Evangelos Konstantinou. Köln 1997, S. 319–350. ISBN 3-412-13595-X
- ↑ Medieval Architecture (englisch)
- ↑ Vorlage:IMDb Titel
- ↑ Vorlage:IMDb Titel
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- ↑ Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. 5th Auflage. Springer Verlag, New York 2003, ISBN 3-540-00238-3, S. 321 (google.com). (englisch)
- ↑ Bahndaten der NASA (englisch)
- ↑ Digitale Karte von Nowgorod (russisch)
Weblinks
- Tourist-Information "Rote Isba" (Deutsch)
- www.novgorod.ru – Offizielle Website, englisch
- mojgorod.ru: Weliki Nowgorod (Russisch)
- Schatzkammer des Nowgoroder Kremls (Russisch)
- Novgorod Ressources University Washington (englisch)
- Linkkatalog zum Thema Weliki Nowgorod bei curlie.org (ehemals DMOZ)
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