Juli 2005
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Datum: 16. Mai
Aktuelle Nachrichten & Ereignisse im Juli 2005.
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Für feststehende Termine kommender Ereignisse siehe auch Wikipedia:Glaskugel.
Tagesgeschehen
Sonntag, 24. Juli 2005
- Nach einem Erdbeben der Stärke 7.2 vor den Nikobaren hat Thailand eine Tsunami-Warnung herausgegeben.
- Der Amerikaner Lance Armstrong hat vor Ivan Basso und Jan Ullrich zum siebenten mal die Tour de France gewonnen. Für Ullrich war es die siebente, für Basso die zweite Podiums-Platzierung. Die letzte Etappe, die traditionell nach Paris führt, gewann der kasachische Meister Alexander Vinokourov, der damit Platz fünf der Gesamtwertung belegte.
Samstag, 23. Juli 2005
- Sharm El-Sheikh/Ägypten. Bei mehreren Explosionen im ägyptischen Badeort Scharm El-Scheich sind in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 2005 laut neuesten offiziellen Angaben mindestens 88 Menschen getötet und über 200 verletzt worden. (Wikinews Artikel)
- New York/USA. In Simbabwe findet eine humanitäre Katastrophe als Folge von Zwangsumsiedlungen der Regierung von Simbabwe statt. Dies geht aus einem Bericht hervor den Anna Tibaijuka, Leitende Direktorin des Wohn- und Siedlungsprogramms der Vereinten Nationen (UN-Habitat) und Sondergesandte des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, am 20. Juli vorlegte. Die Umsiedlungen wurden von der Regierung als „Operation Murambatsvina“ bezeichnet. (Wikinews Artikel)
Freitag, 22. Juli 2005
- Hamburg. Die Welternährungsorganisation der UNO schlägt Alarm: In der Sahelzone Westafrikas droht nach Ernteausfällen 3,6 Millionen Menschen, davon allein 800.000 Kleinkindern der Hungertod in den nächsten Wochen. Im Niger, in Mali und Burkina Faso sterben bereits tausende Menschen an akutem Nahrungsmangel. Rechtzeitige Warnungen der Hilfsorganisationen seit November 2004 wurden von der Tsunami-Katastrophe überschattet und von den Medien weitgehend ignoriert. Die Geberländer gaben erst 3,6 Millionen Dollar von geforderten 30 Millionen an die UNO. Die Welternährungsorganisation plant ein Programm für 1,2 Millionen Menschen, das auf Soforthilfe der Geberländer angewiesen ist, wenn es das Schlimmste noch verhüten soll. Die jetzige Zuspitzung der Not-Situation war nach einhelliger Meinung der Hilfsorganisationen vermeidbar, rechtzeitige Hilfe hätte nur einen Bruchteil der jetzt nötig gewordenen Kosten beansprucht. Nun seien Sofortspenden in Millionenhöhe unumgänglich. --> Spendenkonten: [1]
Donnerstag, 21. Juli 2005
- Berlin. Bundespräsident Horst Köhler hat heute Abend um 20.15 Uhr bekanntgegeben, dass er zuvor den 15. Deutschen Bundestag aufgelöst und so den Weg für Neuwahlen freigegeben hat. Damit entsprach Köhler sowohl der Bitte von Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch den Erwartungen der meisten Beobachter. Köhler machte sich die Erklärung des Bundeskanzlers zu Eigen und bezeichnete es in seiner Ansprache vor dem Bundestag als seine Pflicht als Bundespräsident, in dieser "schwierigen Lage" den Weg für Neuwahlen nicht zu versperren.
- London/Großbritannien. Unbestätigten Berichten zufolge soll ein Rucksack in einer Londoner U-Bahn-Station explodiert sein, dabei soll eine Person verletzt worden sein. Drei U-Bahn-Stationen sind evakuiert worden, mehrere U-Bahn-Linien stellten den Betrieb ein. Außerdem wurde über eine Explosion in einem Bus berichtet. (Wikinews Artikel)
- Im Jemen halten die Unruhen wegen der Erhöhung der Erdölpreise durch die Regierung an. Vier Menschen starben in Zusammenstößen zwischen bewaffneten Demonstranten mit Sicherheitskräften in der Stadt al-Dali (knapp 500.000 Einwohner), 250 Kilometer südlich der Hauptstadt Sana'a. Außerdem wurden zehn Menschen verletzt. Die Zahl der Toten durch diese Unruhen steigt damit auf 25.(Wikinews Artikel)
Montag, 18. Juli 2005
- Serbien. im Prozess wegen der Ermordung des früheren serbischen Präsidenten Ivan Stambolic werden die Beschuldigten, mehrere Mitglieder der Sondereinheit "Rote Barette" sowie ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Samstag, 16. Juli 2005
- Die Serie der schweren Überschwemmungen (siehe 11.Juli) verlagert sich zum Unterlauf der Donau. Betroffen ist vor allem Rumänien, aber auch Bulgarien.
Freitag, 15. Juli 2005
- im mittelenglischen Leeds werden einige Verdächtige an den Londoner Terroranschlägen "7/7" verhaftet. Weitere Festnahmen erfolgen in Pakistan und in Ägypten.
Donnerstag, 14. Juli 2005
- London/Großbritannien. Welt- und Europameister Patrick Vieira, Kapitän des englischen Erstligisten Arsenal FC, wechselt laut englischen Medienberichten für umgerechnet rund 27 Millionen Euro zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin. Auch der spanische Renommierklub Real Madrid hatte Interesse bekundet.
- Duisburg/Deutschland. Otto Schily erklärt die 7. World Games für eröffnet. Rund 3500 Sportler tragen in den kommenden 10 Tagen in 40 nicht-olympischen Sportarten in Duisburg, Bottrop, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen ihre Wettkämpfe aus.
Mittwoch, 13. Juli 2005
- Brüssel/Belgien. Die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel geben wie erwartet bekannt, dass die Siemens AG die österreichische VA Technologie übernehmen darf, wobei aber aus kartellrechtlichen Gründen der Wasserkraftwerksbau verkauft werden muss.
Dienstag, 12. Juli 2005
- Monaco. Albert Grimaldi wurde als Albert II. Fürst von Monaco als Nachfolger seines Vaters Rainier III. inthronisiert. Nach dem feierlichen Hochamt fand ein Volkfest und abends ein öffentlicher Ball statt.
- Schweiz/Irak. Das Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien legte eine neue Studie vor, nach der durch den US-geführten Einmarsch im Irak 39.000 Einheimische getötet worden sind. Zwei andere Quellen sprechen von 26.000 Toten. Die Britische Medizinzeitschrift The Lancet hat hingegen sogar 100.000 tote Zivilisten ermittelt.
Montag, 11. Juli 2005
- Wien/Ukraine. Ein 2-tägiger Arbeitsbesuch führt den ukrainischen Präsidenten Wiktor Juschtschenko zu Österreichs Bundeskanzler Schüssel, der Anfang 2006 den EU-Ratsvorsitz übernehmen wird. Auch Kooperationen mit der Industrie sowie in Justiz, Verwaltung und Verkehr werden gestartet.
- Berlin/Deutschland. Die Unionsparteien CDU und CSU verabschieden ihr gemeinsames Wahlprogramm für die für den Herbst vorgesehenen Bundestagsneuwahlen.
- Alpen/Salzburg. Die schweren Regenfälle der letzten 10 Tage, die auf der Nordseite der Alpen und im Alpenvorland niedergingen, haben zu erhöhter Gefahr alpiner Muren-Abgänge geführt. Regional kam es auch zu Überschwemmungen, am schwersten in Mittersill, wo 100 Mill.Euro Sachschaden entstand.
- Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate. Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate kündigt an, dass sie ihre Devisenreserven verstärkt in Euro anlegen wolle. Der Euro steigt daraufhin von deutlich unter 1,20 US Dollar auf 1,209 Dollar und übersteigt damit wieder das Kursniveau 1,2045, welches unmittelbar nach Bekanntwerden der Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London vorübergehend erreicht wurde.
Sonntag, 10. Juli 2005
- Luxemburg/Brüssel Bei der Abstimmung über die Europäische Verfassung stimmten 56,52 Prozent der Luxemburger für und 43,48 Prozent gegen den Vertrag.
Samstag, 9. Juli 2005
- Birmingham/Großbritannien. Das Vergnügungsviertel und der Distrikt China Town wurden von der Polizei evakuiert. Es lag eine schwerwiegende Drohung auf ein Attentat vor.
- Karibik. Ein tropischer Wirbelsturm führt zu schweren Überschwemmungen in der Karibik. Auf den großen Antillen kommen mindestens 20 Menschen ums Leben, mehr als 100 werden vermisst. Der Sturm zieht weiter Richtung Florida.
- Sudan. Nach einer Verfassungsänderung wird der bisherige Rebellenführer John Garang als Vizepräsident des Landes vereidigt, der ölreiche Südsudan erhält eine begrenzte Autonomie. Die Vereinbarung soll den über 20-jährigen Bürgerkrieg zwischen der Zentralregierung und den Separatisten der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) beenden.
Donnerstag, 7. Juli 2005
- London/England. Bei einer Serie von vier Terroranschlägen sterben in London über 50 Menschen; etwa 700 werden verletzt.
- Bochum/Deutschland. Das Musikfestival Bochum Total findet zum 20. Mal statt. Bis zum 10. Juli kommen insgesamt etwa eine Million Menschen zu den Konzerten; das bestbesuchte Konzert zählt 400.000 Besucher. Unter anderem treten Das Ich und Days in Grief auf.
Mittwoch, 6. Juli 2005
- Singapur. In Singapur gibt das IOC London als Austragungsort der XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 bekannt.
- Straßburg/Frankreich. Die umstrittene Richtlinie der Europäischen Kommission zur Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen ist vom Europäischen Parlament mit einer großen Mehrheit von 648 der 680 stimmberechtigten Parlamentarier abgelehnt worden.
- Gleneagles/Großbritannien. In Schottland kommen die Staats- und Regierungschefs der sog. G8-Länder zu ihrem alljährlichen Gipfeltreffen zusammen.
Montag, 4. Juli 2005
- Pasadena/USA. Der sog. „Impactor“ der amerikanischen Kometensonde Deep Impact ist mit dem Kometen „Tempel 1“ kollidiert. Das 370 kg schwere Geschoss ist am heutigen Independence Day um 7:52 Uhr MESZ auf dem Kometen eingeschlagen und hat eine Materiewolke erzeugt, die weltweit von Teleskopen und Messgeräten beobachtet worden ist, um Aufschluss über die Zusammensetzung von Kometen zu liefern. Die Auswertung der gewonnenen Daten kann mehrere Monate oder Jahre dauern.
Sonntag, 3. Juli 2005
- Bagdad/Irak. Die irakische Regierung bestätigt britische Zeitungsmeldungen über Folterungen an sunnitischen Häftlingen. Sie seien eine Folgeerscheinung des Saddam-Regimes.
Samstag, 2. Juli 2005
- Bagdad/Irak. Der irakische UN-Botschafter Samir al-Sumaidaie beschuldigte die amerikanische Armee, seinen Cousin "kaltblütig ermordet" zu haben. Mohammed al-Sumaidaie wurde in der letzten Woche bei einer von US-Soldaten vorgenommenen Hausdurchsuchung in Ramadi durch einen Genickschuss getötet.
Freitag, 1. Juli 2005
- Berlin/Deutschland. Der Deutsche Bundestag spricht Bundeskanzler Gerhard Schröder das Misstrauen aus, nachdem er die Vertrauensfrage gemäß Artikel 68 Grundgesetz gestellt hat, um vorgezogene Bundestagswahlen zu erreichen. 151 Abgeordnete stimmten mit Ja, 296 mit Nein, 148 enthielten sich der Stimme; für die Kanzlermehrheit wären 301 Stimmen notwendig gewesen.
- Berlin/Deutschland. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat den Komplex der Getrennt- und Zusammenschreibung abgeschlossen. Künftig solle nicht das Regelwerk, sondern der Sprachgebrauch entscheiden. Das bedeute, dass wieder mehr zusammengeschrieben werde.
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