E-Ship 1
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| Maschinenanlage | |
|---|---|
| Maschine | 6 Dieselmotoren mit zusammen 10.548 kW für den Elektroantrieb, 4 Flettner-Rotoren mit 27 m Höhe und 4 m Durchmesser |
| Maschinenleistung | kW-7000 |
| Höchstgeschwindigkeit | 17,5 kn (32 km/h) |
| Propeller | 1 Verstellpropeller |
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| Sonstiges | |
|---|---|
| Klassifizierungen | Germanischer Lloyd 100 A5 E3 |
| Registriernummern | IMO 9417141 |
Die E-Ship 1 ist ein Frachtschiff mit zusätzlichem Rotorantrieb, das 2006 von der Firma Enercon aus Aurich bei der Lindenau-Werft in Kiel in Auftrag gegeben und 2010 bei der Cassens-Werft in Emden fertig gestellt wurde. Es soll die von Enercon produzierten Windkraftanlagen transportieren.
Baugeschichte
Der Rumpf wurde als Lindenau 285 von der Lindenau-Werft in Kiel gebaut. Der Stapellauf fand am 2. August 2008 statt. Ursprünglich sollte das Schiff in der ersten Jahreshälfte 2009 ausgeliefert werden. Durch die Insolvenz der Lindenau-Werft wurde es dort nicht zu Ende gebaut, sondern im November 2008 zur Cassens-Werft nach Emden geschleppt[1]. Im Januar 2010 wurden dort die Stahlbauarbeiten abgeschlossen, und das Schiff wurde in das Dock der Nordseewerke geschleppt, wo letzte Arbeiten am Unterwasserschiff ausgeführt wurden[2]. Im April 2010 kam das Schiff zurück in die Cassens-Werft, wo die weitere Ausrüstung erfolgte[3].
Seit dem 1. Juni 2010 heißt das Schiff auch offiziell E-Ship 1.[4] Die erste Probefahrt auf der Nordsee fand am 6. Juli 2010 statt[5]. Die Probefahrten fanden unter Begleitung des Germanischen Lloyds als Klassifikationsgesellschaft in der südlichen Nordsee statt[6]. Im Sommer 2010 wurde das E-Ship 1 in Dienst gestellt.
Aufbau
Der Neubau, dessen Kommandobrücke auf der Back steht, ist als Zwischendecker mit drei Decks und zwei an Backbord stehenden Kranen von 80 und 120 t Nutzlast, mit langem Ausleger und einer Heckrampe konzipiert, also ein LoRo-Schiff.
Das Schiff hat bei einer Länge von 130,42 m und einer Breite von 22,5 m einen geringen Tiefgang und eine Vermessung von 12.968 BRZ bei einer Tragfähigkeit von 10.000 dwt). Es ist mit leistungsstarken Manövrierhilfen an Bug und Heck ausgerüstet und erhält die Eisklasse GL E3.
Antrieb und Maschinenanlage
Beim Grundentwurf des Schiffes wurden eine Reihe von fortschrittlichen technischen Lösungen verwirklicht, von denen das Antriebskonzept am stärksten ins Auge fällt. Der Frachter wird zusätzlich zum dieselelektrischen Hauptantrieb mit insgesamt sechs Mitsubishi-Schiffsdieselmotoren (7,0 MW Gesamtleistung), deren Abgase über einen Abgaskessel mit nachgeschalteter Dampfturbine von Siemens STE geleitet werden, durch vier, von Enercon entwickelte Flettner-Rotoren mit einer Höhe von 27 m und einem Durchmesser von 4 m angetrieben. Angestrebt ist eine Kraftstoffersparnis von 30–40 % bei einer Fahrt von 16 Knoten.
Die hintere Stevenrohrnuss als Endlager für den Schiffspropellerantrieb wurde in Zusammenarbeit mit der Stahlguss Gröditz konstruiert und in Gröditz am 19. Dezember 2007 abgegossen. Zur Kälteversorgung für die Klimaanlage wird erstmals auf einem Frachtschiff eine Absorptionsanlage vorgesehen, die mit Hilfe der ausreichend vorhandenen Abwärme Kälte erzeugt.
Einsatz neuer Werkstoffe und ein in Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt optimierter Schiffsrumpf sollen weitere Einsparungen erbringen[7].
Ladung im Raum und an Deck
Weitere Einsparungen erhofft sich Enercon, weil bisher für den Transport von Windkraftanlagen gecharterter Laderaum für diese speziellen Produkte unverhältnismäßige Mehrausgaben für Laschung und durch nicht nutzbaren Raum verursacht. Der maßgeschneiderte Neubau hingegen soll durch spezielle, als „Kassetten“ bezeichnete Transportgestelle einerseits das Laden und Stauen der Anlagenkomponenten verbilligen, andererseits aber für die Kostenoptimierung der Rückreise Fracht von Dritten problemlos übernehmen können.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Enercon beauftragte Emder Werft mit der Fertigstellung. „E-Ship 1“ ist jetzt die Starthilfe für die Cassens Werft, in: Kieler Nachrichten online vom 25. Februar 2009, abgerufen am 6. April 2010
- ↑ E-Ship 1 wird in Dock der Emder Nordseewerke überführt, Pressemeldung der Enercon GmbH vom 21. Januar 2010, abgerufen am 6. April 2010
- ↑ Margit Kautenburger: Turbosegler auf Klimakurs, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 6. April 2010, S. 6
- ↑ Equasis
- ↑ Ostriesisches Tagesblatt vom 8. Juli 2010
- ↑ Wolfgang Eder: „E-Ship 1“ geht in die Erprobungsphase. Emder Cassens-Werft hat innovatives Transportschiff für Windenergieanlagen-Komponenten fertig gestellt, in: Täglicher Hafenbericht vom 9. Juli 2010, S. 1, Seehafen-Verlag, Hamburg 2010
- ↑ Ralf Köpke: Mit rotierenden Säulen über die Meere - Skurrile Pfeiler sollen Schiffe künftig umweltfreundlich antreiben. Mit dem Ölpreis steigt das Interesse daran, Berliner Zeitung Nr. 262 vom 9. November 2006
Literatur
- Ralf Witthohn: Es dreht los. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft 6/2010, S. 48–51, Storck-Verlag, Hamburg 2010, ISSN 0948-9002
Weblinks
- E-Ship 1 in der Erprobung, „Enercon-WindBlatt“ 2|2010 (Artikel auf Seite 6)
- Säulen als Segel – Wind treibt ein Schiff mit Flettner-Rotoren voran, Nano (3sat) am 21. September 2010
- Aktuelle Schiffsposition und weitere Informationen zum Schiff bei Marinetraffic