Villa Haas
Die gründerzeitliche Villa Haas, der Park und die umliegende Gesamtanlage „Hansastrasse/Rudolfstrasse“ in Sinn (Hessen) sind Kulturdenkmäler aufgrund ihrer geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung.
Herrenhaus, Nebengebäude und Parkanlage gehen auf einen Entwurf des Herborner Architekten Ludwig Hofmann (1862-1933) zurück, den Rudolf Haas, Besitzer der gegenüberliegenden „Neuhoffnungshütte“, um 1890 mit dem Bau beauftragte.
Zu den Stilelementen des zweigeschossigen großvolumigen Anwesens gehören reich behauene Werksteingliederungen über dem Sockelgeschoß, mit Sandstein umrandete Fenster- und Giebelmotive, die sich an der deutschen Neu-Renaissance orientieren. Malerisch wirken die Dach- und Giebelformationen mit Glockentürmchen. Auch der vorgesetzte Treppenturm mit Dachhelm, Bergbausymbol und Bleiverglasungen sowie die detailreichen Fassaden verstärken diesen Gesamteindruck. Schützenswerte Bauteile sind auch ein kleiner Pavillon (Teehaus) sowie das schmiedeeiserne Hauptportal.
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Teehaus und Ruine
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Schmiedeisernes Hauptportal
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Park und Teich
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Ansicht von SüdWest
Die denkmalgeschützte Gartenanlage enthält neben seltenen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen viele Stilelemente des historistischen Parks wie Ruine mit Eiskeller, Grotte, Laubengänge, Teich, Rondell, Springbrunnen, Putti etc.
Quelle/Literatur
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I, Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege, Wiesbaden, Hessen, Heinz Wionski ISBN 3-528-06234-7, S. 349 + 352
Gerecke, Friedhelm: Historismus, Jugendstil, Heimatstil in Hessen und im Rheinland – Die Bauten des Architekten und Denkmalpflegers Ludwig Hofmann (1892-1933) aus Herborn, 2010