Heinrich von Morungen
Heinrich von Morungen (um 1200) war in Thüringen beheimatet; er lebte als Ritter auf der Burg Morungen, dem Stammsitz bei Sangerhausen. Bezieht als miles emeritus eine Pension seines Gönners, des Markgrafen Dietrich von Meißen, die 1217 auf seinen Wunsch dem Leipziger Thomaskloster überschrieben wird (nach Quellen aus dem 16. Jh. dort 1222 nach einer Indienfahrt gestorben; ??)
Überliefertes Werk:
33 Lieder, 115 Strophen; Überlieferung: 104 Str. in Hs C, 28 Str. in Hs B; 26 Str. in Hs A.
Charakteristika: Dämonie der Minne (Bild der antiken Liebesgöttin Venus): Minne als magische, als krank machende, sogar als tödliche Macht; als religiöses und mystisches Erlebnis. In Form und Inhalt von der provenzalischen Lyrik beeinflusst (daktylische Rhythmen, häufige Durchreimung); Übernahme inhaltlicher Motive (selten z.B. im dt. Minnesang: Aufkündigung des Minnedienstes, XXVII); Wurzeln auch in klassisch-antiker Literatur (Ovid). Neuschöpfung: Tagelied-Wechsel.