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Mississippi River

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Mississippi River
Der Mississippi bei New Orleans

Der Mississippi bei New Orleans

Daten
Lage USA
Flusssystem Mississippi River
Quelle Lake Itasca in Minnesota
47° 14′ 23″ N, 95° 12′ 27″ W
Quellhöhe 450 m
Mündung Golf von Mexico (Atlantischer Ozean)Koordinaten: 29° 9′ 13″ N, 89° 15′ 3″ W
29° 9′ 13″ N, 89° 15′ 3″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 450 m
Sohlgefälle 0,12 ‰
Länge 3778 km
Einzugsgebiet 2.981.076 km²
Linke Nebenflüsse siehe Kapitel Einzugsgebiet
Rechte Nebenflüsse siehe Kapitel Einzugsgebiet
Großstädte
* Minneapolis (Minnesota)
* St. Paul (Minnesota)
* Davenport (Iowa)
* St. Louis (Missouri)
* Memphis (Tennessee)
* Baton Rouge (Louisiana)
* New Orleans (Louisiana)

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Der Mississippi[1] [ˌmɪsɪˈsɪpɪ] (engl.:Mississippi River[2]) ist ein 3778 Kilometer langer Strom in den Vereinigten Staaten und einer der längsten Flüsse der Erde. Er entspringt dem Lake Itasca im nördlichen Minnesota und mündet rund 160 Kilometer südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko.

Auf seinem Weg durchquert der Mississippi nahezu das gesamte Staatsgebiet der USA von Nord nach Süd und fließt durch zehn US-Bundesstaaten: Minnesota, Wisconsin, Iowa, Illinois, Missouri, Kentucky, Arkansas, Tennessee, Mississippi und Louisiana. Bei St. Louis vereinigt er sich mit dem Missouri River sowie dem Meramec River und bei Cairo, Illinois mit dem Ohio River. Bis auf das Gebiet um die Großen Seen entwässert der Fluss das gesamte Gebiet zwischen den Rocky Mountains im Westen und den Appalachen im Osten. Das Delta bei New Orleans bildet eines der größten Mündungsgebiete der Vereinigten Staaten.

Etymologie

Der Name Mississippi stammt vermutlich aus der Sprache der Algonkin-Indianer. Er setzt sich zusammen aus den Wörtern messe für groß und sepe für Wasser. Die häufig anzutreffende Übersetzung „Vater der Gewässer“ ist eher eine poetische als eine wortgetreue Übersetzung.[3] Eine andere mögliche Herkunft wäre aus der Sprache der Anishinabe Messipi für „großer Fluss“. Umgangssprachlich wird der Mississippi in den USA oft „Old Man River“ genannt, verewigt vor allem in der Arie 'Ol' Man River' aus dem Musical Show Boat.nekti ist ein grieche der anthike hha xDD

Geographie

Einzugsgebiet

Einzugsgebiet des Mississippi
Detaillierte Karte der Nebenflüsse des Mississippi

Der Mississippi entwässert den Großteil des nordamerikanischen Kontinentes zwischen den Rocky Mountains und den Appalachen in den Golf von Mexiko. Das Einzugsgebiet des Mississippi ist das viertgrößte der Welt. Es umfasst 3.220.000 km² und erstreckt sich über 31 Bundesstaaten der USA und 2 Provinzen Kanadas.

Seine wichtigsten Nebenflüsse sind:

linke Nebenflüsse

rechte Nebenflüsse

Flussabschnitte

Der Mississippi kann allgemein in seinen Oberlauf (Upper Mississippi River), von seiner Quelle bis zur Einmündung des Ohio, und in seinen Unterlauf (Lower Mississippi River), vom Ohio bis zu seiner Mündung in den Golf von Mexiko, gegliedert werden.

Quelle des Mississippi im Itasca Lake
Mündung des Ohio in den Mississippi
Mississippi in Minneapolis
Mississippi River Lock and Dam Nr. 2 bei Hastings, Minnesota

Oberlauf des Mississippi

Die Quelle des Mississippi liegt bei 47° 15' nördlicher Breite und 95° 12' westlicher Länge im Norden des US-Bundesstaates Minnesota im Itasca State Park. Anders als die meisten bedeutenden Ströme hat der Mississippi keine großen Quellflüsse. Dem Itascasee entspringt er in 450 m über NN als fünf Meter breiter Bach. Da aber ein Quellsee eigentlich keine Quelle sein kann, weil dieser selbst wiederum von Zuflüssen gespeist wird, sehen viele Menschen in der Quelle eines kleinen Baches, der in den Itascasee mündet, den eigentlichen Ursprung des Mississippi. Dessen Quelle liegt in 512 m Höhe.

Flussabwärts durchfließt der Mississippi stark mäandrierend die glazial geformte Seenplatte im Norden Minnesotas. Er durchquert dabei zahlreiche Seen, als größten den Lake Winnibigoshish. Ab dem Coon Rapids Damm bei Minneapolis ist der Mississippi schiffbar[4]. Bis zu dessen Fertigstellung 1913 war der Fluss sogar bis St. Cloud mit Schiffen befahrbar.

Der Flussabschnitt zwischen Minneapolis und St. Louis ist durch eine Abfolge von 29 Damm- und Schleusenbauwerken gekennzeichnet, die bis zu den 1940er Jahren errichtet wurden und mit denen 123 Höhenmeter überwunden werden können[5]. Ursprüngliches Ziel bei deren Errichtung war es, den Transport von Massengütern aus dem Norden der USA an den Golf von Mexiko zu erleichtern. Die Dämme erlauben die Regulation der Wassermenge des Unterlaufs. Kritiker stellen den wirtschaftlichen Nutzen der Bauwerke in Frage und beklagen deren negativen ökologischen Auswirkungen[6]. Die Damm- und Schleusenbauwerke werden vom United States Army Corps of Engineers instandgehalten.

Durch das Aufstauen des Flusses sind flussaufwärts vor jedem Damm Seen entstanden, die heutzutage u.a. touristische Zwecke erfüllen. In diesem Bereich - dem Grenzgebiet der Staaten Minnesota, Wisconsin und Iowa - wurden entlang des Mississippi zwei Schutzgebiete ausgewiesen, die den Fluss und seine Umgebung für zukünftige Generationen erhalten sollen, die Mississippi National River and Recreation Area sowie das Effigy Mounds National Monument[7]. Des Weiteren ist die Region, bedingt durch die nährstoffreichen Böden und die Steilhänge an beiden Ufern, als Weinanbaugebiet bekannt[8][9].

Nördlich von St. Louis vereinigt sich der Mississippi mit dem Missouri zu einem breiten Strom. In einem sich verbreiternden Flussbett mündet schließlich bei Cairo der Ohio River in den Mississippi.

Wichtigste Zuflüsse des Oberlaufs sind Minnesota River, Iowa River, Des Moines River, Illinois River, Missouri River und Ohio River.

Abgeschnürte Altwasser des Mississippi
Satellitenaufnahme des unteren Mississippi (Falschfarben)

Unterlauf des Mississippi

Südlich der Einmündung des Ohio geht der Mississippi in eine etwa 80 km breite Inlandsbucht über. Aufgrund der niedrigen Reliefenergie, die durch den geringen Höhenunterschied (96 m) von Cairo bis zur Mündung in den Golf von Mexiko bedingt ist, bildet der Mississippi in seinem Unterlauf weite Mäander aus. Durch die dynamische Veränderung des Flussbettes über die Jahrhunderte sowie durch Maßnahmen der Flussbegradigung sind an beiden Flussufern durch abgetrennte Altwasser weitläufige Auenlandschaften entstanden[10].

Mississippidelta aus dem Weltall

Da die Grenzen der US-Bundesstaaten in dieser Region auf einem historischen Verlauf des Flusses beruhen, hat die Verlagerung des Flussbettes zur Folge, dass der Mississippi heutzutage nicht durchgehend eine natürliche Grenze zwischen verschiedenen Bundesstaaten mehr darstellt, sondern Exklaven auf dem gegenüberliegenden Flussufer bildet. So hat z.B. der Staat Arkansas, welcher sich nach dem alten Verlauf des Mississippi komplett auf der rechten Seite des Flusses befand, heute zusätzlich geringe Anteile am linken Ufer, während Teile des rechten Ufers mittlerweile zu den Staaten Tennessee und Mississippi gehören[11].

Im Süden des Bundesstaates Louisiana mündet der Strom im weitläufigen Delta in den Golf von Mexiko. Der längste Mündungsarm ist der Atchafalaya River, der rund 500 km vor der Hauptmündung vom Mississippi abzweigt und selbst ein Delta ausbildet. Flussabwärts von New Orleans hat sich im Laufe der Zeit aufgrund der großen Sedimentfracht des Flusses und dem geringem Gezeitenhub des Golfs von Mexiko ein fingerförmiges Vogelfußdelta geformt, welches fünf Hauptarme besitzt. Es ist mit 28.600 km² eines der größten Ästuare weltweit. Die Menge an angelieferter Flussfracht beträgt im Mississippi-Delta täglich 1 bis 1,5 Millionen Tonnen an Sediment[12]. Das durch regelmäßige Überschwemmungen geschaffene flache Schwemmland ist äußerst fruchtbar. Durch die Zufuhr an nährstoffreichen Süßwassermassen und dem im Wechsel der Gezeiten einströmenden salzigen Ozeanwasser ergeben sich hohe Raten der Primärproduktion (Algen, Phytoplankton) und eine steigende Anreicherung an organischem Bodenmaterial. Die hohe Artenvielfalt in den Gewässern begünstigt die Fischerei. Sie erbringt eine Milliarde Kilogramm Fisch pro Jahr und ist damit die höchste in den USA. Hauptanbaufrüchte der Landwirtschaft sind Reis, Baumwolle, Zuckerrohr und Sojabohnen. Die zwei Hauptprobleme im Gebiet des Mississippi-Deltas sind der Verlust an Feuchtgebieten durch den Anstieg des Meeresspiegels und die Eutrophierung.

Im Delta wurden im letzten Jahrhundert zahlreiche Ingenieurtätigkeiten durchgeführt, um die Schifffahrt zu den Raffinerie-Standorten in Louisiana zu erleichtern. Dazu zählen Begradigungen des Flusslaufs, die Errichtung von Deichen zum Hochwasserschutz, Vertiefungen der Fahrrinne durch das Abtragen von Sandbänken sowie die Anbindung des Flusses an das Kanalnetz des Intracoastal Waterway[13].

Wichtige Zuflüsse des Unterlaufs sind White River, Arkansas River, Yazoo River und Red River.

Der komplette Unterlauf des Flusses wird auch Lower Mississippi Delta Region genannt, eine Region, die sich vom südlichen Illinois und Missouri beiderseits des Stromes bis zur Mündung erstreckt und viele kulturelle und soziologische Gemeinsamkeiten aufweist.

Geschichte

Prähistorische Geschichte

Das Mississippi-Tal wurde über Millionen von Jahren geformt. Der Oberlauf des Mississippi veränderte sich mit der vorletzten Eiszeit (300.000 bis 132.000 Jahre vor heute) grundlegend. Eine geschlossene Eisdecke beim heutigen Rock Island versperrte den ursprünglichen Verlauf und verlagerte den Fluss nach Westen. Zuvor folgte der Mississippi dem Verlauf des heutigen Hennepin Canal von Rock Island nach Hennepin und anschließend dem heutigen Flussbett des Illinois River bis zu seiner Mündung bei Alton[14].

Im Bereich des Mississippi River Delta wechselte der Fluss in der Vergangenheit ca. alle tausend Jahre sein Bett und formte durch die mitgeführte Sedimentfracht die gesamte Küstenlinie von Louisiana. In den letzten 5.000 Jahren verschob sich die Küste Louisianas um 25 bis 80 km in den Golf von Mexiko. Die Altarme des Flusses, welche weniger Wasser führen als der Hauptstrom, bildeten Sümpfe und Auenlandschaften aus, die heute auch als Bayous bekannt sind.

Indianische Besiedlung

Das Tal des Mississippi wurde zuerst von verschiedenen indianischen Stämmen besiedelt. Dazu zählen die Cheyenne, Sioux, Ojibwe, Potawomi, Ho-Chunk, Fox, Kickapoo, Tamaroa, Moingwena, Quapaw and Chickasaw. Von 700 bis um 1600 erstreckte sich am Mississippi die Mississippi-Hochkultur, die als einzige Gesellschaft im Amerika nördlich Mexikos befestigte Städte errichtete. Die wohl größte dieser Städte war Cahokia nahe dem heutigen St. Louis, welche mit bis zu 40.000 Einwohnern bis zum Jahre 1800 die größte Stadt in Nordamerika war[15].

Europäische Besiedlung

Discovery of the Mississippi by De Soto A.D. 1541 (1847–53) von William Henry Powell. Das Bild zeigt, wie Hernando de Soto als erster Europäer den Fluss entdeckt.

Der spanische Entdecker Hernando de Soto war am 8. Mai 1541 der erste Europäer, der den Fluss entdeckte. Er nannte ihn Rio de Espiritu Santo. 1673 brachen Louis Joliet und Jacques Marquette zu einer großen Expedition auf dem Mississippi auf. Als erster Europäer erreichte René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle 1683 die Mündung des Flusses. Er nahm alle am Fluss liegenden Länder für Frankreich in Besitz und nannte das Gebiet zu Ehren des französischen Königs Ludwig XIV Louisiana. Als erste europäische Siedlung am Mississippi wurde zur Kontrolle der Flusseinfahrt 1699 das Fort La Balize gegründet.

Da die Auenlandschaften des Flusses Lebensraum für Tiere für Pelztiere wie Biber boten, entwickelte sich das Mississippi-Tal rasch zu einem Zentrum des nordamerikanischen Pelzhandels[16]. Der Fluss stellte dennoch lange Zeit eine Westgrenze des europäisch besiedelten Gebiets dar.

Im 18. Jahrhundert wechselten die Ufer des Flusses mehrfach ihren Besitzer. Zunächst waren sie als Kolonie Louisiana vollständig in französischer Hand. Mit der Niederlage Frankreichs im siebenjährigen Krieg und dem Friedensvertrag von Paris 1763 wurde der Mississippi zu einer Grenze zwischen dem britischen und dem spanischen Königreich. Sein rechtes Ufer wurde Spanien und sein linkes Großbritannien zugesprochen. Das linke Ufer blieb bis 1783 im Besitz der Briten. Nach dem verlorenen Krieg gegen die Vereinigten Staaten musste England die Gebiete östlich des Mississippi an jene abtreten. Erst 1803 kam im Zuge des Louisiana Purchase auch das westliche Ufer des Flusses an die USA. Seitdem ist der Mississippi ein rein amerikanischer Fluss und stellt keine Grenze mehr zwischen verschiedenen souveränen Staaten dar.

Viele Forschungsreisende machten sich auf die Suche nach der Quelle des Mississippis, wie etwa Zebulon Pike, der im Dezember 1805 auf Expedition ging. Er vermutete fälschlicherweise im Lake Leech die Quelle[17]. Erst 1832 gelang dem amerikanischen Entdecker und Ethnologen Henry Rowe Schoolcraft die Entdeckung des Itascasees als Quellsee des Stromes. Er benannte ihn nach den lateinischen Wörtern „veritas“ und „caput“ als den „wahren Kopf“ des Flusses. Hierfür verwendete er den mittleren Teil der beiden Wörter als Kunstwort "Itasca".

Raddampfer Delta Queen in Paducah, Kentucky (2007)
Lithographie zum Angriff der Unionsflotte auf die Stellungen der Konföderierten bei Vicksburg am 16. April 1863

Ära der Dampfschifffahrt

In den 1810er Jahren begann auf dem Mississippi die Ära der Dampfschifffahrt, die es erlaubte, große Mengen an Fracht oder Passagieren auf dem Fluss fortzubewegen. Ab 1812 fuhr der erste Schaufelraddampfer, Robert Fultons New Orleans, im Linienverkehr zwischen New Orleans und Natchez. Bis 1817 waren es bereits 17 dampfgetriebene Fahrzeuge auf dem Fluss geworden, Ende 1818 bereits 31; 1820 waren es 69 Schiffe, bis 1836 war die Zahl auf 381 gestiegen und bis 1850 auf 740 Dampfschiffe. Die meisten Schiffe verkehrten zwischen New Orleans und Louisville. Mit den Dampfschiffen wurde vor allem Baumwolle nach New Orleans transportiert, von wo aus sie nach Europa verschifft wurde[18][19].

Der Mississippi entwickelte sich zur wirtschaftlichen Lebensader des mittleren Westens und lockte viele Siedler in die Region. St. Louis wurde zu einem bedeutenden Knotenpunkt, da hier einerseits wichtige Siedlerrouten gen Westen ihren Ausgangspunkt hatten (California Trail, Oregon Trail) und andererseits der Fluss nördlich der Stadt für die großen Schiffe nicht mehr befahrbar war. Memphis und New Orleans entwickelten sich nicht nur zu bedeutenden Wirtschaftsstandorten sondern auch zu bedeutenden Zentren des amerikanischen Sklavenhandels. Die ca. 100 Jahre andauernde Epoche der kommerziellen Dampfschifffahrt ist auch heute noch im Gedächtnis der Region verankert, im Besonderen durch die Werke des Schriftstellers Mark Twain.

Im amerikanischen Bürgerkrieg wurde die Kontrolle des Flusses zu einem wichtigen strategischen Ziel beider Parteien. Die Konföderierten blockierten den Zugang des Mississippi vom Meer aus und konnten aus den Teilstaaten westlich des Flusses Nachschub bereitstellen. Der Sieg der Union in der Schlacht um Vicksburg 1863 beendete dies und stellte einen wesentlichen Schritt zur Niederschlagung der Konföderierten dar.

Jüngste Geschichte

Im Frühjahr 1927 verursachte der Fluss die bis heute größte Flutkatastrophe in den Vereinigten Staaten als im Unterlauf ca. 70.000 km² Land bis zu 9m hoch überschwemmt wurden und 700.000 Menschen evakuiert werden mussten[20]. Die Mississippiflut 1927 war einer der Faktoren, die die Great Migration der Afroamerikaner zwischen 1915 und 1930 förderten. Ein weiteres Jahrhunderthochwasser ereignete sich 1993. Hierbei wurden ca. 80.000 km² Land überflutet.

Wirtschaft, Schifffahrt und Ökologie heute

Entlang des Flusses liegen die größten Landwirtschaftszonen der USA, die Hälfte aller US-Farmen sind im Mississippi River Basin von Illinois angesiedelt. Der Düngereintrag der konventionellen Landwirtschaft erzeugt erhebliche Schadstoff-Frachten, die zu Eutrophierung und Hypoxie im Mississippidelta führen. Wegen der Auswirkungen wird das betroffene Wassergebiet im Golf von Mexiko als Dead Zone bezeichnet. Im Oktober 2002 wurden Wasserqualitätsstandards für den gesamten Fluss eingeführt, die durch die EPA überwacht werden.

Der Mississippi ist ein wichtiger Transportweg. Auf dem Mississippi verkehren heute Schubverbände, deren größte zu den weltweit größten zählen. Das weltweit stärkste Schubboot, die MV J. S. McDermott, hat 10.500 PS und schiebt bis zu 70 Schubleichter auf dem Unterlauf des Mississippi. Normal sind Schubverbände mit 40 Leichtern, auf dem gestauten oberen Abschnitt des Mississippi sind dann nur noch 15 Leichter erlaubt. Die Schubleichter auf dem Mississippi haben eine Tragfähigkeit von jeweils 1500 Tonnen, so dass die größten Schubverbände auf eine Tragkraft von über 100.000 Tonnen kommen. [21]

Baton Rouge ist der am weitesten im Landesinneren gelegene Hochseehafen am Mississippi River. Das United States Army Corps of Engineers hält eine 13,7 m tiefe Fahrrinne von der etwa 400 km flussabwärts gelegenen Mündung des Southwest Pass bis zur alten Huey P. Long Bridge in Baton Rouge frei.[22]

Quellen

  1. Duden, 25. Aufl., S.738
  2. Mississippi River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  3. F. L. Langstedt, Reisen nach Südamerika, Asien und Afrika, 1789
  4. [1]
  5. US Army Corps of Engineers: Mississippi Locks and Dams. Abgerufen am 10. April 2010.
  6. M. Z. Taylor: Time to sink the Jones Act? (PDF) 2003, abgerufen am 10. April 2010.
  7. Upper Mississippi River Basin Association: River and Basin Facts. Abgerufen am 10. April 2010.
  8. Alcohol and Tobacoo Tax and Trade Bureau: Establishment of the Upper Mississippi River Valley Viticultural Area (2007R-055P). 2009, abgerufen am 10. April 2010.
  9. S. Hunt: Newest American wine appellation, world's largest. 2009, abgerufen am 10. April 2010.
  10. M. Niggemann: Der Mississippi und sein Delta. (PDF) 2002, abgerufen am 10. April 2010.
  11. J. P. Gill: Arkansas State Boundaries. Abgerufen am 10. April 2010.
  12. J. Ulbrich: Das Mississippi Delta. (PDF) 2004, abgerufen am 10. April 2010.
  13. US Army Corps of Engineers: Mississippi River Navigation. (PDF) 1985, abgerufen am 10. April 2010.
  14. Scott, Q.: The Mississippi: A visual biography. 2008, abgerufen am 2. Mai 2010.
  15. Franz, A.: Hügelstadt Cahokia - Amerikas mysteriöse Megacity. 2008, abgerufen am 2. Mai 2010.
  16. The Powell County Museum and Arts Foundation: The Fur Trade. Abgerufen am 2. Mai 2010.
  17. U.S. National Park Service: History. Abgerufen am 2. Mai 2010.
  18. snafu.de: Geschichte und Technik der Dampfschiffe, insbesondere Raddampfer. 1997, abgerufen am 2. Mai 2010.
  19. Dziersk, M.: Mit einem Schaufelraddampfer auf dem Mississippi. 2009, abgerufen am 2. Mai 2010.
  20. Ambrose, S.: Great Flood. 2001, abgerufen am 2. Mai 2010.
  21. Towboats on the Mississippi [2]
  22. Navigation Data Center: The US Waterway System—Transportation Facts. (PDF) Dezember 2003, abgerufen am 11. März 2006.

Siehe auch

Commons: Mississippi River – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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