Theodor Bergk

Wilhelm Theodor von Bergk (* 22. Mai 1812 in Leipzig; † 20. Juli 1881 im Kurort Ragaz) war ein namhafter deutscher Altphilologe.
Bergk, Sohn des als Übersetzer und Popularphilosoph bekannten Johann Adam Bergk († 1834), besuchte die Thomasschule und 1830-34 die Universität seiner Vaterstadt, wurde 1836 Lehrer an der lateinischen Hauptschule in Halle, 1838 an dem Gymnasium zu Neustrelitz, Michaelis (29. September) desselben Jahrs am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin und 1840 am Gymnasium in Kassel.
Von hier ging er 1842 als ordentlicher Professor der Philologie nach Marburg, 1852 nach Freiburg, 1857 nach Halle, gab aber 1869 aus Gesundheitsrücksichten sein Amt auf und setzte zu Bonn in freierer Weise seine akademische und literarische Tätigkeit fort. Schon 1847 war er auf dem kurhessischen Landtag als Vertreter der Universität dem reaktionären Ministerium Scheffer entgegengetreten, dann 1848 teils in Frankfurt als einer der Siebzehn Vertrauensmänner, teils auf dem kurhessischen Landtag in gemäßigt-liberaler Richtung tätig gewesen, hatte aber 1849 sein Mandat niedergelegt. Er starb am 20. Juli 1881 im Kurort Ragaz.
Literarisch hat sich Bergk besonders um die griechischen Dichter verdient gemacht. Hierher gehören nicht bloß seine beiden Hauptwerke, die diakritische Ausgabe der Poetae lyrici graeci (Leipzig 1843, 3 Bde.; 4. Aufl. 1878-82) und die Geschichte der griechischen Literatur, von welcher zu seinen Lebzeiten der 1. Band, die Homerische und Hesiodische Poesie behandelnd (Berlin 1872), erschien, während Bd. 2 und 3 aus Bergks Nachlass von Gustav Hinrichs (Berlin 1883-84) herausgegeben wurden, sondern auch die Ausgaben des Anakreon (Leipzig 1834), der Fragmente des Aristophanes (Berlin 1840), der Anthologia lyrica (2. Aufl., Leipzig 1868), des Aristophanes (2. Aufl., Leipzig 1872), des Sophokles (Leipzig 1858).
Von Schriften über andere Gebiete nennen wir noch: De Aristotelis libello de Xenophane, Zenone et Gorgia (Marburg 1843); Beiträge zur griechischen Monatskunde (Gießen 1845); Beiträge zur lateinischen Grammatik (Halle 1870, vorzugsweise gegen Friedrich Wilhelm Ritschl gerichtet); Augusti rerum a se gestarum index cum graeca metaphrasi (Göttingen 1873); Inschriften römischer Schleudergeschosse (Leipzig 1876) und die postum erschienenen Werke: Zur Geschichte und Topographie der Rheinlande in römischer Zeit (Leipzig 1882); Fünf Abhandlungen zur Geschichte der griechischen Philosophie und Astronomie (hrsg. von Hinrichs, Leipzig 1883); Beiträge zur römischen Chronologie (hrsg. von demselben, Leipzig 1884). Seine Kleinen philologischen Schriften wurden gesammelt von R. Peppmüller (Halle 1883 ff., 2 Bde.). Von 1843 bis 1852 redigierte B. mit Cäsar die Zeitschrift für Altertumswissenschaft.
Literatur
- Rudolf Peppmüller: Bergk, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 381–383.
Weblinks
- Literatur von und über Theodor Bergk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Theodor Bergk im Drei-Länder-Katalog
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ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Bergk, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Bergk, Theodorus; Bergk, Wilhelm Theodor; Bergkius, Theodorus; Bergk, Theodor von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philologe |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1812 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 20. Juli 1881 |
STERBEORT | Bad Ragaz |