Zum Inhalt springen

Ostasiengeschwader

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. September 2010 um 01:08 Uhr durch Erb34 (Diskussion | Beiträge) (1900 bis 1914). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die 1900 zur Verstärkung des Ostasiengeschwaders nach Ostasien entsandte Linienschiffsdivision in chinesischen Gewässern

Das Ostasiatische Kreuzergeschwader war ein Kampfschiffverband der deutschen Marine zur Durchsetzung und Sicherung nationaler Interessen im ostasiatischen und südpazifischen Raum. Unter dem weiter gespannten Begriff Ostasiengeschwader entwickelte es sich von 1859 bis 1897 in mehreren Etappen. Zu dieser Zeit verfügte die deutsche Marine im Pazifik noch nicht über eigene Stützpunkte. Somit waren die Schiffe bei Reparaturen und der Brennstoffversorgung auf fremde Häfen angewiesen, was oftmals Wartezeiten und hohe Kosten mit sich brachte. Dies änderte sich im Jahre 1897. In China regte sich am Ende des Jahrhunderts Widerstand gegen abendländische Missionierung und die Besetzung von ganzen Landesteilen. Die Ostasiatische Kreuzerdivision mit dem zum Kreuzer umklassifizierten Flaggschiff SMS Kaiser führte 1897 die Besetzung der Bucht von Kiautschou und des Hafens von Tsingtau durch. Mit einem festen Stützpunkt bestand das Ostasiatische Kreuzergeschwader unter diesem Namen und mit Kreuzern als Flaggschiffen von 1898 bis zu seiner Vernichtung 1914.

Geschichte

Entstehung

Soldaten der Kaiserlichen Marine in Tsingtao
Admiral Bendemann in China (um 1901)

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts rückte der asiatisch-pazifische Raum in das Interesse europäischer und nordamerikanischer Mächte. Großbritannien erzwang in den Opiumkriegen eine weitgehende Öffnung Chinas für fremden Handel, und die USA erreichten 1854 in ähnlicher Weise die Öffnung Japans. Auch deutsche Reedereien beteiligten sich früh am Ostasienhandel. Schon ab Mitte des 18. Jahrhunderts hatten Schiffe der preußischen Emder Ostasiatischen Handelskompanie in der Region Seehandel betrieben. Der Besuch des Vollschiffs Meteor der staatlichen Preußischen Seehandlung in der Region 1822 stellte den Beginn regelmäßiger Schifffahrtsverbindungen in der Zeit nach den Napoleonischen Kriegen dar.

Es zeigte sich schnell, dass die ausländischen Kaufleute in China ohne militärische Unterstützung aus ihrer Heimat nur sehr schwer ihren Geschäften nachgehen konnten. Deutsche und vor allem Hamburgische Kaufleute waren auf die Hilfe anderer Marinen wie zum Beispiel der britischen Royal Navy angewiesen, da das nur lose im Deutschen Bund organisierte Deutschland keine eigene Marine besaß (Vgl. Geschichte der Deutschen Marine). Erst nach der Gründung einer preußischen Marine konnte man auf eigene Mittel zurückgreifen.

Im Jahre 1859 entsandte Preußen erstmals ein Geschwader von vier Schiffen unter Führung des Grafen Friedrich zu Eulenburg nach Ostasien, um dort die militärische Unterstützung für den deutschen Handel zu unterstreichen und Handelsverträge abzuschließen. Der Verband blieb bis 1861 in der Region. Zugleich begannen Bestrebungen, im ostasiatischen Raum einen eigenen Marinestützpunkt zu erwerben. Diese Bemühungen wurden erst 1897 mit der Besetzung Tsingtaos durch ein Expeditionskorps des Kreuzergeschwaders von Konteradmiral Otto von Diederichs abgeschlossen.

Eine ständige deutsche Marinepräsenz in Ostasien wurde 1869 durch Schaffung der „Ostasiatischen Schiffsstation“ begründet, die zunächst nur mit einem Schiff, der Korvette SMS Medusa, besetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die preußische Marine bereits in der Marine des Norddeutschen Bundes aufgegangen, aus der 1871 nach der Reichsgründung die Kaiserliche Marine entstand. Die Station wurde zeitweise durch kleine Geschwader verstärkt, die die Region für bestimmte Aufträge besuchten, nach deren Erledigung aber wieder aufgelöst wurden.

Am 1. April 1881 wurde die Gedeckte Korvette SMS Stosch in Dienst gestellt, um in Ostasien die Funktion als Flaggschiff der dort stationierten Kriegsschiffe zu übernehmen. Am 3. September 1881 waren die Schiffe des neu gebildeten Ostasiengeschwaders erstmalig in Tschifu vereint. Kommodore Louis von Blanc war von 1881 bis 1882 gleichzeitig Kommandant der Stosch und erster Chef des Geschwaders. Er wurde 1883 zum Konteradmiral befördert. Das Ostasiengeschwader wurde Anfang 1885 aufgelöst, nachdem die Stosch (inzwischen als Kreuzerfregatte klassifiziert) zur Aufstellung eines neuen Ostafrikanischen Kreuzergeschwaders nach Mauritius verlegt worden war.

Von 1886 bis 1893 stellte die Kaiserliche Marine ein permanentes Kreuzergeschwader auf, das in der Region zwischen der Ostküste Afrikas, Australien und der Westküste Südamerikas operierte. Dieses Geschwader sollte 1893 aus Kostengründen aufgegeben werden. Der chinesisch-japanische Krieg (1894) jedoch zwang alle Großmächte, ihre Einheiten in Ostasien aufzustocken. Daraufhin wurde der Auflösebefehl wieder geändert und eine Ostasiatische Kreuzerdivision gebildet. Diese führte 1897 auf Befehl des Kaisers unter Konteradmiral Otto von Diederichs die Besetzung der Bucht von Kiautschou und des Hafens von Tsingtau durch. Da die deutsche Reichsregierung und das Reichsmarineamt erhebliche Schwierigkeiten in der Durchsetzung der Stützpunktfrage erwarteten, wurde noch 1897 aus der Heimat eine II. Kreuzerdivision entsandt und von Diederichs zum Chef des neugebildeten Ostasiatischen Kreuzergeschwaders ernannt. Sein zweiter Nachfolger Felix Bendemann fand seine Bewährungsprobe mit der Führung des Geschwaders im Boxeraufstand um 1900.

Erster Weltkrieg

Routen und Stationen des Ostasiengeschwaders 1914/15
Das Ostasiengeschwader (im Hintergrund) verlässt Valparaíso in Chile am 4. November 1914. Im Vordergrund chilenische Kreuzer

Wegen des bevorstehenden Eintritts Japans in den Ersten Weltkrieg marschierte das Geschwader, bestehend aus den Großen Kreuzern SMS Scharnhorst (Flaggschiff) und SMS Gneisenau sowie den Kleinen Kreuzern SMS Nürnberg, SMS Leipzig und SMS Dresden, im Jahre 1914 unter dem Kommando von Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee aus dem ostasiatischen Raum in Richtung östlicher Pazifik. Der Kleine Kreuzer SMS Emden wurde zum Kreuzerkrieg in den Indischen Ozean entsandt.

In den Monaten nach Kriegsausbruch beschränkten sich die Marineeinheiten der Westalliierten und Russlands im Westpazifik zunächst auf die Sicherung der Seehandelswege. Der Kriegseintritt Japans verfolgte insbesondere die Annexion der Deutschen Besitzungen in der Südsee, weshalb die Japanische Flotte zunächst die Besetzung dieser Gebiete unterstützte. Das Geschwader Graf Spees und die SMS Emden konnten daher zunächst relativ unbehelligt operieren. Man beschoß unter anderem Apia auf Westsamoa, das von Neuseeland besetzt worden war, und Papeete auf dem französischen Tahiti. Ansonsten bestand neben Schießübungen, SMS Scharnhorst galt damals in dieser Beziehung als das beste Schiff der gesamten Marine, die Versorgung mit Brennstoff (Kohle) immer im Vordergrund aller Planungen Graf Spees.

Erst im Herbst verstärkten die Alliierten ihre Anstrengungen die Deutschen Einheiten zu lokalisieren und zu stellen. Zwischen dem Ostasiengeschwader und einem verfolgenden britischen Verband unter Vice Admiral Sir Christopher Cradock kam es so am 1. November 1914 vor Coronel (Chile) zum Seegefecht bei Coronel. Das deutsche Geschwader konnte ohne eigene Verluste die beiden veralteten britischen Panzerkreuzer HMS Monmouth und HMS Good Hope versenken. Allerdings hatten die deutschen Kreuzer bei diesem Gefecht etwa die Hälfte ihrer Munition verschossen.

Wenige Tage später, am 9. November 1914, wurde der Kleine Kreuzer Emden nach einem Gefecht mit dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney vor den Cocos-Inseln (Indischer Ozean) schwer beschädigt und von der eigenen Besatzung auf den Strand der Insel gesetzt und aufgegeben.

Wegen der schlechten Versorgungslage des deutschen Geschwaders entschloss sich Graf Spee nach einem kurzen Aufenthalt in Valparaíso (Chile) zum Durchbruch in den Atlantik mit Ziel Deutschland. Die britische Admiralität war jedoch entschlossen, den deutschen Verband zu vernichten. Der damalige Erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, ließ einen starken Schiffsverband zu den Falklandinseln entsenden, um das deutsche Geschwader im Südatlantik aufzuspüren und zu stellen. Kern dieses Verbandes waren die beiden modernen Schlachtkreuzer HMS Invincible und HMS Inflexible.

Am 8. Dezember 1914 unternahm Graf Spee den Versuch, den britischen Marinestützpunkt Port Stanley auf den Falklandinseln anzugreifen, um sich aus den dort vermuteten Kohlenvorräten für den geplanten Marsch nach Deutschland zu versorgen. Nach der Vernichtung von Cradocks Geschwader bei Coronel erwartete Graf Spee, den Stützpunkt leer vorzufinden. Statt dessen traf er auf ein weit überlegenes Geschwader unter Vice Admiral Sir Frederik Doveton Sturdee, das den Auftrag hatte, von den Falklands aus die Ostküste Südamerikas nach dem deutschen Geschwader abzusuchen und nur zufällig noch in Port Stanley lag. Als Graf Spee die Lage erkannte, ließ er sofort abdrehen. Sturdee war überrascht, den Gegner hier anzutreffen und entsprechend unvorbereitet. So dauerte es eine Weile, bis auf den britischen Schiffen genug Dampfdruck zur Verfügung stand, um auslaufen zu können. Das gab dem Ostasiengeschwader vorerst einen Vorsprung. Als die Briten schließlich ausliefen, konnten insbesondere die beiden Schlachtkreuzer ihre hohe Geschwindigkeit zum Tragen bringen und Graf Spees Geschwader bald einholen. Graf Spee sah sich gezwungen, sich mit Scharnhorst und Gneisenau dem Kampf zu stellen, um wenigstens den Kleinen Kreuzern das Entkommen zu ermöglichen.

So kam es zum Seegefecht bei den Falklandinseln, in dem vier der fünf deutschen Schiffe gestellt und versenkt wurden. Über 2.000 deutsche Seeleute, unter ihnen Graf Spee und seine beiden Söhne, kamen ums Leben.

Lediglich der Kleine Kreuzer SMS Dresden, mit max. 26 kn das schnellste Schiff des deutschen Geschwaders mit modernem Turbinenantrieb, konnte zunächst, mit Hilfe einer aufziehenden Nebelbank, entkommen, wurde jedoch am 14. März 1915 in einer Bucht der chilenischen Robinson-Crusoe-Insel von britischen Schiffen, darunter der Glasgow, die die Schlacht vor Coronel überlebt hatte, entdeckt und unter Missachtung der chilenischen Neutralität beschossen. Da die Dresden kaum noch Munition und nur noch 80 Tonnen Kohle hatte, waren weder ein Kampf noch ein Entkommen möglich und das Schiff wurde von der Besatzung selbst versenkt. Damit endete die Geschichte des Ostasiengeschwaders.

Schiffe des Ostasiengeschwaders

Segelkorvette SMS Arcona

1859 bis 1861

Unter Kommodore Henrik Ludvig Sundevall

Im Jahre 1862 kehrten die verbliebenen Schiffe nach Deutschland zurück.

1876, Juni bis August

Unter Kommodore Graf Alexander von Monts

1881 bis 1893

Die Kreuzerkorvetten SMS Olga und SMS Carola im Trockendock in Singapur, 1880er Jahre
Kreuzerkorvette SMS Arcona

1894 bis 1900

Im Oktober 1894 wurde die Ostasiatische Kreuzerdivision aufgestellt.

Großer Kreuzer SMS Kaiserin Augusta

Im Dezember 1897 wurde die II. Kreuzerdivision aufgestellt.

Im Mai 1898 wurden beide Kreuzerdivisionen zum Ostasiatischen Kreuzergeschwader vereint.

1900 bis 1914

Flaggschiffe:

Großer Kreuzer (Panzerkreuzer) SMS Fürst Bismarck
Kleiner Kreuzer SMS Hela
  • Großer Kreuzer SMS Hertha ; 11. April 1899 nach Ostasien, Februar bis August 1900 Flaggschiff des Geschwaders, 31. Dezember 1904 Heimreisebefehl, 1920 abgewrackt
  • Großer Kreuzer SMS Fürst Bismarck ; 30. Juni 1900 nach Ostasien, August 1900 Flaggschiff des Geschwaders, 8. April 1909 Heimreise angetreten, 1920 abgewrackt
  • Großer Kreuzer SMS Scharnhorst ; von April 1909 bis Dezember 1914 Flaggschiff des Geschwaders (Verbleib siehe unten)

Weitere Einheiten:

  • Großer Kreuzer SMS Hansa ; 16. August 1899 nach Ostasien, 4. Juli 1906 Heimreisebefehl, 1920 abgewrackt
  • Großer Kreuzer SMS Kaiserin Augusta; 8. November 1897 von Smyrna nach Ostasien befohlen, 6. März 1902 Heimreise mit S 91 und S 92 angetreten, 1920 abgewrackt
  • Kleiner Kreuzer SMS Irene ; 17. November 1894 nach Ostasien, 27. Juni 1901 Heimreise mit der Gefion angetreten, ab 1913 Wohnhulk und 1921 abgewrackt.
  • Kleiner Kreuzer SMS Gefion ; 16. Dezember 1897 nach Ostasien, 27. Juni 1901 Heimreise angetreten, 1923 abgewrackt
  • Kanonenboot SMS Iltis ; 6. Februar 1899 nach Ostasien, 1914 Selbstversenkung im Hafen von Kiautschou
  • Kanonenboot SMS Jaguar ; 1. Juni 1899 nach Ostasien, 1914 Selbstversenkung im Hafen von Kiautschou
  • Kanonenboot SMS Tiger ; 17. Juni 1900 nach Ostasien, 1914 Selbstversenkung im Hafen von Kiautschou
  • Kanonenboot SMS Luchs ; 7. Juli 1900 nach Ostasien, 1914 Selbstversenkung im Hafen von Kiautschou
  • Dampfbarkasse SMS Schamien ; Oktober 1900 auf Perlfluss in Dienst, Februar 1904 verkauft
  • Linienschiff SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm ; Flaggschiff der Linienschiffsdivision, 11. Juli 1900 entsandt, 1. Juni 1901 Beginn des Rückmarsches, 1910 an die Türkei verkauft und 1915 versenkt
  • Linienschiff SMS Weißenburg ; Linienschiffsdivision, 1910 an die Türkei verkauft und 1952 abgewrackt
  • Linienschiff SMS Wörth; Linienschiffsdivision, 1919 abgewrackt
  • Linienschiff SMS Brandenburg ; Linienschiffsdivision, 1919 abgewrackt
  • Kleiner Kreuzer SMS Hela ; als Aviso der Linienschiffsdivision, 1914 nahe Helgoland versenkt
  • Kleiner Kreuzer SMS Schwalbe ; 5. Juli 1900 von Ostafrika nach China befohlen, 16. August 1902 Heimreise angetreten, 1922 abgewrackt.
  • Kleiner Kreuzer SMS Bussard ; 10. Juli 1900 von Ostafrika nach China befohlen, 26. April 1904 Rückfahrt zur Ostafrika-Station, 1913 abgewrackt
  • Kleiner Kreuzer SMS Geier ; 9. Juli 1900 von Acapulco nach China befohlen, 14. Januar 1905 Heimreise angetreten, ab 1914 Internierung (Hawaii) und nach einer Kollision 1918 gesunken
  • Kleiner Kreuzer SMS Seeadler ; Juli 1900 für Südsee-Station nach China befohlen, 28. Juni 1905 Freigabe für Südsee-Station, fährt wegen Unruhen weiter nach Ostafrika, diente ab 1914 als Minenhulk und wurde 1917 durch eine Explosion zerstört.
  • Torpedoboot S 90 ; 26. Juli 1900 mit Gera und S 91 und S 92 Ausreise, am 17. Oktober 1914 nach der Versenkung des japanischen Kreuzers Takaschiho bei Tsingtau selbstversenkt
  • Torpedoboot S 91 ; 26. Juli 1900 Ausreise, 6. März 1902 Heimreise mit Kaiserin Augusta und S 92 angetreten
  • Torpedoboot S 92 ; 26. Juli 1900 Ausreise, 6. März 1902 Heimreise mit S 91 und Kaiserin Augusta angetreten
  • Torpedobootzerstörer SMS Taku, 17. Juni 1900 von China erbeutet, 30. Dezember 1913 außer Dienst, 1914 Selbstversenkung im Hafen von Kiautschou
  • Lazarettschiff SMS Gera, vom 26. Juli 1900 bis 24. Mai 1901 diente der gecharterte Dampfer des NDL dem Ostasiatischen Expeditionskorps als Lazarettschiff, auf ihrer Ausreise (am 6.Oktober Shanghai erreicht) wurde sie von den Torpedobooten S 90, S 91 und S 92 begleitet.
  • Flusskanonenboot SMS Vorwärts ; März 1901 auf Jangtse in Dienst, Juni 1910 verkauft
  • Kleiner Kreuzer SMS Thetis; 1. Dezember 1901 nach Ostasien, 28. August 1905 Heimreise über Ostafrika angetreten, 1929 zum Abbruch verkauft
  • Kleiner Kreuzer SMS Sperber; 9. Oktober 1903 von Ostafrika nach Ostasien kommandiert, 25. April 1905 nach Westafrika kommandiert, 1912 gestrichen, 1920 Abbruch
  • Flusskanonenboot SMS Tsingtau ; Februar 1904 auf Perlfluß in Dienst, 1914 aufgelegt, 1917 Selbstversenkung
  • Flusskanonenboot SMS Vaterland ; Mai 1904 auf Jangtse in Dienst, 1914 aufgelegt, 1917 beschlagnahmt
  • Kleiner Kreuzer SMS Niobe; 9. Juli 1906 nach Ostasien, 31. Januar 1909 Heimreise angetreten, 1926 nach Jugoslawien verkauft, 1943 zerstört
  • Kleiner Kreuzer SMS Leipzig; 8. September 1906 nach Ostasien, 8. Dezember 1914 im Seegefecht bei den Falklandinseln versenkt
  • Kleiner Kreuzer SMS Arcona; 27. August 1907 nach Ostasien, 24. März 1910 Heimreise angetreten, 1930 gestrichen, im Krieg Flak-Batterie
  • Flusskanonenboot SMS Otter ; Februar 1910 auf Jangtse in Dienst, 1914 aufgelegt, 1917 beschlagnahmt
  • Kleiner Kreuzer SMS Nürnberg; 14. Februar 1910 nach Ostasien, 8. Dezember 1914 im Seegefecht bei den Falklandinseln versenkt
  • Kleiner Kreuzer SMS Emden; 12. April 1910 nach Ostasien über Südamerika und den Pazifik, 9. November 1914 bei den Kokosinseln versenkt
  • Großer Kreuzer SMS Gneisenau; 10. November 1910 nach Ostasien, 8. Dezember 1914 im Seegefecht bei den Falklandinseln versenkt

1914

Kleiner Kreuzer SMS Dresden

Am 8. Dezember 1914 im Gefecht bei den Falklandinseln versenkt:

die anderen Schiffe hatten folgendes Schicksal:

  • Kleiner Kreuzer SMS Dresden; am 14. März 1915 in einer Bucht der chilenischen Robinson-Crusoe-Insel liegend von britischen Schiffen unter Missachtung der chilenischen Neutralität beschossen. Nach Verbrauch der Munition selbstversenkt, um Erbeutung zu verhindern
  • Kleiner Kreuzer SMS Emden; am 9. November 1914 nach Gefecht vor den Cocos-Inseln (Indischer Ozean) mit australischem Leichten Kreuzer HMAS Sydney schwer beschädigt und von der eigenen Besatzung auf den Strand der Insel gesetzt und aufgegeben
  • Kanonenboote SMS Iltis, SMS Tiger und SMS Luchs am 28. September 1914 Selbstversenkung im Hafen von Tsingtau
  • Torpedoboot S 90, am 17. Oktober 1914 nach der Versenkung des japanischen Kreuzers Takaschiho bei Tsingtau selbstversenkt
  • Kanonenboot SMS Jaguar am 7. November 1914 Selbstversenkung im Hafen von Tsingtau
  • Flusskanonenboote SMS Otter (1909) und SMS Vaterland 1914 in Nanking aufgelegt, 1917 von China beschlagnahmt
  • Flusskanonenboot SMS Tsingtau 1914 in Kanton aufgelegt, 1917 selbstversenkt
  • Hilfsschiff Titania 19. November 1914 bei Mas a Fuera selbstversenkt, da nicht mehr benötigt
  • Hilfskreuzer SMS Prinz Eitel Friedrich, 6. August 1914 aus Tsingtau, am 11.März 1915 in Newport News eingelaufen und interniert,
  • Hilfskreuzer SMS Cormoran ex russ. Rjäsan, 10. August 1914 aus Tsingtau, 14. Dezember 1914 in Guam eingelaufen und interniert, 1917 selbstversenkt

zahlreiche Versorgungsschiffe, zuletzt

Chefs des Ostasiengeschwaders

Spee sollte im Herbst 1914 durch Konteradmiral Friedrich Gädeke abgelöst werden, was aber der Kriegsausbruch verhinderte.

Literatur

  • Hildebrand, Hans H. / Röhr, Albert / Steinmetz, Hans-Otto: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Hamburg 1973 ff.
  • Geoffrey M. Bennett: Coronel and the Falklands, New York 1962, dt. Ausgabe: Die Seeschlachten von Coronel und Falkland und der Untergang des Kreuzergeschwaders unter Admiral Spee, übersetzt, mit Anmerkungen ergänzt und einem Nachwort versehen von R. K. Lochner, München 1980.
  • Barry Bingham: Falklands, Jutland and the Bight, London 1919.
  • British Naval Staff (Hrsg.): Review of German Cruiser Warfare, 1914-1918, London 1940.
  • Robin Bromby: German Raiders of the South Sea, Sydney 1985.
  • Fritz Otto Busch: Admiral Graf Spee´s Sieg und Untergang, Berlin 1935.
  • E. Keble Chatterton: The Sea-Raiders, London 1931.
  • Julian S. Corbett/Henry Newbolt: History of the Great War: Naval Operations, 5 Vols., London 1920-31.
  • Carl Dick: Das Kreuzergeschwader, sein Werden, Sieg und Untergang, Berlin 1917.
  • Arno Dohm: Geschwader Spee, Gütersloh 1939.
  • Lloyd Hirst: Coronel and After, London 1934.
  • Richard Hough: The Pursuit of Admiral Graf Spee, London 1969.
  • John Irving: Coronel and the Falklands, London 1927, dt. Ausgabe: Coronel und Falkland. Ein Kreuzerkrieg auf dem Ozean, Leipzig 1928.
  • Hermann Kirchhoff (Hrsg.): Maximilian Graf von Spee. Der Sieger von Coronel. Das Lebensbild und die Erinnerungen eines deutschen Seemanns, Berlin 1915.
  • Joachim Lietzmann: Auf verlorenem Posten. Unter der Flagge des Grafen Spee, Ludwigshafen am Bodensee 1922.
  • Naval Staff, Training and Staff Duties Division (Hg.): Historical Monographs: The Atlantic Ocean: From the Battle of the Falklands to May 1915, London 1922.
  • Hans Pochhammer: Graf Spee's letzte Fahrt – Erinnerungen an das Kreuzergeschwader, Berlin 1918.
  • Erich Raeder: Der Kreuzerkrieg in den ausländischen Gewässern. Bd. I: Das Kreuzergeschwader, 2. Aufl. Berlin 1927.
  • Henry Edmund Spencer-Cooper: The Battle of the Falkland Islands, London 1919.
  • R. Verner: The Battle-Cruisers in the Action off the Falkland Islands, London 1926.
  • Hugo v. Waldeyer-Hartz: Der Kreuzerkrieg 1914-1918. Das Kreuzergeschwader. Emden, Königsberg, Karlsruhe. Die Hilfskreuzer, Oldenburg i.O. 1931.
  • Gerhard Wiechmann (Hrsg.): Vom Auslandsdienst in Mexiko zur Seeschlacht von Coronel. Kapitän Karl von Schönberg. Reisetagebuch 1913-1914, Bochum 2004.
  • Keith Yates: Graf Spee´s Raiders: Challenge to the Royal Navy, 1914-1915, Annapolis, MD 1995.

Filme

  • The Battle of Coronel and Falkland Islands (GB 1928, Regie: Walter Summers)

Verweise