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Harlingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lage von Harlingen in den Niederlanden]]
Gemeinde Harlingen
Flagge der Gemeinde Harlingen
Flagge
Wappen der Gemeinde Harlingen
Wappen
Staat Niederlande Niederlande

Provinz Friesland
Bürgermeister Paul Scheffer
Sitz der Gemeinde Harlingen
Fläche
 – Land
 – Wasser
387,68 km²
26,60 km²
361,08 km²
CBS-Code 0072
Einwohner 16.210 (1. Jan. 2025[1])
Bevölkerungsdichte 42 Einwohner/km²
Koordinaten 53° 10′ N, 5° 26′ OKoordinaten: 53° 10′ N, 5° 26′ O
Bedeutender Verkehrsweg A31, N393
Vorwahl 0517
Postleitzahlen 8856–8872
Website www.harlingen.nl

Harlingen (anhören/?) (Friesisch und Niederdeutsch: Harns) ist eine Hafenstadt in der niederländischen Provinz Friesland.

Der Name Harlingen beruht vermutlich auf den Herrensitz Harlinga und hat nichts mit dem ostfriesischen Landstrich Harlingen zu tun. Im Januar 2006 hatte die Stadt 15.669 Einwohner.

Lage und Wirtschaft

Wirtschaftlich ist Harlingen vorwiegend von Landwirtschaft, Schifffahrt, Seefischerei und Tourismus abhängig. So gibt es Fährverbindungen zu den Westfriesischen Inseln Terschelling und Vlieland. Ungefähr 8 Kilometer südlich von Harlingen beginnt der Abschlussdeich, der das Wattenmeer vom IJsselmeer trennt. Die Häfen ermöglichen der Seeschifffahrt den Zugang zur Provinz Friesland. Der neue Fischereihafen wird auch von den großen Kuttern aus Urk benutzt. Vor allem Muscheln werden an Land gebracht. Harlingen hat noch einige kleine Schiffswerften, wo jedoch nur noch Yachten neu gebaut werden.

Geschichte

Im Jahr 777 gründete Gustavus Forteman in Almenum die erste Christenkirche Frieslands. Um 1157 wurde das Kloster Ludingakerke von Eilwardus Ludinga gegründet. Die Mönche legten Grachten an, um den Handel zu stärken. Dadurch gewann das westlich von Almenum liegende, aus zwei „terpen“ (Warften) entstandene Harlingen so an Bedeutung, dass es im Jahr 1234 das Stadtrecht erhielt [2]. Die Stadt kannte eine Blütezeit, als sie sich wirtschaftlich auf Holland orientierte. Ehemals lag der Ort westlicher, aber das Meer riss mehrfach Land weg, so dass sich der Ort langsam verlagerte. 1543 und 1565 erfolgten Erweiterungen nach Norden, die den Noorderhafen zum Binnenhafen machten. 1574 mussten auf Befehl des Statthalters des Herzogs von Alba, Caspar di Robles, die Deiche an der friesischen Küste erhöht werden. 1579 wurde die Stadt wegen des Zuzugs flämischer Mennoniten nach Osten erweitert. Aufgrund des verstärkten Seehandels mit den Anrainern von Nord- und Ostsee folgte 1598 eine Erweiterung der Stadt nach Süden. 1644 wurde die friesische Kriegsflotte in den Zuiderhafen verlegt. Die Handelsschifffahrt beherrschte jedoch weiter Harlingen. Es gab Liniendienste zu den Westfriesischen Inseln, in die ganze Provinz und die Häfen der Zuiderzee bis nach Amsterdam.
Auch heute werden in den Häfen der Stadt eine große Anzahl von Waren umgeschlagen, zum Beispiel Holz, Kies und Vieh.

Touristisches

Die Innenstadt Harlingens ist wegen der malerischen alten Häuser mit Treppengiebeln (1600–1800), der Grachten und Häfen sehenswert. Die reformierte Kirche und das Rathaus datieren aus dem 18. Jahrhundert.

Das Stadtmuseum Hannemahuis hat einen Raum, der an den aus Harlingen gebürtigen Schriftsteller Simon Vestdijk erinnert.

Der Hafen ist vor allem durch das Wattenmeer auch bei Seglern beliebt. In der Saison herrscht hier ein reger Betrieb an Traditions- und Plattbodenschiffen, unter anderem die sogenannten skûtsjes. Da sich der Hafen bis in die Innenstadt ausstreckt, bietet dies alles auch einen malerischen Blick für die „Landratten“.

Samstags findet ein Wochenmarkt in Harlingen statt.

Persönlichkeiten

Galerie

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2025, abgerufen am 1. März 2025 (niederländisch).
  2. Geschichte auf www.harlingen.nl