Gemeindebrief
Als Gemeindebrief, Gemeindebote oder Pfarrbrief wird in der Regel ein Heft verstanden, das eine christliche Gemeinde als Informationsmedium in regelmäßigen Abständen herausgibt. Verbreitet ist diese Publikationsform in Gemeinden der evangelisch-lutherischen Kirche, in der katholischen Kirche, in verschiedenen landeskirchlichen Gemeinschaften, in methodistischen und reformierten Kirchengemeinden und teilweise in Adventgemeinden und baptistischen Gemeinden. Teilweise erscheinen Gemeindebriefe auch in weiteren freikirchlichen Gemeinschaften.
Inhalt und Zielgruppe
Es ist meistens einleitend ein Grußwort oder geistliches Wort des Pastors oder einer anderen leitenden Person vorhanden. Ansonsten werden Berichte oder Ankündigungen aus der Gemeindearbeit, den Gruppen und Kreisen veröffentlicht. Terminpläne, Veranstaltungskalender, Geburtstage, Geburten, Taufen, Todesfälle innerhalb der Gemeinde werden aufgeführt.
Zudem wird in den vergangenen Jahren verstärkt diskutiert, welche Zielgruppe der Gemeindebrief erreichen soll. Die klassische Zielgruppe des Gemeindebriefs sind die gemeindeangehörigen Mitglieder, die entweder als aktive Kirchgänger über das Kirchenleben informiert werden oder als passive Mitglieder näher in das Gemeindegeschehen eingebunden werden sollen. Bei der Gestaltung für Kirchenferne verändert bzw. erweitert sich der Inhalt um relevante Schwerpunktthemen, die auch Nichtaktive interessieren könnten.
Gestaltung und Verbreitung
Bei der Verbreitung der Zeitschrift gibt es verschiedene Formen. In Gemeinden mit einer hohen Zahl passiver Mitglieder wird der Gemeindebrif oft von ehrenamtlichen Helfern in die Briefkästen der Mitglieder verteilt oder teilweise auch mancherorts gegen einen freiwilligen Kostendeckungsbeitrag an die Haustür gebracht. In Gemeinden mit einem hohen Anteil aktiver Kirchgänger liegt der Gemeindebrief oft an zentraler Stelle zum mitnehmen aus.
Üblich ist eine Erscheinungsweise von monatlich oder zweimonatlich, selten auch bis zu quartalsweise oder halbjährig. Bei monatlicher Erscheinung werden teilweise einzelne Monate zusammengefasst, beispielsweise in der Urlaubszeit. Aufgrund der geringen Stückzahl wird das Heft nicht im Offsetdruck herausgegeben, sondern meist im Digitaldruckverfahren. Herausgeber und verantwortlich im Sinne des Presserechts ist in der Regel ein Pfarrer oder Pastor, Layout und technische Gestaltung liegen meist in der Hand des Gemeindesekretariats, im freikirchlichen Bereich oft bei Ehrenamtlichen.
Die evangelische Zeitschrift Gemeindebrief – Magazin für Öffentlichkeitsarbeit dient vielen Redakteuren als hilfreiche Vorlage. Eine beiliegende CD-ROM und die Bild- und Textdatenbank unterstützen dabei die Arbeit in grafischer Hinsicht. Für katholische Gemeinden gibt es den Pfarrbriefservice.
In den letzten Jahren sind - mit den Pfarreien - auch einige Gemeindebriefe verschmolzen. So wurde es vielerorts möglich eine bessere Qualität zu erreichen.
Verwandte und alternative Publikationsformen
Die Frage nach der Herausgabe eines Gemeindebriefs ist von der Auswahl des beabsichtigten Inhalts, der Aktualität, der Erscheinungsweise und der anvisierten Zielgruppe abhängig. Es haben sich neben der klassischen Heftform weitere Publikationsformen herausgebildet.
- Termine und Veranstaltungen werden im freikirchlichen Bereich oft im Gottesdienst bekannt gegeben oder an zentraler Stelle schriftlich (z. B. Schwarzes Brett)
- Bei mehrmonatigen Erscheinungsintervallen wird der Gemeindebrief oft durch ein wöchentliches bis maximal monatliches Faltblatt ergänzt, das neben Termin- und Veranstaltungshinweisen die wichtigsten Ansprechpartner und Adressen enthält, beispielsweise auch Hauskreise, manchmal auch ein kurzes Grußwort
- Einige Gemeinden, wiederum im freikirchlichen Bereich, gehen zunehmend dazu über, solche Informationen nur noch im Internet bereitzustellen