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Königreich Sussex

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Das Königreich Sussex war ein angelsächsisches Königreich des frühen Mittelalters.

Lage

Geographisch befand es sich im Süden des heutigen England und war den Königreichen von Wessex im Westen und Kent im Osten benachbart. Damit entsprach es weitgehend der heutigen, aus den beiden Counties West Sussex und East Sussex bestehenden Landschaft Sussex. Die Bezeichnung weist zum einen auf das Volk der Sachsen, das das Reich Ende des 5. Jahrhunderts begründete, zum anderen auf die südliche Lage im Verband der anderen sächsischen Reiche Wessex ("West-Sachsen") und Essex ("Ost-Sachsen"). Gemeinsam mit diesen beiden Reichen, Kent, Mercia, East Anglia und Northumbria gehörte Sussex zu den sieben Reichen der angelsächsischen Heptarchie.

Geschichte

Eigenständigkeit

Wichtigste Quelle für die angelsächsische Frühzeit ist die Angelsächsische Chronik. Diese erwähnt Sussex erstmals für 477. In diesem Jahr soll Aelle als Anführer einer sächsischen Streitmacht an der englischen Südküste gelandet sein, also rund ein Vierteljahrhundert nach der ersten Landung von Hengest und Horsa im benachbarten Kent. Aelle soll bei seinen Kämpfen gegen die einheimischen Romano-Briten sehr erfolgreich gewesen sein, sodass er als erster Bretwalda gilt. Umso bemerkenswerter ist es, dass man von Sussex und von seinen Königen für die folgende Zeit des 6. Jahrhunderts so gut wie gar nichts erfährt. Erst die Kämpfe mit Ceolwulf von Wessex um 607 bringen wieder Licht ins Dunkel. Auch die Bekehrung der Bevölkerung zum Christentum geschieht offenbar trotz seiner Nachbarschaft zu Canterbury recht spät erst gegen Ende des 7. Jahrhunderts, als die meisten anderen angelsächsischen Könige schon seit zwei Generationen Christen waren. Die Errichtung des sussexschen Bistums von Chichester erfolgt jedenfalls erst 709.

Unter der Herrschaft von Wessex und Mercia

Dass Sussex es nicht zu einer größeren Blüte gebracht hat, lag nicht zuletzt an seinen bedeutenden Nachbarkönigreichen. Insbesondere Wessex dominierte zunehmend den Süden der Insel, wie sich etwa an der de facto Herrschaft Caedwallas von Wessex über Sussex in den 690er Jahren zeigt. Die Versuche, mehr Selbständigkeit zu erlangen, vereitelte dann Caedwallas Nachfolger Ine, der die Oberhoheit von Wessex wiederherstellte und 722 Widerstand gewaltsam unterdrückte. Nach 750 folgte die Dominanz des Königs Offa von Mercia, der in Sussex Unterkönige einsetzte. Die mercianische Vorherrschaft brach dann Wessex 825 wieder mit der Schlacht von Ellandun, sodass sich Sussex Egbert von Wessex unterwerfen musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sussex allerdings schon jede Eigenständigkeit verloren - der letzte (von Mercia abhängige) Unterkönig begegnet um 790. Nachdem die Herrscher von Wessex schließlich im 10. Jahrhundert zu Herrschern über ganz England aufgestiegen waren, wurde sich Sussex zu einer Provinz des reiches, aus der sich die heutigen Counties entwickelten.

Könige von Sussex

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