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Ivrit

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Hebräisch (עברית)

Gesprochen in

Israel
Sprecher 5 Millionen (rund 200.000 in den USA)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Israel
Sprachcodes
ISO 639-1 he
ISO 639-2 heb
ISO 639-3 heb

Modernes Hebräisch (hebräisch עברית Iwrit, auch Iwrith oder Ivrit(h)) ist die bewusst geplante Weiterentwicklung des Alt- und Mittelhebräischen durch Sprachausbau und der bisher einzige gelungene Versuch, eine kaum noch mündlich gebrauchte, als Muttersprache ausgestorbene Sprache wiederzubeleben und zu einer universal gebrauchten, modernen Standardsprache zu machen.
Im hebräischen Sprachgebrauch wird bei der Eigenbezeichnung der Sprache keine Unterscheidung zwischen Althebräisch und Modernem Hebräisch getroffen. Im Deutschen steht Ivrit stets für Modernes Hebräisch.

Klassifikation

Ivrit gehört zu den semitischen Sprachen, die wiederum zur Familie der afroasiatischen Sprachen gehören. Sie ist neben Arabisch Amtssprache Israels.

Geschichte

Zur Vorgeschichte siehe Hebräische Sprache.

Ende des 19. Jahrhunderts begannen Versuche, das fast nur noch in der Liturgie verwendete Hebräische als Alltagsidiom wiederzubeleben und den Wortschatz zu erweitern, um so eine Sprache für den noch zu gründenden jüdischen Staat zu schaffen. Sowohl Wortschatz als auch Grammatik wurden des öfteren an die Muster europäischer Sprachen angeglichen. Trotz allem sind die Unterschiede zwischen Althebräisch und Modernem Hebräisch viel weniger bedeutend als zum Beispiel zwischen Altgriechisch und Neugriechisch (siehe griechische Sprache). Als Gegenbewegung zur Assimilation der osteuropäischen Juden, in deren Zuge viele Juden Russisch, Polnisch oder Deutsch zur Umgangssprache machten, bemühten sich viele Juden um eine Aufwertung und Literarisierung des Jiddischen; andere schrieben weltliche Texte auf Hebräisch und sprachen mit ihren Kindern von Anfang an Hebräisch, wie es etwa Elieser Ben-Jehuda vorlebte. Er wanderte nach Jerusalem aus und schlug Wörter für Dinge vor, die es noch nicht gab, als der Talmud abgefasst wurde; so wurde er zum „Vater des Hebräischen“ in Israel.

1921 wurde Hebräisch im britischen Mandatsgebiet Palästina eine der drei Landessprachen. Seit der Gründung des Staates Israel 1948 ist es dort zusammen mit Arabisch Amtssprache und hat sich als moderne, funktionsfähige Standardsprache bewährt.

Wichtig bei der Umformung der früheren Sakralsprache zu einer Amtssprache war vor allem die Schaffung von umgangssprachlichen Ausdrücken. Viele solcher Ausdrücke wurden zunächst vor allem aus dem Russischen und dem Arabischen übernommen. Auch aus anderen Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, Deutsch, Jiddisch und Französisch, wurden Wörter entlehnt.

Eine weitere wichtige Rolle bei der Erweiterung des Vokabulars des modernen Hebräisch spielten Übersetzungen aus der Weltliteratur, die vor allem von Saul Tschernichowski und Zeev Jabotinsky verfasst wurden.

Andere jüdisch geprägte Sprachen und Dialekte drohen mangels Muttersprachlern auszusterben. Dies gilt weniger für das dem Deutschen verwandte Jiddisch, das unter orthodoxen jüdischen Gruppen – besonders solchen, die den säkularen Zionismus ablehnen – noch recht gebräuchlich ist, sondern eher für andere Sprachen wie die sephardische Sprache (auch Judäo-Spanisch oder Ladino), Jüdisch-Persisch beziehungsweise Dschidi, Jüdisch-Berberisch, Jüdisch-Tatisch, Jüdisch-Georgisch, Jüdisch-Aramäische Dialekte, Jevanisch beziehungsweise Jüdisch-Griechisch, Karaimisch und weitere. Nachdem Theodor Herzl von der Vorstellung ausgegangen war, die Einwohner eines künftigen jüdischen Staates würden Deutsch sprechen, gab es in den 1930er-Jahren im britischen Mandatsgebiet Palästina auch Überlegungen, Jiddisch zur Staatssprache zu machen. Schließlich entschied man sich aber – nicht zuletzt aus historischen Überlegungen – für das Hebräische, was sich vor allem auch für die orientalischen Juden als hilfreich herausstellte.

Phonologie

Der Hebräische Sprachrat in Palästina hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Aussprache mit 25 Konsonantenphonemen vorgeschlagen: /ʔ, b, w, ɡ, d, h, z, ħ, tˁ, j, k, x, l, m, n, s, ʕ, p, f, ts, q, r, ʃ, t/ und /θ/, doch selbst Ben-Jehuda hielt sich nicht an das entsprechende Rundschreiben. Es kristallisierte sich eine Aussprache mit etwas anderen Konsonantenphonemen heraus (insgesamt 24): /ʔ, b, v, ɡ, dʒ, d, h, w, z, ʒ, x, j, k, l, m, n, s, p, f, ts, tʃ, r, ʃ/ und /t/, wobei die Phoneme /ʔ, v, x, t, k, s/ jeweils die Aussprache von zwei verschiedenen Buchstaben sein können. Bei einigen sephardischen Juden kamen dazu noch /ħ/ und /ʕ/.[1]

In der historischen Aussprache des Hebräischen hatten sechs Konsonanten spirantisierte Formen: /b, ɡ, d, k, p/ und /t/ wechselten mit /v, ɣ, ð, x, f/ und /θ/. Von den spirantisierten Varianten sind im Modernem Hebräisch nur drei erhalten: /v, x/ und /f/. Die emphatischen Konsonanten, die für die semitischen Sprachen typisch sind, wurden durch nicht-emphatische Varianten ersetzt; /q/ wurde durch /k/ ersetzt und /tˁ/ durch /t/. Der historische Halbvokal /w/ fiel mit dem Konsonanten /v/ zusammen; /w/ existiert jedoch als Phonem in Lehnworten. Die Standardaussprache von /ħ/ ist nun /x/, und /ʔ/ wird meist nicht realisiert.[2] Viele Sprecher ersetzen auch /h/ durch /ʔ/ bzw. es entfällt.[3] Eine Reihe von phonologischen Kontrasten wurde also neutralisiert. [4] Das Phonem /r/ wird in der Regel als uvulares [ʁ] oder [ʀ] realisiert. [5]

Schematische Darstellung der Konsonantenphoneme:[6]

stimmlose Plosive p t k ʔ
stimmhafte Plosive b d ɡ
stimmlose Frikative f s ʃ x h
stimmhafte Frikative v z ʒ
Affrikate ts
Nasale m n
Vibrant r
lateraler Frikativ l
Approximant w j

/ʤ/, /w/, /ʒ/ und /ʧ/ kommen in Lehnwörtern vor.[7]

Auch der Vokalismus wurde radikal vereinfacht. Modernes Hebräisch hat fünf Vokalphoneme: /a, e, i, o/ und /u/.[8].

In einer „akademischen“ Standardaussprache wie z.T. im Rundfunk werden zumindest theoretisch die Phoneme /ħ/ und /ə/ sowie z.T. auch /ʕ/ erhalten[9] und /r/ wird als Zungen-r ([r]) ausgesprochen.

Schrift

Die hebräische Schrift ist eine Konsonantenschrift. Trotzdem werden sogenannte Halbvokale (bzw. Vokalträger) oft zur Bezeichnung (ursprünglich) langer Vokale benutzt (als sog. mater lectionis). Vokalträger sind in diesem Zusammenhang Waw (ו) und Jod (י). Das Jod fungiert als Träger für das i, Waw für das „u“ oder „o“. Aleph drückt den sogenannten Knacklaut aus, dieser wird aber in der heutigen Aussprache nicht mehr deutlich gemacht; im Gegensatz zum Arabischen. Heh (ה) dient auch zur Bezeichnung der Femininendung „-a“, wobei das „Heh“ nicht gesprochen wird.

Im heutigen Ivrit wird wie im Spanischen kein Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen gemacht, so dass heute die Vokalträger auch kurze, oder genauer „nicht-lange“ Vokale bezeichnen können.

Der Gebrauch von Halbvokalen zur Vokalbezeichnung ist heute ausgedehnter als im Klassischen Hebräisch. So ist etwa die traditionelle Schreibung des Wortes mila (älter millah) „Wort“ מלה (m-l-h, ohne Bezeichnung des Vokals i), doch zieht man heutzutage meist die längere Schreibung מילה (m-y-l-h, mit Andeutung des i durch y) vor. De facto werden heute die Vokale i, o und u unabhängig von ihrer ursprünglichen Kürze oder Länge in den meisten Fällen durch eine mater lectionis wiedergegeben. Viele Wörterbücher (auch gängige hebräisch-deutsche Wörterbücher) registrieren die Einträge allerdings noch unter der traditionellen Form, was Lernern Probleme beim Auffinden der Wörter bereiten kann.

Grammatik

Hebräisch ist eine stark agglutinierende Sprache, das heißt, dass v.a. der bestimme Artikel und Präpositionen direkt an dem Wort hängen, auf dass sie sich beziehen. Weiterhin kann durch Anhängen von Endungen Besitz angezeigt werden. Dass Hebräische kennt zwei grammatikalische Genera (männlich und weiblich) und zusätzlich zu Singular und Plural in einigen Fällen einen Dual. Von Fällen wie in den meisten europäischen Sprachen kann nicht geredet werden, da diese durch Präpositionen angezeigt werden. Hebräisch kennt keine unbestimmten und nur einen bestimmten Artikel. Es gehört zu den flektierenden Sprachen.

Substantive

Hebräische Substantive werden nach Genus und Numerus verändert, jedoch nicht nach Fällen. Die meisten Substantive haben mit einem Verb in einer ähnlichen Bedeutung eine gemeinsame Wurzel, doch die Formierung der Nomen ist nicht so systematisch, wie die der Verben. Außerdem fallen Lehnwörter aus diesen Schemata heraus

Genus

Das Hebräische kennt zwei Genera: männlich und weiblich. Weibliche Nomen lassen sich im Allgemeinen an der Endung ה- (gesprochen -a(h)) oder ת/ -ית/ -ות-(gesprochen -et/-it/-ut) erkennen. Wörter, die auf andere Buchstaben enden sind meist männlich. Hierbei müssen die Endungen ה,-א- und ע- gut unterschieden werden, weil sie gleich gesprochen werden; die letzten Beiden jedoch meist kein weibliches Nomen bezeichnen.

Numerus

Es gibt im Hebräischen drei Zahlformen, Singular, Plural und weiterhin haben einige Nomen auch noch eine Dualform. Die Standardpluralendung für männliche Nomen ist -im:

  • מחשב [maħˈʃev] (Computer) → מחשבים [maħʃeˈvim] ((mehrere) Computer)

Besonders bei zweisilbigen Nomen führt die Endung zu einer Betonungsverschiebung und damit auch zu einer Änderung der Vokalisierung.

Die typische Endung für weibliche Nomen ist -ot. Diese werden erst angehängt, nachdem die Endung -ah oder -et gestrichen wurde. Ein auf -it/ut endendes weibliches Nomen ended im Plural auf -iot/-ujot.

Ausnahmen

Es gibt eine Reihe, meist recht häufiger, Nomen, welche die Pluralform des anderen Geschlechts verwenden, z.B.: Männliche Substantive mit weiblicher Pluralendung (davon gibt es viele):

Weibliche Substantive mit männlicher Pluralendung (davon gibt es wenige):

Zwei Nomen haben völlig unregelmäßige Pluralformen:

Dual

Das Hebräische hat auch einen Dual, gekennzeichnet durch die Endung [-ajim] für männliche wie weibliche Nomen, aber der Gebrauch ist auch im Althebräischen begrenzt. Im Neuhebräischen werden nur bei einigen wenigen Orts-, Zeit- und Maßausdrücken Dualformen verwendet. Diese Worte haben auch Pluralformen, die für Mengen über zwei verwendet werden. Zum Beispiel:

Singular Dual Plural
פעם אחת [ˈpaam aˈħat] (einmal) פעמיים [paaˈmajim] (zweimal) שלוש פעמים [ʃaˈloʃ peaˈmim] (dreimal)
שבוע אחד [ʃaˈvua eˈħad] (eine Woche) שבועיים [ʃvuˈajim] (zwei Wochen) שלושה שבועות [ʃloˈʃa ʃavuˈot] (drei Wochen)
מאה [ˈmea] (Hundert) מאתיים [maˈtajim] (Zweihundert) שלוש מאות [ʃloʃ meˈot] (Dreihundert)

Einige typischerweise paarweise auftretenden Gegenstände, vor allem Körperteile, haben eine Dualform als Plural, beispielsweise:

Bei diesen Worten wird der Dual als Plural verwendet; es heißt also [jaˈdajim], selbst wenn von fünf Händen die Rede ist.

Einige plurale tantum Worte haben ebenfalls Dualform:

Status constructus

Der Status constructus ist eine Möglichkeit der Kombination zweier Nomen, vergleichbar mit einem Genitiv oder der Bildung zusammengesetzter Nomen im Deutschen.

Im Hebräischen werden die beiden Nomen hintereinander gestellt (mit oder ohne Bindestrich) und das erste Substantiv muss in die constructus-Form gebracht werden:

  • Männliche Substantive im Singular behalten für gewöhnlich ihre Form bei
  • Weibliche Substantive im Singular erhalten statt der Endung -ה eine Endung -ת, die dann -at gesprochen wird
  • Männliche Substantive im Plural verlieren das -ם der Pluralendung; die Endung wird -j oder -ej gesprochen
  • Weibliche Substantive im Plural behalten ihre Form bei

Beispiele:

Einige (meist ältere Worte) ändern ihre Vokalisierung in der constructus-Form.

Soll ein zusammengesetztes Nomen mit einem bestimmten Artikel verwendet werden, so wird der Artikel vor das zweite Nomen gesetzt, z.B.

In der Umgangssprache, beziehungsweise bei sehr festgefahrenen Ausdrücken, wird jedoch manchmal von dieser Regel abgewichen und der Artikel vor das erste Nomen gestellt.

Besitz

Abgesehen von der Verwendung der besitzanzeigenden Begleiter sheli, shelach etc. können hebräische Nomen quasi "konjugiert" werden, um die Zugehörigkeit anzuzeigen. Das Schema geht von der constructus-Form aus und folgt dem Konjugationsschema der Präpositionen:

Männlich Singular-ילד Weiblich Singular-ילדה Männlich Plural-ילדים Weiblich Plural-ילדות
ילדי [ˈjaldi] ילדתי [ˈjaldati] ילדיי [ˈjeladai] ילדותי [ˈjaldotai]
ילדך [ˈjaldeħa] ילדתך [ˈjaldatħa] ילדיך [ˈjeladeħa] ילדותיך [ˈjaldoteħa]
ילדך [ˈjaldeħ] ילדתך [ˈjaldateħ] ילדיך [ˈjeladajiħ] ילדותיך [ˈjaldoteħ]
ילדו [ˈjaldo] ילדתו [ˈjaldato] ילדיו [ˈjeladav] ילדותיו [ˈjaldotav]
ילדה [ˈjalda] ילדתה [ˈjaldata] ילדיה [ˈjeladeha] ילדותיה [ˈjaldoteha]
ילדנו [ˈjaldenu] ילדתנו [ˈjaldatenu] ילדינו [ˈjeladenu] ילדותינו [ˈjaldotenu]
ילדכם [ˈjaldeħem] ילדתכם [ˈjaldatħem] ילדיכם [ˈjaldeiħem] ילדותיכם [ˈjaldoteħem]
ילדכן [ˈjaldeħen] ילדתכן [ˈjaldatħen] ילדיכן [ˈjaldeiħen] ילדותיכן [ˈjaldoteħen]
ילדם [ˈjaldam] ילדתם [ˈjaldatam] ילדיהם [ˈjaldeihem] ילדותיהם [ˈjaldotehem]
ילדן [ˈjaldan] ילדתן [ˈjaldatan] ילדיהן [ˈjaldeihen] ילדותיהן [ˈjaldotehen]

Diese Formen sind jedoch meist auf Literatur und Hochsprache beschränkt; im gesprochenen Hebräisch wird meistens eine Konstruktion wie "ha-sefer sheli" der Form "seferi" vorgezogen. Ausnahmen sind einige feststehende Begriffe, wie zum Beispiel ?מה שלומך [ma ʃlomˈχa?], wörtlich "Wie ist dein Friede?" in der Bedeutung von "Wie geht es dir?". Weiterhin wird bei Verwandschaft diese Form häufiger verwendet.

Adjektive

Im Hebräischen werden Adjektive nachgestellt und in Genus und Numerus dem Nomen angeglichen, auf das sie sich beziehen.

Deklination

Die meisten Adjektive werden nach dem folgenden Schema gebeugt:

Auf -i endende Adjektive, die in sehr vielen Fällen die Herkunft beschreiben, werden leicht anders gebeugt:

Verwendung im Satz

Das Hebräische kennt die Kopula "sein" im Präsenz nicht. Der Satz: "Das Haus ist groß" vereinfacht sich also zu:

In der Vergangenheit/Zukunft existieren Formen von sein.

In attributiver Stellung folgt das Adjektiv dem Nomen:

Der bestimmte Artikel muss vor dem Adjektiv noch einmal wiederholt werden.

Adverbien

Bildung

Adverbien werden weniger systematisch gebildet als die meisten anderen hebräischen Wortarten.

Einige Adverbien entsprechen ihren Adjektiven:

Einige Adverbien haben von den zugehörigen Adjektiven abgeleitete Formen, ohne dass es eindeutige Regeln über die Bildung gibt:

Einige Adverbien entsprechen der weiblichen Singular- oder Pluralform (meist archaisch) des dazugehörigen Adjektivs:

Die meisten Adverbien sind jedoch eher Adverbialsätze, die auf eine der folgenden Arten gebildet werden:

  • Mit der Präposition -ב und dem zugehörigen Nomen
  • In der Form "auf ... Art und Weise", entweder mit באופן [bˈofen] und dem Adjektiv in der männlichen Singularform oder mit בצורה [bet͡suˈʁa]und dem Adjektiv in der weiblichen Singularform

Diese Formen schließen einander nicht aus; zumindest die letztgenannten Formen können für fast jedes Adverb verwendet werden.

Natürlich gibt es auch eine Reihe Adverbien ohne dazugehöriges Adjektiv.

Verwendung

Adverbien stehen im Allgemeinen hinter dem Verb, auf das sie sich beziehen. Auf Grund der relativen Freiheit der Wortreihenfolge im Satz, kann von dieser Regel jedoch abgewichen werden.

Verben

Hebräische Werben werden durch eine meist aus drei Konsonanten bestehende Wurzel (שורש [ˈʃoʁeʃ]) beschrieben. Aus diesen Wurzeln können verschiedene Stämme gebildet werden, die dann anhand dazu passender Schemata gebeugt werden und verändern auch ihre Bedeutung. So wird aus der Wurzel k-t-b (schreiben) zum Beispiel:

Die Stämme - Binjanim

Die neugebildeten Stämme heißen Binjanim (בינינים). Es gibt sieben Stück, von denen je drei aktive und passive Bedeutung haben; der siebte Binjan wird für reflexive Bedeutungen genutzt. Alle Verben haben eine Vergangenheits-, Präsenz- und Zukunftsform. Andere Formen existieren nur für gewisse Binjanim, z.B. der Infintiv (fünf Binjanim), der Imperativ (ebenfalls fünf Binjanim), Gerundium (fünf) und Partizip Perfekt (einer). Verben im selben Binjan werden im Allgemeinen auf dieselbe Art gebeugt, mit kleinen Unterschieden für einige Verben, deren Wurzeln aus vier Konsonanten bestehen beziehungsweise Verben mit einer so genannten hohlen Wurzel, deren zweiter Konsonant Wav oder Jod ist. Eine weitere größere Untergruppe sind die Verben, deren dritter Wurzelkonsonant ein He ist, die so genannte schwache Wurzel. Diese verschiedenen Schemata heißen gizrah (גיזרה). Die Namen der Binjanim entstehen, indem aus der Wurzel פ-ע-ל (tun, daher kommt auch das Wort פעל für Verb) der jeweilige Stamm gebildet wird, der immer mit der dritten Person Singular des Perfekts übereinstimmt.

Pa’al

Pa’al (פעל) ist der häufigste Binjan. Verben in diesem Binjan können transitiv und intransitiv sein, sind jedoch immer im Aktiv. Es gibt keine Verben mit viersilbigen Wurzeln in diesem Binjan. Weiter gibt es hier die meisten gizrot, da die erwähnten Verben mit schwachen Wurzeln oder He als drittem Wurzelkonsonant in diesen Binjan gehören. Außerdem gehören die wenigen (ca. zehn) unregelmäßigen Verben in den Binjan Pa’al.

Verben aus dem Pa’al können ein Partizip Perfekt, ein Gerundium, Infinitiv und Imperativ bilden.

Nif’al

Verben im Binjan Nif’al (ניפעל) sind immer intransitiv. Nif’al ist das passive Gegenstück zum Pa’al. Es kann also aus jedem transitiven Verb im Pa’al durch Verwendung des Nif’al ein passives Verb gemacht werden. Das ist jedoch nicht die häufigste Verwendung, da im modernen Hebräisch das Passiv vermieden wird.

Selbst wenn nicht ausdrückliches Passiv, haben die Verben im Nif’al eine passive Bedeutung. Beispielweise:

Die Wurzel ש-ב-ר ist beiden Verben gleich. Verben mit dieser Doppeldeutigkeit der Bedeutung heißen ergative Verben.

Manchmal bedeuten Nif’al-Verben Ähnliches wie ihre Gegenstücke aus dem Pa’al. So bedeuten פגש und נפגש beide sich treffen, aber Ersteres impliziert ein zufälliges, Letzteres ein geplantes Treffen.

Weiter gibt es auch Verben, die kein Pa’al-Gegenstück haben oder deren Gegenstück ungebräuchlich ist, beispielsweise:

Nif’al-Verben können Infinitiv und Imperativ, aber kein Gerundium bilden.

Pi’el

Pi’el (פיעל)-Verben sind aktive und sowohl transitiv als auch intransitiv, obwohl die transitiven leicht überwiegen. Die meisten Pi’el Verben haben keine Pa’al-Entsprechung und umgekehrt, aber in den Fällen, in denen eine Wurzel in beiden Binyanim existiert, ist das Pi’el-Verb meist eine Steigerung des Pa’al-Verbs. Beispiele:

Andere Pi’el-Verben haben eine kausative Beziehung zum dazugehörigen Pa’al-Verb, vergleiche:

Es gibt auch Fälle, in denen ein Pa’al und ein Pi’el-Verb dieselbe Wurzel haben, ohne auch nur annähernd ähnliche Bedeutungen zu haben:

Pi’el-Verben können Imperativ, Infinitiv und Gerundium bilden.

Pu’al

Pu’al (פועל) ist das passive Gegenstück zum Binjan Pi’el; ähnlich wie Pa’al und Nif’al zueinander stehen. Anders als Nif’al bezeichnet er jedoch ausschließlich passive Verben. Er wird wenig verwendet, außer dass einige Präsenz-Partizipien des Pu’al häufig verwendete Adjektive bilden, z.B.:

Dies gilt meistens dann auch für die entsprechenden Pi’el-Gegenstücke:

Pu’al-Verben haben weder Gerundium, noch Imperativ oder Infinitif.

Hif’il

Hif’il-Verben (היפעיך) können transitiv und intransitiv sein, sind aber immer aktiv. Sie haben oft Gegenstücke in anderen Binjanim zu denen sie eine kausative Beziehung haben, vergleiche:

Natürlich gilt dies wieder nicht für alle Verben Hif’il-Verben haben einen Imperativ, einen Infinitiv und ein Gerundium.

Huf’al

Huf’al (הופעל) ähnelt stark dem Pu’al und wird ähnlich selten verwendet, mit Ausnahme einiger Präsenz-Partizipien, nur dass Huf’al das passive Gegenstück zu Hif’il statt Pi’el ist.

Huf’al-Verben können keinen Imperativ, Infinitiv oder Gerundium bilden.

Hitpa’el

Hitpa’el-Verben (התפעל) sind grundsätzlich intransitiv und haben meist einen reflexiven oder reziproken Sinn, bespielsweise:

Weiterhin haben Hitpa’el-Verben oft eine imperfekte Konnotation, das heißt, dass der Gebrauch eines Hitpa’el-Verbs impliziert, dass die Handlung nicht abgeschlossen ist. Natürlich gibt es wieder Fälle von Verben, die ganz normale intransitive Verben sind, auch wenn sie möglicherweise einem Verb aus einem anderen Binjan entsprechen.

Hitpa’el-Verben können Infinitiv, Gerundium und Imperativ bilden.

Infinitiv

Anders als in den meisten europäischen Sprachen, ist der Infinitiv im Hebräischen nicht die Grundform. Das lässt sich schon daraus erkennen, dass einige hebräische Verben gar keinen Infinitiv bilden können. Ältere Wörterbücher sortieren Verben für gewöhnlich nach ihrer Wurzel, Neuere tendieren zur Sortierung nach Infinitiven, auch da am Infinitiv der Binjan erkennbar ist. Grundsätzlich wird zur Bildung des Infinitivs ein -ל vor den Stamm gesetzt. Dabei endet sich aber häufig die Vokalisierung.

Präsenz/Präsenz Partizip

Das Althebräische kennt kein Präsenz per se, nur ein Partizip Präsenz, welches im Neuhebräischen als Präsenz-Form verwendet wird. Das hebräische Präsenz wird daher wie ein Adjektiv gebeugt und kennt auch nur vier Formen für männlich/weiblich; Singular/Plural:

Binjan Wurzel Singular Plural Bedeutung
M F M F
Paʻál שׁמר שומר שׁוֹמרֶת שׁוֹמְרִים שׁוֹמְרוֹת bewachen
sh-m-r shomér shoméret shomrím shomrót
Paʻál (hohl) גור גר גרה גרים גרות wohnen
g-u-r gar gará garím garót
Paʻál (schwach) רצה רוצה שׁוֹמרֶת רוצים ורוצות bewachen
r-tz-h rotzé rotzá rotzím rotzót
Piʻél גדל מְגַדֵּל מְגַדלֶת מְגַדְּלִים מְגַדְּלוֹת großziehen
g-d-l megaddél megaddélet megaddlím megaddlót
Hifʻíl קטנ מַקְטִין מַקְטִינָה מַקְטִינִים מַקְטִינוֹת schrumpfen (etwas)
q-t-n maqtín maqtiná maqtiním maqtinót
Hitpaʻél בטל מִתְבַּטֵּל מִתְבַּטלֶת מִתְבַּטְּלִים מִתְבַּטְּלוֹת sich klein machen
b-t-l mitbattél mitbattélet mitbattlím mitbattlót
Hufʻál קטנ מוּקְטָן מוּקְטנֶת מוּקְטָנִים מוּקְטָנוֹת geschrumpft werden
q-t-n muqtán muqténet muqtaním muqtanót
Puʻál גדל מְגוּדָּל מְגוּדלֶת מְגוּדָּלִים מְגוּדָּלוֹת großgezogen werden
g-d-l meguddál meguddélet meguddalím meguddalót
Nifʻál שׁמר נִשְׁמָר נִשְׁמרֶת נִשְׁמָרִים נִשְמָרוֹת bewacht werden
sh-m-r nishmár nishméret nishmarím nishmarót
Beispielkonjugationen om Präsenz

Vergangenheit und Zukunft

Das Hebräische kennt nur zwei Zeiten im eigentlichen Sinne - ein Perfekt und ein Imperfekt. Das Perfekt wird für abgeschlossene Handlungen verwendet, daher auch nur als Vergangenheit. Das Imperfekt beschreibt im Althebräischen jede unabgeschlossene Handlung und kann daher sowohl für vergangene als auch für zukünftige Situationen verwendet werden. Das wurde im Neuhebräischen stark vereinfacht, so dass das Perfekt nun eine Vergangenheit (עבר) und das Imperfekt ein Futur (עתיד) beschreibt.

Binjan Wurzel Singular Plural
Er Sie Du Ich Sie Ihr Wir
M F M F
Paʻál שׁמר שָׁמַר שָׁמְרָה שָׁמרְתָּ שָׁמַרְתְּ שָׁמרְתִּי שָֽׁמְרוּ שְׁמַרְתֶּם שְׁמַרְתֶּן שמרְנוּ
sh-m-r shamár shamrá shamárta shamárt shamárti shamrú shmartém shmartén shamárnu
Paʻál (hohl) שׁמר שָׁמַר שָׁמְרָה שָׁמרְתָּ שָׁמַרְתְּ שָׁמרְתִּי שָֽׁמְרוּ שְׁמַרְתֶּם שְׁמַרְתֶּן שמרְנוּ
g-u-r gár gará gárta gárt gárti garnú gartém gartén gáru
Paʻál (schwach) שׁמר שָׁמַר שָׁמְרָה שָׁמרְתָּ שָׁמַרְתְּ שָׁמרְתִּי שָֽׁמְרוּ שְׁמַרְתֶּם שְׁמַרְתֶּן שמרְנוּ
r-tz-h ratzá ratzáta ratzíta ratzít rátziti ratzu ratzítem ratzítén ratzínu
Piʻél גדל גִּידֵּל גִּידְּלָה גִּידלְתָּ גִּידַּלְתְּ גִּידלְתִּי גִּידְּלוּ גִּידַּלְתֶּם גִּידַּלְתֶּן גִּידלְנוּ
g-d-l giddél giddlá giddálta giddált giddálti giddlú giddaltém giddaltén giddálnu
Hifʻíl קטנ הִקְטִין הִקְטינָה הִקְטנְתָּ הִקְטַנְתְּ הִקְטנְתִּי הִקְטינוּ הִקְטַנְתֶּם הִקְטַנְתֶּן הִקְטנּוּ
q-t-n hiqtín hiqtína hiqtánta hiqtánt hiqtánti hiqtínu hiqtantém hiqtantén hiqtánnu
Hitpaʻél בטל הִתְבַּטֵּל הִתְבַּטְּלָה הִתְבַּטלְתָּ הִתְבַּטַּלְתְּ הִתְבַּטלְתִּי הִתְבַּטְּלוּ הִתְבַּטַּלְתֶּם הִתְבַּטַּלְתֶּן הִתְבַּטלְנוּ
b-t-l hitbattél hitbattlá hitbattálta hitbattált hitbattálti hitbattlú hitbattaltém hitbattaltén hitbattálnu
Hufʻál קטנ הוּקְטַן הוּקְטְנָה הוּקְטנְתָּ הוּקְטַנְתְּ הוּקְטנְתִּי הוּקְטְנוּ הוּקְטַנְתֶּם הוּקְטַנְתֶּן הוּקְטנּוּ
q-t-n huqtán huqtná huqtánta huqtánt huqtánti huqtnú huqtantém huqtantén huqtánnu
Puʻál גדל גּוּדַּל גּוּדְּלָה גּוּדלְתָּ גּוּדַּלְתְּ גּוּדלְתִּי גּוּדְּלוּ גּוּדַּלְתֶּם גּוּדַּלְתֶּן גּוּדלְנוּ
g-d-l guddál guddlá guddálta guddált guddálti guddlú guddaltém guddaltén guddálnu
Nifʻál שׁמר נִשְׁמַר נִשְׁמְרָה נִשְׁמרְתָּ נִשְׁמַרְתְּ נִשְׁמרְתִּי נִשְׁמְרוּ נִשְׁמַרְתֶּם נִשְׁמַרְתֶּן נִשְׁמרְנוּ
sh-m-r nishmár nishmrá nishmárta nishmárt nishmárti nishmrú nishmartém nishmartén nishmárnu
Beispielkonjugationen in der Vergangenheit
Binjan Wurzel Singular Plural
Er Sie Du Ich Sie Ihr Wir
M F M (F) M (F)
Paʻál שׁמר יִשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמְרִי אֶשְׁמוֹר יִשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה תִּשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה נִשְׁמוֹר
sh-m-r yishmór tishmór tishmór tishmrí eshmór yishmrú tishmórna tishmrú tishmórna nishmór
Paʻál (hohl) שׁמר יִשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמְרִי אֶשְׁמוֹר יִשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה תִּשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה נִשְׁמוֹר
g-u-r yagúr tagúr tagúr tagurí agúr yagúmu tagúrna yágumu tagúrna nagúr
Paʻál (schwach) שׁמר יִשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמְרִי אֶשְׁמוֹר יִשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה תִּשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה נִשְׁמוֹר
r-tz-h yirtzé tirtzé tirtzé tirtzí ertzé yirtzú yirtzná tirtzú tirtzná nirtzé
Piʻél גדל יְגַדֵּל תְּגַדֵּל תְּגַדֵּל תְּגַדְּלִי אֲגַדֵּל יְגַדְּלוּ תִּגְדַּ֫לְנָה תְּגַדְּלוּ תִּגְדַּ֫לְנָה נְגַדֵּל
g-d-l yegaddél tegaddél tegaddél tegaddlí agaddél yegaddlú tigdálna tegaddlú tigdálna negaddél
Hifʻíl קטנ יַקְטִין תַּקְטִין תַּקְטִין תַּקְטינִי אַקְטִין יַקְטינוּ תַּקְטינָה תַּקְטינוּ תַּקְטינָה נַקְטִין
q-t-n yaqtín taqtín taqtín taqtíni aqtín yaqtínu taqtéyna taqtínu taqtéyna naqtín
Hitpaʻél בטל יִתְבַּטֵּל תִּתְבַּטֵּל תִּתְבַּטֵּל תִּתְבַּטְּלִי אֶתְבַּטֵּל יִתְבַּטְּלוּ תִּתְבַּטלְנָה תִּתְבַּטְּלוּ תִּתְבַּטלְנָה נִתְבַּטֵּל
b-t-l yitbattél titbattél titbattél titbattlí etbattél yitbattlú titbattélna titbattlú titbattélna nitbattél
Hufʻál קטנ יוּקְטַן תּוּקְטַן תּוּקְטַן תּוּקְטְנִי אוּקְטַן יוּקְטְנוּ תּוּקְטנָּה תּוּקְטְנוּ תּוּקְטנָּה נוּקְטַן
q-t-n yuqtán tuqtán tuqtán tuqtní uqtán yuqtnú tuqtánna tuqtnú tuqtánna nuqtán
Puʻál גדל יְגוּדַּל תְּגוּדַּל תְּגוּדַּל תְּגוּדְּלִי אֲגוּדַּל יְגוּדְּלוּ תְּגוּדלְנָה תְּגוּדְּלוּ תְּגוּדלְנָה נְגוּדַּל
g-d-l yeguddál teguddál teguddál teguddlí aguddál yeguddlú teguddálna teguddlú teguddálna neguddál
Nifʻál שׁמר יִשָּׁמֵר תִּשָּׁמֵר תִּשָּׁמֵר תִּשָּׁמְרִי אֶשָּׁמֵר יִשָּׁמְרוּ תִּשַּׁמרְנָה תִּשָּׁמְרוּ תִּשַּׁמרְנָה נִשָּׁמֵר
sh-m-r yishshamér tishshamér tishshamér tishshamrí eshshamér yishshamrú tishshammérna tishshamrú tishshammérna nishshamér
Beispielkonjugationen im Futur.

Anmerkung: Die weiblichen Formen der zweiten und dritten Person Plural werden heute manchmal durch die männlichen Formen dieser Personen ersetzt.

Imperativ

Der Imperativ wird ausgehend vom Futur gebildet. Hierzu wird von der Form der zweiten Person Singular das Taw weggelassen und, wenn nötig, eine weibliche oder Pluralendung angehängt. Beispiel:

  • לבוא [la'bo] (kommen)
    • 2. Singular, m.: תבוא [ta'bo] (du wirst kommen) zu בוא [bo] (komm!)
    • 2. Singular, f.: תבואי [tabo'i] (du wirst kommen) zu בואי [bo'i] (komm!)
    • 2. Plural: תבואו [tabo'u] (ihr werdet kommen) zu בואו [bo'u] (kommt!)

Der negative Imperativ unterscheidet sich in der Form. Hier wird die vollständige zweite Person Plural des Futurs verwendet und davor das Wort אל gestellt:

  • לבוא [la'bo] (kommen)
    • 2. Singular, m.: תבוא [ta'bo] (du wirst kommen) zu אל תבוא [al ta'bo] (komm nicht!)
    • 2. Singular, f.: תבואי [tabo'i] (du wirst kommen) zu אל תבואי [al tabo'i] (komm nicht!)
    • 2. Plural: תבואו [tabo'u] (ihr werdet kommen) zu אל תבואו [al tabo'u] (kommt nicht!)

Perfekt (Passiv) Partizip

Es gibt nur zu einem der Bintajim, nämlich Pa'al ein Perfekt Partizip. Dieses wird meistens als Adjektiv verwendet.

Gerundium

Gerundiume können im Hebräischen ausschließlich als Substantive verwendet werden und sind eigentlich eine (der) Möglichkeit(en) Substantivierungen zu bilden. Sie werden nach folgenden Schemata gebildet:

Pronomina

Das Hebräische hat zehn Personalpronomina, die jedoch nur im Nominativ einzeln stehen. Diese sind:

Deutsch Hebräisch
ich אני [a'ni]
du (m) אתה [a'ta]
du (f) את [at]
er הוא [hu]
sie היא [hi]
wir אנחנו [a'naħnu]
ihr (m) אתם [a'tem]
ihr (f) אתן [a'ten]
sie (m) הם [hem]
sie (f) הן [hen]

Possessivpronomina existieren entweder als eigene Worte, entstehend aus der Kombination mit der Präposition "של" (siehe dort) oder sie verschmelzen direkt mit dem Nomen (siehe Substantive#Besitz).

Objektpronomina sind alle Verbindungen der Personalpronomina mit der entsprechenden Präposition. Dies wird im nächsten Abschnitt genauer erläutert.

Präpositionen und Präfixe

Präpositionen werden im Hebräischen mit den Personalpronomina verbunden. In den meisten Fällen wird nur eine typische Endung angehängt, doch es gibt einige Ausnahmen:

Person Endung Beispiel
ich י- אותי [o'ti]
du (m) ך- אותך [o'tħa]
du (f) ך- אותך [o'teħ]
er ו- אותו [o'to]
sie ה- אותה [o'ta]
wir נו- אותנו [o'tenu]
ihr (f) כם- אתכם [et'ħem]
ihr (f) כן- אתכן [et'ħen]
sie (m) הם- oder ם- אותם [o'tam]
sie (f) הן- oder ו- אותו [o'tan]

Einige der wichtigsten Präpositionen:

  • את: Trägt keine Bedeutung sondern zeigt nur an, dass das folgende Substantiv ein Objekt ist, dass meist einem deutschen Akkusativobjekt entspricht
  • על: Meistens in der Bedeutung "auf", "zu", Deklination ab עלי
  • אל: "nach", "zu", Deklination ab אלי (also אליך ,אלי etc.)
  • בגלל: "für"
  • של: "von", wichtig für die Bildung der Possessivpronomina

Für Präfixe gilt Ähnliches wie für Präpositionen. Sie werden darüber hinaus mit jedem folgenden Substantiv verbunden und können unter Umständen dessen Vokalisierung ändern.

Die wichtigsten Präfixe

  • -ב: Meistens in der Bedeutung "in"
  • -ל: Meistens in der Bedeutung "nach"
  • -מ: Meistens in der Bedeutung "bis", Deklination unregelmäßig

Zahlwörter

Kardinalzahlen

Mit Ausnahme der Vielfachen von zehn haben hebräische Zahlworte immer eine männliche und eine weibliche Form. Hierbei ist auffällig, dass die männlichen Zahlworte die sonst typischerweise weibliche Endung -ה aufweisen. Zahlwörter werden vor das Nomen gestellt, auf das sie sich beziehen, mit Ausnahme der Eins und werden im Genus dem Nomen angeglichen. Zum Abzählen werden die (kürzeren) weiblichen Zahlwörter verwendet. Die Worte שתיים [ʃtaim] und שניים [ʃnaim] (zwei) haben, wenn sie vor einem Nomen stehen, die Sonderformen שתיי [ʃtej] und שניי [ʃnej]. Zwischen elf und zwanzig wird die Einerzahl der Zehnerzahl vorangestellt; ab zwanzig wird die Zehnerzahl vorangestellt und die Einerzahl mit und (-ו, gesprochen -we, manchmal -u) verbunden. Eine Übersicht:

Zahl F M Zahl F M Zahl F M Zahl Zahl
1 אחת אחד 11 אחת-עשרה אחד-עשרה 21 עשרים-ואחת אשרים-ואחד 30 שלושים 40 ארבעים
2 שתיים שניים 12 שתים-עשרה שנים-עשר 22 עשרים-ושתיים עשרים-ושניים 50 חמישים 60 שישים
3 שלוש שלושה 13 שלוש-עשרה שךושה-עשר 23 עשרים-ושלוש עשרים-ושלושה 70 שביעים 80 שמונים
4 ארבע ארבעה 14 ארבע-עשרה ארבעה-עשר 24 עשרים-וארבע עשרים-וארבעה 90 תשעים 100 מאה
5 חמש חמישה 15 חמש-עשרה חמש-עשר 25 עשרים-וחמש עשרים-וחמישה 120 מאה-ועשרים 200 מאתיים
6 שש שישה 16 שש-עשרה שישה-עשרה 26 עשרים-ושש עשרים-ושישה 300 שלוש מאות 456 ארבע מאות וחמישים-ושש
7 שבע שבעה 17 שבע-עשרה שבעה-עשר 27 עשרים-ושבע עשרים-ושבעה 1000 אלף 2000 אלפיים
8 שמונה שמונה 18 שמונה-עשרה שמונה-עשר 28 עשרים-ושמונה עשרים-ושמונה 3000 שלוש אלפים 10000 עשר אלפים
9 תשע תשעה 19 תשע-עשרה תשעה-עשר 29 עשרים-ותשע עשרים-ותשעה 100000 מאה אלפים 1000000 מיליון
10 עשר עשרה 20 עשרים עשרים 30 שלושים שלושים 1000000000 ביליון, מיליארד

Ordinalzahlen

Die Grundformen der Ordinalzahlen werden bis zur zehn gebildet, indem ein -i an die Kardinalzahl gehängt wird. Darüber wird die Ordnungszahl mit der Kardinalzahl und dem bestimmten Artikel gebildet. Beispiele:

  • חמישי Der Fünfte
  • חמישית Die Fünfte
  • חמישים Die Fünften (m)
  • חמישיות Die Fünften (f)

Ausnahmen stellen die Ordinalzahlen erste(r), zweite(r) und vierte(r) dar: Das Wort ראשון [ʁi'ʃon] (Der Erste) leitet sich von רוש (Kopf, Anfang) ab. Die Bildung von שני [ʃe'ni] (Der Zweite) ist zwar regelmäßig, verwirrt aber durch die andere Vokalisierung. Bei רביעי [ʁevi'i] (Der Vierte) fällt das א der Kardinalzahl ארבע weg.

Syntax

Satzreihenfolge

Grundsätzlich gibt es im Hebräischen die Satzreihenfolge: Subjekt-Verb-Objekt. Es gibt jedoch Ausnahmen:

  • Da die ursprüngliche Satzreihenfolge des Hebräischen Verb-Subjekt-Objekt war, wird eine Verwendung dieser Satzreihenfolge als archaisch empfunden und kann zu diesem Zweck verwendet werden.
  • Objekte können zur Betonung an den Satzanfang gerückt werden, wenn sie eindeutig als Objekte gekennzeichnet sind.
  • Personalpronomina können weggelassen werden, ähnlich wie im Spanischen, wenn der Bezug eines Satzes eindeutig ist.
  • Ein Subjekt kann am Ende des Satzes stehen oder wiederholt werden, um es zu betohnen
  • In Sätzen in denen die Kopula sein (siehe unten) entfällt, wird das Subjekt mit einem Personalpronomen wiederholt, um Bezüge deutlich zu machen. Beispiel:

השער הוא חמש שקלים ךאירו - [ha-ʃa'aʁ hu ħa'meʃ ʃka'lim le'euʁo] – Der Wechselkurs (er) ist fünf Schekel für einen Euro.

Objekte

Im Hebräischen werden Objekte meistens durch vorangestellte Präpositionen oder Präfixe gekennzeichnet; Fälle per se existieren nicht. Präpositionen und Präfixe werden mit den Personalpronomen zusammengezogen, siehe das Kapitel über Präpositionen und Präfixe.

Direktes Objekt

Direkte Objekte sind am ehesten mit deutschen Akkusativobjekten zu vergleichen. Das muss jedoch nicht immer gelten. Im Hebräischen wird unterschieden, ob das direkte Objekt bestimmt (also mit bestimmtem Artikel) oder unbestimmt ist:

In diesem Fall folgt das direkte Objekt direkt auf das Verb

Hier wird außer dem bestimmten Artikel –ה auch noch die Präposition et benötigt.

Indirektes Objekt

Als indirekt werden alle Objekte bezeichnet, die von einer anderen Präposition als et eingeleitet werden, z.B. אני שכחתי מהזה – [a'ni ʃaˈχaħti me-ha-ze] - Ich habe es vergessen: Präfix –מ הוא זקוק למים – [hu za'kuk le'majim] - braucht Wasser: Präfix –ל אתה מדבר עך העבודה – [a'ta meda'beʁ al ha-avo'da]- Du redest über die Arbeit: Präposition על אנחנו בואים אל דויד* – [a'naħnu bo'im el da'vid] - Wir gehen zu David: Präposition אל

Nebensätze

Das Hebräische besitzt keine große Anzahl an Konjunktionen; die meisten Nebensätze beginnen mit der Konjunktion –ש [ʃe-], die sowohl „dass“ als auch ein Relativpronomen sein kann. Nebensätze behalten die ursprüngliche Wortreihenfolge S-V-O bei. Die meisten Konjunktionen sind Präfixe und werden direkt mit dem folgenden Wort verbunden.

Einige unterordnende Konjunktionen:

Die Kopula haben und sein

Das Verb sein heißt auf hebräisch "להיות" [lihi'jot]. Es hat jedoch keine Präsenzformen. Es existieren jedoch Vergangenheits- und Zukunftsformen von "lihiyot", die analog zum deutschen verwendet werden. Beispiel:

Mehr Schwierigkeiten macht das Fehlen der Kopula haben. Als Hilfsverb wird sie nicht gebraucht und Besitz wird folgendermaßen umschrieben: Das hebräische Wort יש [jeʃ] bedeutet ungefähr "es gibt". Diese Bedeutung behält es, wenn es ohne Angabe einer Person verwendet wird, z.B.:

Der Satz "Ich habe einen Hund" wird umschrieben mit:

Soll die Verneinung ausgedrückt werden, wird יש durch אין ['ejn] ersetzt:

Das Wort לי stammt vom Präfix ל- (siehe Präpositionen und Präfixe). Es kann natürlich auch ohne Personalpronomen verwendet werden.

Die Worte יש und אין können ebenfalls mit den Personalpronomina verbunden werden (איני, אינך etc.). Das ist jedoch nur in der Schriftsprache gebräuchlich.

יש und אין existieren nur im Präsenz; in Vergangenheit und Zukunft wird die Form der dritten Person Singular von ליהיות benutzt.

Beispiele

Ohne Vokale Mit Vokalen Deutsch
כל בני האדם נולדו בני חורין ושווים בערכם ובזכויותיהם. כולם חוננו בתבונה ובמצפון, לפיכך חובה עליהם לנהוג איש ברעהו ברוח של אחווה.
כֹּל בְּנֵי הָאָדָם נוֹלְדוּ בְּנֵי חוֹרִין וְשָׁוִים בְּעֶרְכָּם וּבִזְכֻיּוֹתֵיהֶם. כֻּלָּם חוֹנְנוּ בַּתְּבוּנָה וּבְמַצְפּוּן, לְפִיכָךְ חוֹבָה עֲלֵיהֶם לִנְהֹוג אִישׁ בְּרֵעֵהוּ בְּרוּחַ שֶׁל אַחֲוָה.
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Siehe auch

Literatur

Allgemeine Beschreibungen und Grammatiken

  • Noam Chomsky: Morphophonemics of Modern Hebrew. Master’s thesis, University of Pennsylvania 1951.
  • Paul Wexler: The Schizoid Nature of Modern Hebrew. A Slavic Language in Search of a Semitic Past. Harrassowitz, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-03063-1.

Lehrbücher

  • Miriam Rosengarten, Vera Loos: Ivrit — Schritt für Schritt. Hebräisch für Anfänger. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-039-0.
  • Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5.
  • Eliezer Tirkel: Hebräisch leicht gemacht. Achiasaf, Tel-Aviv 1992, ISBN 3-9801131-0-8.
  • Manuel Wiznitzer: Langenscheidts praktisches Lehrbuch Hebräisch. Ein Standardkurs für Selbstlerner. Langenscheidt, München 1996, ISBN 3-468-26160-8.
  • Yaacov Zinvirt: Hebräisch Lesenlernen und Verstehen. Ein audiovisuelles Lernprogramm. LIT Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10016-0.
Wikibooks: Hebräisch – Lern- und Lehrmaterialien

Fußnoten

  1. Jack Fellman: The Revival of a Classical Tongue. Elizer Ben Yehuda and the Modern Hebrew Language. Mouton 1973, S. 85.
  2. R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 343.
  3. Joel M. Hoffman: In the Beginning. A Short History of the Hebrew Language. New York University Press 2004, S. 203.
  4. R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 344.
  5. Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314; R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 344.
  6. Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314.
  7. Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314.
  8. Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314; R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 344.
  9. Angel Sáenz-Badillos, John Elwolde: A History of the Hebrew Language. Cambridge University Press 1996, S. 283; Judith Junger: Predicate Formation in the Verbal System of Modern Hebrew. Walter de Gruyter 1987, S. 10.