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Dudweiler

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De Monn mit da long Stong (von Zoltan Hencze), Marktplatz

Dudweiler ist ein Stadtteil von Saarbrücken mit rund 20.500 Einwohnern. Bis 1974 war Dudweiler eine eigenständige Gemeinde, seit 1962 sogar Stadt.

Lage

Dudweiler liegt am Sulzbach, einem rechtsseitigen Zufluss der Saar, nördlich der Stadt Saarbrücken. Nächstgelegener Nachbarort ist die Stadt Sulzbach.

Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Dudweiler wurden etliche stein-, bronze- und eisenzeitliche Fundstücke entdeckt. Im 5. vorchristlichen Jahrhundert siedelten Kelten in der Gegend; aus dieser Zeit stammen zwei Hügelgräber in der Nähe des Dreibannsteins. Überreste eines römischen Tempels wurden auf dem Alten Büchel gefunden. Die Grühlingsstraße, heute die Autobahn A 623, war eine römische Heerstraße.

977 wird Dudweiler erstmals urkundlich erwähnt: Kaiser Otto II. bestätigt dem Nonnenkloster St. Peter in Metz den Besitz der Kapelle in Duodonisvillare (Weiler des Dudo). Dudo war wohl ein fränkischer Edelmann, der hier ein Landgut betrieb.

1542 hatte Dudweiler 23 Haushalte, also etwa 150 Einwohner. Der 30-jährige Krieg dezimierte die Bevölkerung erheblich. Danach gewann der Steinkohlebergbau immer mehr an Bedeutung. Dudweiler wurde Sitz des fürstlich Nassau-Saarbrücker Bergamtes. Im 19. Jahrhundert waren in Dudweiler vier Kohlegruben in Betrieb. Der Ort wuchs beträchtlich.

Anfang der 1960er Jahre nannte man Dudweiler mit seinen 29.000 Einwohnern das größte Dorf Europas. Am 12. September 1962 erhielt Dudweiler die Stadtrechte. Die saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform führte 1974 zur Eingemeindung in die Stadt Saarbrücken.

Sehenswertes

  • Alter Turm im Hof der Turmschule, ein ehemaliger Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert – das älteste Gebäude in Dudweiler.
  • Der Brennende Berg – ein in Brand geratenes Kohleflöz, das bereits von Goethe besucht und beschrieben wurde.
  • De Monn mit da long Stong un sei Kinner – Denkmal für die Gaslaternenanzünder auf dem Alten Markt (1989).
  • Das Dudweiler Loch: ein bislang unbekanntes Loch mitten in Dudweiler. Sein Sinn und Zweck lässt eine Menge Fragen und Rätsel aufkommen, aber offensichtlich stammt es von Aliens.
  • Haus, wo GOTHIC, the last Gothic hero, wohnt. Bitte nicht füttern, ist gerade auf Diät. Bitte auch keine zu handlichen Bündeln verschnürte Frauen vor die Tür legen.

Literatur

  • Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit. Zweiter Teil. Zehntes Buch. 1812. (Internetfundstelle)
  • 1000 Jahre Dudweiler 977–1977. Saarbrücker Zeitung Verlag. Saarbrücken 1977.
  • Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt. Bd. 1–8. Saarbrücken 1989–2004. (Bezugsquelle)

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