Heeresführungskommando
Das Heeresführungskommando (HFüKdo) in Koblenz ist neben dem Heeresamt (HA) ein Pfeiler des deutschen Heeres.
Bis in die neunziger Jahre wäre das deutsche Heer im Einsatz von der NATO geführt worden. Die Änderung der sicherheitspolitischen Lage in Europa durch den Zerfall der UdSSR machte jedoch ein deutsches Führungskommando erforderlich. Daraufhin wurde das Heeresführungskommando gebildet.
Seit dem Jahre 2001 werden die Heeresdivisionen unmittelbar vom Heeresführungskommando geführt, die Gliederungsebene des Korps ist weggefallen. Jedoch werden die deutschen Truppen im Auslandseinsatz seit April 2004 vom Einsatzführungskommando (EinsFüKdo) der Bundeswehr im brandenburgischen Potsdam geführt.
Das Koblenzer Kommando ist dem Inspekteur des Heeres, derzeit (2005) Generalleutnant Hans-Otto-Budde truppendienstlich unterstellt. Der Befehlshaber des Heeresführungskommandos ist seit Ende Juni 2006 Generalleutnant Wolfgang Otto. Er ist der Nachfolger von Generalleutnant Axel Bürgener.
Der Stab des HFüKdo umfasst derzeit rund 400 Soldaten und 50 zivile Mitarbeiter. Die Gesamtstärke der unterstellten Truppen umfaßt augenblicklich etwa 95.000 Heeressoldaten.
Hauptaufgaben des Heeresführungskommandos:
- Personalführung
- Information/Absicherung der Truppe
- Entwickeln von Ausbildungsgrundsätzen
- Sicherung von Einsatzbereitschaft/Versorung
- Planung, Koordinierung, Leitung von Übungen (national/international)
- Sicherstellung der Führungsfähigkeit
Gliederung des Stabes:
- G1: Personal, Betreuung
- G2: militärisches Nachrichtenwesen des Heeres, Rüstungskontrolle, Wetter- und Militärgeographie
- G3: Führung, Planung, Einsatzvorbereitung, Ausbildungs- und Übungsplanung des Heeres
- G4: Logistische Aufgaben
- G5: Zivil-Militärische-Zusammenarbeit (ZMZ/CIMIC)
- G6: Kommunikation/EDV
- Kommandoarzt: Leiter der Abteilung Sanitätsdienst, Planer/Berater San-Versorgung des Heeres
- PIZ: Das Presse- und Informationszentrum Heer informiert die Bevölkerung und organisiert die Einsätze der Musikkorps.
- Rechtsberatung: juristische Beratung des Befehlshabers
- Controlling/zentr. Aufgaben: Überwachung der Ausgaben und des Haushaltes, Optimierung
Unterstellte Heerestruppen:
- 1. Panzerdivision (Hannover)
- Panzergrenadierbrigade 1 (Hildesheim)
- Panzerlehrbrigade 9 (Munster)
- 7. Panzerdivision (Düsseldorf)
- Panzerbrigade 14 (Neustadt/Hessen)
- Panzerbrigade 21 (Augustdorf)
- 10. Panzerdivision (Sigmaringen)
- Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall)
- Panzergrenadierbrigade 30 (Ellwangen)
- Deutsch-Französische-Brigade (Müllheim)
- 13. Panzergrenadierdivision (Leipzig)
- Panzerbrigade 12 (Amberg)
- Jägerbrigade 37 (Frankenberg)
- 14. Panzergrenadierdivision (Neubrandenburg)
- Panzerbrigade 18 (Neumünster)
- Panzergrenadierbrigade 41 (Eggesin)
- Division Spezielle Operationen (DSO) (Regensburg)
- Luftlandebrigade 26 (Saarlouis)
- Luftlandebrigade 31 (Oldenburg)
- Kommando Spezialkräfte (KSK) (Calw)
- Division Luftbewegliche Operationen (DLO) (Veitshöchheim)
- Heerestruppenkommando (HTrKdo) (Koblenz)
- Artilleriebrigade 100 (Mühlhausen)
- Pionoerbrigade 100 (Minden)
- Flugabwehrbrigade 100 (Fuldatal)
- ABC-Abwehrbrigade 100 (Bruchsal)
- Logistikbrigade 100 (Hannover)
- Logistikbrigade 200 (Tauberbischofsheim)
- Heeresmusikkorps 300
- Weitere Truppen:
- I. (Deutsch-Niederländisches) Korps
- II. (Deutsch-Amerikanisches) Korps
- Eurokorps
- Multinationales Korps Nordost (MNK NO)
- Ace Rapid Reaction Korps (ARRC)