Liste der Schauhöhlen in Deutschland

Die Liste der Schauhöhlen in Deutschland enthält alle Schauhöhlen in Deutschland, die beim Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher als Schauhöhle geführt werden.[1] Unter einer Schauhöhle versteht man einen natürlichen, unterirdischen Hohlraum, der für den Besucherverkehr ausgebaut, auf Wegen und Treppen begehbar und mit einer Beleuchtung ausgestattet ist. Schauhöhlen haben geregelte Öffnungszeiten, meistens mit regelmäßigen Führungen von 30 bis 45 Minuten Dauer. Sie sind überwiegend elektrisch beleuchtet. Nur in der Osterhöhle und in der Schellenberger Eishöhle werden noch Karbidlampen verwendet. Die Olgahöhle hat 1884 als erste deutsche Schauhöhle eine elektrische Beleuchtung erhalten und steht damit weltweit an zweiter Stelle, nur die Kraushöhle in der Steiermark wurde bereits 1883 elektrisch beleuchtet. Die Besucherzahl der Schauhöhlen pro Jahr liegt bei etwa zwei Millionen.
In Deutschland gibt es derzeit 51 Schauhöhlen:[2] Die älteste mit Führungsbetrieb ist die Baumannshöhle in Rübeland, die bereits Johann Wolfgang von Goethe besuchte. Dort wurden bereits im Jahre 1646 organisierte Höhlenführungen durchgeführt. Als letzte wurde im Jahre 2009 das Herbstlabyrinth als Schauhöhle eröffnet. Bei mehr als der Hälfte der Schauhöhlen handelt es sich um Tropfsteinhöhlen. Die Wimsener Höhle ist als einzige Schauhöhle in Deutschland mit dem Kahn auf einer Länge von 70 Metern befahrbar. Die Goetz-Höhle ist die einzige für den Besucherverkehr zugelassene deutsche Kluft- und Spalthöhle und die größte begehbare Europas. Die Laichinger Tiefenhöhle ist die einzige zu besichtigende Schachthöhle in Deutschland, bei der mit einer Tiefe von 55 Metern unter dem Eingang auch der tiefste Punkt in einer deutschen Schauhöhle erreicht wird. Die Schellenberger Eishöhle stellt die einzige ausgebaute Eishöhle in Deutschland dar. Bei der Barbarossahöhle im Anhydritgestein hängen gelöste Gipsschichten wie Tapeten von Decken und Wänden.
Einleitung

- Name der Schauhöhle: Nennt den Namen der Schauhöhle.
- Ortschaft: Gibt den Standort der Schauhöhle an.
- Land: Nennt das Bundesland, in dem die Schauhöhle liegt.
BR
BE
BW
BY
HE
MV
NI
NW
RP
SH
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
SL
SN
ST
TH
- Lage: Nennt die Koordinaten der Schauhöhle.
- Geologische Einordnung: Nennt die geologische Einordnung. Dies kann eine Karsthöhle, Tuffhöhle, oder anderes sein.
- Typ: Nennt den Typ der Höhle. Dies kann eine Tropfsteinhöhle, Felshöhle, Gipshöhle, oder anderes sein.
- Länge (m): Nennt die Gesamtlänge der Schauhöhle in Metern einschließlich aller Nebengänge.
- FW (m): Nennt die Gesamtlänge des Führungsweges in Metern, wobei eventuell doppelt zurückgelegte Strecken nicht berücksichtigt werden. Berücksichtigt werden jedoch vorhandene künstlich geschaffene Zugangsstollen, die allerdings nicht zur Gesamtlänge der Schauhöhle zählen. Dadurch kann der Führungsweg länger als die Gesamtlänge der Schauhöhle sein.
- NHN: Nennt die Höhe des Eingangs über Normalhöhennull.
- Entdeckung: Nennt den Zeitpunkt der Entdeckung der Schauhöhle. Manche Schauhöhlen waren der Bevölkerung schon viel länger bekannt, da sie teilweise einen natürlichen, begehbaren Zugang haben. Bei diesen wird das Jahr der ersten schriftlichen Erwähnung in Klammern genannt.
- Schauhöhle: Nennt den Beginn des Schauhöhlenbetriebs. Später können sicherheitstechnische Mängel, kriegerische Ereignisse, finanzielle Probleme oder der Wechsel des Besitzers zu längeren Unterbrechungen des Schauhöhlenbetriebes geführt haben.
- Elektr. Licht: Nennt das Jahr, in dem erstmals eine elektrische Beleuchtung installiert wurde.
- Besucher (Jahr): Nennt die durchschnittlichen jährlichen Besucherzahlen seit 2005. In Klammer stehen Durchschnittswerte der letzten Jahre ohne konkreten Jahresbezug.
Schauhöhlen
Umstrittene Schauhöhlen
Einige Höhlen werden in der Literatur teilweise als Schauhöhle geführt, obwohl es im eigentlichen Sinne keine sind. So sind die Feengrotten und die Schlossberghöhlen keine natürlichen Hohlräume, die Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle und die Balver Höhle haben keinen geregelten Führungsbetrieb.
Name der Schauhöhle |
Ortschaft | Land |
Geologische Einordnung | Län- ge (m) |
FW (m) |
Ent- deck- ung |
Schau- höhle |
Elektr. Licht |
Besu- cher (Jahr) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Balver Höhle | Balve | NRW | Karsthöhle | 138 | 138 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.(1690) | |||
Saalfelder Feengrotten[4] | Saalfeld/Saale | TH | Alaunbergwerk mit Tropfsteinen | 1100 | 600 | 1913 | 1914 | 1914 | 164.800 |
Schlossberghöhlen[5] | Homburg | SL | Unterirdischer Buntsandsteinbruch | 5000 | 800 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.(1708) | 1930 | 1935 | 30.500 |
Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle[6] | Zwiefaltendorf | BW | Tuffhöhle | 27 | 27 | 1892 | 1892 | 1892 |
Anmerkungen

- ↑ Schauhöhlen. Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., abgerufen am 12. August 2008.
- ↑ Nicht aufgeführt sind die Schlossberghöhlen und die Saalfelder Feengrotten, obwohl diese beim Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher aufgelistet sind. Dort sind sie aufgeführt, weil ihre Betreiber zahlende Mitglieder sind. Bei beiden handelt es sich um künstlich geschaffene Hohlräume, es sind demnach keine Schauhöhlen. Nicht aufgeführt ist die Balver Höhle, da dort keine regelmäßigen Führungen oder Besichtigungsmöglichkeiten angeboten werden. Mit enthalten ist die Dienstedter Karsthöhle, die beim Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher fehlt, jedoch alle Bedingungen einer Schauhöhle erfüllt.
- ↑ Marienglashöhle – Ein ehemaliges Bergwerk mit einem natürlichen Hohlraum, der sogenannten Gipskristalldruse, die auch Kristallgrotte genannt wird. Diese Kristallgrotte ist die Hauptattraktion des Bergwerks, weshalb es eher als Schauhöhle anzusehen ist. – Wird in der Literatur überwiegend als Schauhöhle angesehen, nennt sich selbst Schaubergwerk.
- ↑ Saalfelder Feengrotten – Ein ehemaliges Bergwerk, in dessen Hohlräumen sich farbenprächtige Tropfsteine gebildet haben. – Wird in der Literatur zum Teil als Schauhöhle und als Schaubergwerk geführt und ist zahlendes Mitglied im Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher. Nennt sich selbst Schaubergwerk.
- ↑ Schlossberghöhlen – Von Menschenhand im Buntsandstein geschaffene Hohlräume, so dass es genau genommen ein Bergwerk ist. – Wird in der Literatur überwiegend als Schauhöhle angesehen und ist zahlendes Mitglied im Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher. Nennt sich selbst Bergwerksstollen.
- ↑ Die Höhle ist nur in Kombination eines Besuches der Gaststätte zu besuchen. Wird in der Literatur vereinzelt als Schauhöhle geführt, jedoch nicht beim Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher.
Bildergalerie
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Stalagmiten in der Binghöhle
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Eingangsbereich der Schellenberger Eishöhle
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Eingang zur Wimsener Höhle
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Syrauer Drachenhöhle
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Die Nebelhöhle
Siehe auch
Literatur
- Ernst Waldemar Bauer: Wunderwelt der Höhlen. Hrsg. v. Bechtle Verlag, Esslingen 2001 ISBN 3-7628-0565-2
- Stephan Kempe, Wilfried Rosendahl: Höhlen – Verborgene Welten. Primus Verlag, Stuttgart 2008 ISBN 978-3-89678-611-1
- Hans Binder, Anke Lutz, Hans Martin Lutz: Schauhöhlen in Deutschland. Hrsg. v. Aegis Verlag, Ulm 1993 ISBN 3-87005-040-3
- Stephan Kempe Welt voller Geheimnisse – Höhlen. Reihe: HB Bildatlas Sonderausgabe. Hrsg. v. HB Verlags- und Vertriebs-Gesellschaft, 1997 ISBN 3-616-06739-1
- Hans Binder: Herbert Jantschke: Höhlenführer Schwäbische Alb. Hrsg. v. DRW-Verlag, Leinefelden-Echterdingen 2003 ISBN 3-87181-485-7
- Hans Binder: Höhlen der Schwäbischen Alb. Hrsg. v. DRW-Verlag, Leinefelden-Echterdingen 1995 ISBN 3-87181-366-4
- Friedrich Herrmann: Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz. Hrsg. v. Verlag Hans Carl, Nürnberg 1991 ISBN 3-418-00356-7
- Friedhart Knolle, Wilhelm Marbach: Bergwerke & Höhlen im Harz. Hrsg. v. Studio Volker Schadach, Goslar 1998 ISBN 3-928728-24-5
- Stephan Lang: Höhlen in Franken. Wanderführer in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz mit neuen Touren. Hrsg. v. Fachverlag Hans Carl, Nürnberg 2006 ISBN 978-3-418-00385-6
- Stephan Lang: Höhlen in Franken. Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura. Hrsg. v. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002 ISBN 3-418-00390-7
- Hardy Schabdach: Unterirdische Welten, Höhlen der Fränkischen- und Hersbrucker Schweiz. Hrsg. v. Verlag Reinhold Lippert, Ebermannstadt 2000 ISBN 3-930125-05-6
- Helmut Seitz: Schaubergwerke, Höhlen und Kavernen in Bayern. Hrsg. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1993 ISBN 3-475-52750-2
- Volker Sklenar, K. R. Hoffmann, I. Pustal, G. Kuhn, M. Meissner, A. Nestler, R. Cebulla, R. Fohlert, J. Bodenstein, G. Holzhey: Thüringen Untertage. Hrsg. v. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena 2006 ISBN 3-9806811-4-9
Weblinks
- Schauhöhlen in Deutschland
- Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher
- Höhlen und Höhlengebiete
- Arbeitsgemeinschaft Höhle & Karst
- Schauhöhlen in Franken
- Schauhöhlen in Baden-Württemberg
- Schauhöhlen im GeoPark Schwäbische Alb
- Schauhöhlen in Thüringen
- Schauhöhlen in Nordrhein-Westfalen
- Schauhöhlen in NRW bei Geologischen Dienst NRW