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Ferdinand Wrede

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Victor Karl Paul Ferdinand Wrede (* 15. Juli 1863 in Spandau; † 19. Februar 1934 in Marburg) war ein deutscher Linguist. Seine Schwerpunkte waren altgermanische Dialekte und Dialektgeografie. Von 1920 bis 1929 war er Leiter des DSA-Projekts.

Leben

Ferdinand Wrede wurde am 15. Juli 1863 im damals selbstständigen Spandau als Sohn des Musikdirektors Ferdinand Wrede und Minna Wrede, geb. Bechtold geboren. Von 1873 bis 1881 besuchte er das Friedrichsgymnasium in Frankfurt an der Oder. Anschließend studierte er bis 1886 Germanistik und Geschichtswissenschaften in Berlin und Tübingen u. a. bei Theodor Mommsen, Karl Viktor Müllenhoff und Wilhelm Scherer. Bei Wilhelm Scherer promovierte er 1886 in Berlin zum Thema "Sprachreste und dialektische Merkmale der Wandalen". 1890 folgte in Marburg die Habilitation zum Thema "Über die Sprache der Ostgoten in Italien".

Von 1891 bis 1934 war er Dozent an der Universität Marburg für das Fach "Deutsche Philologie". Anfangs als Privatdozent eingestellt, erhielt er 1899 den Professorentitel und wurde ab 1911 als ordentlicher Honorarprofessor und ab 1920 als ordentlicher Professor angestellt.

Ab 1887 arbeitete er in Marburg am Sprachatlas des Deutschen Reiches. 1912 übernahm er die Leitung am Projekt, das 1918 zu einem Institut der Universität Marburg wurde. 1920 wurde er Direktor der Zentralstelle für den Sprachatlas und der Deutschen Mundartenforschung. 1929 ging er in den Ruhestand.

Desweiteren arbeitete er ab 1902 als Bibliothekar und wurde 1920 Oberbiliothekar an der Königlichen Biliothek in Berlin. Von 1912 bis 1932 war er Leiter der Arbeiten am Hessisch-Nassauischen Wörterbuch.


Familie

Ferdinand Wrede war mit Malwine Wrede verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn, der Archäologe Walther Wrede (1893-1990), hervor.

Schüler: Luise Berthold (erste habilitierte Frau an der Uni Marburg und Nachfolgerin Wredes als Leiter des Hessen-Nassauischen Wörterbuchs), Theodor Frings, Bernhard Martin, Walther Mitzka, Max Weinreich

Ehrungen

Quelle

  • Christof König "Internationales Germanistenlexikon: 1800:1950, R-Z, Band 3", Berlin 2003, S. 2072 [1]

Einzelnachweise

  1. berliner-stadtplan.com