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Süntel

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Der Süntel ist ein Höhenzug im Weserbergland in Niedersachsen südwestlich von Hannover und nördlich von Hameln.

Das Süntelgebirge
Das Süntelgebirge

Ausdehnung

Der Süntel erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten als östliche Fortsetzung des Wesergebirges und ist umgeben vom Auetal, Deister-Sünteltal und Wesertal. Er gehört zum Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln. Der Berg Hohenstein mit seiner engeren Umgebung ist ein Naturschutzgebiet.

Höhe

Die höchste Erhebung ist die Hohe Egge mit dem Süntelturm 437 Meter über NN.

Geologie

Der südöstliche Teil des Süntels mit der Hohen Egge besteht vorwiegend aus Wealden-Sandstein der unteren Kreidezeit mit geringen Steinkohle-Einlagerungen. Der nordwestliche Bereich mit dem Hohenstein und seiner 350 Meter langen und 50 Meter hohen Felssteilwand besteht aus Kalkstein des oberen Jura, dem Korallenoolith.

Geologische Besonderheiten sind:

==Berge und Täler des Süntels==

Der Hohenstein

Die wichtigsten Berge sind

  • Hohe Egge (437 Meter ü. NN)
  • Hohenstein (341 Meter ü. NN)
  • Hoher Nacken (375 Meter ü. NN)
  • Hohes Rad (243 Meter ü. NN)
  • Hoher Kamp (350 Meter ü. NN)
  • Katzennase (352 Meter ü. NN)
  • Roter Stein (325 Meter ü. NN)
  • Amelungsberg (248 Meter ü. NN)
  • Borberg (300 Meter ü. NN)
    Datei:SüntelbucheDachtelfeld.jpg
    Süntelbuche auf dem Dachtelfeld
  • Osterberg (260 Meter ü. NN)
  • Hasselnberg (286 Meter ü. NN)
  • Westerberg (249 Meter ü. NN)
  • Südwehe (338 Meter ü. NN)
  • Ramsnacken (305 Meter ü. NN)
  • Riesenberg (298 Meter ü. NN)
  • Iberg (295 Meter ü. NN)
  • Schrabstein (300 Meter ü. NN)
  • Mittelberg (294 Meter ü. NN)
  • Wendgeberg (222 Meter ü. NN)
  • Bakeder Berg (373 Meter ü. NN)
  • Westeregge (245 Meter ü. NN)
Waldgasthaus Eulenflucht

Die wichtigsten Täler sind:

  • Bleeksgrund
  • Höllengrund
  • Langes Föhrtal
  • Schneegrund
  • Totental
  • Wellergrund

Flora und Fauna

Der Süntel ist ein Buchenmischwald, in dem es neben der dominierenden Buche, noch viele andere Baumarten gibt wie Eiche, Fichten, Hainbuche und Douglasie und seltene wie Eibe und Elsbeere. Eine botanische Rarität stellen die Süntelbuchen dar, von denen es im Süntel (Dachtelfeld und Bleeksgrund) noch knapp ein Dutzend älterer Exemplare gibt. Der letzte große Süntelbuchenwald auf der Westeregge wurde 1843 fast vollständig gerodet. Darüber hinaus findet man noch zahlreiche, selten gewordene Blumenarten wie Schlüsselblume, Märzenbecher, Hufeisenklee, Hirschzungenfarn, Streifenfarn, Frauenschuh und Geflecktes Knabenkraut etc.

Neben Reh- und Schwarzwild gibt es im Süntel auch Muffelwild. Selten zeigen sich Schleiereule, Turmfalke, Schwarzspecht und Edelmarder. Am Südhang wird gelegentlich der Schwarzstorch gesichtet.

Wirtschaftliche Nutzung

Neben der Forstwirtschaft und dem Tourismus nimmt im Süntel der Gesteinsabbau eine wichtige Stellung ein. Der Sandstein des Süntels wurde für viele bekannte Bauten der Umgebung verwendet, wie z. B. beim Rattenfängerhaus in Hameln, Schloss Barntrup, Schloss Schwöbber und Schloss Hämelschenburg. Der Kalkstein wird in Steinbrüchen bei Pötzen, Segelhorst, Langenfeld und Hamelspringe für den Straßenbau genutzt. Die Stadt Münder hat von 1809 an etwa ein halbes Jahrhundert lang Kohlebergbau im Süntel betrieben.

Freizeit

Im Süntel gibt es sowohl wunderschöne Wanderwege mit großartigen Ausblicken in die Täler als auch lange gerade, etwas eintönige Wirtschaftswege ohne Beschilderung, weshalb Wanderkarten dringend zu empfehlen sind. Mountainbiker ("Süntel-Biker") wissen diese Wege zu schätzen. Zahlreiche Ausflugslokale, Grillplätze etc. sind vorhanden und runden das Bild des Süntels als herausragendes Naherholungsgebiet ab. Der Hohensteinfelsen dient Kletterern und Alpinisten als Trainingsgelände.

== Waldgaststätten im und am Süntel ==

Süntelturm

Städte und Ortschaften am Süntel


Geschichte

  • Historisch interessant ist das Dachtelfeld, eine über 100 ha große (350 m hohe) Hochebene. Aufständische Sachsen vernichteten hier im Jahr 782 einen Teil der fränkischen Besatzungstruppen, was noch im gleichen Jahr von Karl dem Großen durch das "Blutgericht von Verden" gerächt wurde.
  • Der Hohenstein gilt als alte germanische Kultstätte, die dem Gott Donar gewidmet war. Um diesen Berg und seine Felsvorsprünge Hirschsprung, Grüner Altar und Teufelskanzel ranken sich zahlreiche alte Sagen.
  • Auf dem Amelungsberg findet man noch die Überreste einer mittelalterlichen Burganlage und ein steinzeitliches Großsteingrab.
  • Aus jüngerer Vergangenheit stammen Spuren des Kohlebergbaus im südöstlichen Teil des Süntels bei Bad Münder.